Die geheime Mission
Hallo, meine Lieben :) Es geht erneut weiter und ich hoffe, ihr seid wieder in Leselaune ;) Auf jeden Fall danke ich euch für die große Anteilnahme an der Geschichte und hoffe, das Kapitel wird euch ebenfalls gefallen ;)
Liebe Grüße,
eure Hela
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Die geheime Mission
Clea PoV
Auch Tage nach meiner unerwarteten Heimkehr herrschte zwischen mir und meinen Eltern eine ungeheuerliche Anspannung. Während die beiden immerzu versuchten, mich zu belehren und mir bezüglich der, in ihren Augen missglückten, Mission ins Gewissen zu reden, strafte ich sie mit absoluter Nichtachtung.
Mein Vater hatte seine Drohung auch wirklich in die Tat umgesetzt und sämtliche Pfade zur Erde versiegeln lassen, sodass es keinen Weg mehr zu dem Planeten gab, der für mich eine wahre Heimat geworden war.
Zwar hielt ich mich daran und sprach mit niemandem über Stephen, aber ich verachtete meinen Vater für seine Entscheidung und hatte sehr mit den Konsequenzen zu kämpfen. Gideon war nicht entgangen, dass ich mich seit meiner Rückkehr nach Taleria anders verhielt und stark isoliert hatte, doch ich sprach auch mit ihm kein Wort über den Grund dafür und versuchte stattdessen, die Situation so gut es ging zu verkraften.
Jedoch verging kein Tag, an dem ich nicht Stephen denken musste. Immer wieder sah ich ihn förmlich vor mir und jedes Mal hatte ich das Gefühl, dass mein Herz vor Sehnsucht und Schmerz fast zersprang. Noch dazu kam, dass ich ein eigenartiges Gefühl hatte, welches mich einfach nicht mehr losließ und ich ahnte, dass dies nichts Gutes bedeuten konnte.
Um mich von alldem etwas abzulenken, hatte ich mir selbst eine neue Mission gegeben und die war klar und unmissverständlich: Thanos!
Ich wollte den Titanen zur Strecke bringen und davon würde mich nichts und niemand abbringen können. Denn ich wusste...ganz gleich, wo sich der Titan auch gerade befand...er würde ganz sicher nicht ruhen, bis er sein Ziel erreicht hatte. Und die Auslöschung des halben Universums war meines Erachtens etwas, das wir auf gar keinen Fall zulassen durften.
Um Thanos jedoch aufhalten zu können, musste ich ihn zunächst einmal finden und das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Wer konnte auch ahnen, dass ein gigantischer Titan, der auf der Jagd nach den sechs Infinity-Steinen praktisch gesehen überall sein könnte und im entscheidenden Moment wie vom Erdboden verschluckt war?!
Deshalb hatte ich mir Hilfe geholt und die fand ich in erster Linie bei meinem Bruder Gideon. Zwar hatte ich ihm keine Details genannt, warum ich die Jagd auf Thanos eröffnen wollte, aber der Grund, dem ich ihm genannt hatte, schien ausreichend gewesen zu sein: Davina!
Auch Gideon hatte den Tod unserer gemeinsamen Schwester immer noch nicht ganz verwunden und wollte den Titanen dafür büßen lassen. Allerdings hatte er mir schwören müssen, niemandem etwas von dieser Mission zu erzählen, da ich sie unter allen Umständen vor unseren Eltern geheim halten wollte. Denn wenn die herausfanden, was ich vorhatte, wäre sicher die nächste Auseinandersetzung nicht weit.
Aber nicht nur die Hilfe von Gideon war für dieses Anliegen erforderlich, sondern noch die einer weiteren Person. Und auf diese wartete ich, während ich in einem abgelegenen Raum einer Aussichtsplattform stand und aus den großen Fenstern hinaus aufs Universum sah. Von hier aus konnte man über die Grenzen von Taleria blicken und ich ersehnte mich nichts mehr, als einen kleinen Blick auf die Erde erhaschen zu können. Doch dafür war der Planet zu weit entfernt und das machte mir wieder einmal schmerzlich bewusst, dass Stephen sich jenseits von Raum und Zeit meiner Realität befand und ich ihn möglicherweise nie mehr wiedersehen würde.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich mit einem Mal Schritte hinter mir vernahm. Augenblicklich drehte ich mich um und erkannte den Wächter, den ich darum gebeten hatte eine Botschaft für mich zu übermitteln und er verneigte sich kurz vor mir, ehe er mich vielsagend anblickte.
,,Prinzessin Clea...der oberste Botschafter ist nun eingetroffen.", verkündete er und ich nickte auffordernd.
,,Lasst ihn eintreten."
Der Wächter neigte gehorsam den Kopf, ehe er zur Seite trat und ein Handzeichen gab. Dann trat auch schon Abraxas ein und der Wächter schloss die Tür hinter ihm.
,,Abraxas...ich danke Euch, dass Ihr so schnell kommen konntet."
,,Es ist mir stets eine Ehre Euch zu unterstützen, eure Hoheit.", erwiderte Abraxas, ehe er sich kurz verneigte und ich ihn dann abwartend ansah.
,,Habt Ihr meine Botschaft erhalten?"
,,In der Tat...das habe ich. Und ich war auch schon bei den Propheten, um ihnen die Frage zu unterbreiten, die Ihr so dringend gestellt haben wolltet."
,,Und? Wie lautet die Antwort?", setzte ich an und als Abraxas kurz schwieg, hob ich prüfend eine Augenbraue. ,,Abraxas...wer ist laut den Propheten der rechtmäßige Wächter des Zeitsteins?"
,,Ein gewisser...Doctor Stephen Strange! Die Propheten sagten aber auch...dass sich der Stein längst in seinem Besitz befindet. Wie kann das möglich sein, wenn er noch nicht von den Propheten erwählt wurde?"
Abraxas wirkte mächtig irritiert, doch ich schwieg einen Moment. Also war es wirklich die richtige Entscheidung von mir gewesen, Stephen den Zeitstein zu überlassen. Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht und ich lächelte nun leicht, ehe ich Abraxas vielsagend ansah.
,,Ganz einfach...ich habe ihn erwählt."
,,Ihr? Aber wie konntet Ihr...", setzte er an, als ich ihn auch schon unterbrach.
,,Ich habe es getan, um den Stein zu beschützen und weil ich es für das Richtige hielt. Stephen Strange wird den Stein mit seinem Leben verteidigen...er ist bei ihm in den besten Händen."
,,Wissen Eure Eltern davon?", fragte er nun und ich nickte.
,,Ja...und sie sind nicht begeistert, dass ich diese Entscheidung eigenmächtig getroffen habe. Aber mir fehlte auf der Erde die Zeit, um das Wort der Propheten abzuwarten. Deshalb...musste ich die Entscheidung instinktiv treffen."
,,Offenbar eine kluge Entscheidung! Es ist bemerkenswert...Ihr habt genau die Person zum Wächter erwählt, der es von Anfang an bestimmt war über den Stein zu wachen. Ich frage mich nur wie.", meinte er, woraufhin ich lediglich mit den Schultern zuckte.
,,Nennen wir es doch einfach...gute Intuition."
Abraxas schmunzelte etwas und nickte, ehe er sich abwandte. Doch ich hielt ihn noch einmal zurück, denn das war schließlich nicht das einzige Thema, das es zu besprechen galt.
,,Was ist mit dem anderen Teil meiner Nachricht? Konntet Ihr diesbezüglich etwas rausfinden?", wollte ich wissen, aber Abraxas schüttelte den Kopf.
,,Bis jetzt leider noch nicht, aber...wir suchen weiter. Allerdings wird es nicht leicht sein, einen Titanen aufzuspüren, der durch das ganze Universum reist und von einer gewaltigen Armee umgeben ist."
,,Dessen bin ich mir bewusst, aber je eher wir ihn finden...desto besser.", gab ich zurück und Abraxas schien nun etwas unschlüssig zu sein.
,,Sollten wir dann nicht zumindest den König und die Königin über diese Mission informieren?"
,,Nein! Diese Angelegenheit muss geheim bleiben. Nur Ihr und mein Bruder seid vorerst eingeweiht. Wir müssen mit Raffinesse an die Sache herangehen und bis es soweit ist...halten wir einfach die Füße still. Etwas, worin ich in Zukunft sehr viel Übung haben werde, da meine Eltern mir keine andere Wahl lassen."
Vielsagend und entschlossen sah ich Abraxas an, der zwar nach wie vor etwas unsicher zu sein schien, aber er nickte und gehorchte mir. Zwar hatte ich lange damit gerungen, ihm diesen Auftrag zu erteilen, aber er hatte mir sein Schweigen geschworen und an diesen Schwur würde er sich halten...bis er starb oder ich ihm etwas anderes anordnete.
,,Wie Ihr wünscht, Prinzessin.", sagte er schließlich und ich warf ihm eindringliche Blicke zu.
,,Ich verlasse mich auf Euch, Abraxas. Wenn wir Thanos nicht finden...dann fürchte ich, wird das Universum in sehr großer Gefahr sein. Es kommt etwas auf uns zu...ich kann es spüren."
,,Von mir erfährt niemand etwas...wie ich es Euch geschworen habe und ich werde Euch helfen, so gut ich kann.", versicherte er mir und ich nickte.
,,Daran habe ich keinen Moment lang gezweifelt."
Ich wusste, dass Abraxas mir zur Seite stehen würde, denn schließlich würde ich eines Tages seine Königin sein und er hatte geschworen, dem König oder der Königin von Taleria sein Leben lang zu dienen. Als ich mich jedoch abwenden wollte, hielt er mich zurück und sah mich abwartend an.
,,Prinzessin, wenn Ihr mir diese Frage gestattet...wie wird die Mission enden? Was werdet Ihr tun...wenn wir Thanos gefunden haben?", wollte er wissen und ich zögerte kurz, ehe ich ihn vielsagend ansah und keine Skrupel hatte, ihm mein Vorhaben klar und deutlich zu schildern.
,,Nun...alle anderen Titanen sind ausgelöscht. Ich denke, es ist an der Zeit, dass Thanos ihnen im Jenseits Gesellschaft leistet. Wenn wir ihn finden...dann töte ich ihn!"
Diese Aussage schien Abraxas zu genügen, denn er zögerte kurz und neigte dann den Kopf, ehe er den Rückzug antrat. Als er den Raum verließ, kam gerade Gideon herein und er trat zu mir, während er die Hände hinter dem Rücken verschränkte.
,,Hast du ihn über die Mission in Kenntnis gesetzt?", wollte er wissen und ich nickte.
,,Ja, das habe ich. Jetzt müssen wir nur noch alles tun, um Thanos so schnell wie möglich zu finden. Je eher wir ihn aufspüren...desto eher können wir ihn davon abhalten, das Universum in Schutt und Asche zu legen."
Mein Blick richtete sich wieder auf die Aussicht aus dem Fenster, jedoch entging mir nicht die Verunsicherung, mit der mich mein Bruder musterte. Ich spürte förmlich, dass er mir gegenüber unsicher war und schließlich offenbarte er mir auch seine Zweifel.
,,Clea...das klingt so gar nicht nach dir. Bist du dir wirklich sicher, dass du das tun willst?", fragte er, woraufhin ich mich zu ihm umdrehte und ihn kritisch musterte.
,,Thanos hat unsere Schwester getötet, Gideon. Ohne ihn wäre Davina noch am Leben."
,,Das weiß ich, aber aus Rache zu töten...das sieht dir nicht ähnlich. Ganz gleich, wie impulsiv du auch manchmal sein magst...ich kenne dich, Clea. Und das...das bist nicht du."
Gideon schien instinktiv zu spüren, dass ich nicht ganz bei mir war, aber ich gab keine Antwort darauf. Stattdessen verschränkte ich die Arme vor der Brust und hob skeptisch eine Augenbraue.
,,Ach, wirklich? Sagt derjenige, der die ganze Zeit über Geheimnisse vor mir hatte. Oder warum hast du mir niemals gesagt, was am Tag von Davinas Tod wirklich passiert ist?"
Nun war Gideon etwas erschüttert und sofort spiegelte sich Reue in seinen Augen wieder. Natürlich wusste ich inzwischen, dass er mir den Vorfall mit dem Stein der Macht nicht erzählt hatte, weil unsere Eltern es für das Beste gehalten hatten. Dass sie damit nur noch mehr meinen Zorn auf sich zogen, schienen sie unbedacht in Kauf zu nehmen, aber Gideon schien die ganze Sache schwer zu beschäftigen, denn er wirkte nun ziemlich verzweifelt.
,,Es tut mir wirklich leid, Clea. Ich wollte es dir ja sagen, aber...unsere Eltern haben befürchtet, dass dies zu viel für dich gewesen wäre. Und...ich wollte nicht auch noch meine andere Schwester verlieren.", brachte er hervor und ich hob beschwichtigend die rechte Hand.
,,Ist schon gut. Ich bin nicht wütend auf dich, Gideon. Was geschehen ist, das ist nun einmal geschehen. Wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber die Zukunft ist noch nicht geschrieben. Deshalb müssen wir auf jeden Fall verhindern, dass Thanos die Infinity-Steine findet und seinen Plan verwirklicht."
,,Und das werden wir, Clea. Ich verspreche es!"
Gideon sah mich zuversichtlich an und ich brachte sogar ein kleines dankbares Lächeln zustande. Und ich wusste in diesem Moment eine Sache ganz genau: egal, was auch passieren würde...wo auch immer ich war und was immer ich auch tun würde...Stephen war und blieb die Liebe meines Lebens. Für jetzt und alle Zeiten...solange ich lebte und um ihn und auch das gesamte Universum zu schützen, würde ich Thanos finden. Und wenn ich ihn gefunden hatte...dann würde sich der Titan noch wünschen, dass er mir niemals zuvor begegnet war!
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