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Nie zuvor war ich nervöser als an diesem Morgen. Schon um 5:30 Uhr bin ich hellwach. Nachdem ich mich einige Zeit schlaflos im Bett herumgewälzt habe, stehe ich auf, putze mir die Zähne und stelle mich vor den offenen Kleiderschrank. Ich gehörte nie zu den Leuten, die sich grossartig Gedanken um Mode machen, aber irgendwie habe ich heute keine Lust auf Jeans und Strickpulli.

Eigentlich nicht in der Absicht es tatsächlich anzuziehen, nehme ich ein eng anliegendes graues Kleid vom Bügel, gehe zum Spiegel und halte es probeweise vor meinen Körper. Das letzte Mal hatte ich dieses Kleid auf dem Betriebsausflug an. Mit den halblangen Ärmeln und dem schlichten Schnitt fand ich es eigentlich viel zu leger für diesen Abend. Für einen normalen Arbeitstag ist es also definitiv alles andere als gewagt. Kurzerhand ziehe ich es an, um es mit  einer dunkelgrauen Leggins und einer eng anliegenden Baumwolljacke in demselben Farbton zu kombinieren. Auch wenn ich Gefahr laufe, mich verdächtig zu machen, beschliesse ich ausserdem mir die Wimpern zu tuschen und einen dezenten Lippenstift aufzulegen. Das Resultat ist meiner Meinung nach gar nicht schlecht. Doch als ich so dastehe und mein Gesicht betrachte, höre ich Jasons Stimme in meinem Kopf. „Du kleines Sexmosnter," höhnt er leise in meine Gedanken hinein, aber laut genug das ich den Anblick des Lippenstiftes auf einmal nicht mehr ertrage. Mit zittrigen Fingern öffne ich den Wasserhahn und wasche mir das Gesicht mit Handseife, bis auch von der Wimperntusche nichts mehr zu sehen ist.

Gerade will ich das Kleid gegen Jeans und Pulli tauschen, als es an der Tür klingelt. "Luna? Kommst du, wir sind spät dran."

„Ja, bin gleich da," trällere ich, nachdem ich mühevoll den dicken Klos in meinem Hals heruntergeschluckt habe.

Ein Blick auf mein Handy verrät, dass Luca recht hat. Leise fluchend schlüpfe ich in meine Vans, atme tief durch und öffne die Tür.

„Guten Mor..."Sekundenlang stockt Luca mitten in der Begrüssung. Überrascht flattert sein Blick über das Kleid... „gen." 

"Guten Morgen." entgegne ich und halte den Atem an, als Luca sich vorbeugt und mir einen unschuldigen Kuss auf die Wange haucht. Seine Bartstoppeln kitzeln auf meiner Haut.

„Ich hoffe du hast gut geschlafen". 

„Ja habe ich, "so unauffällig wie möglich streiche ich mir über das ungekämmte Haar, das ich bei meiner entgleisten Morgenroutine völlig ausser Acht gelassen habe.

„Luca legt eine Hand an meinen Rücken und gemeinsam gehen wir die Treppe herunter. Weil unsere Stimmen im Treppenhaus viel zu laut hallen, stelle ich die höfliche Gegenfrage erst als wir im Auto sitzen.

„Und du?"

Luca hat bereits den Motor gestartet, der Innenraum ist erfüllt vom herben Duft seines Aftershave, das absurderweise eine beruhigende Wirkung auf mich hat.

"Hm?" Mit erhobenen Brauen sieht er mich an.

„Ob du auch gut geschlafen hast," meine ich.

„Wie ein Baby," grinst er, den Blick inzwischen auf die Rückfahrkamera gerichtet.

Mit den Fingerspitzen zupfe ich an dem knielangen Kleid herum.

„Das freut mich."

„Bist du aufgeregt?" 

Seine langen Finger drücken am Lenkrad herum und wie selbtsverständlich erklingt die Stimme von Sia. Allerdings leise genug um eine Unterhaltung zu ermöglichen. Leider. Denn ich habe gerade das Gefühl, dass ich nur Schwachsinn von mir geben werde, sobald ich den Mund aufmache.

„Aufgeregt...wieso?" Hake ich mit klopfendem Herzen nach, weil ich im ersten Moment befürchte, er könnte auf Jason anspielen. Was absurd ist, schliesslich weiß er ja nichts davon. Zumindest hoffe ich das es noch immer so ist.

„Heute ist dein erster Tag als Kolumnistin." Luca dreht den Kopf zu mir und zeigt seine geraden weißen Zähne, während sich kleine Lachfältchen um seine Augen bilden.

„Ich bin gespannt, ja." Gebe ich zu. „Schliesslich darf ich darin schreiben was ich möchte."

„Ganz genau. Ich lasse dir freie Hand bei der Themenwahl. Allerdings würde ich dir nie wieder erlauben, auf ein Blind Date zu gehen." Er spricht die Worte leichthin und unbeschwert , ich bin mir sicher , er denkt sich nichts dabei. Dennoch kann ich mir eine gemeine Antwort nicht verkneifen.

„Ja du hast Recht. Mit wem ich mich treffe ist meine Sache. Viel zu privat um öffentlich darüber zu schreiben."

Abrupt zieht Luca die Augenbrauen zusammen. Schadenfroh beobachte ich, wie er versucht sein Missfallen zu verbergen. Sein Blick ist stur geradeaus gerichtet. 

„ Aber den Typen ... vom Date hat du nicht mehr wiedergesehen, oder?"

„Luca..."

„Schon gut," presst er beleidigt hervor. „Du willst nicht darüber reden , ich weiß. Und ja, es  ist deine Sache."

Der Rest der Fahrt verläuft schweigend, bis Luca urplötzlich vor einer Starbucks Filiale rechts ran fährt und aussteigt.

„Käse diesmal, oder?" 

„Ähm..Luca?" voller Sorge beobachte ich die herannahenden Autos, eines von ihnen hupt protestierend als Luca gefährlich nah am Strassenrand steht . 

„Ein Aisago Cheese Bagel wäre nicht schlecht... aber.. ehrlich Luca, du mußt nicht..." stammle ich. .

„Okay..und dazu wieder ein Schokopresso?"

Ich nicke hastig, ohne den Blick von den Autos zu richten. 

„Bis gleich." Luca knallt die Tür zu und verschwindet im Starbucks, bis er grinsend zurück kommt und mir die Tüte samt Schokopresso in einem Papphalter in den Schoß legt.

„Guten Appetit".

Ich bin so perplex, dass ich kein Wort hervorbringe.

„Was?!" Grinsend zieht Luca die Augenbrauen hoch und startet den Motor.

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Ich habe mich nicht getäuscht. Die Fragezeichen in den Gesichtern von Mara und Tim als Luca und ich gemeinsam die Redaktion betreten, könnten kaum größer sein.

Mit betont gleichgültiger Miene steuere ich sofort mein Büro an, um meine angespannten Nerven zu beruhigen. Luca ist bereits im Besprechungsraum verschwunden. Er hat mich gebeten, heute nicht daran teilzunehmen, keine Ahnung warum, aber es ist mir sowieso lieber. 

Hier kann ich in Ruhe den Artikel über das Altersheim überarbeiten und danach Themen für meine Kolumne raussuchen. Ich habe auch schon ein paar Ideen. Eine davon ist relativ gewagt, weil es nicht zu den gängigen Themen unserer Zeitung gehört, aber es war schon immer mein Traum, eines Tages Literaturkritiken zu verfassen. Ich habe auch schon ein passendes Buch im Hinterkopf, nämlich Sturmhöhe von Emily Bronte. Vielleicht, weil Luca mich ein bisschen an Heathcliff erinnert. Schon bin ich dabei die ersten Sätze zu verfassen, wobei mir klar wird, dass ich den Artikel so nicht veröffentlichen kann, weil der Verglich zwischen Luca und Heathcliff mir viel zu offensichtlich und ein bisschen kitschig vorkommt. Trotzdem lösche ich die Zeilen nicht, bevor ich erstmal zu einer anderen Aufgabe übergehe, die keinen Aufschub duldet.

Gerade habe ich Luca den Artikel über das Altenheim und den Bericht über den Spielplatz geschickt, als es leise an meine Tür klopft.

Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, als Luca leise die Tür hinter sich schliesst. 

„Alles okay?"

„Ja, alles bestens. Ich habe dir gerade die zwei Artikel geschickt." 

„Super, Danke." 

Sekundenlang steht er unschlüssig neben meinem Schreibtisch. Wärme schiesst  mir in die Wangen, als er sich schliesslich seitlich an der Stuhllehne abstützt und sich zu mir herunterbeugt. Der Kuss sollte flüchtig sein, doch ich lege eine Hand in seinen Nacken und ziehe ihn noch näher zu mir heran. Ich spüre sein Grinsen an meinen Lippen , bevor wir den Kuss zeitgleich beenden.

„Ich wollte dich nie wieder küssen," wispere ich. 

Lucas Gesicht ist noch ganz nah an meinem. „Ich weiß," er verzieht den Mund. „Ich war so ein Vollditiot, und genau dazu muß ich dir noch etwas Wichtiges erklären..."

In diesem Moment öffnet sich die Tür. Abrupt fahre ich herum. 

„Jase. Klopf doch an Mann!"grollt Luca. 

Sekundenlang schiesst Jasons Blick zwischen uns hin und her. „Uiui, Techtel Mechtel am Arbeitsplatz, was?" Grinst er. 

„Hör auf mit dem Scheiß!" Gibt Luca zurück, allerdings ist sein Gesichtsausdruck noch immer unbeschwert und arglos. Anscheinend hat er Jasons Bemerkung als Scherz aufgefasst.

„Was gibt es denn so Wichtiges das du einfach so in Lunas Büro platzt?" 

„Nun ja." Jason wiegt den Kopf und schiebt den Ring an seinem Finger auf und ab. Etwas Düsteres verdunkelt seine Züge, das sich schnell in ein falsches Lächeln verwandelt.

„Es geht um das Corners. Ich war gestern dort und die Inhaberin ist total sympathisch. Allerdings hat sie es echt nicht leicht. Ihr Verlobter ist letztes Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen . Seitdem schmeißt sie den Laden ganz allein. Ich finde den Artikel sollte jemand mit Fignerspitzengefühl übernehmen. Ein bisschen Werbung würde echt nicht schaden. Immer wieder huscht Jasons Blick zu mir während er spricht. Verdammt, ich will einfach nur noch, dass dieser Heuchler verschwindet und nicht das er den barmherzigen Samariter für meine beste Freundin spielt. Als hätte er die Gedanken erraten, schenkt er mir ein zuckersüsses Lächeln das mir ein eisiges Kribbeln unter die Haut jagt.

„Verstehe," kommentiert Luca, der Jasons Worten mit verschränkten Armen und zu Boden gerichtetem Blick lauscht. 

„Ich denke Johanna kann das übernehmen," meint er schliesslich.

„Naja, Josy meinte ihre Freundin würde das machen," wendet Jason ein. Abrupt sieht Luca auf. „Luna?"

Sekundenlang starre ich einfach nur in Jasons grinsendes Gesicht. Das Kribbeln unter der Haut schmerzt mit jedem Atemzug mehr. „Ja, Josy sagte das Luna damit einverstanden sei."

„Achso," Luca zieht die Augenbrauen hoch. „Naja, wenn das so ist. Luna, dann übernimm das ruhig, also...wenn du möchtest." Mit irritiertem Lächeln mustert er mein Gesicht.

„Ja...also eigentlich hatte ich das sowieso vor. Josy und ich haben schon darüber gesprochen."

 Lucas Lächeln wird eine Spur schmaler.  „Davon hast du mir gar nichts gesagt."

„ Ich habs vergessen," erkläre ich wahrheitsgemäß und weiche seinem Blick aus.

„Josy hat übrigens auch erzählt, dass Mrs. Kirschenschneider sich bald woanders bewerben will, weil sie keinen Bock mehr auf den Laden hier hat," petzt Jason unvermittelt. Die verhängnisvollen Worte hängen Sekundenbruchteile in der Luft.

Während ich noch dabei bin zu realisieren, dass Josy einem Wildfremden erzählt hat, was ich ihr anvertraut habe, spüre ich Lucas Blick auf mir ruhen.  Der verletzte Ausdruck seiner Augen versetzt mir einen Stich ins Herz. 

„Das habe ich so nie gesagt," rechtfertige ich mich tonlos. 

„Hui, da steht wohl die erste Krise an," höhnt Jason.„ Ich geh dann mal besser, was?!" 

Mit diesen Worten macht er auf dem Absatz kehrt und zieht die Tür hinter sich zu.

1619 Wörter






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