Hin und zurück
So ein ignoranter Sturkopf, dachte sich Sansa, nur weniger damenhaft. Sie und unreif, sie hatte weit aus mehr in ihrem bisherigen Leben durch machen müssen als die meisten jungen Ladys. Und er wusste das. Das machte sie noch rasender, denn ihm war bewusst, dass sie sich darüber aufregen würde.
Das Rattern der Wagenräder wog die Kutsche sanft, die Frische die gen Norden immer weiter zunahm war allgegenwärtig. Und für einen Moment hatte Sansa nicht an den Krieg gedacht sondern nur an Lord Baelish. Es war seltsam befriedigend das Chaos für eine Weile zu vergessen, wenn auch nur durch andere Unruhe. Sie blickte aus der Kutsche und erkannte Lord Baelishs Silhouette nicht fern des Wagens. Kleine Wölkchen stiegen von jedem der Verbündeten auf. Der Atem war das einzig warme in der frostüberzogenen Natur.
Sie müssten mittlerweile auf gleicher Höhe wie White Harbor sein, also würden sie bald Cerwyn erreichen, wo ursprünglich eine kurze Rast geplant war.
„Mylord, wollt ihr mir nicht Gesellschaft leisten und das Pferd einem der fußwunden Kriegern überlassen?" Das kupferne Haar wehte seiner Gemahlin ins Gesicht, ein Kontrast wie Eis und Feuer. Um ehrlich zu sein, reiste Petyr sowieso lieber mit der Kutsche, aber er würde das niemals zugeben, und unter gar keinen Umständen zwischen jetzt und vor ihr. „Seid unbesorgt, es ist nicht mal mehr eine ganze Meile bis Cerwyn. Außerdem unterhalte ich mich gerade so gut, nicht wahr Mylords?" Sein Blick richtete sich auf Gendry und Ser Davos, die ihm mit einem aufgesetzt freundlichen Grinsen zustimmten. „Dann haltet doch bitte Ausschau nach Alexander, er muss müde sein von der vielen frischen Luft." Eine Stimme rief vom Platz des Kutschers: „Es wäre eine Ehre Mylady euch Gesellschaft zu leisten wenn Mylord es vorzieht die Gesellschaft anderer Männer zu suchen." Und Petyr hätte fast gemeint gesehen zu haben wie Alexander kurz vor dem Betreten der Kutsche die Zunge herausgestreckt hätte.
Cerwyn war noch weniger stattlich, als es Petyr sich vorgestellt hatte. Es war ziemlich heruntergekommen, obwohl man sah, dass sich die Bewohner bereits Mühe gegeben hatten dies mit allen Mittelchen zu verstecken. Die wehenden Banner waren mehrmals geflickt worden und die Ortschaft war sichtlich überfordert mit der Anzahl ihrer Besucher.
Petyr war leichtfüßig wie eine Katze an Sansa herangeschlichen, von ihrer Fell bestickten Kapuze bis zum letzten Moment im blinden Fleck wandelnd. „Es ist grausam, was die Kälte mit einst schönen Orten gemacht hat." Er passte sich ihrem Schritttempo an, was beinahe einem Schreiten glich. „Oh, ich kenne Cerwyn sehr gut. Es war noch nie der Himmel auf Erden." Die Frost unter ihren Füßen knirschte. „Wir erhielten einen Raben von euren Brüdern. Sie haben sich auf Winterfell eingefunden. Sie erweitern die Kapazitäten und in wenigen Tagen wären sie bereit uns zu empfangen. Besondere Glückwünsche zu unserer Vermählung."
"Ihr seid euch hoffentlich im Bilde, dass ich kein weiteres Interesse an euch besitze als euren allgemeinen Ruf und Rang." Petyrs rechter Mundwinkel zuckte: "Natürlich, Mylady, wieso solltet ihr sonst um meine Hand angehalten haben. Mir würde es nicht in den Sinn kommen, dass ihr Herz über Verstand einsetzen würdet."
Sansa Schritt weiter geradeaus, Richtung Versammlungshalle. "Dann sind wir uns ja einig. Nur, die Leute reden, also bildet euch bitte nichts ein." "Oh sie reden also. Was bereden sie denn?" Sansa nahm Ihre Kapuze ab bevor sie die Halle betrat und beendete dieses Thema mit: "Wörter wie Seelenverwandtschaft."
"Lord und Lady Baelish, Cerwyn ehrt eure Anwesenheit."
Die Wände bestanden aus grauen Steinen versetzt mit einzelnen metallenen Verzierungen und Kronleuchtern, und hatten schon bessere Zeiten gesehen. Es war trotzdem der Raum gefüllt war, und mit Feuern besetzt, so kalt, dass man den eigenen Atem sehen konnte.
„Die Ehre ist auf unserer Seite," Petyr nickte aufmerksam in die Runde, „Wir müssen noch Einiges besprechen."
„Es wäre auch nur eine Idee.", fügte Lord Baelish hinzu. „Die Nordmänner brauchen ihre Unterstützung hier. Es wäre unklug schon an Niederlage zu glauben und nur mit halber Kraft anzugreifen.", entgegnete Ser Davos bedacht. „Ich kann mich dem auch nur entgegen setzen", Sansa ballte Ihre Hände unter dem Tisch zusammen. „Ich bin doch gerade erst hier oben angekommen und ihr wollt mich wieder in den Süden senden? Wenn ich schon sterbe dann bei meinesgleichen." Petyr versuchte ruhig zu bleiben, es war für ihn einfach nur Zeitverschwendung über Dinge zu reden, die sowieso passieren würden. „Natürlich weiß ich um eure Ehre, aber hier oben können wir nichts ausrichten und selbst nach der großen Schlacht im Norden bleiben die Unruhen im Süden. Und Königin Daenerys wiry es kaum zulassen, Cersei irgendein Ausweg zu ermöglichen. Unter anderem ist es ressourcensparender, es wird knapp hier oben und ohne euch zu nahe zu kommen, aber die kampffähigen Männer sollten ihre maximale Energie zur Verfügung haben."
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