Jisungs Sicht

Der Gemeinschaftsraum war in warmes Licht getaucht, und der Duft von frisch zubereitetem Popcorn schwebte durch die Luft. Die anderen Mitglieder saßen auf dem Sofa und schauten sich den neuesten Blockbuster an, aber ich konnte meine Gedanken nicht von Minho ablenken, der in die Küche gegangen war, um sich Snacks zu holen.Ich fühlte die Spannung zwischen uns wie einen Stromschlag, der mir durch die Adern lief. Die letzten Tage hatten es mir immer schwerer gemacht, mit ihm zu reden, und ich wusste, dass ich endlich herausfinden musste, was zwischen uns war. Entschlossen stand ich auf und ging in die Küche.Als ich die Tür aufschwang, sah ich Minho gerade dabei, eine Tüte Chips aufzureißen. Er blickte auf und lächelte mich an. „Hey, brauchst du was?" fragte er, sein Blick schalkhaft.Ich trat näher, mein Herz schlug schneller. „Nur dich", murmelte ich, ohne darüber nachzudenken. In diesem Moment war ich mir sicher, dass ich ihm sagen musste, was ich fühlte, aber Worte schienen mir zu fehlen.„Minho...", begann ich, doch dann entschied ich mich, nicht weiter zu reden. Stattdessen beugte ich mich vor und küsste ihn. Der Kuss war impulsiv, aber es fühlte sich so richtig an. Minhos Augen weiteten sich einen Augenblick, doch dann erwiderte er den Kuss mit einer Intensität, die mich überwältigte.Seine Hände fanden schnell ihren Weg zu meiner Hüfte und hoben mich auf die Küchentheke. Ich spürte die Kühle der Oberfläche gegen meinen Rücken, aber das spielte keine Rolle. Unsere Lippen bewegten sich in perfekter Harmonie, als ob wir uns schon immer gekannt hätten. Der Kuss wurde leidenschaftlicher, und ich fühlte, wie die Welt um uns herum verschwand.Minho zog mich näher, und ich konnte die Hitze seines Körpers spüren. In diesem Moment schien alles, was uns umgab, unwichtig. Es war nur er und ich. Die Art, wie seine Hände sanft über meinen Rücken strichen und wie seine Lippen meine eigenen forderten, ließ mich schwindelig werden.Doch plötzlich durchbrach ein Geräusch aus dem Gemeinschaftsraum unsere kleine Blase. Wir hielten abrupt inne, unsere Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt. Die Realität holte uns ein, und ich wurde mir schmerzlich bewusst, dass wir nicht allein waren.„Was... was war das gerade?", flüsterte ich, während ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen.Minho sah mich mit einer Mischung aus Verwirrung und Aufregung an. „Ich... ich weiß es nicht", murmelte er, und ich konnte die Unsicherheit in seiner Stimme hören. „Aber es war... wow."Wir standen uns gegenüber, beide leicht außer Atem, und ich spürte, wie sich eine neue Schicht der Komplexität über unsere Situation legte. Der Kuss war impulsiv und intensiv gewesen, aber jetzt wurde mir klar, dass wir etwas überschritten hatten, das nicht so leicht rückgängig zu machen war.„Lass uns einfach zurückgehen", sagte ich, unfähig, die Gedanken an das, was wir gerade getan hatten, zu ignorieren. Minho nickte, und wir schlichen zurück ins Wohnzimmer, wo die anderen Mitglieder uns mit fröhlichen Kommentaren empfingen. Wir setzten uns auf die Sofas, doch die Spannung zwischen uns war unerträglich. Ich konnte die Blicke zwischen Minho und mir spüren, aber wir sagten nichts. Der Kuss hatte alles verändert, und ich wusste, dass wir an einem Punkt angekommen waren, an dem wir nicht mehr zurück konnten. Der Film spielte weiter, aber ich konnte mich nicht darauf konzentrieren. Die Gedanken an Minho und das, was wir gerade getan hatten, ließen mich nicht los. Am Ende des Abends waren wir uns einig, dass das, was zwischen uns passiert war, nicht in Ordnung war. Es war gefährlich, und die Konsequenzen könnten unser ganzes Team betreffen.Wir mussten einen Weg finden, um damit umzugehen, aber in diesem Moment blieb uns nur das Gefühl, dass wir etwas verloren hatten – die Unbeschwertheit unserer Freundschaft. Und obwohl ich mich zu ihm hingezogen fühlte, wusste ich tief im Inneren, dass wir die Grenzen, die wir überschritten hatten, nicht einfach ignorieren konnten.