Der Stein der Macht
Hallo, meine Lieben :) Es ist soweit...das Jahr geht heute in die letzte Runde und feiert seinen Endspurt. Auch 2019 gab es viele Höhen und Tiefen, aber ich hoffe dennoch, dass ihr alles in einem ein gutes Jahr hattet :) Natürlich wollen wir uns gebührend von 2019 verabschieden und das brandneue 2020 begrüßen und das tun wir in Form eines Doppelkapitels ;) Ihr habt also die zweifache Lesefreude und ich hoffe, es gefällt euch.
Euch allen wünsche ich einen guten Rutsch ins neue Jahr ;) Lasst die Korken knallen, schießt eure Wunschraketen ab oder feiert einfach nur schön mit euren Freunden und Familien. Goodbye, 2019...wir sehen uns im neuen Jahr dann wieder ;)
Liebe Grüße,
eure Hela
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Der Stein der Macht
Clea PoV
Ich schlug die Tür hinter mir zu und ließ mich zu Boden sinken. Meine Hände fuhren durch meine langen offenen Haare, ehe ich meine Knie umschlang und spürte, wie ich am ganzen Körper zitterte.
So viele Bilder, Gedanken und Gefühle schossen mir durch den Kopf, dass es mir fast vorkam, als würde er jeden Augenblick explodieren. Bisher hatte ich es immer irgendwie geschafft, die Vergangenheit zu verdrängen, doch nun kämpften sich die Splitter, die Dormammu offenbart hatte, immer wieder aufs Neue zu mir durch. Und so sehr ich mich auch dagegen wehrte, dieses Mal konnte ich ihnen nicht entkommen.
Der Tod von Davina war so real in meiner Erinnerung, als müsste ich ihn aufs Neue erleben und obwohl es Thanos gewesen war, der sie niedergestochen hatte...so hatte doch letzten Endes meine Kollision mit dem Stein der Macht ihren Tod endgültig besiegelt. Somit war es nicht nur Thanos gewesen, der meine Schwester ermordet hatteauch ich war zum Teil Schuld daran. Und diese Gewissheit, drohte mich von innen heraus zu zerreißen und ich spürte, wie mir die Tränen über die Wangen liefen.
So lange hatte ich verdrängt, wie Davina gestorben war und ich hatte mich lediglich immer daran erinnert, dass wir zuletzt mit Thanos im Tempel gewesen waren. Daher hatte ich immer angenommen, dass er sie brutal ermordet hatte und erst jetzt...kannte ich die ganze Wahrheit.
Der Stein der Macht! Ein mächtiger Infinity-Stein, der jedes lebende Wesen tötete, was mit ihm in Berührung kam und auch meine Schwester war durch ihn zu Tode gekommen. Aber ich nicht! Ich war mit seiner Macht kollidiert und nicht gestorben, sondern schien seine Kräfte auf irgendeine Art absorbiert zu haben.
Aber wie war das nur möglich? Wieso war ich am Leben, wenn Davina doch gestorben war? Sie war durch ihre Fähigkeiten genauso mächtig wie ich und ebenfalls eine Prinzessin gewesen. Was also, hatte dazu geführt, dass ich die Kollision überlebt hatte?
All diese Gedanken kreisten in meinem Kopf und ich hatte Mühe, nicht vollkommen durchzudrehen. Trotz all der Macht, die ich ja ganz offenbar besaß, fühlte ich mich leer und vollkommen ausgelaugt. Es war fast so, als hatte man mir in diesem Augenblick die Lebenskraft entzogen und dennoch konnte ich nicht aufgeben. Irgendwas hielt mich am Leben und ich spürte, dass es die Kraft war, welche mir der Stein verliehen hatte. Eine Kraft, die ich die ganze Zeit über in mir getragen hatte und möglicherweise nicht einmal kontrollieren konnte.
Während ich von all diesen Gedanken eingeholt wurde, spürte ich die Erschöpfung, die mich nun langsam aber sicher überkam. Der Höllenritt durch die Vergangenheit, der Kampf gegen Dormammu und die neuen Erkenntnisse...all das zerrte an meiner Energie und ehe ich mich versah, glitt ich herab in einen Schlaf, der mich in eine ganz neue Dimension meiner eigenen Erinnerungen führte.
***
Taleria, einige Zeit zuvor...
Der Tempel lag in Schutt und Asche, als Prinz Gideon und die Wachen ihn erreichten. Der Kampf auf Taleria war erfolgreich beendet worden und nun war Gideon der Spur seiner Schwestern gefolgt Sie waren zum Tempel gegangen, um dort ohne Zweifel den Infinity-Stein vor Thanos zu beschützen. Denn der mächtige Titan hatte die Jagd auf alle sechs Steine eröffnen, die im gesamten Universum verstreut waren. Und wenn er sie erstmal beisammen hatte, dann würde das Universum dem Untergang geweiht sein.
Als Gideon sich die Überreste des Tempels ansah, war er zutiefst erschüttert und er konnte den Anblick nicht in Worte fassen. Zu groß war das Ausmaß der Zerstörung und selbst Montanus, der Anführer der Leibgarde und der beste Freund von Gideon, war entsetzt über dessen, was sich ihnen allen darbot.
,,Was ist hier nur geschehen?", brachte er hervor und Gideon begann, sich einen Weg durch die Ruine zu bahnen.
,,Thanos hatte schon den Raumstein. Der mag vielleicht in Form des Tesserakts sein, aber dennoch kann er großen Schaden anrichten. Wobei ich sagen muss...dies hier fühlt sich anders an."
,,Glaubst du, dies war das Werk des Machtsteins?", erwiderte Montanus und Gideon sah ihn vielsagend an.
,,So ein Ausmaß der Zerstörung kann nur ein Infinity-Stein herbeiführen. Wenn es das nicht gewesen ist, dann weiß ich nicht was sonst."
Montanus nickte kaum merklich und Gideon starrte weiterhin auf die Überreste. Von Thanos fehlte weit und breit jede Spur und auch seine Schwestern waren nirgends zu sehen. Doch dann wurden die Wächter anscheinend fündig, denn sie riefen augenblicklich nach dem jungen Prinzen.
,,Prinz Gideon...hier drüben!"
Sofort folgte Gideon dem Ruf der Wächter und Montanus folgte ihm. Sie erreichten die erste Gruppe von Wächtern und diese hatten nun Davina zwischen den Überresten des Tempels gefunden.
,,Davina!", rief Gideon aus und eilte zu seiner Schwester, doch als er sich neben sie kniete, wurde ihm schmerzlich bewusst, dass für seine große Schwester jede Hilfe zu spät kam. ,,Nein...Davina. Bitte nicht!", sprach er niedergeschlagen aus und Montanus legte ihm eine Hand auf die Schulter.
,,Es tut mir leid, Gideon!"
Gideon wünschte sich augenblicklich, dass er früher hier gewesen wäre. Doch jegliches Wunschdenken änderte nicht die schreckliche Tatsache, dass Davina den Angriff von Thanos nicht überlebt hatte. Und nur der Ruf der anderen Wächter schaffte es, Gideon aus seiner Trauer zu reißen.
,,Eure Hoheit!"
Gideon wies die Wächter bei Davina an, seine Schwester zum Palast zu bringen, ehe er zu den anderen Wächtern eilte. Montanus hatte diese schon erreicht und dort fand Gideon seine andere Schwester Clea vor, die ebenfalls reglos am Boden lag. Zuerst befürchtete der junge Prinz, dass er auch seine zweite Schwester an den Tod verloren hatte, doch dann bemerkte er, dass die Wächter etwas skeptisch auf sie herabsahen und schaute irritiert in die Runde.
,,Was ist?"
,,Wir sind uns nicht ganz sicher, eure Hoheit. Aber...sie scheint noch am Leben zu sein.", erwiderte ein Wächter und Gideon ging neben Clea auf die Knie.
Sie lag zwar reglos am Boden und bewegte sich nicht, aber dennoch konnte Gideon nach wie vor ihren Geist wahrnehmen. Clea war nicht tot, aber ihr Zustand war mehr als mysteriös und auf einmal machte Montanus eine unerwartete Entdeckung.
,,Gideon...sieh doch."
Der Prinz folgte dem Blick seines Freundes und staunte nicht schlecht. Denn nur wenige Zentimeter von Clea entfernt, lag der Machtstein und der Prinz spürte seine pulsierende Macht, die von ihm ausging. Mit einem einzigen Blick, gab Gideon den Wächtern zu verstehen, was sie zu tun hatten und einer von ihnen zog eine Kugel hervor, worin er den Stein verwahrte. Und als Gideon einen weiteren Blick auf Clea warf, fiel ihm etwas auf, was er bisher nicht gesehen hatte.
Mysteriöse Adern, welche die Farbe von Lila hatten, zogen sich durch ihren Körper. Sie waren nur schwach zu sehen, aber sie waren da und schließlich verblassten sie, bis sie ganz verschwanden. Auch Montanus kniete sich nun neben die Prinzessin und er sah Gideon unsicher an.
,,Ist es etwa das, was ich denke?"
,,Da ich die Macht dieses Steins kenne, müsste ich eigentlich Nein sagen und wenn dies wirklich der Fall ist...dann dürfte Clea nicht mehr am Leben sein. Aber...alles, was ich gerade gesehen habe...spricht genau dafür.", erwiderte Gideon und Montanus sah fassungslos auf Clea herab.
,,Also, wenn du mich fragst...dann besteht kein Zweifel daran. Ich meine, Davina ist tot, der Tempel ist zerstört und Thanos ist fort. Und er hätte den Stein wohl kaum einfach so zurückgelassen, wenn er so zum Greifen nahe gewesen war. Die einzige Frage ist nur...wie Clea das überlebt hat."
Die Worte von Montanus drangen zu Gideon durch, während er auf seine Schwester herabsah. Und er wusste ohne Zweifel, dass er Recht hatte. Thanos wäre niemals ohne den Stein gegangen, nur wenn er keine Wahl hatte. Und aufgrund des Ausmaßes der Zerstörung, deutete alles darauf hin, dass der Stein aktiviert gewesen war. Und Clea schien ohne jeden Zweifel mit ihm kollidiert zu sein. Gideon sah seinen Freund an und konnte selbst noch kaum realisieren, was der Tag für Ereignisse mit sich gebracht hatte.
,,Ich habe keine Ahnung, Montanus...aber ich werde es herausfinden."
***
Clea PoV
Als ich aufschreckte, war ich wieder in meinem Zimmer im Sanctum Santorum. Die Erinnerung war verblasst und dabei war es noch nicht mal meine Erinnerung gewesen. Es schien vielmehr ein Einblick in die Vergangenheit gewesen zu sein, als ich durch die Folgen der Kollision ohne Bewusstsein gewesen war.
Aber warum hatte ich das gesehen? Und vor allem...warum hatte mein Bruder mir niemals davon erzählt? Gideon schien ohne Zweifel gewusst zu haben, was passiert war und bis heute hatte er mir kein Wort darüber gesagt. Es verunsicherte mich und ich fragte mich, warum er so gehandelt hatte. Aber ich wusste, dass ich ihn das fragen würde, sobald ich nach Taleria zurückkehrte.
Doch die Einblicke in die Vergangenheit hatten mich an mehr erinnert, als an die Ereignisse jenes Tages, der so schrecklich gewesen war. Es war Thanos! Der Titan, der Jagd auf die Infinity-Steine machte und mir war klar, dass er vermutlich nach Taleria zurückkommen würde. Denn er hatte ja keine Ahnung, dass der Machtstein längst nicht mehr dort war und wenn ich die Mission meiner Eltern vollendete, dann würde ich den Zeitstein geradewegs in die Schusslinie schaffen.
Nein! Der Zeitstein durfte nicht nach Taleria, denn dort war es keineswegs sicher. Ganz gleich, was meine Eltern mir aufgetragen hatten und wie sie darüber denken würden...dies war die einzig richtige Entscheidung. Der Zeitstein musste gut beschützt werden und meiner Ansicht nach, gab es nur eine einzige Person, die diesen Schutz gewährleisten konnte.
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