24.
Jungkook
Vor mir steht doch tatsächlich Moon Joonyong, der Sohn des Präsidenten.
Zuerst verstehe ich nicht, warum jemand wie er hier her kommen würde. Doch dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Er muss Harus Vater sein! Hastig verbeuge ich mich so tief ich kann, immerhin ist dieser Mann ungefähr eine Million mehr wert als ein normaler Bürger wie ich. Und mit jemandem wie ihm möchte ich es mir nur ungern verscherzen.
"Ähm Jimin? Wer ist das?", wirkt er nicht weniger überrascht als ich, doch in seiner Stimme liegt ein Hauch von Vorwurf. Der Blonde kommt zu uns, verdreht genervt die braunen Augen. "Hättest du nicht anrufen können? Ich hab extra so ein Drama drum gemacht und dann stolperst du hier rein wie du lustig bist!", geht er Joonyong an, weswegen ich eilig versuche ihn zu beruhigen. "Ich schweige wie ein Grab, versprochen! Aber bitte hör auf, dem Sohn unseres Präsidenten Vorwürfe zu machen. Er kann uns mit einem Wink ins Gefängnis bringen!"
Überfordert blinzelt Jimin, dann schüttelt er mich ab. "Jungkook, ich kenne ihn seit knapp acht Jahren und er hat meinen Sohn gezeugt. Es gibt deutlich schlimmeres als ihn zu beschimpfen.", meint er gleichgültig. "Außerdem hast du es verdient.", blickt er dann herausfordernd zu Joonyong, der bloß darüber lacht.
"Du regst dich immernoch so schnell über alles auf, Chim." Er zeigt auf mich. "Der Kleine sieht doch ganz unschuldig aus. Er wird bestimmt nicht reden." Jimin schnaubt nur. "Er hat seinen Freund mit mir betrogen und der hätte uns heute fast gekillt. Wenn er redet wird er schneller von dem kalt gemacht als von uns." Es überrascht mich, wie ernst Jimin plötzlich sein kann. Ich kannte ihn zuvor immer nur als den liebevollen Vater, der er sicher trotzdem ist. Aber eben auch jemand, der ein krasses Doppelleben führt.
Langsam kommt Joonyong mir näher. "Du hast verstanden wie ernst das hier ist, oder? Wenn diese Information in die falschen Hände kommt, werden nicht nur Jimin, Haru und ich bedroht sondern auch unser gesamter Staat wäre in Gefähr. Und ein Einsturz der Politik würde zu riesigem Chaos führen. Dann gäbe es keine Gesetze mehr und dementsprechend würde auch die Zahl der Morde in die Höhe schießen. Das würde dein Exfreund sicher auch gern ausnutzen. Also tue uns allen den gefallen und halte diesbezüglich den Mund. Ansonsten muss ich mir etwas für dich einfallen lassen.", spricht er ernst und lässt mich trocken schlucken.
Eingeschüchtert nicke ich. "Da das jetzt geklärt ist, können wir ja besprechen was wir jetzt machen. Wir müssen noch Beweise gegen Kim Taehyung finden, damit dieser Kerl endlich hinter Gitter kommt. Er hat bereits gedroht, dich mit allen Mitteln finden zu wollen.", mischt Jimin sich wieder ein, reicht mir beiläufig eine Tasse mit dampfendem Tee, der stark nach Fenchel und Kamille riecht.
Der intensive Duft ströhmt in meine Lungen, beruhigt mich gleich ein ganzes Stück. Von dem Blonden werde ich zu der riesigen Couch aus weißem Leder dirigiert und setze mich darauf, die anderen Beiden setzen sich links neben mich. Ich bekomme eine Decke gereicht, die ich dankbar um meinen Körper schlinge und ihrem wieder aufgenommenen Gespräch lausche. Sie überlegen gegen welche Gesetze Taehyung verstoßen haben könnte, fragen mich diesbezüglich einiges aus. Doch sonderlich gut antworten kann ich nicht, denn Tae hat nie etwas schlimmes getan.
"Er wollte dich vergewaltigen.", überlegt Jimin, weswegen ich ertappt zusammenzucke. "Nicht ganz. Er wollte das Baby eigenhändig aus mir herausholen.", murmle ich leise und senke verlegen den Blick. Es ist mir peinlich, das er mich so gesehen hat, auch, wenn es dazu eigentlich keinen Grund gibt. Im Gegenteil. Wäre er nicht gekommen, hätte ich danach bestimmt ins Krankenhaus eingewiesen werden können. "Welches Baby?", fragt Joonyong verwirt. Stimmt, er weiß ja gar nichts davon. Jimin erklärt es ihm knapp.
Ich versuche die aufkommenden Tränen zu unterdrücken, doch entkommt mir trotzdem ein heiseres Schluchzen. "Hey, was ist denn los?" Jimins sanfte Stimme bringt das Fass entgültig zum überlaufen und ich kann nicht mehr an mich halten. Immer mehr Trännen kullern über meine Wangen, nehmen mir die Sicht und lassen mich einfach nur erbärmlich fühlen. Es dauert einige Minuten, bis ich mich halbwegs beruhigt habe. Dabei streicht der Blonde neben mir immer wieder über meinen Rücken. "Es ist tot.", bringe ich leise hervor. "Wer ist tot?", fragt nun auch Joonyong, der bis jetzt still war. Ein tonloses Schluchzen kommt über meine trockenen Lippen. "Das Baby.", werde ich deutlicher.
"Taehyung hat es umgebracht."
~~
So, nun wäre auch geklärt, wer Harus Vater ist. Hättet ihr das erwartet?
안녕❤️
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