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Kapitel 21

Der Abend nahm seinen Lauf, ein Theater aus lächelnden Masken, unausgesprochenen Allianzen und sorgfältig geflochtenen Lügen. Der Raum, in warmes, goldenes Licht getaucht, schien wie eine Bühne, auf der jede Bewegung, jedes Wort eine Rolle in einem größeren Schauspiel spielte. Der leise Klang gedämpfter Gespräche verschmolz mit dem zarten Klirren von Gläsern, während der schwere Duft von Parfüm und teurem Wein die Luft erfüllte. Zwischen den Kronleuchtern, deren Kristalle das Licht in funkelnde Muster brachen, schien die Zeit stillzustehen.

Tom bewegte sich durch die Menge wie ein Raubtier, das sein Territorium markierte - geschmeidig, selbstbewusst, und doch unnahbar. Jeder Schritt war eine Botschaft, jede Bewegung ein Signal. Sein Lächeln, makellos und entwaffnend, strahlte eine seltsame Mischung aus Charme und Bedrohung aus. Doch in seinen Augen, hinter dem Schleier der Freundlichkeit, lag eine Kälte, die selbst den aufmerksamsten Beobachtern entging.

An seiner Seite stand Saphira, ein Bild von Eleganz und Anmut, das die Blicke der Gäste mühelos anzog. Ihr Kleid aus tiefschwarzer Seide schien im Licht der Kronleuchter zu schimmern, als trüge sie einen Nachthimmel auf ihrer Haut. Doch unter dieser perfekten Fassade tobte ein Sturm. Ihre Brust hob und senkte sich in kontrollierten Atemzügen, ihre Hände lagen ineinander verschränkt, um das Zittern zu verbergen. Neben Tom fühlte sie sich wie eine Marionette, deren Fäden von unsichtbaren Händen gelenkt wurden, und doch waren seine Worte und Blicke die stärksten Seile.

Ein plötzlicher Moment der Stille zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Lord Travers trat näher, sein Schritt schwer und doch präzise, wie ein Mann, der sich der Wirkung seiner Präsenz vollkommen bewusst war. Sein Gesicht war ein Mosaik aus scharfen Kanten und tiefen Linien, die von einem Leben voller Intrigen und Machtkämpfe erzählten. Der alte Mann hatte etwas von einem Geier, mit seinen harten, kantigen Zügen und dem durchdringenden Blick, der keinen Widerspruch duldete. Seine Augen, scharf und berechnend, wanderten über Saphira wie ein Sammler, der die Wertsachen eines Raumes inspiziert.

„Saphira Linston," begann er mit einer Stimme, die wie süßer Honig klang, dessen Bitterkeit erst beim zweiten Schluck offenbar wurde. „Es ist eine Freude, Euch heute Abend hier zu sehen. Wie immer bringt Ihr einen Hauch von Eleganz in diese Gesellschaft."

Sein Kompliment war wie eine Feder, die über ihre Haut strich, leicht und doch unangenehm. Saphira erwiderte seinen Blick, ihre Lippen formten ein höfliches Lächeln, das jedoch kühl und distanziert blieb. „Ihr seid zu freundlich, Lord Travers. Doch ich bin sicher, Ihr seid nicht nur hier, um Höflichkeiten auszutauschen."

Ein Hauch von Belustigung huschte über Travers' Gesicht, seine Augen verengten sich in gespielter Bewunderung. „Ihr durchschaut mich, Mylady. Es gibt Gerüchte, die mich neugierig gemacht haben. Eure Verbindung zu Tom..." Sein Blick glitt unauffällig zu Tom, der in einiger Entfernung stand, bevor er mit einem Hauch von Genuss wieder zu ihr zurückkehrte. „... ist faszinierend. Manche würden sagen, Ihr seid der Schlüssel zu seiner Macht."

In diesem Moment spürte sie, wie Tom an ihrer Seite auftauchte, seine Präsenz so stark, dass sie die Luft um ihn herum spüren konnte. Der vertraute Duft seines Parfüms - eine Mischung aus Zedernholz und Gewürzen - drang in ihre Sinne, während seine tiefe, kontrollierte Stimme wie ein unsichtbares Netz über das Gespräch fiel. „Lord Travers, es scheint, Ihr habt meine Verlobte mit Eurer Neugier beeindruckt."

Saphira erstarrte kurz. Der Begriff „Verlobte" hallte in ihrem Kopf nach, und für einen Moment war sie wie gelähmt. Die Worte, die er ihr nie gesagt hatte, die Vorstellung, die er für sie erschuf, ließ sie an sich selbst zweifeln. Sie fühlte sich wie eine Figur in einem Theaterstück, das jemand anderes schrieb. Und doch, als sie zu Tom hinübersah, wusste sie: Es war ein Spiel, das er mit aller Präzision führte.

Travers richtete sich auf, sein Blick wanderte zwischen den beiden hin und her wie ein Schachspieler, der die nächsten Züge abwägt. „Verlobte. Ein starkes Wort, Tom. Doch ich bezweifle nicht, dass Ihr wisst, wie man Stärke einsetzt."

Ein Lächeln spielte um Toms Lippen, seine Augen glitzerten vor einem Hauch von Triumph. „Stärke erkennt Stärke, Lord Travers. Und Saphira ist zweifellos ein Symbol von beidem."

Die Spannung zwischen den Männern war beinahe greifbar, sie lag wie eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen. Schließlich hob Travers die Schultern in einer fast lässigen Geste der Kapitulation und zog sich mit einem letzten Blick auf Saphira zurück.

„Ein gefährliches Spiel," murmelte sie, als Travers außer Hörweite war.

„Das Beste von allen," antwortete Tom mit einem Unterton, der eine seltsame Mischung aus Stolz und Kalkül verriet.

Später, als die Melodie eines wilden Walzers den Raum erfüllte, wuchs die Spannung in Saphira erneut. Die Gäste strömten auf die Tanzfläche, ihre Roben bewegten sich wie Wellen aus Seide und Samt, die sich in einem hypnotischen Rhythmus verflochten. Tom trat vor sie, seine Hand ausgestreckt, sein Blick eindringlich.

„Saphira," sagte er, seine Stimme ruhig und doch fordernd.

Sie zögerte, jeder Instinkt in ihr schrie danach, sich zu widersetzen. Doch die Augen der Reinblüter lagen schwer auf ihr, und sie konnte nicht riskieren, die Fassade zu brechen. Mit zitternden Fingern legte sie ihre Hand in seine, ihre Haut kühl gegen seine Wärme.

Auf der Tanzfläche war es, als wäre die Welt um sie herum verschwunden. Seine Hand lag fest auf ihrem Rücken, führte sie mit einer Präzision, die keine Fehler zuließ. Ihre Bewegungen waren perfekt, wie ein Uhrwerk, doch die Nähe, die sie einst hätte trösten können, fühlte sich jetzt wie ein Käfig aus Gold und Stahl an.

„Sie sehen uns zu," murmelte er, seine Stimme war so nah, dass sie sie beinahe spüren konnte.

„Natürlich tun sie das," erwiderte sie, ihre Stimme eine Spur zu kühl, ihr Blick fest über seine Schulter hinweg gerichtet.

„Sie bewundern dich," sagte er leise, als ob seine Worte sie beruhigen sollten, doch sie klangen wie eine Behauptung, nicht wie ein Kompliment.

Ihre Antwort kam zögerlich, als ob sie die Schärfe seiner Worte abwägen würde. „Was willst du wirklich, Tom?" fragte sie schließlich, ihre Stimme kaum hörbar.

Er hielt inne, führte sie dann in eine Drehung, die sie näher an ihn zog. Seine Augen fesselten ihren Blick, dunkel und voller unausgesprochener Wahrheiten. „Ich will, was mir zusteht," sagte er schließlich, seine Stimme eindringlich. „Macht. Respekt. Und ja ... vielleicht will ich dich. Aber nicht so, wie du denkst."

Saphira spürte, wie sich die Luft zwischen ihnen verdichtete, die Schwere seiner Worte ließ ihren Herzschlag schneller werden. Doch dann, inmitten dieser unerträglichen Nähe, ein Moment, der ihre Gedanken durchbrach.

„Und was ist das mit dem Titel ‚Verlobte', Tom?" Sie hielt inne, ihre Augen funkelten vor einer Mischung aus Enttäuschung und Wut. „Was hast du mir nie gesagt, was du wirklich von mir willst, aber der Welt sagst, was sie sehen soll?"

Er zuckte kaum merklich mit den Schultern, doch in seinen Augen flackerte für einen Augenblick etwas, das sie nicht deuten konnte - vielleicht Bedauern, vielleicht eine Spur von Schwäche. Doch es war nur ein flüchtiger Moment, bevor er sich wieder fester in seiner Rolle verankerte, als wäre er in einem Kostüm gefangen, das er nie ablegen konnte. „Es ist ein Teil des Spiels, Saphira. Du bist ein Symbol, und in diesem Spiel wird Stärke mit Bildern untermauert."

Die Worte trafen sie wie ein Schlag. Sie wollte ihm widersprechen, wollte ihm all ihre Enttäuschung ins Gesicht werfen. Doch dann zog er sie wieder näher, seine Hand fest auf ihrem Rücken, und sie spürte den vertrauten Hauch seiner Nähe, der sie gleichzeitig an sich fesselte und quälte.

„Ich bin nicht nur ein Symbol für dich, Tom," sagte sie leise, ihre Stimme fast zerbrechlich, als sie die Worte aussprach, die sie so lange in ihrem Inneren getragen hatte.

Er hielt kurz inne, als würde er die Schärfe ihrer Worte in sich aufnehmen. Dann, ohne ein weiteres Wort, führte er sie weiter über die Tanzfläche, als würde er sie dazu zwingen, die Maske zu tragen, die er ihr auferlegt hatte.

Seine Worte hallten in ihrem Inneren nach, mischten sich mit der Musik, die sie umgab, und ließen eine Schwere in ihrer Brust zurück.

Als der Tanz endete und der Applaus der Menge wie ein ferner Donner um sie herum anschwoll, stand Tom noch immer dicht bei ihr. Seine Hand verharrte auf ihrem Rücken, nicht fest, aber unmissverständlich - ein Zeichen von Besitz, das niemand im Raum übersehen konnte. Sein Atem streifte ihre Wange, warm und gleichmäßig, doch für Saphira fühlte es sich an wie ein Flüstern von Unsicherheit, das sie nicht losließ. Die Lichter des Ballsaals funkelten wie Sterne, reflektiert in den unzähligen Kristallen der Kronleuchter, doch in ihrem Inneren herrschte Dunkelheit.

Die Menge zerstreute sich langsam, und sie fühlte, wie Toms Hand schließlich von ihrem Rücken glitt. Der Moment, der sich wie eine Ewigkeit angefühlt hatte, war vorbei, doch der Nachklang seiner Nähe blieb wie ein Schatten, der sie verfolgte.

Später, in einem ruhigen Moment abseits des Trubels, saßen sie allein in einer kleinen Bibliothek, deren Wände von hohen, dunklen Regalen umgeben waren. Die gedämpfte Beleuchtung ließ den Raum wie einen Zufluchtsort erscheinen, doch die Atmosphäre war alles andere als friedlich. Tom lehnte sich in einem Sessel zurück, seine Haltung war lässig, doch seine Augen verrieten seine unerschütterliche Wachsamkeit. Saphira hingegen saß auf der Kante eines Sofas, ihre Hände fest ineinander verschränkt, um ihre aufgewühlten Gefühle im Zaum zu halten.

Das Schweigen zwischen ihnen dehnte sich aus, wie eine unsichtbare Mauer, die jeden Atemzug schwerer machte. Schließlich durchbrach sie es, ihre Stimme leise, doch voller unterdrückter Emotionen. „Warum spielst du dieses Spiel, Tom?" Ihre Worte waren wie ein zögernder Dolchstoß, vorsichtig, aber nicht weniger verletzend.

Tom drehte sich zu ihr um, sein Blick durchdringend, schärfer als jedes Schwert. „Weil die Welt ein Spiel ist, Saphira," antwortete er, seine Stimme ruhig, fast resigniert. „Ein Spiel, das nur die Stärksten gewinnen."

Sie hielt seinem Blick stand, doch ihre Schultern sanken ein wenig, als ob die Last seiner Worte sie niederdrückte. „Und was bin ich?" flüsterte sie, ihre Stimme zitterte und brach fast. „Eine Spielfigur? Ein Bauer in deinem Krieg?"

Er erhob sich langsam, jede seiner Bewegungen war kontrolliert, und ging auf sie zu. Ihre Hände ballten sich fester zusammen, als sie ihn näher kommen sah. Sein Schatten fiel über sie, und die Luft schien schwerer zu werden.

Als er schließlich vor ihr stand, zögerte er einen Moment, bevor er sich zu ihr hinabbeugte, seine Finger unter ihr Kinn schob und es sanft anhob. Ihre Augen trafen sich, und in seinem Blick lag eine Mischung aus Dominanz und etwas Undefinierbarem, das sie tief in ihrem Innersten aufwühlte.

„Du bist wunderschön," sagte er mit einer Unverhohlenheit, die sie überraschte, und seine Stimme war leise, fast ehrfürchtig. „Doch du bist mehr als das. Du bist alles, was diese Welt braucht."

Ihre Brust zog sich zusammen. Diese Worte, so einfach und doch so voll von Bedeutung, ließen eine Welle von Emotionen über sie hinwegrollen. Sie konnte den Schmerz in seiner Stimme hören - etwas, das sie nicht erwartet hatte.

„Nein," sagte er dann, seine Stimme sanft, fast zärtlich, als er sie mit einem Blick begutachtete, der sie durchdrang - ein Blick, der mehr sagte als alle Worte. „Du bist die Dame. Die mächtigste Figur von allen."

Seine Berührung war unerwartet sanft, doch sie fühlte die Kontrolle, die sie begleitete - ein Spiel von Nähe und Macht, das sie zugleich herausforderte und fesselte. Sein Daumen verharrte einen Herzschlag lang auf ihrem Kinn, bevor er seine Hand zurückzog, als hätte er eine Grenze überschritten, die selbst er nicht zu überschreiten wagte.

Dann geschah etwas, das sie nicht erwartet hatte. Sein Blick veränderte sich, wurde weicher, verletzlicher. Als hätte er beschlossen, die Maske für einen einzigen Augenblick fallen zu lassen.

„Manchmal frage ich mich," murmelte er, und seine Stimme war kaum mehr als ein Hauch, „ob du wirklich begreifen kannst, wie sehr du hier zu etwas Größerem gehörst. Wie sehr du zu mir gehörst."

Saphira spürte, wie ihr Herz schneller schlug, ein schmerzhafter Rhythmus, der ihre Fassade zu zerbrechen drohte. Seine Worte trafen sie wie ein Messer, weil sie in ihnen etwas Echtes spürte, etwas, das ihre tiefste Sehnsucht widerspiegelte.

Er hob eine Hand, als wolle er noch einmal ihr Gesicht berühren, aber hielt inne. Stattdessen ließ er seine Finger durch die Luft gleiten, als würde er sich von einer Illusion verabschieden.

„Aber ich kann dich nicht retten," fügte er hinzu, und nun war seine Stimme wieder ruhig, kontrolliert. „Denn ich habe niemals nach Rettung gesucht. Ich gehe diesen Weg, weil er der einzige ist, den ich noch gehen kann. Und du, Saphira... du gehst ihn mit mir. Ob du es willst oder nicht."

Bevor sie etwas sagen konnte, etwas tun konnte, wandte er sich ab. Doch einen Moment lang, als er sich schon fast vollständig von ihr abgewandt hatte, drehte er sich noch einmal um, einen letzten Blick in ihre Augen werfend. „Du bist wirklich... unglaublich," murmelte er, und in seinen Augen glimmte ein Funken von etwas, das sie nicht ergründen konnte. „Wunderschön. Aber nicht nur das. Du bist stärker, als du es je begreifen wirst."

Dieser Blick, dieser Moment, war wie ein zerbrechender Spiegel. Eine Flut von ungesagten Wörtern, die sie nie aussprechen würde, aber die zwischen ihnen lagen wie ein unüberbrückbarer Graben.

Saphira blieb zurück, ihre Gedanken wirbelten, ihre Emotionen waren ein Chaos aus Schmerz, Wut und einer unerträglichen Sehnsucht. Die Dunkelheit des Raumes schien sie zu umhüllen, und die Worte, die er hinterlassen hatte, hallten in ihrem Inneren wider, wie eine Melodie, die nie enden würde.

Und als sie ihn schließlich aus der Bibliothek verschwinden sah, fragte sie sich, ob es jemals einen Weg aus diesem Spiel geben würde - oder ob sie beide dazu verdammt waren, darin unterzugehen.

Er ließ sie mit nichts zurück außer der Last seiner Worte und dem unerreichbaren Traum von dem, was hätte sein können.



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