35. Kapitel
Emilys POV
"Eine schöne Frau kann durch eine schöne Frau ersetzt werden,
aber wenn sie loyal, treu und ehrlich ist, bleibt sie unersetzbar"
-Eazy E
Gähnend kuschelte ich mich näher an meine Wärmequelle. Seit wann war mein Bett denn so warm? Und hatte harte Konturen. Verwirrt schlug ich die Augen auf und blickte direkt in Christophers braune Augen. Lächelnd hatte er seinen Kopf auf einer Hand abgestützt und seinen Arm in das Kissen gestützt. "Guten Morgen, du Schnarchzapfen. Bist du mit deiner Erkundungstour fertig?" grinste er schelmisch. Immer noch verwirrt, fragte ich mich was er meinte, bis mir meine Hand auffiel. Sie lag auf seiner Brust, die von einem weißen T-Shirt bedeckt wurde. Das war wohl die harte, konturenreiche Form. Mit roten Wangen murmelte ich. "Entschuldigung, ich hatte vergessen dass du heute Nacht gekommen bist" mein Kinn wurde von einem sanften Druck angehoben und erneut starrte ich in diese schönen braunen Augen. "Das war als ein Kompliment gemeint, Candy-Crush. Mir gefallen deine Berührungen, wie könnte es anders sein, bei einer Frau wie dir? Vor allem meiner Lightfreundin" schmunzelnd küsste ich ihn. Als ich mich von ihm lösen wollte, presste er meine Lippen noch fester an sich. Keuchend drückte ich mich gegen seine Brust, letztendlich ließ er mich los. "Ich wollte einen richtigen guten Morgen Kuss" zwinkerte der Rapper. Ich verdrehte die Augen. "Dabei muss man mich nicht ersticken" frotzelte ich. Er lachte. "Ich glaube es gibt schlimmere Arten zu sterben" seufzend stimmte ich ihm zu. "Wie spät haben wir eigentlich?" auch wenn es mir egal sein konnte, ich hatte heute frei. "Ich schätze kurz nach elf" brummelte er, während seine Nase in meinen Haare vergraben war. "Was? Oh verdammt, haben wir lang geschlafen! Hugo muss noch Gassi gehen!" meinte ich dann doch etwas panisch. Ich wollte aufstehen aber ein muskulöser Arm hinderte mich daran. "Oh, Candy-Crush keine Hektik. Jetzt lass uns erst Mal entspannt frühstücken" brummte er leise. Skeptisch betrachtete ich den Brünetten. "Du meinst wohl eher Brunch" blinzelnd grinste er. "Hm, dagegen habe ich auch nichts, aber nur wenn er im Bett ist" veriwrrt runzelte ich die Stirn. "Wie brunchst du bitte, wer macht dann das Essen?" zwinkernd zog er mich an sich, sodass er mir in meine Ohrmuschel hauchen konnte. "Normalerweise verbringe ich meine Zeit an Hotel mit irgendwelchen Groupies. Zimmerservice, Baby. Das ist eine ganz nette Erfindung. Der Brunch im Bett hat genau einen ausschlaggebenden Vorteil" flüsterte er, wovon ich eine angenehme Gänsehaut am Körper bekam. "W-welchen?" stotterte ich. Ohne etwas zu erwidern küsste er meinen Hals. Sein heißer Atem kitzelte meine Haut und bereitwillig legte ich den Kopf schief, sodass er besser an die Stellen rankommen konnte.
"Ich glaube ich verstehe was du meinst" wisperte ich. Lachend küsste er mein Schlüsselbein "Schlaues Mädchen"
Seine Hand wanderte unter mein Top und ließen meinen Körper mit dieser simplen Berührung zum Kochen bringen. Ungeduldig nesselte ich an seinem Shirt und wollte es ihm ausziehen, doch plötzlich hinderte er mich daran. "Nicht" murmelte er an meinem Hals. Er hatte fast gequält die Stirn in Falten gelegt. Ich runzelte die Stirn. Schon oft war mir aufgefallen, dass Christopher nie ohne Shirt herumlief, selbst an heißen Tagen. Und auch beim Sex hatte er es bisher immer getragen, was mir nie wirklich aufgefallen war, weil ich wie von Sinnen war. Aber jetzt bemerkte ich es. Behutsam löste ich meine Hand wieder von dem Stück Stoff. "Wieso nicht?" flüsterte ich als würden wir über etwas verbotenes Sprechen. Und plötzlich fühlte es sich auch so an. Als sei es ein Verbrechen über dieses Thema zu reden. Der Rapper schüttelte den Kopf. "Das spielt keine Rolle"
"Dann kannst du es mir ja sagen" bleib ich hart. Sein kompletter Körper war mittlerweile angespannt und Christopher wich meinem Blick aus. Ohne mich auch nur anzusehen, rollte er sich von mir weg und sprang auf. Kaum hatte er wieder Boden unter den Füßen richtete er sein verrutschtes Shirt. Als er mich dann endlich ansah, waren seine braunen Augen fast schwarz. "Das hat dich nicht zu interessieren Ella, klar? Du wolltest ficken also was stellst du jetzt für Fragen?" seine Wortwahl ließ mich zusammenzucken, normalerweise sprach der Rapper nie so mit mir. Er wusste wie ich diesen Slang und Ausdrucksweise hasste. Mit zusammengekniffenen Augen sprang auch ich auf. Aufgebracht meinte ich "Wir beide sind ein Paar und ficken nicht einfach so! Und ich bin nicht eine deiner Groupies die sich nicht für dich interessieren. Also werde ich so viele Fragen stellen, wie ich es für richtig halte! Was bist du denn so aufgebracht? Das war eine ganz normale Frage, verdammt nochmal!" so langsam redete ich mich in Rage. Aber der Mann vor mir interessierte sich nicht für mein Gefühlsleben. Zischend suchte er nach irgendetwas. Mit wenigen Schritten war ich bei Chris angelangt "Was ist jetzt mit dem Brunch?" seine braunen Augen waren noch immer dunkel und ebenfalls sein Gesicht war angespannt. "Mir ist der Appetit vergangen" knurrte er. "Nur weil ich dir eine Frage gestellt habe tickst du so aus? Ich wusste nicht das du Hard Limits in Sachen Fragen besitzt" brüllte ich jetzt völlig aufgebracht. "Hard Limits? Seit wann kennst du dich bitte in der BDSM Szene aus?" War das sein verdammter Ernst? "Lenk nicht ab! Ich will eine Antwort, Christopher! Darf ich dir nun nur noch ausgewählte Fragen stellen? Wenn ja, dann erstell mir doch am besten einen Katalog! Hast du Angst vor meiner Reaktion oder vertraust du mir nicht?" schnaubend griff der Rapper nach seinem Handy und ignorierte mich gekonnt.
Ohne sich umzudrehen lief er aus dem Schlafzimmer. Ließ er mich gerade ernsthaft hier stehen? Na warte! Der konnte was erleben! Mit wütenden Schritten stampfte ich ihm hinterher. "Christopher Coleman bleib stehen, verdammter Hühnermist! Was soll denn das?" Mit einem Ruck drehte sich der Mann um und brüllte zurück "Pass mal auf, Ella. Gestern Abend bin ich hier her gekommen, weil ich dich überraschen wollte und dann klang alles so danach, als ob du mich betrügen willst. Und dann war das dein beschissener Fernseher. Und ich wollte am liebsten nur mit dir ficken, dass ich mir sichergehen kann, dass du nicht an einen anderen beschissenen Typen denkst. Und nun warst du heute Morgen so weit und ruinierst alles mit deinen verfickten Fragen! Es geht dich nichts an Morgenstern. Manche Dinge im Leben gehen eben eine Lighfreundin nichts an"
Ich verstand seine aufgebrachten Worte nicht. Wieso sollte ich ihn betrügen wollen und was hatte das mit Sex zu tun? Und mit meinem Fernseher? "Von was redest du da?" schrie ich ebenfalls. Christopher zuckte mit den Schultern. "Ich bin dann mal weg" er wollte gerade einen Schritt zur Wohnungstür machen, als ich ihn zurückzog. "Du gehst? Eine Frage darf ich dir nicht stellen, aber zum ficken bin ich gut genug?"
Seine nächsten Worte trafen mich hart. "Tja, Ella so ist das eben mit einer Lightfreundin. Keine Liebesbekundschaften, keine Geheimnisse nur ein Pärchen das sich küsst und Sex hat und über das hier und jetzt Quatscht, alltägliches eben. Also ja, Ella. Zum ficken bist du gut genug für mehr aber auch nicht, weil das nicht in unsere Beziehung gehört", fassungslos starrte ich den Mann vor mir an. Ich konnte nicht glauben was er da von sich gegeben hatte. Das war doch ein Witz. Völlig ruhig, als hätten mich seine Worte nicht getroffen meinte ich "Hugo, fass!" mein Hund der gerade eben noch schläfrig in seinem Körbchen saß und unser Schauspiel aus müden Augen betrachtete. Sprang sofort hellwach auf und griff Zähne fletschend den Rapper an. Vor Schreck lief Christopher zwei Schritte zurück. "Du hetzt meinen Hund auf mich?" schrie er wie ein Mädchen. Schmunzelnd meinte ich "Wer ficken will muss freundlich sein, Arschloch"
Hugo lief zielsicher auf den Rapper zu. Und das Knurren und Zähne fletschen ließen den Brünetten tatsächlich zur Wohnungstür drängen. Zittrig drückte er die Türklinke hinunter und stürmte dann beinahe aus der Wohnung. Wütend brüllte ich ihm nach "Und komm ja nicht ohne eine Entschuldigung wieder!"
"Aus, Hugo" brummelte ich dann, während ich die Tür wieder schloss. Der Bullmastiff hörte abrupt auf und kam Schwanzwedelnd auf mich zu marschiert. Lächelnd küsste ich ihn. "Das hast du gut gemacht, mein Großer" lobte ich das Fellmonster. Zur Bestätigung bellte er einmal laut und drückte seine Schnauze gegen meine Handfläche.
Während ein paar Stunden vergangen waren, regte ich mich noch immer über die Worte von Chris auf. Sie hatten mich tief verletzt. War ich wirklich nur irgend ein Objekt der ihn im Augenblick Befriedigung schenkte? Ein nettes Spielzeug das auch bei seine Freunden und Familie zeig bar war? Aber wieso sollte er mich dann ein Teil seines Lebens werden lassen? Andererseits scheute er sich davor unsere Beziehung wirklich öffentlich bekannt werden zu lassen. Was war Chris sein wirkliches Problem? Warum spielte er so mit mir? Er brauchte einen verdammten guten Grund um mir zu erklären, was er mir an den Kopf geworfen hatte. Und wenn es sein musste, hetzte ich noch einmal Hugo auf ihn oder eine ganze Horde ausgehungerter Hunde. Das war mir gleichgültig, so ließ ich nicht mit mir reden. So langsam verschwand die Sonne hinter dem Horizont und ich starrte ihr sehnsüchtig hinterher. Als würde sie meine einzige Hilfe sein meine Sorgen und Kummer zu vergessen. Am liebsten würde ich Tessa anrufen, aber dann musste ich ihre völlig überzogenen Vermutungen anhören und das würde mich in den Wahnsinn treiben. Was ich nun bräuchte, wäre eine Pause. Eine Pause um über das zwischen mir und Chris nachzudenken. Die Welt sollte für einen Augenblick still stehen. Das ich Luft holen konnte, Kraft für das zukünftige bekommen würde. Aber leider gab es keinen Pausenknopf zum Luftholen. Zum Atmen. Wie in Trance kramte ich aus meinem Tiefkühlfach Eiscreme und einen Löffel aus der Schublade. Dass ich ausgerechnet Vanille gegriffen hatte, ließ mich schnauben. Sofort musste ich an den ersten Besuch von Chris denken. Vanilleeis ist die unschuldige Sorte unter den Eissorten. Irgendwie war dieses blöde Vanilleeis daran schuld, dass wir im Bett landeten und...aus uns mehr machte als nur Freunde oder Bekannte. Okay, Stopp. Du kannst keinem Eis die Schuld in die Schuhe schieben. Ich schüttelte den Kopf. Hör auf über alles nachzudenken! Schalt einmal deinen Kopf aus. Aber wie sollte das funktionieren? Wie sollte ich das tun? Was war, wenn Chris nun bei irgend einer Frau war und sich mit ihr vergnügte? Ich war schließlich nur zum ficken da, laut seiner Aussage. Wenn er mich eigentlich vergessen hatte? der Gedanke raubte mir den Atem. Wieso hatte ich mich auf ihn eingelassen, wenn er seine Frauen wechselte, wie er das mit seiner Unterwäsche tat?
Wieso musste ich Gefühle für ihn entwickeln?
Wieso musste ich mich in ihn verlieben?
Wieso standen wir Frauen immer auf die bösen Buben und konnten uns nicht einmal in den langweiligen Streber verlieben?
Trotzig ließ ich mich auf meine zerfledderte Couch plumpsen und fing an das kalte Eis zu löffeln. In dem Versuch mich mit dem langweiligen Fernseherprogramm abzulenken. Mit großen Hundeaugen hatte sich Hugo neben mich gesetzt und seinen Kopf in meinen Schoß gebetet. Mit wachsamen Augen betrachtete er, wie ich meinen Löffel zum Mund führte, sodass vielleicht ein kleiner Tropfen zum auffangen für ihn da war. Grinsend küsste ich seine Schnauze. "Tut mir leid, Schatz. Aber einer muss auf deine Figur achten", damit löffelte ich die Eiscreme weiter. Ein Ping verkündete dass ich eine neue Nachricht erhalten hatte, aber ich wollte nicht nachsehen. Falls es Christopher sein sollte, konnte er mir gestohlen bleiben. Wenn er sich mit einer SMS rechtfertigen wollte, war das sein Problem. Noch einmal blickte ich mein schwarzes Smartphone an, als würde es noch einmal einen Ton von sich geben. Doch es blieb still. Und so vertiefte ich mich wieder in eine Talkshow. Während ich die letzten Reste aus dem Eisbecher kratzte, winselte Hugo neben mir traurig. Mit seinem berühmten Welpen blick starrte er zu mir hinauf und bettelte so um ein bisschen Essen. "Vergiss es das ist mein Eis! Du kriegst dein Abendessen, aber von meinem Eis nichts" ich lief in die Küche und schmiss den Becher in den Müll, bevor ich mir eine Dose Hundefutter schnappte. Hechelnd raste mein Bullmastiff neben mich. Ich kicherte "Du bist wirklich durchschaubar, Hugo. So spät essen tut deiner Figur nicht gut", setzte ich nach. Als ich auf die Uhr schaute, hatten wir schon nach zwölf Uhr nachts.
Theoretisch sollte ich müde sein, aber an Schlaf war nicht zu denken. Und bevor ich auch nur weiter darüber nachdenken konnte, klingelte es plötzlich an der Tür. Ich schreckte auf. Wer war das? Ich machte garantiert nicht mehr um diese Uhrzeit auf. Aus Angst man könnte mich hören, hielt in die Luft an. Auch wenn ich wusste, dass das total dämlich war. Hugo sah einmal von seinem Napf auf, aß dann aber weiter. Noch einmal klingelte es. "Ella, ich bin's Yusuf" kam es gedämpft bei mir an. Fast erleichtert atmete ich aus. Dennoch rührte ich mich nicht. Warum war er hier? Schickte Chris nun seine Freunde? "Kannst du bitte die Tür öffnen?" keine Regung. Man hörte dann ein leises Wimmern, was eindeutig nicht nach Yusuf klang. Mit runzelnder Stirn schlich in den Flur und lugte durch den Türspion. Vor Schreck hielt ich die Luft an. Ein genervter Yusuf hatte einen völlig betrunkenen Christopher im Arm. Wieso schickte er ihn hier her? Ich kümmerte mich sicherlich nicht um ihn. Nicht nach heute. "Verschwinde" brummte ich durch die Tür. Seufzend schüttelte Yusuf den Kopf. "Ella, komm schon. Ich weiß dass das inakzeptabel war von Christopher, aber er heult mir die ganze Zeit die Ohren voll, dass er zu dir will. Lass uns rein"
"Er ist völlig gaga! Ich lasse sicherlich nicht ein betrunkenes Arschloch in meine Wohnung" zischte ich. Christopher schwankte gefährlich neben ihm und brabbelte "Ellllllaaaaaaaaaaaaa isch muss zu Ellaaaa." Wie er völlig betrunken neben seinem Freund stand, passte nicht zu seiner normalen Gestalt. Normalerweise strotze er vor Selbstbewusstsein, nun hingegen wirkte er wie ein Häufchen Elend. Knurrend öffnete ich die Tür einen Spaltbreit und verfluchte mein Mitgefühl. Pampig meinte ich "Was willst du hier?" die dunklen Augen von Yusuf richteten sich auf mich. "Ihm geht's echt mies, Ella. Er heult uns wirklich die ganze Zeit die Ohren voll, bitte nimm ihn heute Nacht zu dir"
"Du lässt eine Frau mit einem betrunkenen Mann allein?" konterte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Seufzend fasste sich der Kumpel von Chris an seine Nasenwurzel. "Ella..." aber bevor er weitersprechen konnte, murmelte Christopher nur "Mir ist schlecht" und Sekunden später übergab er sich auf seinem Shirt und dem Boden. Schuldbewusst sah er zu mir hoch. "Alter" zischte Yusuf und war ein gutes Stück von ihm weggesprungen. Ich seufzte. Mein Schuldgefühl ließen nicht zu, die beiden so wieder gehen zu lassen. "Okay, Yusuf. Er bleibt die Nacht hier. Aber sobald er etwas dummes macht, rufe ich dich an. Mir egal wann oder was du gerade tust, verstanden?" meinte ich mit ernster Stimme. Der Mann wirkte erleichtert. "Danke, Ella"
Ich nickte "Außerdem putzt du den Boden" fügte ich noch hinzu. Der Rapper wollte protestieren, aber ich gab ihm ein Zeichen das er schweigen sollte. "Sonst setz ich ihn in diesem Zustand in deinen schönen, neuen Mercedes" drohte ich ihm an. Beschwichtigend hob er die Hände. "Okay, ich putze das weg"
"Komm Christopher, hier entlang" versuchte ich den gefühlt Tonnenschweren Mann in mein Schlafzimmer zu lenken. Sein Gesicht war blass, die Augen müde. Und er roch nach Erbrochenem, dass immer noch an seinem T-Shirt von heute Morgen klebte. "Sonst bin ich immer Chris, wieso bin ich jetzt Christopher, ich will wieder Chris sein" heulte er wie ein kleines Kind und lehnte sich fester an mich. Ächzend versuchte ich ihn zum stehen bringen. "Du bist verdammt schwer! Hör auf mit dem Mist" schrie ich. Er murmelte irgendetwas unverständliches. Bis er mit einem Schmollblick zu mir herunter blickte. "Warum bin ich kein Chris mehr?"
Seufzend fuhr ich mir durch meine Haare. "Weil ich sauer auf dich bin. Ich will eben nicht nur ein Objekt sein, dass gut genug zum Sex ist" Chris runzelte die Stirn und legte den Kopf schief. Seine braunen Augen schimmerten verwirrt. "Aber du bist meine Candy-Crush, mein Mädchen" die Worte von ihm brachten meinen Magen unerlaubt zum kribbeln. "Das klang vorhin aber noch anders. Schon vergessen? Zum ficken bin ich gut genug für mehr aber nicht" der Mann zog einen Schmollmund. "Ella ist eben immer neugierig und das ist gefährlich, weißt du" kurz war ich verwirrt, wusste er nicht, dass ich gerade vor ihm stand?
"Du bist genauso neugierig" wehrte ich mich dagegen. Seine Arme schlangen sich abrupt um mich. Ich quiekte. "Ella hat mich durch ihren Hund heute gejagt, ich hab ihr weh getan. Schon wieder. Ich bin dämlich" er wusste offensichtlich wirklich nicht, dass ich vor ihm stand. Dabei hatte er das vor Sekunden noch verstanden. Vorsichtig strich ich ihm über den Arm. "Lässt du mich los?" die muskulösen Arme verschwanden. "Du bist ziemlich fertig, Chris. Wir bringen dich jetzt ins Bett" seufzte ich dann.
Abrupt schüttelte er heftig den Kopf. "Nein, ich muss zu meiner Ella" wehrte er sich und lief ein paar wackelige Schritte von mir weg. Ich hielt ihn auf. "Ich bin hier, Chris" versuchte ich ihn zur Vernunft zu bringen. Aber erneut schüttelte er den Kopf. "Nein, ich muss jetzt zu Ella. Sie wartet. Keine andere Frauen mehr" die Worte ließen mich lächeln. Obwohl sein Betrunkenes-Ich mich nicht erkannte, wollte er zu mir und sich keiner anderen Frau hingeben. "Okay, aber wir bringen dich jetzt an einen Ort an dem du dich ausruhen kannst, einverstanden?" ich änderte meine Taktik. Denn wenn Chris nicht bald aus dem Shirt war, musste ich auch ich mich übergeben. Nachdenklich nickte er. "Aber dann gehe ich zu Ella" beharrte er. Lächelnd nickte ich und führte ihn in mein Schlafzimmer. "Hier kannst du dich hinlegen" mit einem Murmeln legte er sich in mein Bett und seufzte. "Wir ziehen dich noch aus" flüsterte ich. Vorsichtig öffnete ich seine Hose und zog sie mit seinen Schuhen, sowie Strümpfen herunter. Als ich zu seinem Erbrochenem T-Shirt kam, wehrte er sich schläfrig. "Nicht das Shirt" ich runzelte die Stirn. "Aber es ist voller Erbrochenem" er schüttelte den Kopf. "Nicht Shirt...hässlich" grummelte er bevor er eingeschlafen war. Ich runzelte die Stirn. Wer oder was war hässlich? Auch wenn es Christopher eigentlich nicht wollte, zog ich ihm das Stück Stoff über den Kopf, denn es sollte nicht in meinem Bett sein. Als ich erneut auf die völlig ausgeknockte Gestalt blickte, hielt ich erschrocken die Luft an. Jetzt wusste ich wieso Chris nicht wollte, dass ich sein Shirt auszog. An seiner Taille zog sich eine zehn Zentimeter dicke, wulstige rosa rote Narbe zu seinem Bauchnabel. War das eine Brandnarbe? Die Gemurmelten Worte des Rappers fielen mir wieder ein. Fand er sich hässlich mit dieser Narbe? Und jetzt machte es Klick. Deswegen hatte er nie sein T-Shirt ausgezogen oder war Oberkörperfrei. Schämte er sich dafür? Sein durchtrainierter Körper schimmerte in dem Licht der Deckenlampe. Nur die Narbe störte die Perfektion, aber ich fand sie keineswegs hässlich. Sie machten ihn einzigartig und er bräuchte diesen durchtrainierten Körper nicht um schön zu sein. Behutsam richtete ich die Decke über seinen Körper. "Schlaf gut, Christopher. Du bist keineswegs hässlich" zärtlich küsste ich seine Stirn. Dann nahm ich seine schmutzigen Klamotten und löschte das Licht im Zimmer um ihn schlafen zu lassen.
___________________
Ooops! Ganz schön viel struggle in dem Kapi!
Aber ihr habt ja zeit es zu verdauen :D
LG pink-lilly
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro