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Kapitel 23

Saphira saß im dämmrigen Licht, das durch die Vorhänge fiel, und beobachtete Damon, der in seinem Bett schlief. Sein Gesicht war friedlich, seine Züge weich, und für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Nur das leise Rascheln der Blätter draußen erinnerte sie daran, dass die Zeit weiterging. Ihre Finger glitten vorsichtig über das seidige, dunkle Haar des Kindes. Es war ein kleiner Trost inmitten des Chaos, das sie umgab. Ein Anker in einer Welt, die sie längst verloren glaubte.

Doch selbst in diesem Augenblick der Ruhe brannte in ihr eine Unruhe. Sein kleiner Brustkorb hob und senkte sich in einem gleichmäßigen Rhythmus, der sie zugleich beruhigte und quälte. Ihr Blick verweilte auf seinem Gesicht – so unschuldig, so voller Leben – und doch war da diese Ähnlichkeit, die sie nicht loslassen konnte. Die gleichen dunklen Augen, die gleichen scharfen Gesichtszüge. So viel von Tom. 

Damons Gesicht trug Züge, die sie nicht ignorieren konnte. Es war wie ein Spiegel, der ihr unbarmherzig das Bild von Tom zeigte – dem Jungen, der einst die Mitte ihres Universums gewesen war. Die Ähnlichkeit war mehr als offensichtlich; sie war wie ein unausweichlicher Schatten, der sie an die Vergangenheit kettete.  

Tom. Der Name hallte in ihrem Kopf wie ein Fluch. Sie kannte ihn, seit sie vier Jahre alt war. Zwei Kinder, die im Waisenhaus zusammengewürfelt worden waren, festgehalten von einer Welt, die ihnen nichts schenkte. Die Erinnerungen an ihn waren wie ein Sturm, der sie immer wieder überrollte, egal wie sehr sie versuchte, ihn zu verdrängen. Sie und Tom waren zusammen im Waisenhaus aufgewachsen. Damals hatte sie niemanden außer ihm gehabt. Er war ihr Vertrauter, ihr Beschützer, der Junge, der ihr half, die Kälte der Welt zu überstehen. 

Sie hatte ihn geliebt, noch bevor sie wusste, was Liebe wirklich bedeutete. In den langen Nächten, wenn der Wind durch die Ritzen des alten Gebäudes pfiff und die Dunkelheit allumfassend schien, war es seine Stimme, die sie tröstete. Von Anfang an hatte er sich unterschieden: klüger, entschlossener, dunkler. Doch für sie war er ihr Zufluchtsort, der Junge, der sie verstand, wenn niemand sonst es konnte.

„Wir lassen uns von niemandem brechen", hatte er einmal gesagt, als sie nach einer Bestrafung zusammen in der dunklen Vorratskammer des Waisenhauses saßen. Seine Stimme war ruhig, fast hypnotisch, und sie hatte sich an ihn geklammert, als wäre er ihr Rettungsanker.

„Wir sind zu etwas Größerem bestimmt." Und sie hatte ihm geglaubt. Tom hatte eine Macht in sich getragen, die jeden Raum erfüllte, den er betrat. Er hatte sie mitgerissen, hatte sie glauben lassen, dass sie zusammen alles überwinden könnten.

Diese Verbindung hatte sie mit nach Hogwarts getragen, wo sie Seite an Seite die Jahre verbrachten. Für Saphira war es eine Zeit, die wie ein Traum begann. Die Magie schien ihnen eine Zukunft zu schenken, eine, in der sie sich nicht mehr verstecken oder kämpfen mussten, um zu überleben. Tom war der Mittelpunkt ihrer Welt, der Junge, dem sie folgte, weil sie an ihn glaubte. Sie hatte ihn geliebt, so tief und bedingungslos, dass sie kaum atmen konnte, wenn er sie ansah.

Doch Hogwarts hatte das wahre Ausmaß seiner Ambitionen offenbart. Während sie die Magie als etwas Wundervolles betrachtete, eine Quelle von Hoffnung und Möglichkeiten, sah er sie als Waffe, als Mittel zur Macht. Mit jedem Jahr schien er sich weiter von ihr zu entfernen, selbst wenn er physisch an ihrer Seite war. Die Dunkelheit, die immer ein Teil von ihm gewesen war, verschlang ihn schließlich ganz.

Während sie sich nach einem Zuhause sehnte, nach Normalität, nach einem Leben jenseits der Mauern des Waisenhauses, hatte er sich in eine andere Richtung bewegt. Er hatte sich entschieden, diesen Weg zu gehen, und als er ihn wählte, hatte er sie zurückgelassen – alleine, mit einem Kind, das die gleiche Dunkelheit in sich trug.

Nach dem Abschluss, als er sie endgültig verließ, hatte sie noch einmal an ihn gefleht, doch seine Antwort war kalt und endgültig: „Ich brauche dich nicht, Saphira. Nicht mehr." Diese Worte hatten sie wie ein Dolch getroffen und sie in einer Erinnerung an den Jungen zurückgelassen, den sie einst geliebt hatte, und der nun längst ein anderer war. Sie war gerade mal 18 zu dem Zeitpunkt.

Jetzt, zwei Jahre später, saß sie hier, allein mit ihrem Sohn, den sie großziehen musste, während Tom längst Teil einer anderen Welt war. Damon war ihr Alles, aber er war auch eine Erinnerung an das, was sie verloren hatte. Sie sah Tom in ihm – nicht nur in seinen Gesichtszügen, sondern in den kleinen Gesten, in der Art, wie er sie manchmal ansah, als könnte er ihre Gedanken lesen.

Saphira strich Damon eine Haarsträhne aus der Stirn und atmete tief durch. Sie war stark, weil sie es sein musste, weil Damon sie brauchte. Doch in ihrem Inneren war sie immer noch das Mädchen aus dem Waisenhaus, das sich nach der Wärme sehnte, die Tom ihr damals gegeben hatte. Und sie war auch die junge Frau, die durch Hogwarts gegangen war, Seite an Seite mit einem Jungen, der die Welt verändern wollte, und die geglaubt hatte, dass sie es gemeinsam tun könnten.

Die Verantwortung lastete schwer auf ihr. Sie hatte die Wunden der Vergangenheit nie wirklich heilen können, aber sie wusste, dass sie Damon schützen musste. Sie würde nicht zulassen, dass ihn die Dunkelheit verschlingt, die Tom gewählt hatte.

Doch selbst mit dieser Entschlossenheit spürte sie die alte Verzweiflung, ein nagendes Gefühl von Verlust und Sehnsucht. Es war, als würde Tom sie immer noch verfolgen – nicht in Person, sondern in Damons Gesicht, in seinen Augen, die manchmal genauso wissend schimmerten wie die seines Vaters.

„Ich werde nicht zulassen, dass die Dunkelheit ihn verschlingt", schwor sie sich leise. Die Worte waren kaum mehr als ein Flüstern, aber sie hallten in ihrem Inneren wie ein Schwur, den sie nicht brechen durfte.

Saphira schloss die Augen und lehnte sich zurück. Die Erinnerung an Toms letzte Worte hallte in ihrem Kopf wider. Sie hasste ihn dafür, dass er sie verlassen hatte, aber sie hasste sich selbst noch mehr, weil sie ihn immer noch liebte.

Trotz all ihrer Vorsätze, trotz all der Stärke, die sie sich mühsam aufgebaut hatte, konnte sie sich nicht von dem Traum lösen, dass Tom eines Tages zurückkommen würde. Dass er erkennen würde, was er verloren hatte. Doch das war ein Traum, ein schwacher, törichter Traum, den sie sich nicht mehr leisten konnte.

Sie öffnete die Augen und blickte auf Damon. Er war ein Teil von Tom, ja, aber er war auch ein Teil von ihr. Und vielleicht war er das Einzige, was sie noch daran glauben ließ, dass es in der Dunkelheit doch noch einen Funken Licht gab.

So blieb sie sitzen, die Hand schützend über Damons Kopf gelegt, als hätte sie Angst, dass ihn selbst der Schlaf zu weit von ihr entfernen könnte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, doch sie ließ sie nicht fallen. Nicht jetzt. Die Nacht war noch lang, und sie musste stark bleiben – für ihn, für sich selbst und für die Möglichkeit, dass sie eines Tages die Dunkelheit hinter sich lassen könnten.

Zeitgleich saß Tom in den Gemächern des Malfoy Manors, das kalte Licht des Mondes fiel durch die hohen Fenster und zeichnete Schatten auf die Wände, die wie Risse in der Perfektion des Raumes wirkten. Der Raum war still, doch in seinem Inneren tobte ein Sturm, der ihn an den Rand des Wahnsinns trieb. Saphira. Ihr Name war ein ständiges Flüstern in seinem Kopf, ein Echo aus einer Zeit, die längst vergangen war – und doch immer noch wie eine offene Wunde brannte.

Er lehnte sich zurück, die Hände fest ineinander verschränkt, als könnte er mit diesem Griff die Gedanken an sie bannen. Doch es war vergeblich. Sie war überall. In seinen Erinnerungen, in seinen Entscheidungen, in der Leere, die ihn umgab. Sie war wie ein Gespenst, das ihn nie wirklich verlassen hatte. Saphira, die einzige Person, die ihn je wirklich gekannt hatte. Saphira, die ihn trotzdem nicht verstehen konnte.

Er erinnerte sich an das Waisenhaus, an die Zeit, bevor die Welt von Magie und Macht geprägt war. Sie waren Kinder gewesen, zusammengewürfelt von einer lieblosen Welt, die ihnen nichts schenken wollte. Sie hatten einander gefunden – zwei verlorene Seelen, die sich gegenseitig Halt gaben. Er war ihr Zufluchtsort gewesen, und sie sein Anker. In der Dunkelheit der Nächte hatte sie seine Hand gehalten, hatte ihm zugehört, hatte ihm geglaubt, als er sagte, dass sie die Welt verändern könnten.

„Wir lassen uns von niemandem brechen", hatte er ihr eines Nachts gesagt, als sie beide nach einer Strafe in der Vorratskammer saßen. Seine Stimme war ruhig gewesen, fast hypnotisch, und sie hatte ihn angesehen, mit ihren großen grünen Augen, als wäre er ihr Versprechen auf eine bessere Zukunft. Und das war er auch gewesen. Damals.

Doch Hogwarts hatte alles verändert. Dort hatte er erkannt, dass die Welt nicht nur grausam, sondern auch formbar war. Dass Macht die einzige Konstante war, die wirklich zählte. Für ihn war die Magie ein Mittel, die Welt zu dominieren, sie in etwas zu verwandeln, das ihm gehorchte. Für Saphira war sie ein Mittel zur Hoffnung, ein Werkzeug, um zu heilen, um zu schaffen. Ihre Wege hatten sich voneinander entfernt, langsam, aber unaufhaltsam.

Er dachte an den Tag ihres Abschieds. Ihr Gesicht, als er ihr die Worte sagte, die sie für immer brechen sollten: „Ich brauche dich nicht, Saphira. Nicht mehr." Es hatte ihn beinahe zerrissen, doch er hatte keine Wahl gesehen. Sie hätte ihn zurückgehalten. Sie hätte ihn schwächer gemacht. Das hatte er geglaubt.

Jetzt, Jahre später, wusste er, dass es eine Lüge war. Nicht, dass er sie nicht gebraucht hatte – sondern dass er sie nicht mehr brauchte. Die Wahrheit war, dass sie immer ein Teil von ihm gewesen war. Der Teil, der ihn daran erinnerte, dass er mehr sein könnte als das, was er geworden war.

Tom stand auf und ging zum Fenster. Der Mond warf sein Licht auf sein Gesicht, kalt und unerbittlich. Dort draußen war eine Welt, die er kontrollieren wollte, die er unterwerfen musste. Aber in den Nächten wie diesen fragte er sich, was der Preis dafür gewesen war.

Saphira hatte ihn verlassen, das war die Geschichte, die er sich erzählte. Doch tief in seinem Inneren wusste er, dass er es gewesen war, der gegangen war. Sie hatte ihn angefleht, sie hatte geweint, und er hatte sich abgewandt, weil er glaubte, dass Liebe eine Schwäche war, die er sich nicht leisten konnte.

Und jetzt war da Damon. Sein Sohn. Ein Kind, das er nur aus der Ferne kannte, das er nie halten durfte. Doch Damon war mehr als ein Kind – er war ein Spiegel. Ein lebendiges Abbild von allem, was Tom verloren hatte, und allem, was er sein könnte. Jedes Mal, wenn er an Damon dachte, fühlte er diese Mischung aus Stolz und Schmerz, als würde das Kind ihn aus der Ferne richten.

 Damon war ein Teil von ihm, und doch war er auch ein Teil von Saphira. Vielleicht war es das, was ihn so quälte. Der Gedanke, dass sein eigenes Blut in einem anderen Leben aufgezogen wurde – einem Leben ohne ihn, ohne die Dunkelheit, die er gewählt hatte.

„Er wird in mir sehen, was er nie wollte", dachte Tom, und das Gefühl, dass Damon ihn eines Tages verurteilen würde, ließ ihn frösteln. Doch tief in seinem Inneren wusste er, dass Damon vielleicht nie verstehen würde, was in ihm vorging. Vielleicht war es auch besser so. Vielleicht war es besser, wenn sein Sohn nie die Wahrheit erfuhr, die Wahrheit über die Dunkelheit, die in ihm und seiner Mutter wohnte.

„Sie hat Angst vor mir", dachte Tom und ließ ein leises, raues Lachen hören. Sie wollte Damon vor ihm schützen, ihn fernhalten von der Dunkelheit, die sie in ihm sah. Doch sie verstand nicht, dass die Dunkelheit nicht nur in ihm lag. Sie lag in ihnen allen. Auch in ihr. Das war es, was sie verbunden hatte, was sie immer noch verband – diese unausgesprochene Wahrheit, dass sie beide aus derselben Finsternis kamen.

Er schloss die Augen und lehnte seine Stirn gegen das kalte Glas des Fensters. „Du kannst dich nicht vor mir verstecken, Saphira", flüsterte er. „Du kannst Damon nicht vor dem retten, was er ist. Was ich bin." Doch in der Stille danach spürte er die Wahrheit, die er nicht aussprechen konnte: dass er sie immer noch liebte. Dass er sie nie aufgehört hatte zu lieben. Und dass er sie vielleicht mehr vermisste, als er bereit war, sich einzugestehen.

In diesem Moment spürte er, wie die Dunkelheit in ihm nicht nur als Macht existierte, sondern auch als Strafe – eine Strafe für all die Entscheidungen, die er getroffen hatte. Entscheidungen, die ihn zu dem gemacht hatten, der er heute war. Und trotzdem war er sich nicht sicher, ob er jemals etwas anderes hätte wählen können. Ob er jemals etwas anderes gewollt hätte.

Die Dunkelheit war alles, was er kannte. Doch manchmal, in Momenten wie diesen, fragte er sich, ob es genug war. Ob es jemals genug sein würde.




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