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Chapter Thirty Four

Come feed the rain
Cause I'm thirsty for your love
Dancing underneath the skies of lust
Yeah, feed the rain
Cause without your love my life ain't nothing but this carnival of rust

"Hey, Mum." Ich hielt nervös das Telefon in der Hand und warf Amaia, die vor mir mit verschränkten Armen an der Tür lehnte, einen unsicheren Blick zu. Wir standen in der Küche; Kyle war im Wohnzimmer geblieben, um uns ein wenig Privatsphäre zu geben. "Julietta?", hörte ich die aufgeregte Stimme meiner Mutter durch den Hörer. "Wo zur Hölle bist du? Wieso bist du abgehauen? Was ist passiert? Jewel, ich-"

"Wow, wow, wow. Beruhig dich mal", unterbrach ich sie. "Ich weiß es ist verwirrend, aber ich bin in Sicherheit, keine Sorge."

"Wo bist du?"

"Bei Amaia."

"Du... was? Wieso bist du in Mexiko? Wie bist du überhaupt dahin gekommen?" Wut stieg in ihrer Stimme auf. Und Angst. "Du erinnerst dich doch noch an Kyle, oder? Er hat mich nach Mexiko gebracht", fuhr ich fort, als sie meine Frage bejahte. "Und das hat einen guten Grund", fügte ich schnell noch hinzu, bevor sie etwas erwidern konnte. "Und den kann ich dir jetzt nicht erklären, aber das werde ich, weil ich bald wieder in Oklahoma sein werde. Okay?"

"Okay? Was soll daran bitte okay sein? Weißt du eigentlich, was ich durchgemacht habe? Ich dachte, du wärst durchgedreht oder bist entführt worden oder sonstwas! Und anscheinend bist du das ja auch!"

"Nein, bin ich nicht." Ich fuhr mir durchs Haar. "Ich bin nicht krank, Mama. Und ich bin auch nicht entführt worden, ich bin freiwillig mit ihm mit gegangen. Das alles wird bald ein Ende haben."

"Du... du klingst krank! Weißt du, dass Schizophrene-"

"Ich bin nicht schizophren. Ich weiß, wie das klingen muss für dich und ich erwarte auch nicht von dir, dass du mir glaubst. Ich wollte einfach nur, dass du weißt, dass ich in Sicherheit bin und dass ich dabei bin, das alles zu beenden. Die Halluzinationen, die Träume... alles."

"Wenn du es wirklich beenden wollen würdest, dann würdest du dich professionell behandeln lassen." Ein Seufzer entfuhr mir. "Es ist kompliziert", antwortete ich nach ein paar Sekunden zögerlich. "Kompliziert?", fuhr mich meine Mutter an. "Es ist nicht kompliziert, du musst die Ärzte einfach nur ihre Arbeit machen lassen."

"Aber ich bin nicht wie Dad. Ich bin anders", widersprach ich. "Ich werde morgen etwas gegen die Halluzinationen und alles tun und wenn das nicht klappt, dann lasse ich mich behandeln und die Ärzte dürfen alles machen, was sie wollen. Ich verspreche es dir." Vielleicht würde ein Kompromiss sie ein wenig beruhigen. Sie seufzte und ließ sich ein paar Sekunden Zeit mit ihrer Antwort. "Jewel, ich denke immer noch nicht, dass das eine gute Idee ist." Ihre Stimme war sichtlich ruhiger, aber noch immer kalt. "Ich weiß. Ich weiß. Aber ich hab meine Gründe und sie sind gut und du wirst mich verstehen. Ich rufe dich morgen zurück, okay?" Ein leises Rascheln war am Ende der Leitung zu hören. "Okay... mach nichts dummes."

"Werde ich nicht. Du kannst mir vertrauen. Ich liebe dich."

"Ich dich auch." Ich reichte Amaia das Telefon, die es nahm und sich ans Ohr hielt. "Mum? Jewel ist sicher bei mir. Ich passe auf sie auf." Sie redeten noch ein paar Minuten und Amaia versicherte unserer Mutter mehrmals, dass sie darauf aufpassen würde, dass ich nichts dummes machte, ehe sie auflegte. Wir standen ein paar Sekunden stumm in der Küche herum, unschlüssig, was wir jetzt machen wollten. "Und ihr könnt erst morgen zu diesem Schamanen?", fragte sie, obwohl sie die Antwort eigentlich schon kannte. Ich nickte. "Jap. Erst dann ist er wieder in der Stadt." Sie nickte verstehend und warf einen Blick auf ihr Handy. "Hey, ich muss langsam los. Ihr könnt euch was zu Essen machen oder schlafen oder sonstwas. Aber ich hab nur einen Schlüssel."

"Kein Problem, wir bleiben eh hier. Wann kommst du wieder?" Sie zuckte die Schultern. "So gegen Abend, weiß noch nicht genau wann. Dann können wir vielleicht noch was zusammen machen."

"Klar."

*

Das Licht der frühen Nachmittagssonne fiel durch das große Fenster und wurde durch die vorgezogenen Vorhänge gedämpft. Ich drehte mich auf den Rücken und starrte mit halb geschlossenen Augen an die Decke. Im Raum war es beinahe zu warm, da die Temperaturen hier selbst für Dezember unangenehm hoch waren. Ich hörte dem Straßenverkehr draußen zu und schloss meine Augen wieder, um mich zurück in den Schlaf gleiten zu lassen.

Dann hörte ich, wie sich die Tür leise öffnete und die Dielen knarzten. Ich war zu müde, um aufzuschrecken, deswegen öffnete ich nur ein Auge, um zu sehen, wer im Türrahmen stand. Kyle. "Hey." Meine Stimme war rau und leise, kaum lauter als ein Flüstern. Kyle hatte im Wohnzimmer auf der Couch geschlafen, während ich es mir in Amaias Bett gemütlich gemacht hatte. "Hey", antwortete er eben so leise und trat zu mir ans Bett heran, bis er über mir stand. Seine dunklen Haare waren durcheinander und sein Blick war ebenso verschlafen wie meiner. "Ist irgendwas?", wollte ich wissen und machte mir endlich die Mühe, mich auf meine Ellbogen aufzustützen. Er zögerte ein paar Sekunden, sein Blick glitt dabei immer wieder über das Bett. Dann nickte er. "Ja. Eigentlich schon."

Seine Hand fand den Weg zu meinem Knie, das ich angewinkelt hatte. Er strich es entlang und verursachte somit eine Gänsehaut meinerseits. Dann stütze er beide Hände neben mir ab und lehnte sich hinunter, bis unsere Gesichter nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt waren. "Kyle? Was machst du da?" Meine Stimme zitterte ein wenig, aber ich wich nicht zurück. Ich konnte nicht. Sein Atem auf meinen Lippen fühlte sich sogar irgendwie gut an. Ein Teil in mir schrie mich an, ihn wegzuschubsen und anzuschreien und wahrscheinlich wäre es richtig gewesen, das zu tun. Aber der viel größere Teil von mir wollte nichts gegen die Situation unternehmen. Und selbst wenn ich es gewollt hätte, hätte ich es nicht gekonnt. Mein Körper gehorchte mir nicht, stattdessen schob ich mich sogar weiter in seine Richtung. Es war als wäre ich high oder in Trance. Alles um mich herum war wie ein Nebel. Außer Kyle.

Und dann schloss er die Lücke zwischen uns und küsste mich. Es war leidenschaftlich und seine Lippen fühlten sich weich auf meinen an. Zu meiner eigenen Überraschung küsste ich ihn zurück und das nicht weniger leidenschaftlich. Nur ein paar Sekunden später fand seine Zunge meine und forderte sie zu einem wilden Tanz heraus. Seine linke Hand fuhr mir über den Rücken und schlüpfte unter mein schwarzes Top, um meine nackte Haut zu fühlen. Seine andere hatte er derweil auf meinem Knie abgelegt. Unser beider Atem wurde immer schneller, aber niemand von uns beiden wagte es, den Kuss zu unterbrechen.

Es gab wahrscheinlich gut eine Millionen Gründe, wieso ich das hier nicht tun sollte. Aiden, die Tatsache, dass ich mich auf andere Dinge konzentrieren sollte... der Fakt, dass Kyle Kyle war. Aber es war mir egal. Ich ging die Situation mehrmals in meinem Kopf durch, fühlte seine Lippen gegen meine pressen, seine Hand auf der nackten Haut meines Rückens, roch den Minz-Geruch seiner Zahnpasta, aber kein Schuldgefühl stieg in mir auf. Es fühlte sich weder richtig, noch falsch an, aber es war gut. Und das war alles was zählte im Moment.

Ich ließ meine Hand unter sein Shirt wandern und strich über seinen Bauch, hoch zu seiner nackten Brust und griff mit der anderen in sein Haar, um ihn näher an mich heran zu ziehen. Dann löste er sich von mir und küsste die Seite meiner Lippen hinunter bis zu meinem Hals. Ein leises Stöhnen entfuhr mir, als ich seine Zunge nur knapp über meinem Schlüsselbein spürte. Ich schlang mein rechtes Bein um seine Hüfte, zog ihn näher an mich heran. Er stöhnte leise auf und presste sich an mich, bis ich etwas hartes an einem ganz bestimmten Ort weiter unten spüren konnte.

Ich zerrte an dem Saumen seines T-Shirts und er zog es aus und warf es achtlos in eine Ecke. Ich strich über seine nackte Brust, küsste sein Schlüsselbein, bis ich Finger an meinem Kinn spürte, die meinen Kopf zu seinem zogen, damit er meine Lippen wieder auf meine pressen konnte. Meine Hand legte sich auf die weiche Haut seiner Wange, liebkoste sie mit dem Daumen, während ich meine Brust an seine presste und ich Hitze in mir aufsteigen fühlen konnte. 

Dann fühlte ich auf einmal etwas scharfes an meiner Unterlippe. Kyle biss mich.

Abrupt löste ich mich von ihm, um ihn entsetzt anzusehen und ignorierte den stechenden Schmerz. Aber Kyle war nicht mehr Kyle, sondern der Alux. Gelbe Augen starrten mir entgegen, meine Hände berührten Federn und Fell. Ich schrie auf und schubste ihn von mir hinunter, ehe ich ans andere Ende des Bettes kroch. Er richtete sich auf, sah mich mit verzerrtem Grinsen an. Dann kam er auf mich zu und stieg wieder aufs Bett, während ich auf der anderen Seite hinunterfiel und ihm den Rücken zu wandte, um wieder aufzustehen. Gerade als ich seine Krallen an der nackten Haut meiner Beine spüren konnte, hörte ich eine andere Stimme.

"Jewel! Jewel!" 

*

Ich schreckte auf und schlug die Hände weg, die auf beiden Seiten meiner Schultern lagen. Dann durchzuckte ein scharfer Schmerz meine rechte Hand, gefolgt von einem Schmerzensschrei, der nicht meiner war. Meine Sicht wurde wieder klarer, als ich ans andere Ende des Bettes rutschte und die Decke um mich herum fest umklammert hielt. Kyle stand am anderen Ende des Raumes und sah mich besorgt an. "Alles okay bei dir? Du hast so laut geschrien, dass es deine Mutter bis nach Oklahoma gehört haben muss." Er hielt eine Hand auf seine Wange gedrückt, unter derer die Haut gerötet war. Anscheinend musste ich ihn geschlagen haben. Mein Atem beruhigte sich ein wenig. "Ich... war ich das?" Ich deutete auf seine Wange, auch wenn ich die Antwort eigentlich schon kannte. "Sorry", entschuldigte ich mich, als er nickte. 

"Hattest du wieder einen deiner Träume?" Diesmal nickte ich. "Ja. Dieser Alux fühlt sich in meinem Kopf wirklich wohl." Ich fuhr mir durch die Haare und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "Morgen um die Zeit ist es bestimmt schon vorbei." Die Matratze gab ein wenig unter Kyles Gewicht nach, als er sich auf den gegenüberliegenden Rand des Bettes setzte. "Es wird alles wieder gut." Als eine Hand mein Knie berührte, sah ich auf. Er sah mich mit einem kleinen, aufmunternden Lächeln an. 

Es war seltsam, von ihm berührt zu werden oder ihn gar anzusehen. Nach diesem Traum... aber seine Berührung fühlte sich gut an, beruhigend. Ganz anders als im Traum. Also zog ich mein Knie nicht weg, sondern entspannte meine angespannten Muskeln unter der Wärme seiner Hand. Ich lächelte zurück.  "Danke. Für alles was du getan hast. Du hättest mir nicht helfen müssen, aber du hast es trotzdem getan und... danke." Er nickte. "Ist doch klar. Einer Maid in Not helfe ich doch immer gerne. Siehst du nicht meine glänzende Ritterrüstung?", scherzte er und wir mussten beide auflachen. Dann wanderte mein Blick seine nackte Brust hinunter, was mir bis jetzt noch gar nicht aufgefallen war.

Ich schluckte schwer. Genauso wie in meinem Traum. Aber bevor ich mich zu sehr auf seine entblößte Haut konzentrieren konnte, hörte ich wieder seine Stimme. "Du vertraust mir also?" Meine Augen glitten wieder zu seinen blauen, die mich fragend und etwas unsicher ansahen. Den Blick hatte ich noch nie bei ihm gesehen. Wieder schluckte ich. Ich hatte vorhin gemerkt, dass meine Worte stimmten. Ich vertraute ihm. Aber konnte ich ihm das sagen? Ich musterte ihn ein paar Sekunden lang und atmete mehrmals tief ein und aus. Ja, das konnte ich.

Ich nickte. "Ja. Ich vertraue dir. Ohne dich würde ich immer noch in Oklahoma festhängen und den Alux niemals loswerden." Meine Augen wanderten zu seinen Lippen. Ob sie wohl wirklich so weich waren wie in meinem Traum? Wir sahen uns ein paar Sekunden lang stumm an. Dann nahm er die Hand von meinem Knie und erhob sich. "Ich leg mich dann mal wieder hin." 

"Klar doch", sagte ich verstehend und ließ mich wieder auf die Matratze zurückfallen, sobald er die Tür hinter sich leise geschlossen hatte. Was war denn bitte los mit mir? Wieso hatte ich solche Träume?

Eigentlich war ich ja Single. Und für Aiden hatte ich nie große Gefühle gehabt. Es war eine einfache Beziehung gewesen, die uns beiden Stabilität gegeben hatte. Dann hatte er mich verlassen, weil ihm genau das gefehlt hatte und weil er nicht die Motivation hatte, mein Stützpunkt zu sein. Mein Anker, mein Fels in der Brandung oder was auch immer.

Und dann hatte Kyle auf einmal seinen Job übernommen. Er hatte sich in mein Leben geschlichen und für Aiden übernommen, als der nicht mehr konnte. Und anscheinend konnte er mit viel mehr fertig werden, als sein Cousin, sonst hätte er die Reise nach Mexiko nicht auf sich genommen. Und dafür war ich ihm dankbar. Aber war es wirklich richtig, Gefühle für ihn zu entwickeln?

Ich suchte in meinen Gedanken nach einer ganz bestimmten Antwort und wartete darauf, dass Schuldgefühle in mir hoch kamen. Aber wie schon in meinem Traum ließen sie sich nicht blicken. Und diesmal war nichts verschwommen. Alles war klar.

Also konnte das doch eigentlich nur eines bedeuten.

Rein rational gesehen, gab es eine logische Erklärung für mein Verhalten. Ich war Single. Kyle sah einigermaßen gut aus, sah meinem Ex ähnlich und hatte mir geholfen. War doch eigentlich klar, dass da früher oder später was passieren musste, besonders jetzt, wo er seinen Sarkasmus zur Seite gelegt hatte und eine andere Seite in ihm durchschien. Eine fürsorgliche, hilfsbereite Seite; das komplette Gegenteil von dem Arschloch, von dem ich geglaubt hatte, dass das wirklich er sei.

Aber war es denn so falsch etwas für ihn zu entwickeln? Er war eben nicht nur der unhöfliche Arsch. Er half mir, er war wirklich an meinem Wohlbefinden interessiert und er gab nicht auf, wenn es mal schwierig wurde. Selbst als ich ihn von mir weggestoßen hatte, hatte er trotzdem immer weiter versucht, in meinem Leben zu bleiben. Wieso auch immer. 

Er war all das, was ich mir von Aiden gewünscht und nicht bekommen hatte - zumindest teilweise. 

Ich drehte mich auf die Seite. Vielleicht würde ich ja noch ein wenig friedlichen Schlaf kriegen.


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