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11// []

8. November 2038 - 16:00

Ich kann wirklich nicht glauben, dass die Androiden das geschafft haben. Ich meine, die Stratford-Towers infiltrieren? Hallo? Ein Geniestreich.

Der Tag Urlaub den Chief Fowler mir gegeben hatte ist recht ereignislos verlaufen. Zane hat mich wieder einmal angerufen und mich gebeten, dass ich ihm doch verzeihen solle.
Ich hab ihm gesagt er solle sich sonst wo hin...
Außerdem hat Hank angerufen und gefragt ob es mir gut ginge. Ich bin dankbar, dass er sich Sorgen um mich macht, aber selbst der Arzt hat bestätigt, dass ich durch die Schläge in den Magen nicht wirklich zu Schaden gekommen sei und meine Nase zum Glück nur geprellt war.
Ich solle mich nur ausruhen und versuchen dem Nächsten nicht gleich wieder in die Fäuste zu rennen.
Aber Hauptsache Hank bestand darauf, dass ich mir die restliche Woche auch noch Frei nehmen sollte. Fowler würde mich köpfen, wenn ich die Anfrage stellen würde, vor Allem, weil das Department Stress wegen den Abweichlerfällen hatte und ich noch nicht einmal eine Woche im Dienst war.

Also würde ich es wohl durchdrücken müssen.

Die Fahrstuhltüren schlossen sich und Stille herrschte zwischen dem Androiden, Hank und mir. Connor hatte das, was am Abend der letzten Untersuchung passiert war, nicht mehr erwähnt und heute Morgen hatte er mich wieder mit meinem vollen Namen angeredet.
Ich wusste noch nicht, was ich darüber denken sollte, meinen verhassten Spitznamen aus seinem Mund zu hören. Es hatte mir gefallen, das konnte ich nicht verleugnen, das wollte ich nicht verleugnen.

Leise summte ich die allzu bekannte Melodie mit, die noch leiser aus einer Ecke des Fahrstuhls kam. Nur das metallische Klirren von Connors Münze erfüllte den engen Raum, das Bing des Fahrstuhls unterbrach diese gemütliche Atmosphäre.
Ich schielte zu dem Androiden und beobachtete wie schon so oft die faszinierenden Münztricks des Androiden und konnte mich gut an die schmerzliche Erfahrung erinnern, als ich versucht hatte sie ebenfalls zu lernen.

,,Du gehst mir auf den Sack mit deiner Münze, Connor." Ich schreckte ebenfalls hoch, wie aus einer Trance oder einem Albtraum herausgerissen.

,,Entschuldigung, Lieutenant."
Der Android steckte die Münze in die Tasche seiner grauen Jacke und starrte weiterhin nach vorne. Und dann bemerkte ich, dass ich schon wieder gestarrt hatte.

Mit einem erneuten Bing öffneten sich die Fahrstuhltüren. 79. Stock, verkündete die kalte Frauenstimme aus dem Lautsprecher.

Hank trat zuerst auf den Flur hinaus, wo Chris ihn begrüßte. Ich trat ebenfalls in den, in Gelb- und Schwarztönen gehaltenen, Bereich und sah mich um.

,,Scheiße, was ist'n hier los? Es gab 'ne Party und keiner hat's mir gesagt?"
Ich verstand sehr wohl, was Hank mit der Party meinte. Das FBI war da, Leute von der Spurensicherung in diesen komischen Plastik-Anzügen und natürlich die Officer des Dpd's.

,,Ja, es ist in den Nachrichten, also stecken alle ihre Nase rein..." Ich nickte zustimmend, als ich einem FBI-Agenten auswich, der meinte sich an mir vorbeidrängen zu müssen. Idiot.

,,Sogar das FBI möchte mitmischen," sagte ich leise, worauf Chris nickte. Ich kaute gedankenverloren auf dem Kaugummi herum, bevor ich mich zu Connor umdrehte.
Still stand er einige Meter hinter Hank und lauschte dem Gespräch.

Ich drehte mich wieder der Unterhaltung zu. Hank beschwerte sich wieder. Wurde langsam Zeit, sonst hätte ich mir ernsthafte Sorgen um ihn gemacht.

Hank wurde als nächstes über den Fall informiert. Die vier Abweichler hatten sich den ganzen Weg nach oben durch den Tower geschlichen und wurden nicht erwischt. Mit dieser Frage beschäftigten sich alle. Wie hatten es die vier bis in den 79. Stock geschafft?
Aber für solche Fragen gab es die Profiermittler des Detroit Police Departments. Lieutenant Hank Anderson, Constable Viviane Hone und Connor, RK800, Android der von Cyberlife gesendet wurde, werden sich dem Fall annehmen.
Das wär auf jeden Fall eine Serie, die ich sehen wollen würde.

,,Die Abweichler griffen auf dem Flur zwei Wachen an. Sie dachten wohl, die Androiden kommen für eine Reparatur." Hank blickte sich kurz zu mir um und ich lächelte ihn so gut es ging an.
Ich seufzte als ich dem Officer und dem Lieutenant weiter folgte und versuchte mir einen Reim darauf zu machen, wie die Androiden an Rezeption und den ganzen Angestellten vorbei kommen konnten, ohne Aufsehen erregt zu haben.
Sie würden doch nicht wie Spiderman auf der äußeren Fensterfront hochgeklettert sein.
Irgendein Detail fehlte uns.

,,Sie konnten nicht schnell genug reagieren."

Ich sah mich um und über der Schiebetür entdeckte ich eine Überwachungskamera. Connor blieb neben mir stehen um sie ebenfalls zu untersuchen, scannen oder was weiß ich, was er da immer machte.
,,Der Überfall wurde aufgezeichnet," murmelte ich vor mich hin, bevor ich Connor ansah.
,,Nicht wahr?" Der Android nickte nur, bevor er nach weiteren Beweisen suchte, aber dieser kleine Erfolg vor Connor veranlasste, dass ich schon wieder diese enthusiastische und beflügelte Ansicht hatte, dass wir zusammen doch alles schaffen könnten.

Oh Gott, ich verwandelte mich Stück für Stück in einen gaffenden Teenager zurück, ein Schritt rückwärts in der Evolution. Das musste aufhören.
Ich war kein Teenager mehr, sondern eine erwachsene Frau. Eine Erwachsene Frau, die sich in einen Androiden verliebt hatte. Gott, wenn man meine Gedanken lesen könnte, würde man mich direkt in die Klapse einweisen.

Zurück zum Fall. Wo waren wir? Stratford Tower, Abweichler, stimmt, da war ja was.

,,Wie viele Leute arbeiten hier?" fragte ich, als ich mich dazu entschieden hatte in die Realität zurück zu kommen und der Gruppe an Ermittlern hinterherhetzte um aufzuholen. Chris checkte die Angaben auf seinem Tablet, bevor er mir die Zahl von nur zwei Angestellten und drei Androiden nannte.
Gedankenverloren nickte ich, während ich den Kaugummi weiter zerkaute. Apropos Kaugummi, das war der Letzte der Packung. Ich sollte mir wieder einen Vorrat anhäufen.

Konzentrier dich, verdammte Scheiße! Du bist auf einem Tatort.
Apfel oder Melonengeschmack?

,,Die Abweichler nahmen die Menschen als Geiseln und semdeten die Botschaft live.
Dann verschwanden sie über das Dach," berichtete der Officer weiter, während ich hinter den beiden hertrottete.

,,Das Dach?" fragte Hank ungläubig.

,,Ja, sie hatten Fallschirme... Wir versuchten herauszufinden wo sie landeten, aber bei dem Wetter..."

Wie automatisch wollte ich aus dem Fenster blicken, das es in dem
gelb-schwarzen Gang nicht gab.
Ich konnte mir aber vorstellen, dass sich die Wetterverhältnisse nicht großartig verändert haben, seit Hank und Connor mich heute von daheim abgeholt hatten. Gestern war nichts von einem goldenen, idyllischem Herbsttag zu sehen, wie dem an dem ich hergezogen bin.
Mir kommts vor als wäre das mindestens zwei Wochen her.
3 verdammte Tage und ich war schon im Krankenhaus, bin wortwörtlich 'abgehangen' und habe mich verliebt.
Halleluja.

Wir gingen vorbei an zwei Menschen der Spurensicherung, die gerade einen Flecken blauen Blutes an der Wand untersuchten. Ich konnte mir nicht helfen, als ein mulmiges Gefühl in meiner Magengrube hochkroch.
Es gab eine Schießerei.
Und ich fing wieder an Mitgefühl zu empfinden, obwohl ich vorgestern am eigenen Körper erfahren hatte, zu was Abweichler fähig sind.

Ich fuhr über meine Lippe und dann über das provisorische Pflaster, das über meiner Nase klebte.
Ich musste aussehen wie der größte Draufgänger, den die Straßen Detroits je gesehen haben.

„Connor, weißt du von welchem Model das Thirium kommt?" Der Android hatte sich wie gewohnt auf den Boden gekniet um das anscheinend frische blaue Blut zu analysieren.
„Ein PL600, vermisst gemeldet am 16. 02. 2038." Ich nickte zur Bestätigung, als ich ihm zusah, wie er nochmals zurück ging um eventuelle andere Spuren genauer unter die Lupe zu nehmen.

Mein Blick folgte ihm und war auf seinen Rücken geheftet, bis er hinter zwei Ermittlern vom FBI verschwand.
Ich folgte Hank und Chris, bis sie plötzlich vor einem ziemlich ernst dreinblickenden Mann stehen blieben, der einen langen Mantel anhatte, der ein wenig an Sherlock Holmes erinnerte.

,,Oh, Lieutenant, Constable, das ist Special Agent Perkins vom FBI," stellte Chris uns den Mann vor, der sich nun zu uns umdrehte und Hank und mich musterte. Ich überlegte, ihm die Hand zu geben, aber da keiner von beiden, weder Hank oder Perkins, die Anstalten dazu machte, beschloss ich, es auch bleiben zu lassen.

,,Lieutenant Anderson leitet diese Untersuchung für die Polizei von Detroit. Constable Hone hier, assistiert bei den Fällen."

Ich war versucht ihm zuzulächeln, als mein Name erwähnt wurde, aber es war anscheinend nicht nur ein Film und Serienklischee, dass die Leute vom FBI bis zu einem gewissen Grad Arschlöcher sind. Vielleicht steht das bei denen ja in den Anforderungen zum Job.

,,Was soll das?"
Ich wusste zuerst nicht was Special Agent Arschloch Holmes meinte, aber als ich sah, wie Connor auf uns zukam wurde mir klar was gespielt wurde. Das würde Ärger geben.

Noch bevor ich überhaupt überlegen konnte, was ich zu Connors Verteidigung sagen wollte tat er es selbst.

,,Mein Name ist Connor. Ich bin der Android von CyberLife." Er sah den Agent an, und der Agent würdigte ihn keines Blickes. Er sah zu Hank.

,,Androiden gegen Androiden, hm?" fragte er in einem gespielt belanglosem Ton.

Ich weiß, ich habe den Spruch schon einmal gebracht, aber das weiß unser lieber Sherlock ja nicht. Und Gavin muss das ja auch nicht erfahren, oder?

,,Genau, Special-Agent war es?" Ich sah ihn kurz fragend an, bevor ich weiterredete.
,,Faszinierend, nicht wahr? Androiden, die die Abweichlerfälle untersuchen und jetzt verrate ih ihnen etwas. Menschen untersuchen im Normalfall auch die Verbrechen der anderen Menschen."

Zufrieden sah ich ihn an. Es hatte nicht die gleiche Wirkung wie es damals bei Gavin gewesen war, das war ein wenig enttäuschend, aber trotzdem schien er kurz aus dem Konzept gekommen zu sein und schien sich nun wieder zu fassen.

,,Das tut bald sowieso nichts mehr zu Sache," teilte Perkins uns etwas zu selbstsicher mit. Bitte was? Ich sah ihn verwirrt an und hoffte ich hatte mich verhört.
,,Das FBI übernimmt die Untersuchung, es ist bald nicht mehr ihr Fall."

Jetzt war ich diejenige an der Reihe, sprachlos zu sein. Das können die doch nicht einfach machen, oder? Hilfesuchend sah ich zu Hank, der vor der Konversation floh, mit einem:,, War mir eine Freude. Schönen Tag noch."
Ich war dabei ihm zu folgen, als der Sherlock Holmes für Arme mir noch den weißen Rat gab, dass ich aufpassen solle.
Hank und ich sahen ihn gleichermaßen verwirrt an. ,,Versaut mir nicht den Tatort."

Oh Nein, Freundchen! So nicht! Zuerst kommst du auf unseren Tatort und drohst dann damit uns die Untersuchungen wegzunehmen. Ich, an deiner Stelle würde aufpassen, dass ich dir nicht deine Fresse versaue.

,,Was für ein mieses Arschloch," kam es wie im Chor von Hank und mir, kurz lächelte ich ihm zu, bevor Chris sich verabschiedete und wir uns auf eigene Faust in dem Raum umsahen.

Und im nächsten Moment verkündeten die Abweichler noch einmal ihre Forderungen von Würde und Gleichberechtigung. Nur war es viel imposanter zu dem Gesicht des Anführers auf dem gigantischem Bildschirm aufzuschauen, anstatt auf dem kleinen Hologramm in meinem Wohnzimmer.
Eine bessere Zukunft für Menschen und Androiden. Schön wäre es. Mein Blick flog zu Connor, der das Video mit großem Interesse verfolgte. Was er wohl von Rechten für Androiden hält? Vermutlich gar nichts. Ich seufzte. Vermutlich ist das einzige was ihm gerade durch seine Programmierung geht, der Wunsch ist, diese Verbrecher endlich verhören zu können und ihre Speicher auszulesen.

Aber dann kam mir ein Gedanke, ein wichtiges Indiz. ,,Connor, denkst du, dass er RA9 ist?"

,,RA9 verspricht, die Androiden in die Freiheit zu führen, und dieser Android hat das anscheinend vor." Ich sah zu dem Androiden mit den zwei Augenfarben und biss mir auf die Lippe.

,,Hast du was gesehen?" Hank hatte sich auf Connors Rechte Seite gestellt und ließ den Blick ebenfalls über den Bildschirm streifen.

,,Ich kenne das Modell und die Seriennummer." Ich nickte zur Bestätigung.

,,Sollte ich noch was wissen?" Ich blickte zu Hank, der Connor misstrauisch ansah, als würde der ihm etwas verheimlichen. Ein ungläubiger Unterton hatte sich in Hanks Stimme geschlichen.
Mit gefurchten Augenbrauen blickte ich zu ihm, da ich nicht wirklich einen Grund für Hanks Misstrauen sah.

,,Nein. Nichts," antwortete Connor, der davon anscheinend nichts mitbekommen hatte. Mit einem kurzen Seitenblick auf den Androiden verschwand der Lieutenant.

Ich drehte mich um und mein Blick fiel auf eine blaue Kappe die am Boden lag. Bei genauerer Betrachtung erkannte ich sie als eine der Kappen die ich bei den Wartungsandroiden zuvor gesehen hatte. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Abweichler sich getarnt hatten.

Auf dem Weg zu dem Dachaufgang zierten weiterhin blaues Blut und Schusslöcher die Wand. Ich schluckte.
,,Ist es wieder der PL600?" fragte ich Connor, der sich neben mich stellte. Er nickte.

Er ging um sich die Aufzeichnungen der Überwachungskameras anzusehen, aber mein Herz und Verstand zogen mich aufs Dach.

,,Es war kein Einbruch?" Ich horchte auf. Bitte was? Ich ging zu Chris und Connor zurück.

,,Nein, kein Zeichen eines Einbruchs," teilte der Officer gerade mit.

,, Es sind Kameras auf dem Flur." Automatisch folgte ich Connors Finger, der auf den Ausgang zeigte, als würde dort die Antwort auf all unsere Fragen stehen.

,,Das Personal muss gesehen haben, was los ist... Warum haben sie aufgemacht?" Der Android sah zu Hank, der wie immer nur mit den Schultern zuckte.

,,Vielleicht haben sie einfach nicht geguckt," antwortete er dann.

,,Die Androiden des Senders befinden sich in der Küche." sagte Chris als Connor den Bürostuhl wegschob, auf dem groß ANDROID geschrieben stand. Ein Abweichler?
,,Sie waren vermutlich nicht involviert, aber wir wussten nicht wohin mit ihnen," kam es wieder von Chris.

Ich nickte nur und sah wieder zu Connor, der anscheinend überlegte was er zu machen gedenkt.
Mein Blick flog zu der Treppe die aufs Dach führt und ich blickte schon fast flehend zu Connor.
Es war kindisch, aber ich wollte nicht alleine da hoch gehen.

Ich wartete an der gelben Tür und atmete fast schon erleichtert aus, als Connor dazu kam und neben mir die Treppe hochging die zu einer blauen Tür führte. Irgendwie fühlte ich mich an den Eden-Club zurück erinnert und ein Schauder rann mir den Rücken hinunter. Stille.
Nur unsere Schritte erklangen und es fühlte sich endgültig an, als ich es nicht wagte mich umzudrehen. Wieso? Ich hatte keine Ahnung.

Auf dem Dach zerrte der eiskalte Wind an mir und meinen Klamotten und ich war schon durchgefroren, bevor Hank zu uns dazu stieß.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust als ich versuchte meine klappernden Zähne unter Kontrolle zu bringen.

,,Sie gehen durch das komplette Gebäude, an allen Wachen vorbei und springen mit einem verschissenem Fallschirm vom Dach," erläuterte Hank zur allgemeinen Verständnis den Tathergang erneut. Ich nickte nur, als die nächste Windböe mir den Atem nahm und die Haare verblies.
,,Ich muss sagen, ich bin beeindruckt." Wieder nickte ich, als ich versuchte mein Gesicht vor dem Wind abzuschirmen. Ich verstand nicht, wie Hank nicht kalt sein konnte, obwohl ich immer schon sehr kälteempfindlich war.

,,Viviane? Ist dir kalt?" Mir ging es zu mies, als das ich eine sarkastische Antwort geben könnte, ich nickte einfach nur.

Ich blickte zu Connor und allein dieser warme Blick aus seinen braunen Augen brachte ein wenig Wärme in mich zurück.
,,Möchtest du meine Jacke?" Ich war zu überrascht um etwas zu sagen und stotterte nur irgendwas vor mich hin. „Ich habe dieses Verhalten bei einigen Männern beobachtet. Ist das bei Menschen so üblich, Viviane?" Meine Wangen wurden warm und noch bevor ich irgendetwas sagen konnte, zog Connor seine graue Jacke aus und hielt sie so mir hin, dass ich hineinschlüpfen konnte. Ich zog sie enger um mich und sah den Androiden dankbar an. ,,Danke."
Er lächelte und die Wärme kam in meinen Körper zurück.

Okay, was haben wir hier? Ich sah mich ein wenig um. Leute von der Spurensicherung waren fleißig bei der Arbeit und das SWAT-Team erinnerte mich immer noch schmerzhaft an meinen Ex, aber meine Aufmerksamkeit zog eine große eingeschneite Sporttasche auf sich, um die sich Hank und Connor geschert hatten.

,,Wie haben sie eine so große Tasche hier reingekriegt?" fragte ich, als ich mich zu ihnen dazu gesellte. Wohlwissend, dass Hank mich komisch begutachtete, wahrscheinlich, weil ich die Jacke des Androiden anhatte. Wenigstens erfror ich nicht.
,,Haben sie nicht. Sie wurde für sie deponiert."

,,Oh, das ist seltsam. Da planen sie die perfekte Operation und verzählen sich bei den Fallschirmen."

Das ist in der Tat seltsam. Es sei denn...

,,Das denke ich nicht. Sieh dir das viele Blut an, ein Android wurde bei der Flucht verwundet und wurde vielleicht zurückgelassen."

Die zwei sahen mich an, Connor nickte. ,,Ich hatte den selben Gedanken."

Thirium, überall, eine Spur aus Thirium. Und was mache ich? Ich folge ihr in der Hoffnung, sie bringt mich zu dem zurückgelassenen Abweichler, der sich hier irgendwo versteckt. Ich war alleine. Connor und Hank besprachen noch einmal alles und ich wollte die beiden nicht stören.

Als ich über das verschneite Dach schlich und dem Blutspuren folgte, kam ich mir mehr und mehr vor wie ein Spürhund, als ich mich in die Jacke des Androiden kuschelte.
Sie war warm und ganz anders, als ihr Aussehen vermuten lassen würde, war sie weich. Kurz überlegte ich, dass ich die Jacke dann einfach behalten würde.
Das konnte der arme Connor ja nicht wissen, das das so üblich ist. Offizielles Gesetz, dass sie den Pullover oder die Jacke behalten darf. Paragraph 20.

Als ich alleine so dahinwanderte wurde mir mulmig zumute. Was wollte ich tun, wenn ich ihn fand? Mein Herz klopfte auf einmal unglaublich laut in meiner Brust und ich musste schlucken. Ein unangenehmer Schwindel packte mich, als ich dem Blut weiter folgte. Was wenn er eine Waffe hat und direkt auf mich schießt? Kurz sah ich mich um. Das SWAT-Teammitglied war weg und ich sah meine Chance. Schnell schlich ich weiter und nur kurz überlegte ich, ob ich meine Waffe ziehen sollte. Ich zog sie aus der Halterung, war aber fest dazu entschlossen nicht zu schießen, wenn es nicht notwendig werden würde. Aber Abweichler waren unberechenbar, auf jeden Fall die, die ich bis jetzt traf. Verstört, zu Tode geängstigt, aber auch gerissen und sehr, sehr tödlich.

Meine Aufmerksam zog eine Reihe von blauen Containern auf sich und ein einzelner dunkelblauer Handabdruck aus Thirium. Hab dich.

Ich presste mich mit dem Rücken gegen die Wand neben die Tür mit dem Handabdruck und nun war die Kälte vergessen. Ich griff hinüber und öffnete sie, wobei ich sie nur aufstieß und meine Hand schnell zurückzog. Stille. Einatmen und Ausatmen.

,,Ich weiß, dass du da drinnen bist." Kurz wartete ich. Ich hatte nicht laut gesprochen und möchte es, wenn es irgendwie zu vermeiden geht, vermeiden, dass gleich Connor und das ganze SWAT-Team am Plan stehen.

Ich kniete mich mit hämmerndem Herzen hin und legte die Waffe auf den Boden, bevor ich sie von mir wegschob. Frag mich bitte niemand was ich gedachte zu tun, ich handelte aus Bauchgefühl und betete, dass das so funktionieren würde wie geplant.
,,Ich schwöre dir, ich bin alleine und unbewaffnet. Schwörst du, dass du nicht direkt auf mich losballerst?"

Ich blickte hoch in den Himmel, als ich versuchte meine Atmung zu beruhigen und meinen Mut zu fassen. Ich stand wieder auf und trat zur Seite, vor die offene Tür. Ein Pistolenlauf blickte mir entgegen und mein Herz schien einen kurzen Moment stehen zu bleiben. Ich schloss instinktiv die Augen und wartete auf den Knall der Pistole. Nichts passierte. Ich öffnete sie wieder und blaue Augen starrten mir hasserfüllt entgegen. Blaue Augen und blondes Haar, der Android kam mir bekannt vor.
,,Wieso hast du mich nicht direkt erschossen?" fragte er. Meine Atmung beruhigte sich, als ich mich hinkniete um mit ihm auf Augenhöhe zu sein. Er kauerte, sein Bein war zerstört, er konnte nicht laufen.
,,Was ist mit deinem Bein passiert?"  Beantwortete ich die Frage mit einer Gegenfrage. Irgendwie kannte ich die Antwort, wenn ich an die Schusslöcher dachte. Der PL600.

,,Menschen," sagte er trocken. Ich nickte verständnisvoll und strich über das Pflaster. ,,Abweichler."

,,Kommst du da raus? Ich werde dir nicht abnehmen können, dass wir deinen Speicher auslesen, aber du hast die Wahl es freiwillig und ohne Theater zu machen."

Er überlegte, sah abwechselnd mich und die Waffe an. ,,Seien wir ganz ehrlich, wenn du hättest schießen wollen, hättest du es längst getan. Das selbe gilt für mich."

Er nickte und ich machte dem Abweichler Platz. Gerade wollte ich Connor rufen, als der Android schon um die Ecke bog. Das Vivane blieb ihm im Hals stecken, als er den Abweichler sah.
Seine braunen Augen weiteten sich mit Schreck und seine Hand wanderte zu seinem Gürtel.

Ich sprang vor den Abweichler. ,,Oh Nein, Connor, lass es!" Mein Herz raste und mein Atem stockte. ,, Er ist bereit zu kooperieren." Schrecken war in seinen Augen zu lesen, als er die Waffe in Abweichlers Hand erblickte.

Im nächsten Moment erklang ein Schuss und ich schrie auf, als ich das blaue Blut aus Connors Schulter rinnen sah.
Alles was danach geschah war irgendwie verschwommen, in meiner Erinnerung.

Das SWAT-Team stürmte um die Ecke und mit Tränen in den Augen bat ich sie nicht zu schießen. Ich wurde gewarnt, mehrmals, als Connor mich da wegholen wollte.

Das Feuer wurde auf den Abweichler eröffnet, mein Name. Irgendwo war da mein Name zwischen dem Kugelhagel zu hören, als ich mich gegen die blauen Container drückte. Ich blutete und im nächsten Moment explodierte die Welt.





Es war als stünde ich in Flammen. Ich wollte mich abwenden, rennen, in Connors beschützende Arme, aber die Hitzewelle warf mich zu Boden und dann kamen die Todesqualen.
Nichts sehen, nichts hören, nichts spüren außer dem erbarmungslosem Brennen. Ich spürte nichts anderes mehr außer diesen Schmerz, bis auch der verschwand....

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