Schattenseiten
Grinsend hüpfte jemand die Treppen des Wirtshaus herunter. Bereits seit den ersten Sonnenstrahlen war Bewegung im Haus. "Morgen Lady Stark. Alles in Ordnung?" Ihr ging es nie besser. "Wunderbar. Es kann sofort weiter gehen."
Mit flinken Schritten eilte Sansa zum Zelt ihrer Begleitungen. Davon waren die wenigsten schon wieder ganz nüchtern, eher grummelnd suchten sie untereinander Rangeleien. Selbst Petyr Baelish musste sich eingestehen, dass sein Kopf nicht auf Höchstleistungen arbeiten könnte. Doch nach dem Abend gestern müsste er nochmal die Strategie wechseln. Das Blatt hatte sich gewendet und er war seinem Ziel ein Stück näher. "Oh Lady Sansa habt ihr euch wieder erholt?" "Ich weiß gar nicht was ihr meint Lord Baelish. Und wieso ist der Rest noch nicht abfahrtbereit?" Daraufhin legte er seine Stirn kraus, und lächelte, aber nicht mit den Augen: "Ich dachte es wäre angemessen gewesen, sie sich etwas erhol-" genervt rollte Sansa die Augen: "Nicht Denken - Nachdenken. Und nun geht." Sie drehte sich auf der Stelle um, und bot ihn damit keine Möglichkeit irgendwas Cleveres zu sagen.
Wenig später waren auch die letzten Wachen bereit Richtung Süden zu marschieren. Der gesamte Zug lief recht langsam, sodass Sansa dem Kommandanten dieser Gruppe auffordern musste, dass sie nur noch wenig Zeit hatten und schleunigst an den besagten Treffpunkt gelangen wollten. Außerdem, dass würde die Rothaarige niemals zugeben, war ihr in diesem dichten Fichtendickicht nicht wohl zumute. Es erinnerte sie zwar an den Norden, auf der anderen Seite hatte dieser Wald etwas ungewöhnlich beunruhigendes an sich. Geraume Zeit später kamen sie auf einen Weg der durch eine Schlucht durchführte. Jeder Schritt der Pferde hallte noch Minuten nach. Mit jedem Wiehern der Pferde wurde die junge Lady nervöser und versuchte die Gruppe etwas anzutreiben. Von oben ragten spitze Felsen hinab, die riesige Schatten warfen. Plötzlich bröckelten Steine von oben hinab. Ihr Blick schnellte nach oben. Nichts. Sie machte sich verrückt... was und vor allem wer sollte sie verfolgen. Die Sonne stand hoch, als sie die Mitte des Weges erreicht hatten.
Aus dem nichts ließ Sansa alle anhalten. "Ich befehle ihnen anzuhalten." Ihr Blick richtete sich wieder nach rechts. Am Boden lag ein kleines, weinendes Mädchen mit rotem Haar. "Lady Sansa, steigt nicht ab, lasst es jemand anderen erledigen." "Ha Lord Baelish. Ich war genau in diesem Alter, als mir auch niemand helfen wollte. Nein. Ich möchte mich um mein Volk kümmern immerhin sind wir hier im Norden, nicht war? Außerdem habt ihr doch selbst die stärksten Männer zusammen rufen lassen für diese Reise. Und ein kleines Mädchen? Ihr lasst euch doch nicht von Mädchen einschüchtern. Oder?" Geschmeidig setzte sie von ihrer braunen Stute herab und ging erhaben Richtung Kind. Langsam kniete Sie sich zu der Kleinen, die sich abwandte. "Hey Kleines. Ich bin Lady Stark. Was machst du hier soweit weg von Zuhause?" Daraufhin fing sie nur noch mehr an zu winseln. "Shh. Bist du verletzt? Was ist passiert." Mit ruhiger, aber doch klarer Stimme versuchte die Rothaarige das Mädchen zum Sprechen zu bringen. Die kleine Brünette wendete ihr den Rücken zu während sie dort lag und zeigte vorsichtig hinter sich. Als Sansa einen weiteren Schritt näher war, knackte es überall. Schreckhaft drehte sich die Lady um als im nächsten Moment jemand ihr von hinten etwas spitzes gegen den Rücken drückte. Hinter ihrem Rücken sprach eine rauchige Stimme: "Na wenn das nicht mal passend ist. 'Ne Stark, das wäre doch was für dich Zed oder?" Ihre Überwältiger grunzten zustimmend. "Was wollt ihr!" Sie wurde beim Haar gepackt sodass sie sehen konnte, dass es ihren gesamten Gefolgsleuten ähnlich ging. Allen wurde in Allen Arten der sieben Königslande eine Waffe an die Hauptadern gelegt. Die rauchige Stimme gehörte zu einem großen, schmutzigen, und bärtigen Mann. Rechts neben ihr wurde Lord Baelish sogar vom Pferd gezogen, als dieser kläglich versuchte zu schlichten: "Aber meine Herren es gibt doch sicher andere Optionen, nehmt unser Gold und lasst uns Laufen. In Zeiten des Krieges sind Gefangene nur Ballast." Der Bärtige rief nur:" Habt ihr gehört Männer? 'Meine Herren' zum schreien", und sie brachen in Gelächter aus:" letztes Mal waren wir Bastarde, Verräter oder Deserteure! Los bindet alles fest wer oder was von wert sein könnte. Den Rest? Überlegt euch wie ihr ihn los werdet. Bei uns ist kein Platz." Vollkommen perplex konnte Sansa nichts sagen, als sogleich ihr ein Sack über den Kopf gezogen wurde. Das letzte was sie sah war, wie ein Großteil ihrer Männer die Kehle durchtrennt wurde und sie leblos zu Boden fielen. Dann schwang sie jemand hart, wahrscheinlich auf einen Karren, und die Reise in die Finsternis begann.
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