28. Kapitel
"Von dem Moment an wollte ich
immer nur noch bei dir sein"
-Kc Rebell
"Komm, Candy- Crush die Hamburg ist toll. Und heute Abend können wir vielleicht noch die Reeperbahn unsicher machen" drängelte mich Chris. Augenverdrehend zog ich meine Jacke enger um meinen Körper und griff nach seiner Hand. "Möchtest du auf der Reeperbahn jemanden abschleppen?" fragte ich mit einem grinsen. "Nein, aber Yusuf für 'ne Stunde glücklich machen" ich schnappte nach Luft "Du willst ihm wirklich eine..." bevor ich meinen Satz zu Ende sprechen konnte, lagen seine Lippen auf meinen. "Verdirb ihm nicht die Überraschung" flüsterte Christopher als er sich von mir gelöst hatte. "U-und soll er dann oder sie?" stotterte ich. Der Rapper verdrehte die Augen und legte einen Arm um meine Schulter. "Das weiß ich auch noch nicht. Wenn er das rausfindet steigt er mir sowieso aufs Dach" Warum wohl. Hoffentlich nahm das heute Abend kein schlechtes Ende. Zögernd setzte ich mich in den Leihwagen und so fuhr Christopher auch schon los. Mit einem strahlen als hätte er im Lotto gewonnen, nahm er meine Hand. Er freute sich wirklich mit mir Zeit zu haben. Die Auftritte waren für ihn Stress pur und er genoss jede freie Minute mit mir. So langsam hatte auch ich mich an die schnelllebige Welt gewöhnt. Christopher bemühte sie sich so sehr, dass ich mich wohlfühlte, dafür war dann heute wohl auch der Ausflug gedacht. Und es begann mir zu gefallen. Auch wenn es anstrengend war, gefiel mir irgendwie das viele Gewusel. Jeden Tag an einem anderen Ort. Es war für mich alles neu und für Christopher, für den es fast Routine war wurde es zu einem ganz neuen Erlebnis. Ich seufzte. Wer hätte gedacht das ich einmal eine Beziehung mit ihm haben werde? Meine Mutter höre ich jetzt schon kreischen, aber nicht vor Freude. Sie wollte lieber das ich einen Anwalt an meiner Seite hätte.
Unsicher sah ich das Boot vor mir an. Dann blickte ich auf den Hafen, mit den vielen Frachtschiffen und Kreuzfahrtschiffen. "Zieh nicht so ein Gesicht, Candy-Crush. Gib mir deine Hand, du fällst nicht ins Wasser versprochen" versuchte mir Christopher weiter das Boot schmackhaft zu machen. Normalerweise wurden hier zwanzig Touristen mit herumgefahren. Heute nicht. Heute hatte es Chris für uns alleine gemietet. Allein diese Tatsache ließ mich am liebsten schreiend davon rennen. Es zeigte mir wie anders Chris war. Wie reich er war. Und das in so kurzer Zeit seines Erfolgs. Bevor ich mich wirklich noch zum davon laufen entscheiden konnte, nahm ich die Hand meines Freundes. Mit einem grinsen verfrachtete er mich sicher auf das kleine Schiff. Als Zusatz hatte er seine Arme nun um meine Taille geschlungen. "Seekrank bist du aber nicht oder?" versicherte er sich noch einmal stirnrunzelnd und peilte dabei einen Eimer an. Ich pikste ihn in die Seite. "Nein, bin ich nicht" Zufrieden nickte er, dann gab er unserem Kapitän ein Zeichen das er losfahren konnte.
Während der Kapitän uns über einen Lautsprecher alles über den Hafen erzählte, hatten Christopher und ich uns auf einer Bank gemütlich gemacht. Er hatte mich in eine Decke geschlungen. Sodass mir auf dem Wasser nicht kalt werden konnte. Der Fahrtwind von der Schnelligkeit des Schiffes gefiel mir und ich lachte laut. Der Rapper sah mir ebenfalls strahlend dabei zu. So als könnte er es nicht glauben, wo und mit wem er gerade hier war. Die dicken grauen Wolken über unseren Köpfen, die Regen ankündigten, ignorierten wir. Ich fühlte mich als hätten wir strahlenden Sonnenschein. Alles in mir kribbelte und ich fühlte mich einfach glücklich.
Kichernd und mit weichen Knien stieg ich nach zwei Stunden wieder aus dem Boot. Ebenfalls mit einem großen Grinsen auf dem Gesicht hielt mich Christopher. Wir bedankten uns noch einmal bei dem grauhaarigen Kapitän. Danach führte mich der Rapper über die Landungsbrücken. Gemütlich schlenderten wir an jedem Torbogen vorbei. Die Einheimischen und die Touristen beachteten uns nicht im geringsten. Dafür war ich dankbar. Denn heute wollte ich Christopher mit niemanden teilen. Ich wollte ihn ganz für mich. Meistens hatte ich den Mann neben mir nur spät Abends oder Nachts für mich. Auch hier kam ich zwar auf meine Kosten. Aber es war einfach einmal schön mit ihm umher zu bummeln. "Willst du auch ein Backfisch? Das muss man doch hier einmal gegessen haben oder?" stirnrunzelnd musterte ich sein fragendes Gesicht. "Du isst Fischbrötchen?" lässig zuckte er mit den Schultern. "Wieso denn nicht?" kurz kicherte ich. Es war ein befreites und sorgloses. So ein Lachen als würde für einen kurzen Moment die Welt still stehen. Es würde nur Christopher und mich geben. Keine Sorgen, keinen Tourstress, keinen doofen Zeitplan. "Es passt nicht zu dir, ich weiß auch nicht wieso" gespielt beleidigt knuffte er mir in die Seite. "Dann lass mich dich vom Gegenteil überzeugen" Und so kaufte er uns an einem Stand zwei Backfischbrötchen und wir aßen sie auf einer Bierbank. Beobachteten dabei eine Gruppe Briten die hier ihren Junggessellenabschied feierten. "Ich weiß ja nicht, ob ich an meinem Junggessellenabschied solche Kostüme tragen würde" meinte Chris kritisch und biss noch einmal von seinem Brötchen ab. Kurz keuchte ich. Nie hätte ich gedacht, dass Christopher auch einmal übers Heiraten nachdenken würde. "Du würdest heiraten?" ein schmunzeln. "Was? Hast du mir das auch nicht zugetraut? Entweder spiele ich meine Rolle als Rüpel Rapper so überzeugend oder du traust mir wirklich wenig zu. Klar will ich auch mal heiraten. Eine Frau, eine kleine Kinderrasselbande" wow, das war...spießig, bürgerlich, normal. "Tja, vielleicht werde ich ja einmal erfahren wie du deinen Abschied als Junggeselle feiern würdest" kurz blitzte etwas in den braunen Augen von Christopher auf. Aber bevor ich es benennen konnte, war es wieder verschwunden. Er hatte in der Bewegung inne gehalten und betrachtete mich eingehend. Und dann sagte er mit rauer Stimme "Vielleicht werde ich dich auch einmal wissen wie du in einem weißen Kleid aussiehst"
Glücklich fuhren wir wieder auf das große Messegelände. Mittlerweile dämmerte es schon. Christopher konnte sich nicht mehr als vier Stunden frei nehmen. Aber es war besser als nichts. "Auf die Reeperbahn müssen wir dann wohl später" hielt ich in Aussicht und zwinkerte. Ein verschmitztes Grinsen zierte die Lippen des Rappers, während er meine Hand nahm. "Es gibt da sicher auch ein paar heiße Kerle für mich" sinnierte ich weiter. Die Augen von Chris wurden dunkler. "Vergiss es, auf der Reeperbahn bleibst du schön in meiner Nähe. Nicht das noch jemand auf die Idee kommen könnte, dich für eine Nacht zu benutzen. Trag am besten Jeans und Pullover" ich verdrehte die Augen. "Chris, die Frauen werden mich da sowieso hassen, weil ich Konkurrenz darstelle" das Lächelnd von dem Rapper wurde breiter und er musterte mich, taxierte. "Da hast du ganz recht, Candy-Crush. Du stellst eine ernsthafte Konkurrenz für die Nutten her. Denn du kannst mit vielen Klamotten am Leib einen Mann schon zum Schwitzen bringen" von seinem unerwarteten Geständnis bildete sich eine zarte röte auf meinen Wangen. "Idiot" grummelte ich dann und lief in das große Glasgebäude. Wenige Schritte später hatte mich Christopher eingeholt. Und auch Yusuf und Can hatten uns entdeckt. "Da ist unser Pärchen, na wie wars?" begrüßte uns Can. "So gut, dass wir später wohl auf die Reeperbahn müssen" versuchte ich wütend zu klingen. Ich brachte sogar ein zischen zustande. "Was hat Christopher getan?" fragte er anklagend und musterte seinen Freund. Yusuf stellte sich ebenfalls zu Can. Er hatte seine Stirn gerunzelt. "Ja Mann, was hast du getan?" Es war faszinierend wie die beiden versuchten mich zu verteidigen vor ihrem eigenen Kumpel. Wir kannten uns gerade einige Wochen näher. Aber sie mochten mich und fanden mich als Christophers Lightfreundin super. Gleichzeitig mussten Chris und ich lachen. "Gar nichts, wir wollen da später mit euch hingehen. Zum Trinken" die beiden Jungs seufzten erleichtert auf. "Man Junge, ich dachte schon man muss dir mal den Kopf waschen. Aber keine Weiber für dich! Die gehören mir" teilte uns Can mit und klopfte Chris auf die Schulter. "Ey, ich will auch ein Weib" grunzte Can. Ich schielte zu Chris, dieser zwinkerte. Wenn die beiden wüssten. "Na bevor ihr beide irgendwelche armen Frauen abeschleppt, müsst ihr erstmal euren Auftritt abliefern. Erst die Arbeit dann das Vergnügen. Und denkt daran Jungs, Groupies bleiben nicht zum Frühstück"
Nachdem die Jungs ihren Auftritt hinter sich brachten und wir endlich alle auf dem Weg zur Reeperbahn waren war ich wirklich schon gespannt. Während Can fuhr und Yusuf neben ihm im Handschuhfach irgendetwas suchte, hatten es sich Chris und ich auf der Rückbank gemütlich gemacht. Plötzlich beugte sich der Rapper zu mir vor, sodass ich seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Automatisch bekam ich Gänsehaut auf meinen ganzen Körper und ich schluckte hart. Auch wenn mein Freund gerade nicht mich anmachen wollte, ließ mich diese kleine Geste nicht kalt. Er lächelte überlegen, auch ihm fiel meine Reaktion auf ihn auf. Und er genoss es sichtlich. "Du trägst keine Jeans und keinen Pullover, dass heißt dann wohl das du heute Abend nur bei mir bleiben wirst" ich grinste. Denn ich hatte extra einen Rock und ein T-Shirt angezogen. Außerdem war es warm geworden, die grauen Wolken hatten sich verzogen. Und dafür das wir nach zwölf Uhr abends hatten, war es angenehm, eine laue Sommernacht. Auch ich war mir bewusst auf den Einfluss auf Christopher. Unschuldig drehte ich mich zu ihm und klimperte mit den Wimpern. "Das glaube ich nicht, das würde doch gar nicht zu deinem Bad Boy Image passen, oder? Gib's zu, ich hab dich an den Eiern" und um meine Aussage zu verdeutlichen griff ich ihn in den Schritt, was ihn halb erschrocken, halb erregt auf keuchen ließ. Wissend grinste ich.
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Puh schon wieder eine Woche rum! Ich habe momentan wieder einen Schulblock (der auch schon wieder zuende ist :D) Und komme aus dem Chemie lernen nicht mehr raus. Yuhu, wie ich dieses Fach liebe -nicht.
LG pink-lilly
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