P.o.v Mila

Nach kurzer Zeit sah ich auf die Uhr die über dem Ofen hing und sah das wir nur noch 20 Minuten hatten um uns fertig zu machen.
Mist, wir würden noch zu spät kommen!

,,Adam wir müssen los. Die Schule beginnt bald."

,,Dann sollten wir uns wohl mal fertig machen." Mit diesen Worten stand Adam auf, nahm die Teller und stellte sie in die Abwäsche. Ich nickte ihm zu, stand auf und ging ins Badezimmer.
Als allererstes ging ich kurz duschen. Als ich dann 5 Minuten später fertig war, föhnte ich meine Haare und kämmte sie anschließend schnell durch. Jetzt nur noch Sachen anziehen und fertig. Nur da gab es ein Problem. Ich hatte gar keine Kleidung mit ins Bad genommen.

,,Adam?" Rief ich vorsichtig aus dem Bad hinaus. Oh Gott war das peinlich! Ich hatte ja nicht mal Unterwäsche hier außer die von Gestern.
,,Ja?" Antwortete Adam mir nach kurzer Zeit.
,,Kannst du mir meine Sachen geben? Sie liegen auf dem Stuhl."
Nachdem ich das sagte, hörte ich ein kleines lachen aus dem Zimmer nebenan. Wie gesagt peinlich.
,,Ok." Gab er mir als Antwort.
Ich öffnete die Badtür einen kleinen Spalt und hielt meine Hand raus. Ich hörte wie sich die Schritte von Adam erst entfernten, doch dann nach kurzer Zeit wieder kamen. Als ich weichen Stoff in meiner Hand spürte zog, ich sie schnell wieder zurück und schloss die Tür.
,,Danke." Sagte ich schüchtern.
,,Kein Problem." Erwiderte Adam. Ich konnte mir gut vorstellen wie er jetzt gerade vor sich hin grinste.

Als ich fertig angezogen war, verließ ich das Bad und ging ins Zimmer, wo ein fertig angezogener Adam saß. Ob er wohl lange auf mich gewartet hatte?
,,Komm wir müssen los!" Sagte er und stand auf. Ich nickte ihm als Bestätigung zu während ich ihm folgte.

Wir zogen unsere Schuhe an und gingen raus. Draußen angekommen sah ich zum ersten Mal Adams Auto.
Es war ein Sportwagen, keine Ahnung was für einer, ich kannte mich nämlich kein bisschen mit Autos aus. Auf jeden Fall sah das Auto sehr teuer aus.

Adam holte einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und schloss das Auto auf. Ganz gentlemanlike hielt er mir die Beifahrertür auf. Ich setzte mich auf den weichen Sitz und holte mein Handy raus, um zu schauen wie spät es war. Ok die Schule würde in 3 Minuten anfangen. Wir kamen also mit Sicherheit zu spät.
Während der Fahrt redeten wir über Gott und die Welt.
,,So wir sind da. Was hast du jetzt?" Fragte mich Adam während er mir die Tür aufhielt. Also entweder wollte er nett sein, oder er hielt mich für zu inkompetent um eine Autotür zu öffnen.
,,Geographie." Antwortete ich ihm augenverdrehend. Geographie war schon immer ein Hassfach von mir gewesen.

,,Ok, ich hol dich später hier wieder ab. Und keine Widerrede! Ich bestehe darauf." Den letzten Teil sagte er so befehlend, dass ich ihm gar nicht wiedersprechen konnte.
,,Ok wenn es sein muss." Gab ich schmollend von mir, was ihm aber nur ein Lachen entlockte. Als ich mich von ihm verabschiedet hatte, ging ich zu meinem Spint und holte die Bücher für Geographie raus.

Auf dem Weg zum Unterrichtsraum guckte ich noch mal auf die Uhr. Ich war schon über 10 Minuten zu spät. Oh, Oh das konnte ja jetzt was werden. Beim Raum angekommen klopfte ich gegen die Tür. Wogegen auch sonst?
,,Herein!"erklang die Stimme meines ach so tollen Lehrers.
Ich betrat den Raum, Mr.Smith stand mit verschränkten Armen vor der Tafel.
,,So, so Ms.Moon leisten sie uns auch mal Gesellschaft?" Sagte Mr.Smith ließ es aber wie eine Frage klingen.
,,Ähm ja...es tu- "
,,Ihre Ausreden können sie sich sparen!" Unterbrach er mich harsch. Ich sags ja, der hat was gegen mich.
,,Ich möchte das sie mir zu Montag einen kompletten Aufsatz zum Thema Entstehung und Veränderung der Erde schreiben." Ich schaute ihm ungläubig entgegen.
,,Und jetzt setzen sie sich!" Sprachlos tat ich was er sagte, denn ich wollte nicht noch eine Strafe bekommen.
Nach ungefähr 3 Minuten klopfte es an der Tür. Ein Mädchen aus meiner Klasse kam rein, ich glaube sie hieß Lisa.
,,Entschuldigen Sie das ich zu spät bin Mr.Smith. Das wird nicht mehr vorkommen." Entschuldigte sie sich für ihr Zuspätkommen.
,,Ist ja nicht so schlimm. Setzen Sie sich bitte auf ihren Platz." Das war jetzt nicht wirklich passiert oder? Ich muss einen ganzen Aufsatz schreiben und sie bekam nicht mal Ärger? Ich versuchte meine Veränderung irgendwie zu unterdrücken, scheiterte aber maßlos daran.

Nach der katastrophalen Geographiestunde hatte ich noch Mathe, zwei Stunden Englisch und eine Stunde Kunst.

Ich brachte meine Bücher zu meinem Spind und ging zum Parkplatz. Ich schaute mich um, bis mein Blick an Adam haften blieb. Ich ging auf ihn zu und blieb ein paar Meter vor ihm stehen. Ich lächelte ihn an und er erwiederte das Lächeln und entblößte seine kleinen Grübchen. Ich spürte die Blicke der anderen Leute die um uns herum standen. Die Blicke brannten sich förmlich in meinen Rücken, sodass ich mich zunehmend unwohl fühlte. Unauffällig schaute ich mich um, damit ich meine Beobachter beobachten konnte. In manchen Gesichtern sah ich Erschrockenheit oder Verwirrung. Als ich zu einer Gruppe Mädchen sah, schauten sie alle mich abwertend an.

Plötzlich schauten viele der Leute peinlich berührt weg. Ich schaute zu Adam der streng zu einer Gruppe Jungs guckte. Ich vermutete dass das Wölfe aus seinem Rudel waren. Wahrscheinlich hatte er ihnen per Mind-Like gesagt, sie sollen uns nicht so anstarren. Mind-Like war eine Art der Kommunikation unter Werwölfen.

Als wir in sein Auto eingestiegen sind fuhren wir los.

,,Wie war dein Tag?" Fragte Adam neugierig während er einen anderen Gang einlegte.
Sollte ich ihm von dem Geographie Lehrer erzählen?
,,Eigentlich ganz gut. Naja bis auf..." Ich stoppte meinen Satz um zu überlegen was ich jetzt sagen sollte.
,,Bis auf was?" Hackte Adam sofort nach.
,,Naja, ich bin zur ersten Stunde zuspät gekommen und da der Lehrer irgendwas gegen mich hat, muss ich jetzt einen Aufsatz schreiben." Erzählte ich ihm so locker wie möglich.
,,Wie heißt dieser Lehrer?" Fragte Adam weiter. Ich merkte das er nun etwas angespannt war.
,,Mr.Smith. Warum?" Fragte ich nun nach, da ich sein Verhalten gerade etwas komisch fand.
,,Ach nur so." Sagte er nun etwas gelassener, zum mindestens versuchte er gelassen zu wirken was ihm aber nicht wirklich gut gelang.
Er setzte mich zu Hause ab, da er noch irgendwas zu tun hatte fuhr er weiter.

Den Rest des Tages habe ich nicht wirklich viel gemacht. Ich war noch draußen, habe etwas gegessen und bin dann ins Bett gegangen. Und so ging mein zweiter Schultag hier zu Ende.