25. Kapitel
"Kein Mensch hat Zeit. Es geht darum sich die Zeit zu nehmen"
-Wiz Khalifa
Es waren ein paar Tage vergangen, seit unserem ersten Date. Christopher hatte mit seine Tour weiter geplant. Und ich hatte tatsächlich heute meine Urlaubsbestätigung für drei Wochen bekommen. Ich war völlig überrumpelt. Doch Susanna hatte mich nur angezwinkert und mir viel Spaß gewunschen. Während ich mir Nudeln kochte und darauf achtete, dass ich die Nudeln nicht völlig verkochte, hörte ich mein Handy. Ich hatte eine Nachricht erhalten. Als mir der Absender auffiel, schmunzelte ich. Sie war von Christopher.
Ich hoffe du hast heute Abend nichts vor. Wir beide haben ein Date. Nur du, ich und Frieda. Ich möchte sie dir ganz offiziell als meine Momma vorstellen.
Kuss.
Ich keuchte. Er wollte mich vor Frieda vorstellen? Vor seiner Großmutter? Wow, dann war es ihm wirklich wichtig. Obwohl unsere Beziehung noch so frisch war. Wenn ich daran dachte dass ich nun vor Frieda als Lightfreundin auftauchen würde. Sie würde Purzelbäume schlagen. Denn damit waren endgültig die Flittchen aus dem Haus. Und Frieda hatte schon immer gehofft das ein Mädchen wie ich ihren Christopher lieben würde. Hätte man mir noch vor ein paar Monaten gesagt, dass der Rapper des Jahres mein Freund werden würde, hätte ich ihn ausgelacht. Ich konnte es ja selbst kaum glauben. Aber legte dieser Rapper einmal seine Fassade ab, dann war er ein richtig guter Fang. Und er war nun mein Fang. Der Gedanke ließ mich schmunzeln. Die Nudeln waren vergessen. Shit. Panisch holte ich die Nudeln aus dem kochenden Wasser. Aber es war zu spät. Sie waren verkocht. Ich seufzte. Typisch. Da war ein Dinner bei Frieda die perfekte Abwechslung. Ich liebte ihre Kochkünste. Schnell griff ich wieder nach meinem Handy.
Klingt hervorragend. Habe gerade mein Abendessen verkocht. Holst du mich dennoch ab, obwohl es bei dir Zuhause ist? ;)
Kuss.
Schon kurze Zeit später hatte ich eine Antwort.
Klar hole ich mein Mädchen ab. Sei um zwanzig Uhr bereit. Momma weiß noch nichts.
Ich lachte. Dafür das Christopher immer auf den unnahbaren Typen machte, war er in Wirklichkeit ein kleiner Romantiker. Wenn das je einer erfahren sollte, würde er mir wahrscheinlich die Ohren lang ziehen. Aber bei mir war sein kleines Geheimnis sicher.
Um kurz vor acht klingelte es an der Tür. Gerade wurde ich fertig. Ich hatte mich nicht wirklich schick gemacht. Ich trug nur einen schwarzen Rock und ich hatte ein Hard Rock Cafe T-Shirt in den leicht ausgestellten Rock reingesteckt. Meine Haare trug ich wie immer in meiner Freizeit offen. Lächelnd öffnete ich die Tür. Christopher lehnte am Türrahmen und musterte mich. "Gefällt mir" meinte er dann zufrieden. Ich lachte und küsste ihn. "Lass uns gehen. Ich bekomme langsam Hunger" damit schloss ich die Tür. Er nickte und nahm meine Hand. "Momma macht ihren berühmten Braten. Sie kann es kaum noch erwarten. Dabei erwartet sie wohl am wenigsten dich. Denn sie meint immer noch das ich ein Flittchen, dass mein Geld will, anschleppe" gespielt beleidigt meinte ich "Wie? Ich bekomme also keinen Porsche wenn ich mit dir zusammen bin? Das geht nicht" Christopher schüttelte lachend den Kopf. Dann blieb er am Treppenabsatz stehen und küsste mich. "Ich liebe deinen Humor" kurz setzte mein Herz aus. Dass war das erste Mal das er das L-Wort benutzte. Dass er etwas an mir liebte. Ohne meine Reaktion zu bemerken, lief er weiter und zog mich mit sich.
Nachdem wir auf der Autobahn waren, entspannte ich mich etwas. Obwohl ich Frieda kannte und ich mir sicher war, dass sie vor Freude am liebsten tanzen würde, war ich angespannt gewesen. "Dafür das du immer der Rüpel Rapper bist, hast du ganz schön gute Manieren. Du holst mich ab" er schmunzelte. "Momma hat dafür gesorgt, dass ich so etwas lerne. Ich habe mich vielleicht die Jahre verändert, aber meine Manieren sind geblieben. Ich verdanke meiner Momma echt viel, sie ist für mich wie meine Mutter. Denn sie hat mich aufgezogen, deswegen nenne ich sie ja Momma. Die Liebe die in seiner Stimme mitschwang war kaum zu überhören. Es ließ meinen Bauch kribbeln. Er liebte seine Großmutter wirklich. Sie war sein wichtigster Mensch. Und nun war ich auch einer.
Als wir die große Villa von Christopher erreicht hatten, wurde ich doch ein bisschen nervös. Gelassen zwinkerte mir mein Freund zu und nahm meine Hand. "Sie wird sich freuen, glaub mir"
Obwohl Chris einen Schlüssel hatte, klingelte er. Kurze Zeit später öffnete sich die Tür und Frieda kam zum Vorschein. Ihre Miene zeigte nichts von ihrem Gefühlsleben. Bis sie mich sah. Ihre Augen wurden groß und sie schnappte nach Luft. Dann schüttelte sie den Kopf. "Nein, das kann doch nicht..." sie blickte auf Christopher und meine verschlungenen Hände. Und dann war ich einer Umarmung von Frieda gefangen "Ich habe es doch schon immer gewusst! Glaubt doch einmal einer alten Frau!" lachte sie und sah mich stolz an. Ich wurde rot. Der Stolz in der Stimme von Frieda war kaum zu überhören, dann wendete sie sich an ihren Enkel. "Mein Schatz, ich war ja kritisch, was deine Freundin angeht. Aber Ella? Die Überraschung ist dir gelungen" verlegen kratzte sich der Rapper am Hinterkopf "Ja, ich hätte das auch nie erwartet, Momma" sie schüttelte den Kopf "Lasst uns hoch gehen, der Braten ist gleich fertig. Und ich habe Kuchen gemacht, Ella es ist zufällig dein Lieblingskuchen. Als hätte ich es geahnt" kicherte sie und lief flink die Treppe hoch. Unter ihrer Schürze trug sie einen Cognac farbigen Rock und eine rote Bluse. Wir setzten uns in die kleine Nische der Küche, während Frieda munter weiter kochte. Christopher beugte sich zu mir und flüsterte "Na habe ich es dir nicht gesagt? Sie ist völlig aus dem Häuschen" ich schmunzelte "Das liegt garantiert nur an meiner Vorliebe für ihre Kuchen" gab ich ironisch. "Was gibt's denn da zu flüstern?" unterbrach uns Frieda und guckte uns aus zusammengekniffenen Augen an. Es sollte böse aussehen, aber man sah stattdessen ihren Schalk. "Wir haben nur über deinen guten Braten geredet, Momma" grinsend rührte sie in einem Topf. "Ja, die verliebte Jugend"
Kaum saß auch Frieda und hatte uns ihren Braten aufgetischt, begann die Fragerei.
"Also wie kam das? Ihr habt euch gehasst" verlegen schob ich mir ein Stück Fleisch in den Mund. "Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Ella hat irgendetwas. Sie ist anders. Außerdem fand ich es einmal nett, nicht von Fans umgeben zu sein, sie hat mir ganz schön die Hölle heiß gemacht" Ich hatte ihm die Hölle heiß gemacht? Oh ich habe diesem liebenswürdigen Idioten nur einmal gezeigt wie das Leben eines Normalbürgers so aussah. Als Rache boxte ich ihn mit meinem Knie ins Schienbein. Er keuchte. Ich grinste. Frieda betrachtete das Schauspiel mit einem zufriedenen Lächeln. "Ja, Ella hat ihre eigene Art Menschen für sich zu gewinnen" bestätigte Frieda ihrem Enkel. "Hey, Chris hat es mir auch nicht gerade leicht gemacht" trotze ich. "Ihr habt es euch beide nicht leicht gemacht. Aber nun sind diese Flittchen in diesem Haus endlich Geschichte und ich muss mir keine Sorgen mehr machen."
mein Freund lachte mit seiner tiefen Stimme und trank einen Schluck. "Stimmt, ich lasse nur noch eine Frau hier rein. Und die darf sogar zum Frühstück bleiben" ich zog eine Augenbraue hoch "Oh wie charmant, auch zum Mittagessen?" die Lippen von Christopher verzogen sich zu einem verführerischen Lächeln und seine braunen Augen wurden weich. "Sogar zum Abendessen."
"Ella wird mich sogar für eine Weile auf Tour begleiten" eröffnete der Rapper dann. Die Augen von Frieda wurden noch einmal groß. "Na dann ist es dir wirklich ernst mein Junge. Das du sie sogar an deiner Arbeit teilhaben lässt" Darüber hatte ich noch nie nachgedacht. Aber jetzt wo Frieda es sagte...er ließ mich an seiner Arbeit teilhaben. Christopher hatte noch nie eine Frau mit auf Tour genommen. Außer sie war für einen schnellen Fick. Ich war die erste in seinem Leben die dieses Privileg hatte. Augenblicklich rumorte mein Bauch. Was ist wenn wir uns stritten? Wenn wir uns gegenseitig bei so viel Zeit miteinander auf die Nerven gingen? Hör auf damit, wenn Christopher so etwas denken würde, hätte er mich nicht eingeladen. Wir beide werden das schaffen, auf unsere Art.
Meine verkrampfte Art ließ etwas nach und ich versuchte unauffällig weiter zu essen. Aber Christopher hatte meine Reaktion bemerkt.
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Ein Momma kennenlernen! Yuhu.
Was glaubt ihr wird Christopher jetzt auf ihre Reaktion unternehmen? *grins*
LG pink-lilly
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