Kapitel 33
Hallo Ihr Lieben,
ich muss Euch eine kurze Ankündigung machen. Da ich ab morgen in die Reha gehe, werde ich voraussichtlich erst wieder am Samstag updaten. Möglicherweise auch früher, aber das kommt ein bisschen drauf an, wie kaputt ich sein werde, wenn ich nach Hause komme.
Nach 7 Wochen fast nur liegen wird das vermutlich eine ganz schöne Anstrengung sein. Aber ich freue mich riesig, dass die Leute mich endlich wieder fit machen und Arbeit, Reiten und ein "normales" Leben wieder in greifbare Nähe rückt!
Ich hoffe Ihr seid mir nicht böse, wenn es tatsächlich erst Samstag wird! Sollte es so sein verspreche ich ein Doppelupdate (habe ja noch einiges an Kapiteln im Vorlauf).
Habt viel Spaß und ein dickes Dankeschön nochmal an jeden von Euch, der das Sternchen drückt und für jeden Kommentar! Ich liebe es mit Euch zu kommunizieren, das versüßt mir jeden Tag.
Eure Schäfchenbetreuerin
Louis POV
Harry saß schon auf der Couch, ein Glas Whiskey in der Hand. Ein untrügliches Zeichen, dass er Beruhigung brauchte, vor dem anstehenden Gespräch. Vermutlich hatte er nicht mitbekommen, dass ich ihn mehr oder weniger unfreiwillig belauscht hatte.
„Olivia hat angerufen, sie ist in London.", eröffnete er mir, während ich mich gegenüber auf den Sessel fallen ließ und das Babyphone auf den Tisch stellte.
„Sie will Anne sehen und wollte sie über das Wochenende haben.", ich atmete tief ein und aus, wartete darauf das er weiter sprach.
„Ich habe gesagt, dass das auf keinen Fall in Frage kommen kann, weil sie sich ja quasi nicht kennen. Ein paar Stunden vielleicht, mehr auch nicht.", stellte er gleich klar und ich war schon irgendwie erleichtert, dass er das genauso sah wie ich.
„Sie, sie hat deshalb gefragt, ob sie bei uns übernachten kann, damit sie mehr Zeit mit ihr verbringen kann.", er sah auf den Boden, nahm einen Schluck Whiskey.
„Ich weiß, es ist viel verlangt von dir Lou, aber vielleicht wäre das die beste Lösung, denn ich möchte Anne ihr auch nicht mal für ein paar Stunden einfach so mitgeben, auch wenn ich weiß, dass sie ihre Mutter ist."
In dem Moment fühlte ich mich hin und her gerissen. Einerseits war ich froh über die Einstellung die Harry hatte, dass er unsere Tochter nicht mit einer für sie wildfremden Frau gehen lassen würde, andererseits Olivia hier zu haben.
„Du könntest doch auch zur Not über das Wochenende zu Liam.", schlug er nun vor.
Ich war bis zu dem Zeitpunkt ja wirklich ruhig geblieben, doch das war etwas, was nun absolut nicht in Frage kam. Ich würde für diese Frau nicht mein Zuhause räumen, ihr nicht das Feld bei meinem Mann und meinem Kind überlassen.
„Vergiss es. Du glaubst doch nicht, dass ich dich mit dieser Frau auch nur noch einmal eine Minute allein lasse!", fauchte ich und Harry sah mich geknickt, aber verständnisvoll an. „War nur eine Idee.", sagte er leise und trank erneut.
„Verdammt, stell den Whiskey weg, Haz. Alkohol löst noch immer keine Probleme. Wir sind alle erwachsen und finden eine Lösung.", murrte ich und war von mir selbst überrascht.
So musste es auch Harry gehen, denn er starrte mich an, als wäre ich ein Alien.
„Was?", fragte er deshalb noch einmal nach und ich wiederholte meine Worte.
„Ich, ich kann gar nichts sagen.", stammelte er und ich seufzte nur. „Ich habe aus dem letzten Mal gelernt Haz. Ich hasse diese Frau, aber ich will dich und Anne nicht verlieren. Also müssen wir gemeinsam einen Kompromiss finden, mit dem wir alle leben können."
In dem Moment sprang Harry auf und fiel mir erleichtert um den Hals. „Oh Gott, ich hatte solch eine Angst vor diesem Gespräch.", flüsterte er in mein Ohr und ich strich ihm beruhigend über den Rücken.
„Hätte ich an deiner Stelle auch.", sagte ich und lachte leise. „Ich bin so fucking erwachsen geworden. Das ist bestimmt die Vaterrolle, die das mit sich bringt."
Jetzt begann Harry wirklich zu lachen. „Ja, scheint so. Meinst du wir bekommen ein Wochenende mit ihr hier hin?", er wurde wieder leiser und ich zuckte mit den Schultern.
„Ich für meinen Teil gebe mir Mühe, für dich und für die Prinzessin. Wenn mir Olivia aber blöd kommt, kann ich für nichts garantieren!", knurrte ich nun und er nickte.
„Ach und nur eine Nacht!", bestimmte ich und er legte seine Hand an meine Wange, strich einmal zärtlich darüber. „Du bist wirklich der tollste Ehemann der Welt!"
„Ja ja," grummelte ich gespielt und zog ihn jedoch fest an mich. „Vielleicht veranlasst meine Großmütigkeit dich ja jetzt doch dazu, dass ich meine Schwäne an unserer Hochzeit bekomme."
Er grinste jetzt breit und hob eine Augenbraue. „Du willst also eine Belohnung dafür?", fragte er und ich nickte.
„Das ist ja wohl das Mindeste.", sagte ich gespielt und zog einen Schmollmund.
„Ich überleg es mir.", sagte er, küsste mich und nahm dann sein Handy vom Tisch um mit Olivia die Einzelheiten abzuklären.
XXX
Harry POV
Die Hochzeitsvorbereitungen waren im vollen Gange und jetzt ein paar Wochenenden vorher auch noch Olivia hier ins Haus zu holen war nicht unbedingt das, was ich mir in der Situation gewünscht hatte.
Louis war schon seit gut einer Woche schlecht drauf und mir wurde heiß und kalt wenn ich daran dachte was passierte, wenn die Zwei sich gegenüber stehen würden.
„Ich habe das Gästezimmer fertig gemacht.", er kam die Treppe runter. „Sie hat die hässlichste Bettwäsche bekommen, die ich finden konnte.", sagte er mit einem Grinsen und ich schüttelte nur den Kopf.
„Du bist ein Kindskopf.", ich schüttelte den Kopf, konnte mir aber auch ein Schmunzeln nicht verkneifen.
„Und diese Frau wird nicht unseren Sportbereich benutzen und nicht in den Pool gehen, damit das klar ist. Und sie betritt nur das Wohnzimmer, die Küche, Annes Zimmer und das Bad."
Ich schloss die Augen und versuchte mich zusammen zu reißen. Louis drehte wirklich von Minute zu Minute mehr am Rad.
„Und sie wird keine Minute allein sein, mit Anne!", setzte er noch einen drauf und ich biss die Zähne fest zusammen bevor ich sagte: „Louis, übertreib es nicht. Es ist immerhin noch Olivias und meine Tochter und nicht Deine! Sie hätte auch die Möglichkeit, wenn sie es einklagen würde, sie viel öfter zu sehen. Halt dich da raus, das geht dich nichts an!"
Eigentlich hatte ich nicht so scharf klingen wollen und als ich registrierte, was ich ihm da gerade an den Kopf geworfen hatte, war es zu spät. Meine Bemerkung, dass sie nicht seine Tochter war und noch viel schlimmer, dass es ihn nichts anginge, hatte ihn so schwer getroffen, wie noch kein Wort von mir zuvor und er versteifte sich für einen Moment.
Ich wollte etwas sagen, doch da ballte er schon die Hände zu Fäusten, bevor er mich stehen ließ und nach oben ins Schlafzimmer rannte.
Für eine Sekunde schloss ich die Augen, versuchte die Wut auf mich selbst zu unterdrücken. Wie hatte ich nur so etwas sagen können, wo er sich all die Monate so rührend um die Kleine gekümmert hatte? Er hatte sie wirklich angenommen als sein Kind und ich machte mit meinem Mundwerk, das wieder schneller als mein Gehirn gewesen war, alles kaputt.
Wie der Teufel rannte ihm hinterher, nahm zwei Stufen auf einmal, doch als ich oben ankam war die Tür bereits verschlossen
„Louis, es tut mir leid, ich hab es doch nicht so gemeint!", rief ich durch die geschlossene Tür.
„Mach bitte auf.", bat ich und schlug immer wieder gegen das Holz.
„Verpiss dich.", hörte ich ihn nur von drinnen, dann klappern, Schranktüren die auf und zu geklappt wurden.
„Louis, verdammt was machst du da drin?", rief ich nun und ahnte schon was kommen würde.
„Geht dich einen Scheißdreck an!", kam es zurück und ein paar Minuten später fiel ich fast ins Zimmer, als er die Schlafzimmertür aufriss und an mir vorbei stürmte.
„Du wirst nicht wieder weglaufen!", brüllte ich, als ich den Trolley in seiner Hand erkannte.
„Das mach ich nicht nochmal mit!", feuerte ich nach und packte ihn an seinem Handgelenk, sodass er herum geschleudert wurde und ihm der Trolley aus der anderen Hand rutschte. „Du bist mein Ehemann und wirst nicht einfach verschwinden!"
„Lass mich los!", schrie er mich an, seine Augen schwammen in Tränen und er versuchte meinem festen Griff zu entkommen.
„Nein, ich werde dich nicht gehen lassen. Du benimmst dich gerade wieder wie ein 3 jähriges Kind!", er ruckelte immer wieder an meiner Hand, versuchte sich zu befreien, schüttelte dabei verzweifelt den Kopf.
„Ich hätte nie zu dir zurückkommen dürfen! Ich hätte wissen müssen, dass selbst ein Ehering an meinem Finger nicht meinen Stellenwert bei dir ändern würde."
In dem Moment als ich seine Worte begriff brannte bei mir vor lauter Verzweiflung eine Sicherung durch.
Ich löste meine Finger von seinem Handgelenk und holte aus und schlug ihm eine so kräftige Ohrfeige, dass sein Kopf zur Seite flog. Ich hörte ihn auf keuchen und erst in dem Moment als seine Wange rot anlief realisierte ich was ich ihm angetan hatte.
„Louis.", meine Stimme war kaum vernehmbar. „Es tut mir leid. Oh mein Gott, das hab ich nicht gewollt.", ich schlug mir meine Hände vor den Mund, spürte jegliche Kraft aus meinen Beinen weichen.
Er starrte mich noch eine Sekunde an, ehe er wieder nach seinen Trolley griff und die Treppe nach unten rannte.
„Wir sind geschiedene Leute Styles. Wie konntest du mir das, nach alle dem auch noch antun?", sein Schluchzen hallte zu mir hinauf, bevor ich hörte wie die Haustür zuknallte und ich in der Stille des Hauses zurück blieb.
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