Prolog: Meine Vergangenheit mit dem 'Igel' und dem 'Brokkoli'
Sinnlosigkeit. Das ist es, was ich jeden Tag verspürte, als ich durch die Flure der UA schritt. Naja, besser gesagt ich 'fuhr' durch die Gänge.
Wie das passieren konnte? Nun, am besten ich beginne von Anfang an. Von gaaanz am Anfang.
Ich konnte noch nicht mal richtig schreiben, doch hegte schon den Wunsch, später einmal ein Held zu werden.
Jede Sendung, wo irgendwelche Profi-Helden Leute aus brennenden Häuser retteten oder vor Bösewichten beschützen, verzauberten mich jedes Mal aufs neue. Ich wollte unbedingt so werden wie meine Vorbilder. Um eben wie sie, Menschen helfen zu können.
Nachdem ich bald darauf meine Quirk entdeckte, mit der ich Spinnenfäden aus meinen Fingerspitzen produzieren konnte, verstärkte sich mein Berufswunsch nur umso mehr. Ich wollte von da an schon große Taten vollbringen.
Doch leider, war ich in jungen Jahren ein ziemlich zurückhaltendes und schüchternes Kind. So schaffte ich es nicht mal, mich einer Gruppe von Nachbarskindern anzuschließen und beobachtete sie nur aus dem Verborgenen. Was hierbei meist ein Gebüsch oder ähnliches war.
Irgendwann konnte man es fast als so etwas wie ein Hobby betrachten, wie ich sie Tag für Tag beobachtete.
Ziemlich traurig, wenn ich es mir jetzt recht überlege.
Mit der Zeit bekam ich nicht nur ihre Namen mit, sondern auch ihre Charakter-Eigenschaften. Es waren zwar mehrere Kinder, doch am meisten zogen mich zwei Bestimmte in ihren Bann.
Der eine Junge hatte fluffig grüne Haare, welche mich an einen Brokkoli erinnerten. Er war offenbar eher ruhig wie ich und hieß Midoriya.
Der andere Junge war hingegen das komplette Gegenteil von ihm. Seine Haare waren blond und irgendwie stachlig, was mich an einen Igel erinnerte. Er war oft ziemlich laut und aufbrausend. Obwohl ich eigentlich einen gewissen Abstand zu dieser Gruppe hielt, konnte ich ihn so deutlich verstehen, als hätte er genau neben mir gebrüllt. Vermutlich konnte man ihn manchmal noch kilometerweit hören. Er wurde von den anderen immer nur Kacchan genannt.
Was unglücklicherweise viel zu häufig passierte war, dass der Blonde seine Spielkameraden lauthals beleidigte, schikanierte oder gar verprügelte. Ich konnte schon gar nicht mehr zählen, wie oft ich eingreifen wollte, doch schlichtweg zu viel Angst hatte, selbst zur Zielscheibe zu werden.
Ich schäme mich heute noch, dass ich damals nichts getan habe.
Trotz dessen, dass sie sich so oft in den Haaren hatten, spielten sie im nächsten Moment wieder zusammen, als wäre nichts gewesen. Ich wurde einfach nicht schlau aus dieser seltsamen Freundschaft.
Eines Tages geschah es erneut, dass sich Kacchan und Midoriya stritten und ich fühlte mich wie jedes Mal äußerst unwohl dabei. Doch diesmal war Etwas anders. Der Igel-Junge stampfte auf einmal gekränkt davon, direkt auf mich und mein Versteck zu. Er holte aus und schlug voll Karacho in den Busch, wo ich mich versteckte. Nun konnte er mich entdecken und war sichtlich irritiert.
„Was machst du hier, Dummie?! Wenn du mitmachen willst, komm hier raus!", murrte er und hielt mir seine Hand entgegen. Obwohl er mir eigentlich anbot, dass ich mit ihnen spielen konnte, kam es für mich, durch seinen barschen Ton, so rüber, als würde er mir drohen.
„Nein, 'tschuldigung! Es ist schon spät. Ich muss zu meiner Mama!" Mit diesen Worten nahm ich die Beine in die Hand und ließ Kacchan mit großer Verwirrung zurück.
Die nächsten Wochen war ich damit beschäftigt, neue Verstecke zu suchen, wo die Jungs mich nicht finden konnten. Denn ja, sie versuchten nur allzu oft mich aufzuspüren, was mich schon verwunderte.
Damals hatte ich aber nie damit gerechnet, dass ich später in der Mittelschule in eine Klasse mit den 'Brokkoli' und den'Igel' kommen würde. Ich wusste nicht, ob sich Kacchan ebenfalls an mich erinnern konnte. Er war schließlich der Einzige, der mich in der Vergangenheit zu Gesicht bekam. Doch ich sollte dies nie erfahren, denn ich ging ihm sowie auch Midoriya eher aus dem Weg, was auch auf Gegenseitigkeit beruhte.
Die lautstarken Streitigkeiten vor der gesamten Klasse zeigten mir aber, dass die zwei sich nicht viel verändert haben. Jedoch erfuhr ich, dass sie wohl auch Profi-Helden werden wollten! Was anscheinend auch ein Streitpunkt von ihnen war. Midoriya wollte nämlich unter allen Umständen ein Held werden, obwohl er keine Quirk besaß. Im Gegensatz zu den meisten Anderen bewunderte ich seinen Eifer, auch wenn Kacchan ihm oft klar machte, was das für ein unmögliches Unterfangen war.
Besonders war ich aber überrascht, dass dieser aggressive Stachelkopf auch ein Pro-Hero werden wollte. Sogar All Might wollte er übertreffen! Zuerst hatte ich das Alles nur als Größenwahn wahrgenommen, aber nachdem ich bemerkte, wie er sich schulisch anstrengte, verflog dieser Gedanke schnell. Er meinte es wohl echt ernst!
Und im Umkehrschluss, da er zu einem Helden werden mochte, wollte er wohl ebenfalls Menschen retten und helfen. Dann konnte er doch an sich gar nicht so ein schlechter Kerl sein, oder nicht?
Na gut, vielleicht probierte ich auch einfach nur das Gute im Menschen zu sehen.
Während die Tage so vergingen, wurde ich mit der Zeit immer offener und selbstbewusster. Sodass ich, als mir ein erneuter Konflikt zwischen unseren Streithähnen zu viel wurde, mich mit Bakugo anlegte. Ich sollte, ab da an, auch noch öfter an ihn geraten, als mir lieb war. Nahezu jeden Tag musste ich Midoriya vor ihm verteidigen, aber auch einfach so verwickelten wir uns in irgendwelche 'Schrei-Wettbewerbe'. Ihr wollt gar nicht wissen, wie häufig ich deswegen schon heiser gewesen bin.
Dadurch freundete mich aber auch immer mehr mit Izuku an und unterhielt mich mit ihm über, wie Kacchan sagen würde, 'Nerd-Kram'. Der Grünschopf verstärkte meine Leidenschaft für Heldentum noch mehr und ich fand auch einen Faible für Comics, Manga und Anime mit dem Schwerpunkt Heroes und Action. Irgendwann fing Bakugo sogar an mich 'Scheiß-Otaku' zu nennen, was zu noch mehr Streitigkeiten führte.
Es verging echt keine Stunde, wo dieser Typ mal nicht auf Krawall aus war! Dass der noch keinen Hörschaden hat, ist ein Weltwunder! Wäre ich Arzt, hätte ich ihn schon längst zur Anti-Aggressionstherapie geschleift.
Naja, viele Wutausbrüche später machten wir drei unsere Aufnahmeprüfung an der UA. Eine äußerst bekannte Heldenschule, die von ihren Schülern aber einiges abverlangte. Dies bewies schon die Prüfung an sich, doch wir schafften es trotzdem, zum Glück, zu bestehen. Zur Überraschung aller, zeigte sich währenddessen auch die Quirk von Midoriya! Sie hat sich bei ihm wohl erst später entwickelt, was Bakugo offensichtlich nicht wirklich prickelnd fand.
Also echt, was in dem seinem Kopf vor sich geht, wusste wohl auch nur er selbst.
Aber genug erst mal von dem, nun ja, fast zumindest. Denn wir kamen alle in die 1-A und unserer Lehrer war der berüchtigte Eraserhead persönlich! Für uns besser bekannt als Herr Aizawa, den ich mir irgendwie... anders vorgestellt hatte. Er ist total oft in einem Schlafsack und das mitten im Unterricht! Aber eigentlich war er ein ganz cooler Lehrer, auch wenn er, ab und zu, leicht genervt wirkte.
Meine Klassenkameraden waren auch allesamt sehr nett und wussten gut mit ihrer Quirk umzugehen. Na gut, auf die Nettigkeit einer Person konnte ich liebend gern verzichten. (Hust Mineta Hust.) Aber bei mir, war er an die Falsche geraten! So passierte es eben schon mal, dass ich mit meinen Spinnenfäden ihn irgendwo festkleben ließ. Tja...
So konnte ich mich sogleich mit den Mädels meiner Klasse anfreunden: Ochako, die wohl ein Auge auf Izuku geworfen hatte. Momo, die eine vielseitig einsetzbare Quirk hatte und aus reichem Hause kam. Tsuyu, die immer einen kühlen Kopf behielt. Mina, ein freudiges Energiebündel. Kyoka, ein echtes Musiktalent. Und nicht zu vergessen, die unsichtbare Toru, welche stets einen guten Rat auf Lager hatte.
Abgesehen von Izuku und zwangsweise Bakugo, verbrachte ich nicht wirklich viel Zeit mit den Jungs in der Klasse. Na gut, mit Sero tauschte ich mich auch gelegentlich aus, da wir eine ähnliche Quirk hatten. Aber das war's dann auch schon.
Aber jetzt habe ich schon wieder viel zu viel erzählt! Ich wollte ja erklären, wie dieser... Unfall passierte.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro