Kapitel Vierzehn
- Pietros Sicht -
Es war nicht so, als hätte ich Zweifel, dass mein Plan richtig war, sobald ich mich dem Hauptquartier näherte. Ich hatte eher Angst, dass mein Plan nicht nur richtig, sondern auch richtig schlecht durchdacht war.
Leider kam umkehren jetzt nicht mehr infrage. Nicht jetzt, wo ich schon den ganzen Weg hierher geschafft hatte, ohne von einem Hydra-Agenten entdeckt zu werden. Nicht jetzt, wo ich mich innerlich schon auf alles vorbereitet hatte, was mir dort drinnen passieren könnte und sogar meinen Abschiedsbrief hinterlassen hatte, für den Fall, dass nicht alles so lief, wie ich es mir vorgenommen hatte. Aber vor allem nicht jetzt, wo ich kurz davor stehen könnte, Alicia endlich ihre Identität zurückgeben zu können.
Während mich all diese Gedanken plagten, bemerkte ich auf einmal aus dem Augenwinkel eine Bewegung und wandte sofort meine gesamte Aufmerksamkeit dem Eingang des Hauptquartiers zu, der sich etwa zweihundert Meter von mir entfernt befand, sodass ich aus meinem Versteck in dem Schutz der Bäume unbemerkt bleiben konnte und dennoch alles beobachten konnte, was ich sehen musste.
Es hatten zwar in den letzten Stunden meiner Observation schon fünfmal Agenten das Quartier verlassen, doch erst jetzt trat das ein, worauf ich gewartet hatte: endlich hatte ein Agent das Gebäude alleine verlassen.
Ich wartete noch ab, bis er sich einige Meter entfernt hatte, damit ich sicher sein konnte, dass ihm nicht doch noch jemand folgte, dann atmete ich tief ein und bereitete mich innerlich vor, denn mir war bewusst, dass ich mir keinen Fehltritt erlauben dürfte oder ich wäre vollkommen am Ende.
Aus diesem Grund entfernte ich mich betont langsam und leise aus meinem Versteck, bevor ich losrannte und dabei die maximale Ausprägung meiner Geschwindigkeit ausreizte.
Genau jetzt kam der entscheidende Moment, denn ich musste handeln, bevor er sich umdrehen konnte, denn auf gar keinen Fall durfte mich jemand erkennen.
Also hob ich noch beim Laufen meine Faust und schlug ihm damit, direkt, nachdem ich hinter ihm zum Stehen gekommen war, gegen die Schläfe, sodass er sofort bewusstlos zusammensackte.
Mit einem schnellen Blick überprüfte ich, ob uns jemand beobachtet hatte, als ich jedoch niemand erblickte, warf ich mir den bewegungslosen Agenten über die Schulter und sprintete mit ihm zurück zu dem Wald, wo ich ihn ablegte und zur Sicherheit nochmal überprüfte, ob sein Puls noch vorhanden war, denn auch wenn es sich hier um unsere Feinde handelte, brachte ich es einfach nicht über mich jemand so eiskalt und hinterhältig zu ermorden. Aus diesem Grund war ich erleichtert zu entdecken, dass er tatsächlich noch lebte.
Dennoch beeilte ich mich den nächsten Schritt meines Planes so schnell wie möglich umzusetzen, bevor er wieder zu sich kam.
Nachdem ich ihm seine Uniform ausgezogen und mit meinen Klamotten getauscht hatte, zog ich das feste Seil, das ich mitgebracht hatte, aus meinem Rucksack und band ihn damit an einem nahestehenden Baum fest, bevor ich ihm auch noch einen selbstgebastelten Knebel im Mund befestigte, sodass er durch seine Schreie niemand anderen warnen konnte, und ihm ein Tuch als Augenbinde über die Augen spannte, sodass er mich nicht identifizieren könnte, selbst wenn er jetzt aufwachen würde.
Meine eigene Tarnung vervollständigte ich mit dem typischen Helm und einer schwarzen OP-Maske, wie sie die Agenten von Hydra trugen, die bei den Experimenten direkt anwesend waren. So konnte ich verhindern, dass ich identifiziert wurde, ohne dass es hoffentlich herausstehen würde.
Allerdings bedeutete das auch, dass ich ab jetzt meine Kräfte nicht mehr verwenden durfte, denn sobald ich das tun würde, wäre sofort klar, wer ich war und dann standen mehr Chancen, dort unbeschadet wieder herauszukommen sehr schlecht.
Aus diesem Grund näherte ich mich in normaler Schrittgeschwindigkeit dem Eingang, wobei mein Herz jedoch meine Fähigkeit zur Supergeschwindigkeit zu übernehmen schien, denn so schnell raste es in meiner Brust.
Sobald ich das Tor passiert hatte, wurden automatisch meine Hände schwitzig und ich fühlte mich, als würde sich mein Hals ein wenig zu schnüren. Bis zu diesem Moment hatte ich gedacht, dass ich meine Erfahrungen bei Hydra gut verarbeitet hätte und mein Trauma weitestgehend verheilt war, doch in diesem Moment war mir klar, was für eine schwachsinnige Annahme das gewesen war.
Und während ich durch den Gang lief und versuchte, mir nichts von meiner Angst anmerken zu lassen, überrollten mich zu viel zu viele furchtbaren Gedanken auf einmal.
Was, wenn sie mich tatsächlich schnappen würden?
Entweder ich würde entkommen können, doch dann wüssten sie, dass wir noch leben und da ein solches Täuschungsmanöver sicherlich nicht noch ein zweites Mal funktionieren würde, würden wir dann für immer auf der Flucht leben müssen, dabei war genau die Angst vor so einem Schicksal doch das gewesen, dass mich und Wanda damals zu Hydra getrieben hatte.
Die andere Möglichkeit wäre natürlich, dass ich nicht entkommen könnte und diese jagte mir noch viel mehr Angst ein. Alleine die Vorstellung wieder in dieser Zelle zu sitzen, mich wieder so hilflos und verlassen zu fühlen, verlieh mir das Gefühl, ich müsste mich gleich übergeben.
In diesem Moment war das Verlangen zurückzukehren so verlockend groß, dass ich mich davon vollkommen eingenommen fühlte. Ich könnte einfach zurückkehren, niemand würde Verdacht schöpfen und da wahrscheinlich sowieso noch niemand meinen Zettel gefunden hatte, würden Wanda und Alicia nicht mal mitbekommen, was ich eigentlich vorgehabt hatte.
Bevor ich meinen Gedanken jedoch in die Realität umsetzen konnte, riss mich eine schroffe Stimme aus meinen Gedanken.
"Was stehst du denn hier so dumm herum? Hast du etwa nichts zu tun?"
Bis zu diesem Moment war mir gar nicht bewusst gewesen, dass ich zum Stehen gekommen war, so sehr war ich in meinen eigenen Gedanken gefangen gewesen, doch nun hob ich langsam meinen Kopf, um eine weibliche Person vor mir stehen zu sehen, die mich mit zusammengekniffenen Augen und verschränkten Armen missbilligend betrachtete. Sofort erkannte ich sie als Agentin Rosewell, eine von den anwesenden Agenten bei der Illusion unseres Todes.
Für einen kurzen Augenblick starrte ich sie nur an, dann atmete ich tief durch und schenkte ihr ein verlegenes Lächeln, das hoffentlich meine Augen erreichte, da der untere Teil meines Gesichts ja verdeckt war.
"Verzeihung, ich hatte für einen kurzen Moment vergessen, was ich gerade tun wollte. Solche Momente kennen Sie doch sicher auch, oder?"
Sie wirkte zwar nicht wirklich belustigt oder freundlicher, doch wenigstens ein kleines wenig weniger genervt. "Soll ich bei dem Teamleiter nachfragen?"
"Nein!", antwortete ich etwas zu schnell, fing mich jedoch schnell wieder, "Ich habe diese Woche schon genug Ärger bekommen, weil ich so schusselig war. Mir ist es mittlerweile wieder eingefallen, ich soll Professor Hars assistieren."
Das war zumindest ein Vorteil davon, hier eingesperrt gewesen zu sein, denn immerhin kannte ich viele der Namen hier. Genau dies schien auch zu wirken, denn das vorherige Misstrauen, das ich zuvor förmlich hatte spüren können, schien langsam aus ihrem Gesicht zu verschwinden. Ohne ein weiteres Wort nickte sie mir kurz zu, bevor sie ihren Weg in die entgegengesetzte Richtung fortsetzte und ich erleichtert aufatmete.
Den Bruchteil einer Sekunde lang überlegte ich mir erneuert umzukehren, doch dann dachte ich daran, wie es wohl wäre, mit Alicias Akte zurückzukehren, wie überrascht sie wäre, wie ihre Augen vor Freude strahlen würden und wie fest sie mich umarmen würde. Solange mir nichts passieren wäre, wäre Wanda sicherlich auch erleichtert darüber, endlich neue Antworten zu haben, denn ich wusste, wie sehr sie an Alicia hing, auch wenn ich mir vermutlich trotzdem eine Standpauke von ihr anhören müsste.
Mit dieser Vorstellung im Hinterkopf kehrte meine Motivation zurück und ich setzte meinen Weg fort, wobei mich das Gefühl beschlich, dass das gerade meine letzte Chance gewesen war, ohne die Akte einfach umzukehren. Nun musste ich die Mission entweder durchziehen oder auf schreckliche Weise scheitern.
Auf dem Weg zum Hauptraum begegnete ich einigen Agenten, dieses Mal verlief doch alles reibungslos, denn niemand sprach mehr mit mir, stattdessen blieb es bei einem knappen, beidseitigen Nicken.
Zum Glück hatten die Uniformen keine Namensschilder, sonst hätte mich jemand noch als ihren liebsten Arbeitskollegen erkannt und in ein persönliches Gespräch verwickelt, bei dem sie dann wohl doch recht schnell erkannt hätten, dass ich nicht die Person war, deren Namen ich trug. Genauso froh war ich auch, dass das Hauptquartier so groß war, denn in einer kleineren Basis wäre ein unbekanntes (bzw. auf eine ganz andere Weise bekanntes) Gesicht wahrscheinlich sofort aufgefallen.
Mit jeder Begegnung, die gut verlief, und jedem Schritt wurde ich sicherer und langsam begann ich mich wieder so zu fühlen wie gestern Abend, als ich noch vollkommen von diesem Plan überzeugt gewesen war und mich nichts davon hatte abhalten können. Wenn ich das nicht schaffen konnte, wer dann?
Als ich jedoch vor der Tür des Hauptraums stand, wurde mir wieder bewusst, dass nun der furchteinflößendste und entscheidendste Schritt bevorstand, denn ich wusste wer mich dort erwarten würde.
Dennoch zögerte ich dieses Mal nicht lange, sondern klopfte an die Tür. Es dauerte nicht mal eine Minute, bevor ich hineingefordert wurde und mit betont gesenktem Kopf den Raum betrat, wobei ich das Gefühl hatte, nun jeden Moment erkannt und in meine alte Zelle zurückgezerrt zu werden.
"Was gibt es denn?"
Alleine der Klang, der etwas heiseren Stimme, die ich schon so oft gehört hatte, jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken und verdeutlichte mir, dass es tatsächlich Baron von Strucker war, der mir gegenüber stand.
Ein schneller Blick nach oben versicherte mir jedoch, dass niemand anderes sich im Raum befand, was gut war, denn genau darauf hatte ich gehofft.
"Verzeihung für die Störung, aber ich soll Ihnen ausrichten, dass Doktor List nach Ihnen sucht."
Noch ein Name, der mir leider sehr bekannt war, den ich hier aber hoffentlich gekonnt für meinen Plan einsetzen konnte.
"Hmm."
Mehr kam nicht als Antwort, stattdessen hörte ich, wie sich Struckers Schritte näherten und konnte förmlich seinen forschenden Blick auf mir spüren.
"Und dein Name...?", erkundigte er sich schließlich mit einem leicht misstrauischen Unterton.
Vor genau so einer Frage hatte ich am meisten Angst gehabt, denn nun hieß es pokern: ich konnte entweder sofort meine Supergeschwindigkeit einsetzen und flüchten, wenn er es noch nicht erwartete, somit aber meine Identität verraten, oder einen Namen nennen und hoffen, dass er dies ohne weitere Nachfrage akzeptieren würde. Noch dazu blieben mir nur wenige Sekunden, um zu entscheiden, ohne mich verdächtig zu machen.
"Agent Jaime Comez, Sir. Ich arbeite in der Forschung."
Es folgte einen Moment des Schweigens, dann entfernten sich die Schritte wieder.
"Hat List gesagt, worum es geht?"
"Nein", antwortete ich so ruhig wie möglich, "Nur, dass es wichtig ist."
Er murmelte etwas in sich hinein, das wenig erfreut klang, schien sich jedoch dennoch davon überzeugen zu lassen. "Also gut."
Strucker warf mir noch einen Blick zu, dann verließ er den Raum, wobei ich ihm folgte, da ich wusste, dass dies das war, was er erwartete.
"List befindet sich in Raum 371. Soll ich Sie begleiten oder in die Forschung zurückkehren?", erkundigte ich mich höflich, während ich darauf hoffte, dass er sich so verhalten würde, wie ich ihn immer erlebt hatte und den Kontakt zu seinen Unterlegenen stets so weit wie möglich mied.
"Nein, gehen Sie zurück an Ihre Arbeit, Agent Comez", antwortete er tatsächlich, weshalb ich nickte und meinen Weg in Richtung der Forschungsabteilung einschlug, bis ich aus dem Augenwinkel erkennen konnte, dass er um die Ecke verschwunden war. Ich wartete noch einige Sekunden ab, um sicher zu sein, dass er nichts vergessen hatte oder jemand anderes mich beobachtete, dann joggte ich zurück zum Hauptraum, den Strucker zu meinem Glück nicht abgeschlossen hatte und schob mich rasch hinein.
Sobald ich drinnen angekommen war, verlor ich keine Zeit mehr, sondern rannte zu dem Computer, wo ich hastig Alicias Namen eintippte, dann jedoch erst bemerkte, dass das Gerät gesperrt war. Panisch suchte ich in meinen Gedanken nach einem Passwort, dass irgendjemand mal erwähnt haben können, erinnerte mich jedoch ans nichts der Gleichen, weshalb ich versuchte einige naheliegenden Wörter wie "Hydra", "Shield" oder Struckers vollständigen Namen einzugeben, was natürlich alles keine Ergebnisse zeigte.
Sonst konnte ich meine Geschwindigkeit immer nutzen, um die Zeit zu überlisten, doch nun fühlte ich mich von ihr verfolgt, denn jeden Moment könnte jemand hier herein kommen und mich entdecken und dann wäre ich am Ende. Aus diesem Grund begann ich ziellos alles auf dem Schreibtisch umzudrehen, hochzuheben und nach Inschriften zu untersuchen, die das Passwort sein könnten, fand da jedoch auch nichts, weshalb ich das letzte tat, was mir noch einfiel und mit dem Maximum meiner übernatürlichen Geschwindigkeit alle Kombinationen, die mir einfielen, einmal durchtippte. Meine Kraft ermöglichte es mir, tausende Möglichkeiten in wenigen Minuten einzutippen, aber ich spürte dabei auch, wie ich langsam erschöpft wurde und mich die Kraft förmlich verließ, während die Minuten gefährlich schnell verstrichen.
Aus diesem Grund hätte ich einen ganzen Luftsprung machen können, als der Computer irgendwann endlich nachgab, als ich scheinbar die richtige Kombination erwischt hatte.
So schnell ich konnte, öffnete ich alle Ordner, tippte Alicias Namen überall ein und suchte nach Ergebnissen, stieß jedoch nirgendwo auf Ergebnisse. Um zu überprüfen, ob sie vielleicht irgendwie anders abgespeichert wären, suchte ich auch meine Akte, diese fand ich jedoch sofort unter meinem vollen Namen, weshalb ich meine und Wandas hastig löschte, bevor ich weitersuchte, jedoch jedes Mal auf die Meldung "0 Ergebnisse gefunden" stieß, weshalb ich vollkommen verzweifelt vor dem Gerät stand und es am Liebsten zerschlagen hätte.
Nun war ich so weit gekommen, hatte bereits die schlimmsten Schritte überstanden und es bis hierher geschafft und nun das...war ich für nichts hierher gekommen?
Wie konnte es sein, dass es unsere Akten hier gab, aber Alicias nicht?
War ihr Projekt etwa noch eine Sicherheitsstufe weiter oben?
Aber wenn ja, wieso?
Immerhin wurde Wanda und mir zu Beginn oft genug gesagt, dass wir das wichtigste Projekt von Hydra waren und wir hatten schließlich auch diese unbeschreiblichen Kräfte bekommen, während wir bei Alicia immer noch nichts übernatürliches festgestellt hatten.
War das etwa der Grund?
War ihr Projekt doch schiefgelaufen und darum hatte sie keine Fähigkeiten?
Hatte Hydra ihr Gedächtnis gelöscht, um sie wieder in die Welt aussetzen zu können, nachdem sie ihnen nicht mehr nützlich war?
Nein, das ergab keinen Sinn. Wenn Hydra jemand nicht mehr brauchte, dann töteten sie diese Person, um ja kein Risiko einzugehen.
In diesem Moment fiel mir etwas ein, das Alicia mir bei einem unserer Gespräche anvertraut hatte.
"Denkst du noch oft darüber nach, wieso du bei Hydra warst? Wäre ich du, hätte ich vermutlich schon die wildesten Theorien aufgestellt", bemerkte ich, während wir nebeneinander auf dem Feld lagen, nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, wie wir es nach dem Training oft taten.
Sie bemühte sich, das Lächeln zu erwidern, das ich ihr schenkte, es geling ihr jedoch nicht ganz.
"Andauernd", antwortete sie mir ehrlich, wobei ein tiefes Seufzen in ihrer Stimme mitschwang, "Und es kommen immer mehr Theorien hinzu."
Ich widerstand dem Drang, sie in den Arm zu nehmen, da es im Liegen vermutlich sowieso nicht funktioniert hätte und sah sie stattdessen mitfühlend an, wobei ich wartete, ob sie noch mehr dazu sagen wollte.
"Am meisten Angst habe ich, dass ich auf dem Gang und nicht in einer Zelle war, weil ich gar nicht eingesperrt habe", fügte sie tatsächlich noch so leise hinzu, dass ich es fast nicht verstanden hätte.
"Wie meinst du das?", hakte ich etwas verwirrt nach, während ich den kleinen Abstand zwischen uns noch schloss, indem ich mich näher schob, sodass sich unsere Arme und Beine berührten, in der Hoffnung das Gefühl von Nähe würde ihr Sicherheit spenden.
Einen Moment lang schien sie erstaunt über diese Bewegung, denn sie betrachtete mich auf eine verwirrte und recht süße Art, dann schien sie sich wieder an das Thema zu erinnern, denn ihre Mimik verfinsterte sich augenblicklich.
"Was, wenn ich zu ihnen gehöre? Würde das nicht irgendwie ziemlich viel Sinn ergeben?", murmelte sie, wobei sie sich leicht auf der Lippe herum kaute und dabei wirklich hilflos aussah.
"Nein, würde es nicht", antwortete ich ihr instinktiv, weshalb sie mich verwundert und fragend ansah, "Du hast uns immerhin befreit und du bist einer der liebsten und vertrauenswürdigsten Menschen, die ich kenne. Es besteht absolut keine Chance, dass du einen von ihnen bist."
Sie lächelte ein wenig, doch ich sah in ihren Augen, dass sie mir nicht ganz glaubte und auch wenn ich jedes Wort über sie gemeint hatte, musste ich zugeben, dass ich es auch gesagt hatte, um mich selbst zu überzeugen, denn ich musste ehrlich sagen, dass dieser Gedanke für mich doch mehr Sinn ergab, als mir lieb war.
Wenn sie wirklich für Hydra gearbeitet hatte, dann würde das erklären, wieso sie keine Akte auf dem Computer hatte, denn die Akten der Agenten sollten sich eigentlich in einem seperaten Schrank befinden.
Also verdrängte ich mein mulmiges Gefühl, das ich verspürte, während ich diese Option überdachte, und hastete herüber zu den Schränken, welche ich hastig öffnete, bis ich eine Schublade mit der Aufschrift "Agenten" fand und begann, diese zu durchwühlen und dabei nach Alicias Namen zu suchen. Bei "M" fand ich keine Ergebnisse, also zog ich wahllos andere Akten hervor, fest davon überzeugt nicht scheitern zu wollen und noch mehr wissen zu wollen, ob Alicia zu den Feinden gehörte, nachdem ich ihr bisher so viel von meinem Vertrauen geschenkt hatte.
Gerade als ich eine Akte des Buchstabens "A" hervorzog und ernüchternd feststellte, dass die Agentin auf dem Bild absolut keine Ähnlichkeit mit Alicia hatte, hörte ich, wie die Tür sich öffnete, weshalb ich zurückzuckte und hastig zurücksprang, doch es war zu spät. Der mir unbekannte Agent trat ein und sah den geöffneten Aktenschrank mit dem durchwühlten Inhalt und verstand sofort, dass etwas hier nicht stimmte, da nur absolute Ausnahmen außer Strucker Zugriff darauf hatten.
Bevor ich mir eine gute Ausrede überlegen konnte, hatte er auch schon seine Pistole gezogen und sah mich grimmig an. "Was tust du hier?"
"Ich..."
Er ließ mir keine Chance auszusprechen, denn auf einmal riss er seine Augen erschrocken auf, während er mich anstarrte. "Pietro Maximoff?"
Der Schock darüber, erkannt wurden zu sein, schoss mir tief in die Knochen und lähmte mich für einen Moment, während ich zusah, wie er seinen Griff um die Waffen verstärkte, triumphierend grinste und dann seine Hand zu seinem Ohr wandern ließ.
Sofort wusste ich, dass er per In-Ear alle verständigen wollte und bevor ich logisch darüber nachdenken wollte, war ich schon losgerannt und hatte ihn mit einem gezielten Schlag k.o. geschlagen.
Direkt nachdem ich dies getan hatte, spürte ich jedoch schon, wie die Verzweiflung in mir aufstieg, während ich den bewusstlosen Körper vor mir sah und wusste, dass er auf keinen Fall überleben durfte, wenn ich sicher gehen wollte, dass nicht ganz Hydra nach uns suchen würde.
//So...mit jedem Kapitel folgen mehr und mehr Hinweise und wir nähern uns mehr und mehr der Erkenntnis über Alicias Identität. Gerne könnt ihr mir immer eure neusten Theorien mitteilen und die Person mit der Auflösung, die der Wahrheit am Nähsten kommt, bekommt eine Widmung in dem Kapitel, in dem alles enthüllt wird (dies kann jedoch noch etwas dauern).
Ich war wie über mein Profil angekündigt in einer Schreibpause, da ich etwas viel zu tun hatte, nun bin ich jedoch zurück und es geht wie gewöhnt jeden Sonntag und manchmal donnerstags weiter.
Frage 1: Wie gefällt euch Pietros Sicht? Mögt ihr sie mehr als Alicas?
Frage 2: Wieso ist Alicias Akte wohl nirgendwo auffindbar?
Frage 3: Wie denkt ihr, geht es weiter? Vermutet ihr, Pietro wird ihn töten, um das Geheimnis seiner Identiät zu wahren?
Frage 4: Ich hatte überlegt, dem Trend vieler Wattpadstories zu folgen und eine Playlist für die Charaktere der Story zu erstellen und diese im Einleitungskapitel einzufügen. Hättet ihr Interesse daran? (Falls ihr Vorschläge für Lieder habt, könnt ihr sie hier gerne einfügen. Ich habe selbst schon einige Ideen.)
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