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„Happy new year.", kichere ich, als die Uhr auf null schlägt und das Feuerwerk über unseren Köpfen beginnt. „Dir auch.", entgegnet Louis und zieht mich an den Hüften zu sich, um mir den ersten Kuss in diesem Jahr zu schenken.
Lächelnd lege ich meine Arme um seinen Nacken und erwidere den Kuss nur zu gerne. Dass mit uns gesprochen wird, kriegen wir beide nicht mit, was uns auch nicht weiter interessiert, da genau dieser Moment zählt. Louis und ich. Zusammen.
„Wir werden umgebracht, wenn die anderen unsere Einladungen spätestens morgen Früh gelesen haben. Bei unseren Eltern habe ich noch mehr Angst vor deren Reaktionen.", flüstere ich dicht an seinen Lippen und stupse mit meiner fast eingefrorenen Nase gegen seine.
Ich habe das Gefühl, dass dieser Winter, der kälteste seit langem ist.
„Wenn, dann sterben wir zum mindestens zusammen, aber wenn es mit dir ist, wird es weniger schmerzhaft.", gibt Louis die perfekte Antwort, was mich lächeln lässt.
„Ich liebe dich.", flüstere ich und fahre durch seine Haare, da er auf eine Mütze verzichtet hat. „Ich liebe dich auch.", entgegnet er und schaut in den Himmel, wo das Feuerwerk noch im vollen Gange ist.
Jetzt realisiere ich es erst so wirklich und zucke unwillkürlich zusammen, was bei Louis nicht unbemerkt bleibt. „Hast du immer noch Angst vor Feuerwerken?", fragt er vorsichtig nach und ich nicke schüchtern.
„Wollen wir lieber rein? Da ist es zum mindestens ein bisschen wärmer.", bietet Louis an, was mich nicken lässt. „Ich habe dir gesagt, dass du eine Mütze anziehen sollst, aber es ist überflüssig auf mich zu hören.", gebe ich noch neckend zurück und will mich gerade umdrehen, als ich Niall neben uns sehe, der sein Handy auf uns gerichtet hat.
„Was wird das?", fragt Louis, der Niall anscheinend auch bemerkt hat. „Ihr seid so süß zusammen. Wann ist die Hochzeit? Ich möchte unbedingt eingeladen sein.", grinst er und filmt immer noch.
„Am 15.03.", gibt Louis zurück, was mich lachen lässt. Ich weiß, dass es unser Hochzeitsdatum ist, Niall fasst dies jedoch als Witz auf und hört augenverdrehend auf, uns zu filmen.
„Ich lasse euch beide dann mal wieder alleine. Frohes neues Jahr." Nach unseren Antworten ist er auch schon weg und lässt Louis und mich alleine zurück.
„Komm rein, deine Hände sind kalt.", sage ich zu Louis und ziehe ihn in das Haus, in dem die Party heute stattfindet.
Louis steuert direkt auf die Küche zu, wo er mir an der Bar einen Stuhl zurückzieht und mich beinahe auf diesen schubst. „Meinem Fuß geht es wieder gut.", kichere ich und ziehe meine Mütze und die Jacke aus. „Sagt derjenige, der immer noch mit diesem komischen Schuh herumläuft.", entgegnet er und spreizt meine Beine, dass er sich zwischen diese stellen kann.
„Das ist nur zur Sicherheit. Vom Arzt aus kann ich den Schuh auslassen.", erkläre ich ihm zum hundertsten Mal seit einer knappen Woche.
Jetzt nickt Louis nur und streicht mir eine Strähne hinters Ohr, während ich meine Hände auf seine Hüften lege. „Danke übrigens, dass ich den Ring heute anziehen durfte.", bedanke ich mich ironisch bei Louis, der mir den letzten Monat beinahe verboten hat, meinen Verlobungsring zu tragen, da ich diesen zu auffällig anschauen würde und er nicht mehr in so eine Situation wie mit Liam kommen wollte.
Da jedoch ab morgen sowieso alle Bescheid wissen, dass wir heiraten werden, durfte ich den Ring heute zusammen mit zwei anderen tragen, dass es trotzdem nicht so auffällig wirkt.
Trotzdem ist er Liam wieder aufgefallen, der anscheinend unbedingt wissen will, was es mit diesem Ring auf sich hat, da Louis und ich in der Woche vor den Feiertagen vielleicht ein wenig zu doll gegrinst haben.
„Worüber denkst du nach?", flüstert Louis in mein Ohr und schlüpft mit einer Hand unter meinen Hoodie, wo er sie auf meine nackte Hüfte legt und anfängt, über diese zu streichen. „Über uns und den Ring. Und Liam, der uns vom anderen Ende des Raumes beobachtet.", kichere ich und schaue in Louis' Augen, die mich anfunkeln, da sich das Licht der Lampe über uns in seinen wunderschönen Augen widerspiegelt.
Er verdreht die Augen und legt sein Kinn auf meine Schulter, um mir liebe Worte ins Ohr zu flüstern, die mich teilweise erröten lassen.
„Karaoke!", schreit jemand, was Louis sich von mir lösen lässt. „Wollen wir?", grinst er und klimpert bettelnd mit seinen Augen.
„Ich kann nicht singen, aber ich höre dir gerne zu.", entgegne ich und lege eine Hand auf seine Wange, bevor ich ihm einen Kuss auf die Lippen hauche.
„Du kannst singen.", lächelt er und schaut mich lächelnd an. „Aber nicht vor so vielen Leuten. Ich komme gerne näher mit dir aber ich werde keinen Ton singen." Louis nickt und hält mir seine Hand hin, die ich ergreife und von meinem Stuhl hopse und ihm durch die paar Leute in Richtung der vorübergehenden Bühne folge.
Da gerade das erste Lied endet, nutzt Louis die Chance und geht auf die Bühne, wo er dem hobbymäßigen DJ sagt, was er singen möchte.
Ich setze mich mit dem Blick auf Louis auf eines der Sofas und murmele eine Begründung an Paul und Leo, die zufälligerweise direkt neben mir sitzen. „Singt er?", nehme ich von Paul wahr, der schließlich einen Arm um meine Schulter legt, diesen aber direkt wieder entfernt. „Ja.", antworte ich mit dem Blick auf meinen Freund und lächele ihn an, als die ersten Töne erklingen.
Als er die ersten Strophen singt, werde ich als erstes von seiner wunderschönen, tiefen Stimme überrascht, was mich schockiert den Mund öffnen lässt. Ich habe Louis immer nur leise singen hören, aber durch ein Mikrofon hört sich das alles noch tausend Mal besser an. „Er hat eine echt schöne Stimme.", höre ich von Leo, bin aber nicht im Stande dazu, zu antworten, weil mich der Refrain total umhaut.
If I gave you my hand, would you take it
And make me the happiest man in the world?
If I told you my heart couldn't beat one more minute without you, boy
Would you accompany me to the edge of the sea
Let me know if you're really a dream
I love you so, so would you go with me?
Er ändert den Text bei der Stelle, wo girl gesungen wird, zu boy und zwinkert mir dabei zu, was mich erröten lässt.
Den Rest kriege ich gar nicht mehr mit und stehe auf, als Louis das Mikro auf Seite legt, nachdem er den Song beendet hat.
„Ich liebe dich.", grinse ich viel zu sehr und ziehe ihn direkt in eine Umarmung, bei der er fast umfällt, sich jedoch noch so gerade fangen kann. „Ich liebe dich auch.", flüstert er dicht an meinem Ohr und haucht seine Lippen auf meine.
„Um deine Frage aus dem Lied zu beantworten, ja, ich gebe dir meine Hand und hoffe, dich zum zweitglücklichsten Mann zu machen. Der glücklichste bin nämlich ich.", lächele ich und merke nicht, wie uns fast alle aus dem Raum anschauen.
*
„Wollen wir gehen?", frage ich mit schwerer Zunge und versuche mich gerade hinzusetzen, was sich als ein bisschen komplizierter als gedacht herausstellt. „Du bist ordentlich zu. Wehe, du jammerst mir nachher die Ohren voll.", entgegnet Louis vollkommen nüchtern, da er uns nach Hause fährt. Ich nicke nur und falle wieder zurück auf die Couch, als ich aufstehen möchte.
„Passt du kurz auf ihn auf, während ich unsere Jacken hole?", fragt Louis Paul, der neben ihm gesessen hat. „Klar." Nach einem kurzen Kuss ist Louis auch schon weg und ich lasse mich gegen Paul fallen. „Du, Paul?", lalle ich und lege den Kopf in den Nacken, um ihn ansehen zu können.
„Ja, Kleiner?", entgegnet er und legt einen Arm um meine Schulter, den er dieses Mal auch liegen lässt. „Möchtest du mein Trauzeuge werden? Ich habe hier sonst niemanden.", frage ich nach vielen Denkpausen und gähne laut.
„Wenn du irgendwann mal heiraten solltest und wir dann noch Kontakt haben, gerne. Aber das nächste Mal bitte nüchtern fragen, ja?" Ich antworte ihm mit einer Geste zwischen Nicken und Kopfschütteln, was mich aufstoßen lässt.
„Sorry, das war der Alkohol.", murre ich, während ich mir vor der Nase Luft zufächere.
Im nächsten Moment wird mir meine Mütze über den Kopf gezogen, was mich zusammenzucken lässt. „Paul wird mein Trauzeuge, ist das nicht cool?", erzähle ich Louis, der skeptisch zu seinem Kumpel schaut. „Er hat mich eben gefragt, aber morgen kann er sich sicherlich an nichts mehr erinnern. Ihr müsst euch erstmal verloben, bevor ihr über eine Hochzeit nachdenkt.", entgegnet Paul und ehe ich noch eine Antwort liefern kann, zieht Louis mich an den Armen hoch und quetscht mich in meine Winterjacke.
„Wir sind dann mal weg.", verabschiedet er sich und trägt mich kurzerhand huckepack raus, da ich nicht mehr wirklich aufrecht gehen kann.
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