Kapitel 23: Mein Outing?
Ich bin steif und kann meiner Mum nicht ins Gesicht blicken als sie so in meiner Tür steht. Jetzt kommt es. Warum zieht sie es so in die Länge? Ich weiß das Sam ein netter 'Junge' ist. Und kein Mädchen. Meine Hände sind so verkrampft das es bereits Weh tut. Jetzt sag es doch endlich. Sag das du mich abstoßend findest oder sag das du es akzeptierst! Aber quäle mich doch nicht so. Sie setzt endlich ihre Aussage fort: "Du kannst ihn ruhig öfter mitbringen", und schließt hinter sich die Tür.
Es fühlt sich an als hätte ich während des gesamten Gespräch, wenn man es so nennen kann, weder ein noch aus geatmet. Dieses Seil, was mir den Atem abgeschnürt hat, hat sich mit dem schließen der Tür von meinem Hals gelöst. Der Luft mangel hat den Schwindel mit geführt und ich lasse mich erst mal aufs Bett sinken. Im ersten Moment bin ich erleichtert das sie nichts gemerkt hat, aber irgendwie habe ich gehofft das sie es einfach akzeptiert und wir wieder offen über alles reden können. Über Mädchen konnte ich auch einigermaßen mit ihr reden. Ich hab zwar immer so getan als wenn sie mich damit nervt, aber im Grunde waren ihre Tips immer sehr Hilfreich und ihr trost aufbauend. Im Augenwinkel sehe ich mein Handy, ja ich muss Sam sagen wie es ist!
"Hallo?", fragt Sam in den Hörer. "Hi, ähm.. ich bins Andy", antworte ich immer noch aufgeregt. "Und hat sie was gesagt?" "Nein, genau deshalb ruf ich an, zum Glück nicht!", Sam antwortet einen kurzen Augenblick nicht dann höre ich wie er mit Zufriedenheit in der Stimme antwortet:"Aber sie weiß es, Andy. Da bin ich mir sicher!". Jetzt bin ich einen kurzen Moment sprachlos und bevor ich antworten kann setzt er wieder an: "und glaub mir sie wird dich nicht abstoßend finden". Ich weiß nicht warum er sich da so sicher ist, aber es beruhigt mich ungemein und lässt mir die Tränen über mein Gesicht laufen. "Ich werde es ihr sagen, wenn es für dich Okay ist", sage ich mit weinerlicher Stimme. "Solange du dich wohl fühlst, ist es mir recht", spricht er so liebevoll das mir warm ums Herz wird.
Ich warte bis mein Gesicht wieder einigermaßen Normal aussieht und gehe ins Wohnzimmer. Meine Mutter sitzt gerade über einer dieser Frauen Zeitschriften und trinkt ihren Kaffee. Ich beobachte sie einige Sekunden bis sie aufsieht und mich fragt:"Andy?". Sofort werde ich wieder nervös. "Ich.. ich.." stottere ich. Selbst wenn Sam sich doch irren sollte, es ist besser wenn sie es weiß. Wir können uns nicht ewig vor unseren engen Freunden und Verwanten verstecken. Es in der Öffentlichkeit geheim zuhalten kann ich mir vorstellen, aber nicht das meine Mum es irgendwann durch einen Fremden erfährt. Wenn sie es erfährt dann nur von mir.
"Mum...", setzte ich erneut an:"...ich glaube, nein ich liebe Sam!"
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