23. Kapitel
Heute wird es interessant zwischen den beiden ;)
"Sie ist meine Lady Number One und duldet
keine andere Braut neben sich"
-Kollegah
Als mein Hirn wieder einsetzte, landete meine Hand in seinem Gesicht. Geschockt starrte er mich an. "Hör verdammt nochmal auf damit!" kreischte ich aufgebracht. Wütend parkte ich das Auto, aber keiner von uns hatte vor auszusteigen. Gefährlich fingen an die Augen des Rappers zu leuchten. "Was ist dein Problem?" schrie nun auch Christopher aufgebracht. "Was mein Problem ist? Du küsst mich in den unpassendsten Momenten und wir haben sogar miteinander geschlafen. In deiner Welt ist es vielleicht Alltag. Aber in meiner nicht. Also hör auf damit. Du kannst mir nicht sagen das du nichts für mich empfindest. Hör auf es zu leugnen. Selbst wenn es nicht Liebe ist, aber selbst du musst zugeben, dass du mehr als Freundschaft für mich empfindest" für einen kurzen Augenblick konnte ich so etwas wie Angst in seinen braunen Augen aufflackern sehen, aber sofort war es wieder verschwunden. Seufzend senkte er den Kopf. "Was erwartest du hier von mir? Ich werde dir meine Liebe nicht gestehen, denn ich empfinde zu dir keine Liebe. Aber...ja, verdammt. Ich muss es sagen. Freundschaft ist das zwischen uns nicht. Ich kann es nicht ertragen wenn du dich...wenn du etwas mit einem Mann unternimmst. Auch wenn es mich rein gar nichts angeht natürlich. Und seit ich dich das erste Mal geküsst hatte, hat das in mir etwas verändert. Ich wollte das nicht und will es noch immer nicht...aber ich bekomme dich nicht aus meinem Kopf. Jedes Mal wenn ich mit einen der Bitches zur Sache kommen will, habe ich plötzlich deine Stimme im Kopf. So als ob du mich vor einer Dummheit bewahren willst. Aber ich will das nicht! Das hier ist mein Leben! Du...ach Scheiße!" brüllte er in dem kleinen Auto und raufte sich durch die Haare. Verblüfft durchbohrte ich ihn mit meinem Blick. Seine Worte wollten nicht zu mir durchdringen. Es war wie als wäre Nebel in meinem Kopf. Das war eine ziemlich verkorkste Art einem seine Zuneigung zu erklären. Dann blickten mich die Teddybär Augen flehend an. "Verschwinde bitte aus meinem Kopf. Ich habe deswegen manchmal das Gefühl verrückt zu werden. Aber bin ich dann wieder bei dir, ist alles gut. Es ist...du hast mich verrückt gemacht. Verrückt nach dir, wieso kannst du nicht damit aufhören?" schmunzelnd biss ich mir auf die Lippe. "Das nennt sich verliebt sein" murmelte ich. Christophers Augen wurden fast schwarz. "Das ist keine Liebe, nein. Hör auf! Vielleicht eine kleine Schwärmerei. Ich darf nicht lieben, ich muss leben. Ich...ich will leben"
Verwirrt runzelte ich die Stirn. Wieso konnte man mit Liebe nicht leben? War Liebe nicht oft der Grund, was das Leben erträglicher machte? "Du kannst doch leben, leben mit Liebe. Das ist doch viel einfacher. Wie lebt man sonst?" fragte ich deswegen irritiert. Aber Chris ignorierte mich, er schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht wie man lebt, verdammt wer weiß denn schon wie leben funktioniert? Aber ich will leben und Liebe macht das kaputt"
"Auf welcher Weise?" die braunen Augen durchbohrten nun mich. Sie verschlangen mich. Ich hatte das Gefühl der Rapper konnte plötzlich auf meine Seele blicken. In meine tiefsten Abgründe, Geheimnisse von denen nicht einmal meine Familie wusste. Meine Augen wollten sich von ihnen lösen, aber ich war wie festgefroren. "Liebe zerstört Leben. Sie schlachtet dich erst aus und dann bringt sie dich irgendwann um" ich war mir nicht sicher ob wir von dem gleichen Wort sprachen. Ob es die gleiche Bedeutung in seinem Leben hatte, wie in meinem. Aber war Liebe nicht der allgemeine Begriff für Zuneigung, Vertrauen und Geborgenheit? Was assoziierte er mit dem Begriff Liebe? Zittrig leckte er sich über die spröden Lippen. "Was ist mir dir?" sprach er nun mit rauer Stimme. Er klang als wäre er am Ende seiner Kräfte. "W-was?" stotterte ich. Mit der Frage hatte ich nicht gerechnet. Ein kleines Schmunzeln erschien auf seinen Zügen. "Was ist mit dir, Ella? Auch du musst zugeben uns verbindet schon mehr als eine Freundschaft" natürlich wusste ich das. Das war mir schon lange klar. Aber ich war zu stur um es einzugestehen. Wir waren wie Feuer und Wasser. Wie arm und reich. Wie waren völlig unterschiedlich. Aber dennoch verband uns irgendetwas. Irgendetwas lies uns nie voneinander loskommen. Aber war das wirklich Liebe? Liebe war doch mehr als ein Kribbeln im Bauch und der rosaroten Brille. Liebe war auch schwierige Zeiten miteinander zu überstehen. Es war Loyalität. Füreinander dazu sein. Für sich einstehen. Gedankenverloren starrte ich auf die Straße der Reihenhaussiedlung. "Du hast recht. Ich habe keine Ahnung ob das zwischen uns wirklich Liebe ist. Aber es ist mehr als Freundschaft. Und so wie bisher kann das zwischen uns nicht weitergehen" ich wollte weiter sprechen, doch Christopher unterbrach mich. "Erwartest du von mir gerade eine Beziehung? Ich...wie soll das funktionieren? Ich toure ein Viertel Monat des Jahres in Deutschland herum und im Rest des Jahres bin ich am Arbeiten" humorlos lachte ich "Ich bin nicht bereit soweit wie deine Flittchen abzusinken, vergiss es" knurrte ich aggressiv.
Christopher schüttelte den Kopf. "Das sollst du auch nicht. Aber...ich bin...Beziehungen sind einfach nicht mein Ding. Ich bin nicht der Typ dafür" grummelte er. "Das dachte ich mir schon" meinte ich schlicht. Dabei lehnte ich mich gegen die Fensterscheibe. Das Kühle Glas beruhigte meinen überhitzten Kopf. "Soll ich dir zeigen wie man Liebe lebt?" fragte ich dann. Verwirrt musterte mich der Rapper. "Keine Beziehung, aber...dafür auch keine Betthäschen oder Freundschaft Plus. Nennen wir es Light Beziehung. Du magst doch gerne Light. Wir küssen uns, hängen rum. Alles wie immer. Und ich zeige dir dabei was es heißt, einen Partner zu haben auf den man sich verlassen kann, der für einen da ist, auch in einer beschissenen Zeit. Keiner macht ein Liebesgeständnis. " erklärte ich. Mir war klar, dass diese Vereinbarung speziell war. Und ich mehr geben würde als er. Aber gleichzeitig wusste ich auch, das wir beide so nicht weiter machen konnten. "Warum tust du das?" hakte er nun nach. Dabei nahm er meine Hand. Ich schluckte und lächelte. "Weil ich weiß das du mich liebst, dein Stolz und der falsche Christopher, der sich an ein Plastikleben klammert, will es nur verhindern. Ich weiß das ich viel aufs Spiel setze, aber manchmal muss man im Leben Risiken eingehen. Lass uns zusammen herausfinden wie man Liebe lebt. Jeder definiert es anders. Lass uns zusammen herausfinden was unsere Definition von Liebe leben ist. Lass uns zusammen herausfinden wie man lebt"
Nun breitete sich ein Lächeln auf dem Gesicht des Mannes aus. "Du bist so...mir fällt kein Wort dafür ein. Aber ich habe dich nicht verdient. Ich werde dich irgendwann zerstören, das weiß ich. Mein Leben wird dich aussagen und danach wieder ausspucken. Es wird dich verschlingen" humorlos lachte ich "Das glaube ich nicht. Mich wollten schon viele zerstören die geliebt habe" für einen kurzen Moment starrte er wieder seine Hände an. Sie waren kräftig, sie zeigten das er seinen Körper trainierte. "Na gut. Aber ich besitze Anstand. Das hat mir Momma oft genug eingeprügelt" fing er plötzlich mit einem spitzbübischen Grinsen an. Unsicher von dem was gleich kommen würde, hielt ich die Luft an. "Also Ella, wir beide haben uns gerade ziemlich verkorkst unsere Gefühle füreinander gestanden. Willst du meine Light Beziehungsfreundin sein? Ich habe keine Ahnung wo das mit uns hinführen wird. Das du mich auf die Palme bringst, aber ich kann es eben nicht leiden, wenn du es nicht tust. Ich werde dir auch versprechen, dich von der Presse zu schützen, wenn du das willst. Ich werde natürlich auch mit den Bitches aufhören. Denn du wärst schließlich nur meine Beziehungslightfreundin" kichernd von seiner Erklärung ließ ich mich in meinen Sitz knallen und boxte ihn gegen seine Schulter. "Du bist wirklich schräg" nun lachte auch Chris, seine Augen strahlten endlich wieder. "Das sagt die Richtige" dann legte ich den Kopf schief und betrachtete ihn. Sein markantes Gesicht was mit dem Bart der sich von einem Drei-Tage-Bart zu einer kleinen Mähne entwickelt hatte. Die braunen Augen und die gerade, schmale Nase. Sie hatte eine leichte Erhebung am Nasenbein. "Ich will deine Beziehungslightfreundin sein. Mit allem was dazu gehört. Außer mit der Presse. Damit können wir noch warten" antwortete ich mit rotem Kopf und einem Lächeln auf den Lippen. "Darf ich dich nun endlich küssen, ohne dass ich von dir eine Schelle kassiere?" zwinkerte er. "Wer weiß? Vielleicht unterscheidet sich diese Beziehung in dieser Sache von normalen Beziehungen?" kicherte ich. Auch Chris lachte. "Ach halt die Klappe, Candy-Crush" und damit beugte er sich zu mir herunter und küsste mich. Dieser Kuss war anders. Denn ich dachte nicht nach. Nichts mehr schrie, dass es falsch war. Alle Stimmen schienen verstummt zu sein. Die rauen Lippen auf meinen konnte ich endlich genießen. Und auch bei Christopher hatte sich etwas verändert. Es fühlte sich so an, als würde er all seine aufgestaute Angst und Zuneigung in diesen Kuss legen. Keuchend löste ich mich wieder von ihm. Meine Wangen glühten sicherlich. Aber nicht aus Scham. Sondern weil ich glücklich war. "Es gefällt mir schon jetzt" hauchte mir der Rapper in mein Ohr. Und ich bekam eine Gänsehaut.
"Also kann ich Momma sagen, dass sie nun keine Schlampen mehr zu Gesicht bekommt?" grinste er dann schelmisch. Ich schnappte nach Luft. Denn ich wusste das mir Frieda einmal gesagt hatte dass sie sich so eine Freundin wie ich für Christopher wünsche. Damals hatte ich es abgestritten, dass das nie passieren würde, das Chris und ich zusammen kämen. Und nun war ich seine Lightfreundin. "Was ist?" fragte er verwirrt. "Natürlich kannst du es ihr erzählen. Sie wird sich freuen" lächelte ich und überspielte meine kleine Pause. Der Mann nickte. "Sie schwärmt für dich und ich durfte mir oft genug anhören, dass du an meiner Seite perfekt wärst" ich kicherte. "Dann hat dich deine Großmutter also beeinflusst?" er schüttelte den Kopf und strich über meine Hand "Nein, du bist einfach anders, du hast es ganz allein geschafft, mich weich zu kriegen" ich boxte ihn gegen seine Brust. "Arsch" wieder schlich sich ein schelmisches Grinsen auf sein Gesicht und brachten seine Augen zum leuchten. Geheimnisvoll beugte er sich zu mir "Damit musst du jetzt leben, Candy-Crush. Du wolltest mir das leben mit Liebe beibringen" Sofort schlich sich eine Gänsehaut auf meinen Körper. Ich schluckte. "G-gehen wir?" wechselte ich dann das Thema. Denn neben all unseren verkorksten Geständnissen, wartete noch Arbeit auf uns. Verwirrt, so als ob er nicht verstand was ich meinte, sah er sich um. Als er Begriff das wir vor dem Haus unseres nächsten Patienten standen, nickte er. "Sagen wir etwas über unser...Arrangement?"
"Nicht solange du noch bei uns arbeitest" verneinte ich. Verständnisvoll nickte der Brünette. "Sonst gibt das Ärger mit meinen Sozialstunden, stimmt's?" Ich nickte.
Kaum waren wir aus dem Anwesen wieder heraus, zog mich Christopher an seinen Körper. "Seit wann bist du so anhänglich?" fragte ich. Er lachte. "Darf ich dich heute Abend zum Essen einladen? Wir hatten noch kein richtiges Date" ich runzelte die Stirn. Tatsächlich, wir hatten noch kein Date. Unsere gemeinsamen Aktivitäten waren auf der Arbeit oder unsere Diskussionen. Ich seufzte. "Du meinst ein Restaurant?" er nickte. "Genau oder darf man so etwas nicht in einer Lightbeziehung?" hakte er dann nach und kratzte sich an seinen Nacken. "Klar darfst du mit mir ausgehen, aber bitte nichts teures, in Ordnung?" der Rapper verzog das Gesicht. "Schade, ich hätte dich auf einen Hummer eingeladen" angewidert schüttelte ich den Kopf und schloss das Auto auf. "Nein, danke. Wir können uns auch einfach eine Pizza in den Ofen schieben und einen Film gucken" Lachend ließ sich der Rapper auf den Beifahrersitz nieder. "Das klingt verlockend, vor allem was letztes Mal dabei geschah" sofort wurde ich rot. Der unangekündigte Besuch von Chris damals, wie er sich danach einfach auf meine Couch gesetzt hatte und mit mir gegessen hatte. Und als es dann in der Küche zu Sex kam, alles nur wegen einem Eis...Vanilleeis ist die unschuldigste Sorte von allen. Seit diesem Abend kann ich kein Vanilleeis mehr kaufen ohne rot zu werden. Ich hatte manchmal das Gefühl das jeder in diesem Laden dann wusste, was das Vanilleeis, Christopher und ich angestellt hatten. Schnell räusperte ich mich. "O-oder wir gehen ins Kino" die Augen von Christopher wurden eine Nuance dunkler, dann beugte er sich zu mir und hauchte. "Hm, Dunkelheit, einen Loveseat und du neben mir...heiß" sein heißer Atem auf meiner Haut, ließen erneut eine Gänsehaut über mich wandern. Ich keuchte. Christopher würde also auch im Kino ein kleiner Badboy bleiben oder sollte ich eher sagen ein Gangster?
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Ich melde mich auch mal wieder nur hatte ich in letzter Zeit viel blöde Schichten und viel Stress.
Aber was sagt ihr nun zum Kapitel?
Endlich wird es ernst zwischen den beiden. Was haltet ihr von der Lightbeziehug? ;)
LG pink-lilly
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