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38. Moments

Der Silvesterabend war wunderschön. Wir hatten weder Feuerwerk noch Sekt, aber das war nicht schlimm. Wichtig war, dass wir uns hatten.

Nachdem die Pizza vertilgt war, gingen wir gemeinsam auf die Dachterrasse. Niall sorgte dabei vorsorglich für eine Decke, damit wir nicht froren.

In diesem Moment war ich froh über Nialls außergewöhnliche Gartenmöbel. Ich hatte mich immer gefragt, warum er nicht einfach ein paar Stühle dort stehen hatte, aber jetzt kam uns die sofaähnliche Liege gerade recht.

Besonders breit war diese nicht, aber wir schafften es trotzdem, uns gemeinsam darauf zu kuscheln. Wir lagen so eng aneinander, dass ich Nialls Herzschlag spüren konnte. Seine Arme umarmten mich und drückten mich noch näher heran. Bei Niall fühlte ich mich so sicher, dass ich es mit Worten gar nicht beschreiben konnte. Das passendste Wort, das mir in diesem Moment einfiel, war Geborgenheit. Und ich merkte, dass ich das vermutlich noch nie zuvor tatsächlich gefühlt hatte.

„Manchmal würde ich so einen Moment gern einschließen, um mich immer daran zu erinnern, wenn schlechtere Zeiten kommen", murmelte ich. Ich spürte Nialls zustimmendes Nicken.

„Das ist eines der Dinge, die ich am Songwriting am meisten liebe", verriet er mir. „Songs können genau das. Sie schließen diese Erinnerungen und Gefühle an besondere Momente in sich ein und jedes Mal, wenn ich sie singe oder auch nur höre, dann bekomme ich dieses Gefühl wieder und erinnere mich an den Moment."

„Das ist wirklich zauberhaft." Ich dachte genauer über Nialls Worte nach. Mir ging es tatsächlich oft genauso mit den wirklich besonderen Liedern, die ich mit einem bestimmten Moment verband. Immer, wenn ich diese erneut zu hören bekam, bekam ich auch das Gefühl mit dazu.

Das brachte mich auf eine außergewöhnliche Idee. „Niall, lass uns einen Song schreiben. Genau jetzt und hier."

Überrascht richtete der Ire sich auf, sodass ich fast von der Liege purzelte.

„Hey!", beschwerte ich mich halbherzig und klammerte mich ein wenig an ihm fest.

„Meinst du das Ernst?", vergewisserte er sich und fuhr sich scheinbar aufgeregt durch seine verwuschelten Haare.

„Na klar." Ich hatte mir das in den Kopf gesetzt und jetzt gab es kein Zurück mehr. „Worauf wartest du noch, oder willst du etwa ohne deine Gitarre komponieren?"

„So gut ist meine harmonische Vorstellungskraft dann doch nicht", grinste er und machte Anstalten, aufzustehen. „Du musst mich aber auch gehen lassen, wenn du das wirklich möchtest." Ich registrierte, dass ich mich immer noch an ihm festhielt und ließ ihn tatsächlich los. Dummerweise führte das dazu, dass ich mit meinem Hintern auf dem Holzboden der Dachterrasse landete.

„Aua", gab ich von mir, um erst einen Moment später tatsächlich den Schmerz zu merken. „Das war ganz klar der Boden der Tatsachen."

Niall grinste nur und verschwand durch die Glastür. „Ich bin gleich wieder da, mit einem extra weichen Kissen für dein Hinterteil."

Im Scherz streckte ich ihm die Zunge raus und erhob mich stöhnend von meiner unbequemen Sitzposition.

Niall brauchte tatsächlich nicht lange und wie versprochen brachte er mir ein Sitzkissen mit. Als ich mich darauf niederließ, keuchte ich ein bisschen auf. Mein Steißbein hatte wohl etwas abbekommen, aber davon wollte ich mich nicht irritieren lassen. Wir wollten jetzt schließlich einen Song schreiben.

Niall begann, auf seiner Gitarre herumzuklimpern, und ich nahm mein Handy zur Hand, um meine Gedanken ein wenig zu ordnen.

„Dudududuu", summte ich dabei passend zu Nialls Akkorden vor mich hin. „Dududududududuu."

Das Beste in diesem Moment war unweigerlich, als Niall begann, mein Gesumme mit einer zweiten Stimme im Terzabstand zu harmonisieren. Ich bekam sofort eine Gänsehaut, und das war nicht, weil es kalt war.

„There are moments in your life when time just stops", begann ich. „When you know someone is there and doesn't .... Flop?"

Niall fing lauthals an zu lachen und ich stimmte mit ein. Reimen war wirklich nicht meine Stärke. Aber ein Anfang war gemacht und ich begann, die Zeilen in mein Handy zu tippen. Aller Erfahrung nach vergaß ich meine eigenen Texte schneller als ich gucken konnte.

„Excitement's bubbling inside and when I know I cannot hide from you, I try", ergänzte Niall.

„I try to stay a while out of my head." Niall musste schon wieder grinsen, bei meinem schiefgelaufenen Reimversuch. „Ich versuche es wirklich", beteuerte ich. „Aber das ist halt das Problem, wenn man keine Muttersprachlerin ist."

„Das hat damit glaube ich nichts zu tun", antwortete er mir. „Ich finde das genauso schwierig. Deshalb hole ich mir da normalerweise Hilfe."

Fragend sah ich ihn an. Wovon sprach Niall denn gerade? Meine hochgezogenen Augenbrauen schien er nicht als Aufforderung zu verstehen, mir sein Geheimnis zu verraten, weshalb ich noch einmal nachfragte. „Woher bekommst du denn Hilfe beim Reimen?"

Sein schiefes Grinsen verriet mir, dass das keine konventionelle Hilfe sein konnte. „Das erste Ergebnis bei Google ist meine bevorzugte Reim-Hilfe", lachte er.

„Okay, das ist ja was. Das kann ich auch", behauptete ich und führte sofort den Beweis an. „I try to stay a while out of my head ... and in your bed."

Ich hatte Niall glaube ich noch nie so laut lachen hören. „Das ist auf jeden Fall ein richtiger Reim", brachte er zwischen mehreren Atemzügen hervor. „Aber ich fürchte, damit ist es dann nicht getan."

Leider musste ich ihm zustimmen, dass mein Text bisher nicht sonderlich originell war. Aber schließlich hatten wir die ganze Nacht Zeit, um uns gemeinsam etwas auszudenken.

Irgendwann übernahm ich die Gitarre von Niall und klimperte selbst ein wenig, während er ein paar Text- und Akkordideen notierte. Das Pattern, das er vorhin gespielt hatte, versuchte ich zu imitieren. Jedoch fehlte mir dazu die richtige Anschlagtechnik, sodass ich es nur halb hinbekam. Zum Glück war das nicht weiter schlimm, denn ich konnte Niall für die Melodie, die er sang, trotzdem die Harmonien geben. Und er sang so unglaublich schön, dass ich eine Gänsehaut bekam.

Nach einiger Zeit musste ich aufhören zu spielen, weil die Fingerkuppen meiner linken Hand wehtaten. Das passierte mir immer, wenn ich nicht regelmäßig spielte, denn dann bildete sich die Hornhaut zurück und die Gitarrensaiten drückten sich schmerzhaft an meine Finger. Glücklicherweise hatte Nialls Gitarre Nylonsaiten, denn Gitarren mit Stahlsaiten waren dann geradezu tödlich.

„Jetzt musst du wieder übernehmen." Ich reichte dem Iren seine Gitarre.

„Scheint, als müsstest du wieder öfter üben", tadelte er im Scherz. „Du hast auch schon mal länger durchgehalten." Das stimmte. Allerdings war ich in den letzten Wochen mit ganz anderen Dingen beschäftigt gewesen. Schnell verbannte ich diese Gedanken aus meinem Kopf, denn damit wollte ich gar nicht erst anfangen.

Niall legte die Gitarre schließlich zur Seite und wir kuschelten uns wieder auf die Liege unter die Decke. In der Nachbarschaft gingen schon die ersten kleinen Feuerwerkskörper in die Luft und wir beobachteten sie schweigend. Aufgrund des Rauches und Lichtsmogs konnte ich jetzt schon kaum Sterne am Himmel erkennen, aber so war das nun einmal in einer Großstadt. Dafür waren die kleinen Lichter umso schöner.

„In Londons Mitte gibt es jedes Jahr ein riesiges Feuerwerk, zu dessen Besichtigung man sogar Tickets kaufen kann", berichtete Niall mir mit leiser Stimme. „Das hätte ich dir auch gern gezeigt, es ist wirklich beeindruckend."

„Ich bin so auch ganz zufrieden." Ich sah in seine Augen. „Ich brauche nicht mehr als dich", hängte ich flüsternd dran. „Feuerwerk ist nebensächlich, solange deine Augen strahlen."

Er grinste ein bisschen verlegen und ich konnte sein Grübchen sehen. Scheinbar wusste Niall nicht, was er daraufhin sagen sollte, denn er schwieg wieder.

Ich hatte nicht gewusst, dass Stille so angenehm sein konnte. Ich genoss es geradezu, Nialls Herzschlag zu hören und ansonsten zu lauschen, was noch Töne von sich gab. Auf der Straße unterhielten sich ein paar Menschen miteinander und lachten immer wieder. Ich hörte das gelegentliche Knallen von kleinem Feuerwerk und ein paar Häuser weiter lief Popmusik. Als ich das Klirren von Gläsern beim Anstoßen hörte, merkte ich, dass ich auch langsam Durst hatte.

Vorsichtig löste ich mich aus Nialls Arm: „Möchtest du auch etwas zu trinken? Ich würde mir mal ein Bier holen."

Er nickte dankbar. „Du weiß ja, wo du es findest, oder?"

„Na klar, vergesslich bin ich schließlich nicht", grinste ich ihn an und öffnete die Glastür, welche in den Hausflur im Obergeschoss führte.

Unter der Treppe bei der Haustür wurde ich fündig, wie ich es mir schon gedacht hatte. Mit zwei Bierflaschen und einem Flaschenöffner, den ich in der Küche gefunden hatte, ausgestattet, lief ich wieder die Treppe nach oben und wäre fast über die letzte Stufe gestolpert. Glücklicherweise konnte ich mich gerade noch halten, denn mit den beiden Flaschen hinzufallen wäre ein kleines Desaster gewesen.

So lief jedoch alles glatt und ich gesellte mich zu Niall, der freundlicherweise unsere beiden Flaschen öffnete. Als ich mich setzte, merkte ich erneut, dass ich zuvor etwas unsanft auf meinem Steißbein gelandet war, aber es tat zum Glück nicht mehr sehr weh.

„Prost!" Wir stießen an und nahmen beide den ersten Schluck. Mit dem Bier kuschelten wir uns wieder auf die Liege.

„Ich bin froh, dass du mich nicht abgewiesen hast", sagte Niall nach einer Weile mit brüchiger Stimme. „Ich weiß nicht, was ich dann getan hätte."

„Ich bin auch froh." Mit diesen Worten kuschelte ich mich noch näher an ihn heran. „Ich hoffe du kannst verstehen, weshalb ich so abweisend war."

„Das kann ich, aber das ändert nichts daran, dass es für mich auch sehr schwer war. Ich kann mir nicht im Mindesten vorstellen, wie es sich für dich angefühlt hat und was du alles durchgemacht hast. Aber es ist schön, dass ich jetzt wieder an deiner Seite sein darf."

Mit diesen Worten nahm Niall erneut seine Gitarre in die Hand und begann, das gleiche Pattern wie zuvor zu spielen.

Nach und nach nahm unsere Vorstellung des Songs Gestalt an, und ich notierte eifrig die Textideen auf meinem Handy. Zwischendurch summten und sangen wir einfach nur so vor uns hin, was der schönste Teil war. Dieses gemeinsame Improvisieren war geradezu magisch. Denn im Grunde dachten wir uns beide spontan Melodien und Harmonien aus, und dass diese zueinander passten kam mir fast vor wie ein Wunder. Wir hatten inzwischen scheinbar eine Art musikalische Intuition füreinander.

Irgendwann wurde es auf der Straße unter uns lauter und das Feuerwerk nahm an Größe zu. Das ignorierten wir jedoch einfach, denn wir waren gerade beide so beschäftigt mit dem Improvisieren unseres Songs. Niall hatte gerade eine neue, super spannende Akkordverbindung entdeckt und diese versuchten wir nun in den Pre-Chorus miteinzubauen.

„Was hältst du davon, wenn wir diese 5-1 Verbindung weglassen und stattdessen einfach den verminderten Septnonakkord benutzen?", schlug ich vor. „Dann kriegt das Ganze auf jeden Fall noch mehr Spannung." Niall probierte meinen Vorschlag direkt aus, und tatsächlich klang es ziemlich cool. Es war so einfach, mit Niall auf diese Art und Weise über Musik zu reden. Ich kannte tatsächlich, dafür, dass ich Tontechnik studierte, gar nicht so viele Menschen, mit denen ich mich so über Harmonik unterhalten konnte.

Nach einer Weile fragte Niall jedoch, ob ich einen Überblick hatte, wie spät es war, und erschrocken sah ich ihn an. „Ich glaube wir haben Mitternacht verpasst, das war vor einer halben Stunde", kicherte ich leicht hysterisch nach einem Blick auf mein Handy und wusste nicht ganz, was ich davon halten sollte. So etwas war mir schließlich noch nie passiert.

Niall legte seine Gitarre beiseite und sah mich ernst an. „Eigentlich wollte ich das, so ganz romantisch, um Mitternacht tun, aber ich glaube das ist gerade schiefgegangen." Er sah ein bisschen nervös aus, und das ließ mein Herz ebenfalls schneller schlagen. Was hatte er denn jetzt vor?

In meinem Kopf blitzte ein Bild von Niall auf, der vor mir kniete und mir einen Ring hinhielt. Aber das würde er doch nicht tun, oder?

Leicht panisch sah ich ihn an, und das schien Niall ebenfalls aufzufallen, denn er runzelte seine Stirn.

„Ist alles okay?", wollte er wissen und unterbrach sich damit selbst. Ich konnte daraufhin nur nicken, weil ich Angst hatte, dass meine Stimme mir unter Umständen nicht gehorchen würde.

Er schien nun noch unsicherer zu werden, fuhr jedoch fort.

„Lena, wenn ich mit dir zusammen bin, dann fühlt es sich an, als würde meine Welt aus dem Gleichgewicht geraten. Und wenn wir uns nicht sehen, dann ist das als wäre ich nur halb da, weil meine andere Hälfte in Gedanken bei dir ist. Vor allem in der Zeit, in der du mich nicht sehen wolltest, habe ich gemerkt, dass du fehlst und durch nichts zu ersetzen bist. Ich habe gemerkt, dass ich dich an meiner Seite haben möchte, und zwar immer wenn es irgendwie geht. Ich hoffe so sehr, dass du das auch so siehst." Dann holte er tief Luft, scheinbar auch, um sich Mut zu machen.

Vor Angst, dass er vielleicht etwas Falsches sagen würde, begannen meine Hände zu zittern und zu schwitzen.


Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Was wird Niall wohl sagen, habt ihr Vermutungen?
Bis zum nächsten Kapitel!

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