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2- To free or not to free

I am such a simp for eyes, i can't stop describing them 0.0

Clay Pov:

Sanft fuhr meine Hand über den weichen dunkelblauen Stoff, der in der endlosen Farbe des tiefsten Meeres mir entgegenblickte, und strich ihn mit angehaltenem Atem und mit aller größter Sorgfalt auf meinem Tisch aus, den ich gerade freigeräumt hatte, während meine Ohren von dem abgedämpften Prasseln des Regens gegen das Haus erfüllt wurden. Wie immer war mein Atelier, so wie ich es gerne nannte, mehr als chaotisch und vollgestopft und meine Arbeitstische und sogar die braune Couch unter dem kleinen schmalen sich an die Decke schmiegenden Fensters war bedeckt mit Stoffen verschiedener Art, da ich in meiner Freude über die neue Lieferung sie sofort auspacken und betrachten musste. Diesmal waren wirklich atemberaubende Farben dabei, doch beinahe sofort hatte mich dieser blaue Stoff in den Bann genommen, der nun ohne Falten ausgebreitet auf dem Tisch in der Mitte des Raumes lag und von dem spärlichen Tageslicht, das durch das kleine Kellerfenster und den Bereich der Wendeltreppe in das obere Geschoss drang, erhellt wurde. Auch meine Lampe, die auf meinem Arbeitstisch für Skizzen und Ideen, ihr Licht auf den hellbraunen Boden warf, gab der Farbe an der ihr zugewandten Seite einen goldenen Stich.

Erneut fuhr meine Hand sachte darüber, während der Stoff unter ihrer Berührung nachgab als wäre es Wasser, dass zusammen gewebt worden war und nicht die Fasern eines Kokons einer Seidenraupe. Doch schon allein diese sanfte Berührung genügte und mir schwirrten tausende Ideen durch den Kopf, wie ich dieses Prachtstück an Stoff verarbeiten wollte. Welche Kleidungsstücke, welche Accessoires, welches Outfit ich damit perfektionieren könnte. Ich wollte mich schon umdrehen und den Block und den Bleistift, die neben der summenden Tischlampe ruhten, schnappen, damit ich meine Ideen schnell in einer schlampigen unerkennbaren Skizze festhalten konnte, als ich plötzlich hörte, wie an der Tür zu dem Laden, den ich mit meiner Mutter führte, geklopft wurde.

Kurz hielt ich inne, zog es in Erwägung zu lauschen, was über mir, dort wo der eigentliche Laden mit seinen ganzen von mir kreierten Ausstellungen und Kleidungsstücken war, passierte, doch ließ den Gedanken sofort fallen, als ich mich erinnerte, dass es wohl nur Mrs. Pettington war, die ihren neuen Hut abholen wollte. Sie war eine meiner Stammkunden und hatte den Hut gerade erst letzte Woche in Auftrag gegeben, da sie ihn für die Hochzeit ihres Enkels tragen wollte und würde es mir sicherlich nicht übelnehmen, wenn ich ihn ihr nicht persönlich übergeben würde, sondern in meinem Atelier unter dem Laden blieb und sie stattdessen von meiner Mutter begrüßt werden würde. Also schnappte ich mir doch noch den Stift und den Block und ließ mich auf meinen simplen Drehstuhl, der schon wartend vor dem Tisch stand, fallen, bevor ich wie besessen begann in schräger und verschnörkelter Handschrift mir Notizen zu meinen Ideen zu machen.

Der blaue Stoff würde sich wie angegossen für eine atemberaubende Hose eigenen, da er so fließend, wie er war, sich perfekt um die Beine schmiegen würde. Allerdings wäre er auch in Form eines langen Tuches um den Hals sehr imposant, weshalb mir die Idee in den Kopf geschossen war, diese beiden sonst getrennten Kleidungsstücke miteinander zu verbinden und eine Hose zu schaffen, die elegant über den Rücken mit dünnen schwarzen oder weißen einem Korsett ähnlichen Schnüren zusammengehaltene Streifen des Stoffes sich mit einem in dem gleichen Stoff gehaltenen Halstuch verband. Somit hatte man Halstuch und Hose in einem, beides verbunden durch die lockere Verschnürung, die den Rücken hinabgleiten würde.

"Clay!", hörte ich plötzlich meine Mutter rufen und sie riss mich völlig aus der eigenen Welt, in die ich mich immer, meinen in einem Sturm mich überwältigenden Ideen nachjagend, verlor. "Komm einmal hoch. Hier ist jemand, der dich sprechen möchte!", erklang ihre Stimme noch einmal und verwundert richtete ich mich auf. Jemand der mich sprechen möchte? Das war komisch, denn normalerweise würde sie gleich den Namen der Person nennen, da nicht mehr als ein paar erlesene Kunden regelmäßig den Laden betraten und nach einem extra Wunsch fragten, weshalb ich vielleicht einmal nach oben kommen müsste. Neugierde keimte in mir auf und schnell legte ich den Block gefolgt von dem Stift auf den Tisch zurück und schritt schnell über den hellen Parkette-Boden auf die metallene Wendeltreppe zu, die mich in das obere Stockwerk führen würde.

Wie immer ließ ich meine Hand auf dem kühlen Geländer ruhen, während ich nun jeweils zwei Stufen nehmend nach oben in den mit winterlich schwachem Licht durchfluteten kleinen Laden trat, der ausgefüllt war mit bekleideten Puppen, Regalen voller säuberlich zusammengefalteter Kleidungsstücke und einem kleinen Verkaufstresen mit einer wuchtigen Kassa darauf stehend, die einen mit ihrer schieren Masse erbarmungslos daran erinnerte, dass man auch zahlen musste. Der Geruch nach frisch durch das Putzen meiner Mutter aufgewirbelten Staub lag in der Luft, der sich mischte mit dem Duft nach Regen und Kälte, die der Unbekannte durch die Tür wohl mit sich gebracht hatte und das Erste, dass ich von dieser Person sah, als ich nun schlussendlich vom Ende der Treppe in den Raum trat, war der beinahe perfekt zugeschnittene hellblaue Anzug, der in seiner Farbe so lebendig, so anziehend war, dass er sich komplett von dem warmen Braun des Holzes, dass in unserem Laden vorherrschte, abhob.

In glänzenden schwarzen Schuhen steckende Beine waren umrahmt von dicken hellblauen Hosenbeinen, die, ohne dass man eine Naht sah- beinahe perfekt, doch immer noch um ein Haar zu früh- über den Knöcheln der Person stoppten, sodass nur das Minimalste an heller Haut darunter zu sehen war. Mein Blick glitt an den ohne eine einzige Falte aufweisenden Hosenbeinen weiter hinauf, wurde ab den Knien von einem dunklen dicken Mantel, an dem man zusehen konnte, wie kleine Tropfen an Regen noch in den Stoff eingezogen wurden, begleitet und endete schließlich in einem sich wie angegossen um eine schmale Hüfte schließenden Hosenbund, der nur teilweise durch den offenen dicken Mantel und das zugeknöpfte ebenfalls hellblaue Jackett zu sehen war. Eine in einem schwarzen ledernen Handschuh steckende Hand ruhte lässig auf den schmalen Hüften und hielt den dunklen langen Mantel etwas offen, wodurch mein Blick weiter hinauf über das perfekt sich anschmiegende und an der Brust sich leicht spannende Jackett bis hin zu dem Perlen weißen Hemd darunter glitt, das einen schmalen Hals umrahmte.

Noch nie hatte ich so eine Perfektion an Schneiderkunst direkt vor meinen Augen gesehen und ohne in das Gesicht der Person zu blicken, wusste ich, dass dies kein normaler Kunde war, der durch die dunkle Tür unseres Ladens dem winterlichen Regen Londons entwischt war. Diese Person hatte viel Geld für diese Maßschneiderung bezahlt, die auch noch von einem Meister in dem Kunstwerk der Schneiderei angefertigt worden war und ich konnte mir nicht vorstellen, was so eine Person in meinem Laden finden wollte.

"Ah Clay. Da bist du ja", sprach meine Mutter nun in einem etwas sanftem und übertreiben glücklichen Ton und zog mich, da ich eingefroren beim Anblick der Kleidung dieser Person am Ende der Treppe immer noch verharrte, nun an meinem Arm näher in den Raum. "Dieser Herr hier möchte mit dir reden", flüsterte sie mir mit einem zu breiten Lächeln zu, während sie mich erst wieder losließ, als ich vor dem Mann stand, von dessen Anzug ich nun meinen Blick gewaltsam losreißen und ins Gesicht wenden musste.

Doch was ich dort sah, ließ mich den perfekten himmelsblauen Anzug sofort vergessen. Ein markantes Gesicht, definiert von hohen Wangenknochen, einem messerscharfen ausgeprägten Kieferpartie, vollen breiten in einem sachten Rosa schimmernden Lippen, einer perfekten Nase und einer flachen Stirn, blickte mir, umrandet von sich sanft lockenden etwas durch den Regen angefeuchteten in die Augenbrauen stehenden schwarzen Haaren, aus den zwei schönsten Augen entgegen, die ich jemals gesehen habe. Die Farbe der Iriden schien von einem hellen beinahe sandig wirkenden Beige in der Innenseite- immer dunkler nach außen- in ein kräftiges mit goldenen Sprenkeln durchzogenen kastanienbraun zu wechseln, das perfekt abgerundet wurde durch einen schwarzen Ring, dessen Farbe sich mit dem Braun still und heimlich zu vermischen begann. Ein musternder Ausdruck war in diese mich an Kaffee und Honig gleichzeitig erinnernden Augen getreten, als sich auch für einen kurzen Moment die schwarzen sich mit klaren geraden Konturen über die Augen wölbenden Augenbrauen über den dichten schwarzen Wimpern zusammenzogen, bevor eine angenehme Stimme ertönte.

"Guten Tag. Ich bin George Davidson. Sie sind Mr. Andrews?"

Immer noch mit dem gleichen musternden Ausdruck streckte mir nun George Davidson, dessen auffällig attraktives Gesicht ich meinte irgendwo schon einmal gesehen zu haben, seine behandschuhte Hand entgegen, bereit die meine zu schütteln. Etwas perplex und überrumpelt, mein Blick immer noch von den warmen Augen, die in dem Porzellan farbenen Gesicht noch mehr in ihrer Einzigartigkeit betont wurden, gefangen, nahm ich seine Hand an. Und als meine Finger gegen das kostspielige schwarze Leder streiften und ich einen festen Händedruck mit Mr. Davidson austauschte, beantwortete ich auch schließlich seine Frage: "Ja. Ich bin Clay Andrews"

Für einen kurzen Moment, in dem meine Worte in dem kleinen mit Kleidungsstücken und Stoffen überfülltem Laden verklangen, verharrten ich und Mr. Davidson, der seinem Gesicht zu beurteilen nicht viel älter als ich sein durfte, in unserer Position und ich beobachtete, wie seine braunen Augen einmal über meine Gestalt huschten und ein kleines belustigtes Grinsen auf seine Lippen trat. Dann durchdrang auch schon die Stimme meiner Mutter die Stille und ich löste meine Hand aus dem Griff von Mr. Davidson: "Nun. Wenn Sie erlauben, Mr. Davidson, dann nehme ich ihnen ihren schweren Mantel ab und lass euch Jungs mal allein"

Mr. Davidsons Blick fiel auf meine Mutter und auch an ihr blickte er einmal auf und ab, ließ seine Augen über ihre dünne großgewachsene Gestalt fahren, die in einem dunklen Kleid steckte und mit einem bedankendem Nicken begann er schließlich seinen Mantel abzustreifen und reichte ihn mit den ebenfalls abgelegten Handschuhen meiner Mutter, welche sie sofort annahm und mit großen Schritten wortlos in der unscheinbaren Tür verschwand, die zu dem Treppenhaus führte, das wir als Eingang zu unserem eigentlichen Haus benutzten. Ich blickte ihr noch nach, bis die Tür hinter ihrem Rücken meine Sicht verhinderten und meine Aufmerksamkeit wanderte wieder zu Mr. Davidson zurück, dessen Augen schon wieder auf mir lagen und erneut meinen Körper auf und abfuhren.

"Kommen wir gleich zum Punkt. Was denken Sie, macht Sie zu einem besonderen Schneider?", ließ er seine Stimme ertönen, während er seinen Blick nun in dem kleinen Raum umherfahrend, scheinbar zielgenau an mir vorbei auf eine Kleiderpuppe zuging und sie interessiert betrachtete. Ich wandte mich nun zu ihm um und sah, dass er nun seine dünne gepflegte Hand über den schwarzen Stoff gleiten ließ, den ich zu einer breiten Hose genäht hatte, als mir plötzlich der Geruch von Rauch und in der Luft liegendem Schnee, der immer noch von außen an ihm haftete in die Nase stieg. Doch ich meinte auch darunter einen Hauch von Ahornsirup und Zimt zu riechen, der jedoch so unbemerkbar verschwand, wie er gekommen war und nur mehr das Gemisch an Rauch und winterlicher Kälte für meine Nase zurückließ.

Ich wusste nicht recht, was ich tun sollte, geschweige denn was jemand, der sich so einen perfekten Anzug leisten konnte, hier in meinem Laden suchte, doch schlussendlich hatte ich nichts zu verlieren, weshalb ich nun Mr. Davidson hinterhertrat und antwortete: "Ich würde natürlich klischeehaft antworten, dass das Schneidern mein Leben ist, doch welcher Schneider kann das nicht von sich behaupten?"

Den Seitenblick von Mr. Davidson bemerkte ich gar nicht, da ich nun einfach, wie er zuvor, an ihm vorbei zu dem Tresen an der gegenüberliegenden Wand trat und mich demonstrativ hinter ihn stellte, damit auch dieser Gast wusste, dass er zahlen musste, falls er etwas von hier haben wollte.

Mr. Davidson jedoch öffnete nun nur den Knopf seines blauen Jacketts, gab mir damit den Blick auf mehr von dem perfekt geschnittenen Hosenbund und dem perlweißen Hemd frei, das er locker in den eben jenen Hosenbund gesteckt hatte und nahm weiter eine andere Kleiderpuppe rechts von ihm in Augenschein, während er, ohne mich anzublicken sprach: "Und was würden Sie unklischeehaft antworten?"

Ich musste kurz überlegen, hatte ich doch noch nie über diese Art von Frage nachgedacht, während Mr. Davidson nun wieder interessiert und mit zusammengezogenen Augenbrauen eine Naht betrachtete, mit der ich einen weiß-rot gestreiften robusten Stoff mit einem weißen Hauch von Seide zu einem Ärmel zusammengenäht hatte. So genau wie der Mann alles betrachtete, schien es fast, als hätte er selbst eine Ahnung davon, was einen guten Schneider ausmachte und was nicht, weshalb ich mich beschloss zu antworten: "Ich erkenne fehlerhafte Details, die den meisten nicht auffallen"

Bei meinen Worten blickte Mr. Davidson auf und wandte sich zu mir um, bevor ein Lächeln auf seine Lippen trat und er mit mich fokussierenden Augen auf mich zu schritt, bis er, mit seinen Händen in die Säcke seiner himmelsblauen Hose gesteckt, vor mir vor dem Tresen stand und eine weitere Wolke des Geruchs nach feuchter Kühle und Zigarettenrauch in meine Nase stieg. Erst jetzt realisierte ich, dass der Schwarzhaarige gut einen Kopf kleiner als ich war und seinen Blick nun etwas heben musste, um mir in die Augen zu schauen, was jedoch nichts daran änderte, dass ich nicht mehr aus dem Meer aus Honig und schokoladenfarbenem Braun, das in seinen Augen herrschte, hervortauchen wollte, während mich schon wieder das Gefühl beschlich, dieses Gesicht von irgendwoher zu kennen.

"Was meinen Sie mit fehlerhaften Details, Mr. Andrews?", fragte Mr. Davidson in seinem starken britischen Akzent und ohne weiter darüber nachzudenken streckte ich die Hand mit der Handfläche nach oben zu ihm aus.

"Geben Sie mir ihr Jackett"

Ich wusste nicht, ob es Übermut war oder ob ich einfach nur den Stoff dieses Kleidungsstückes berühren wollte, doch die Worte waren so schnell zwischen meinen Lippen hervorgesprudelt, dass ich für einen kurzen Moment gleich überrascht war wie Mr. Davidson, dessen Blick nun über mein Gesicht huschte.

"Und was ist, wenn ich es Ihnen nicht gebe?"

"Ich kann es auch abtasten, während Sie es tragen, um ihnen zu beweisen, was ich meine", antwortete ich und zuckte nur gleichgültig mit den Schultern, während meine Hand immer noch ausgestreckt zwischen uns in der Luft lag und sich die entstehende Stille, die genauso ahnungslos wie ich auf Mr. Davidsons Antwort wartete, um uns ausbreitete. War ich zu weit gegangen? Dieser Mann vor mir in dem vornehmen Anzug könnte vielleicht eine große Chance für mich sein meine Kreationen in eine höhere Gesellschaftsschicht zu verkaufen, weshalb ich es auf keinen Fall vermasseln wollte, doch etwas in diesem beinahe neckenden aufmerksamen Blick in Mr. Davidsons Augen stichelte mich dazu an ihn nicht mit Samthandschuhen anzufassen. Planlos und ahnungslos beschloss ich einfach diesem Gefühl zu vertrauen und zog somit weder meine Aussage noch meine auffordernde Hand zurück, während Mr. Davidson nun langsam begann sein Jackett von seinen Schultern zu streifen. Schließlich hielt er es sorgfältig in seiner rechten Hand und übergab es mir, seine Hände beide wieder in seinen Hosentaschen verschwindend, während er interessiert dabei zu sah, wie ich sofort eifrig ans Werk ging.

Zuerst legte ich das Jackett vorsichtig, als bestünde es aus Glas auf dem Tresen ab und begann die Nähte bei den Schulterpartien abzutasten, um dort eine Unebenheit, einen Fehler oder ein verstecktes Wunder zu finden. Schnell huschten meine Hände über den weichen Stoff, der sich unter meiner Haut wegzuziehen schien und ich strich sanft mit meinen Fingerspritzen über Nähte, Innenleben, und Außenleben, bis ich schließlich zu einem Halt kam und mich mit meinem Blick wieder auf Mr. Davidson, der mich nun mit einer gehobenen Augenbraue kritisch betrachtete, in meiner Haltung etwas aufrichtete und erklärte:

"Obwohl das Jackett sehr gut gemacht worden ist und offensichtlich eine Maßanfertigung war, so hat es doch Fehler. Denn wenn man hier"- ich wies auf den Ort, wo der rechte Ärmel sich mit dem Stück des Oberkörpers verband- "hinsieht, dann kann man erkennen, dass zu viel Stoff verbraucht wurde und dadurch die Naht etwas bauchiger ist, als auf der anderen Seite." -ich wies kurz auf die genannte Stelle, während Mr. Davidson nun interessiert einen Schritt näher an den Tresen trat- "Auch habe ich erkannt, dass die Ärmel etwas zu kurz sind, als Sie es getragen haben und das liegt daran, dass die Polster in den Schultern zu wenig Luft haben, um sich Ihrem Körper mit der Zeit anzupassen." Ich ließ meine Hand langsam wieder über das Himmelblau fahren und fügte noch hinzu: "Doch der Stoff ist wunderschön und schwer zu bearbeiten"

Ich hob erneut meinen Kopf und sah, dass Mr. Davidson, das spärliche graue Licht des Nachmittages seine helle Haut küssend, seine Aufmerksamkeit auf das Jackett in meinen Händen gerichtet hatte und er sich nachdenklich auf die Lippe biss, während ihm mehr Strähnen seiner Haare in seine gesenkten Augen fielen. Hatte ich übertrieben? Hatte ich ihn beleidigt?

Doch dann begann der langsam seinen Kopf zu schütteln und ließ ein kurzes belustigtes Schnauben seinem Mund entkommen, bevor er seine Hände aus den Taschen seiner Hose hob und ebenfalls über das Jackett streichen ließ. "Das hat mein vorheriger Schneider genäht, der schon jahrelang im Dienst war und den meine Mutter auserkoren hat, als er noch jung war. Eigentlich hatte ich gedacht, es wäre perfekt, aber da habe ich wohl falsch gelegen"

Er hob nun seinen Kopf und seine braunen Augen musterten mich erneut, ließen keinen Fleck an mir ungesehen und mit einem Mal fiel mir auf, dass ich in einem meiner einfachsten schwarzen und mit Fusseln und Fäden bedeckten Hemden und einer schlichten braunen Hose steckte, während ich bis jetzt nicht einmal meine blonden widerspenstigen Haare gebürstet hatte und es wahrscheinlich so aussah, als hätte ein Vogel über Nacht in meinem Kopf genistet. Plötzliche peinliche Hitze stieg in mir auf und ließ meine Wangen sich erwärmen, als ich auch, als hätte ich mich verbrannt, meine Hände von dem teuren Jackett zurückzog und sie stattdessen vor meiner Brust verschränkte, um noch einmal dem Versuch zu widerstehen meine Hand danach auszustrecken.

"Ich wollte Sie nicht beleidigen, Mr. Davidson", sprach ich und wünschte mir dabei, dass ich wenigstens heute etwas mehr auf mein Äußeres geachtet hätte und nicht sofort mich auf die neuen Stoffe gestürzt hätte, die am Morgen angekommen waren. Dann würde ich nun vielleicht einen besseren ersten Eindruck auf den Mann vor mir machen, der wahrscheinlich der reichste Kunde war, den ich je gehabt hatte.

"Sie haben mich keinesfalls beleidigt, wenn Sie sich in der Lage sehen, es besser zu machen", widersprach mir der Braunhaarige und zog nun das Jackett von dem Tresen, bevor er es sich über seinen Unterarm hing und sich nun mit seiner noch freien Hand, an der silbernere Ringe sich um seinen Zeige- und Mittelfinger schmiegten, auf dem Holz abstütze. "Sehen Sie sich in der Lage dazu, Mr. Andrews?"

Is that deffo flirting? And dnf meeting in the second chapter? Am I great? :]]]]

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