Kapitel 25 - Everything is going to be okay
In den nächsten zwei Tagen lief alles gleich ab. Morgens ging Astrid zu Hicks, rieb ihn mit dem Inhalt des Tiegels ein, blieb zwei Stunden bei ihm, flößte ihm Wasser ein, da Gothi meinte, er wäre komplett dehydriert. Essen konnte er durch seinen bewusstlosen Zustand nichts und das bereitete Astrid Sorgen, da er ziemlich abgemagert aussah. Er bestand nur noch aus Haut, Knochen und Muskeln.
Den Rest des Tages verbrachte Astrid auf ihrer Lichtung im Wald, wo sie mit ihrer Axt Bäume bearbeitete, in der Hoffnung, Hicks geschunden, schwach und hilflos aus ihrem Kopf verbannen zu können. Und das er trotz seines momentanen Zustands solch eine Anziehungskraft auf sie ausüben konnte.
Das gelang ihr trotz größter Anstrengung leider nicht.
Es musste sich nur der Ausdruck seiner Augen in ihren Kopf schleichen und schon scheiterte sie.
Nachdem sie den Rest des Tages vergeblich versucht hatte, ihre Gedanken zu kontrollieren, kehrte sie zu Hicks zurück. Dort behandelte sie seine langsam verheilende Haut und verbrachte den Abend an seiner Seite, in der Hoffnung er würde erwachen. So vergingen zwei Tage.
Und als Astrid am Nachmittag des dritten Tages auf der Lichtung stand, und ihre Axt gerade einen Baum spaltete, landete Heidrun mit Windfang hinter ihr.
Astrid war den meisten aus dem Weg gegangen. Einfach, weil sie allein sein wollte oder einfach weil sie sonst bei Hicks war.
Besucher waren bei ihm nicht erlaubt. Als die Drachenreiter gefragt hatten, schüttelte Gothi nur bestimmt den Kopf. Haudrauf, Grobian und Astrid waren die einzigen, die zu ihm durften.
Heidrun kam auf sie zu.
,,Astrid!",rief sie freudestrahlend.
,,Was?!",fragte diese genervt.
Ihre Stimmung wurde mit jedem Tag mit dem Hicks bewusstlos blieb schlechter.
Es war als habe jemand ihr Leben angehalten.
Heidrun ignorierte den genervten Ton ihrer besten Freundin und sagte glücklich: ,,Er ist wach! Hicks ist wach. Haudrauf schickt mich. Ich bin so schnell ich konnte hergekommen. Denn die erste Person, die er sehen wollte, warst du!"
Und Astrids, vor ein paar Sekunden noch tatenloses Gesicht, verwandelte sich in ein glückseliges mit einem Lächeln.
,,Na los lass ihn nicht warten.",meinte Heidrun ebenso lächelnd.
,,Hab ich nicht vor!",rief Astrid, die sich bereits auf Sturmpfeil gezogen hatte.
Und bevor Heidrun noch etwas sagen konnte, war Astrid bereits davongeflogen.
Als sie vor dem Haus landete kam ihr ein breit lächelnder Haudrauf entgegen.
,,Er ist drinnen und wartet auf dich. Ich bin so froh, dass er endlich aufgewacht ist. Wenn ihr mich braucht, ich bin in der großen Halle und erzähl den Anderen das Hicks wach ist."
,,Dann bis später."
Noch immer lächelnd wandte sich Haudrauf von ihr ab und ging. Astrid wartete noch eine Minute, um tief durchzuatmen. Das was sie jetzt vorhatte, war absolut verrückt und sie wusste nicht wie Hicks reagieren würde. Doch sie konnte einfach nicht anders. Zu groß war das Verlangen nach ihm geworden und auch die Angst ihn zu verlieren, mit all dem unausgesprochenen zwischen ihnen. Sie atmete aus und betrat die Hütte.
Als sie oben an Hicks Tür klopfte ertönte ein ,,Herein" und mit weichen Knien betrat Astrid den Raum.
Das erste was sie sah, war wie Hicks, als er sie erblickte, anfing zu strahlen.
,,Astrid!"
Seine Stimme war kräftiger als noch vor ein paar Tagen und zog die blonde Wikingerin wie magisch an. Langsam trat sie näher. Hicks rutschte auf seinem Bett ein bisschen nach rechts, um ihr zu signalisieren, dass sie Platz nehmen sollte. Das tat sie auch und öffnete den Mund und setzte zum sprechen an, doch kein Ton kam über ihre Lippen.
Sie versuchte es erneut: ,,Hicks...ich...",doch sie brach ab und drehte sich weg.
Sie spürte wie sich Hicks kaum merklich anspannte und tief Luft holte. Sie wollte nochmal anfangen, doch Hicks hatte das gleiche vor.
So kam es, dass beide gleichzeitig rausplatzten: ,,Ich muss dir etwas wichtiges sagen!"
,,Was denn?",fragten sie wieder gleichzeitig.
Und dann mussten sie loslachen. Hicks Lachen klang dabei noch ein bisschen heiser.
Etwas peinlich berührt von der Situation schauten sie sich in die Augen.
Astrid erhob schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit die Stimme.
,,Ich dachte das wars Hicks. Als du auf Ohnezahn lagst, da hast du auf einmal angefangen zu röcheln und zu husten und dann plötzlich hörte dein Herz auf zu schlagen.
Ich hatte schreckliche Angst, dass du nie mehr zurückkommst. Das du mich alleine gelassen hast."
Astrid schaute Hicks lange an. Dieser schaute in ihre Augen und antwortete: ,,Ich würde immer zu dir zurückkommen Astrid. Und wenn ich alle Ozeane, die es gibt überqueren müsste.
Ich habe das gefunden, wonach ich lange gesucht habe. Antworten.
Und doch waren sie immer so offensichtlich, sie waren direkt vor mir und ich habe sie nicht gesehen. Ich werde euch später nochmal erzählen, was mir widerfahren ist."
Er stockte kurz und sein Blick flatterte durch den Raum, bevor er wieder bei Astrid landete.
,,Doch nun ist es für mich an der Zeit meine Fehler wiedergutzumachen und das zu tun, was ich schon längst hätte tun sollen."
Er rutschte näher und schaute ihr fest in die Augen. ,,Astrid. Du bist wunderschön. Du bist intelligent. Du warst die erste, die an mich geglaubt hat. Du bist meine beste Freundin. Du warst niemals allein, denn mein Herz war immer bei dir. Du hast es mir schon genommen, als wir noch Kinder waren und noch heute gehört es dir. Denn ich liebe dich Astrid." Und bevor Hicks verlegen werden konnte, begann Astrid zu strahlen. ,,Ich liebe dich auch Hicks." Nun begann auch Hicks zu strahlen und als ihre Lippen miteinander verschmolzen, schien es als würden ihre beiden Seelen sich miteinander verknüpfen und ihre Herzen anfangen zu strahlen, wie ein loderndes Feuer.
Ein Feuerwerk explodierte in Hicks und schien seinen ganzen Körper in Besitz zu nehmen. Und das letzte woran er lächelnd dachte, bevor er sich dem Kuss komplett hingab war: 'Jetzt, mit Astrid an seiner Seite, da würde alles gut werden.'
Und hier endet mein erstes Buch. Die Fortsetzung lautet: 'Don't let this happen'
Vielen Dank fürs Lesen ♡
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