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Chapter Five

So no, I don't want your number
No, I don't want to give you mine and
No, I don't want to meet you nowhere
No, I don't want none of your time

Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich zu der Stimme um. Ein Mann stand ein paar Meter von mir entfernt, an den Türrahmen eines Zimmers gelehnt. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und zog skeptisch eine Augenbraue hoch, während mein Herzschlag, der für eine Sekunde ausgesetzt hatte, sich wieder normalisierte. "Und du bist?" Er sah älter aus als Aiden, aber immer noch jung genug, damit ich ihn duzen konnte.

Die ersten zwei Knöpfe seines blauen Hemdes waren aufgeknöpft und seine dunkelbraunen Haare, die ungefähr die gleiche Nuance wie meine hatten, standen weder wirr in alle Richtungen ab, noch waren sie gestylt. Im Allgemeinen sah er nicht schlecht aus, aber was mich wirklich faszinierte, waren seine stechenden Augen. Blau. Genau die gleichen, die auch Aiden hatte. Hätte ich nur seine Augen gesehen, hätte ich schwören können, dass Aiden vor mir stand. 

Aber ich hatte diesen Mann noch nie in meinem Leben gesehen.

"Kyle", stellte er sich vor. "Aidens Cousin", fügte er hinzu, als meine Mine sich nicht aufhellte. Aiden hatte einen Cousin? "Er hat mir nie davon erzählt." Ich blieb ein wenig skeptisch, da niemand von seiner Familie auch nur eine Andeutung von diesem sogenannten Kyle gemacht hatte. Er könnte auch einfach nur ein Einbrecher sein.

"Nun", er blickte einen Moment lang auf seine schwarzen Schuhe und sah dann wieder zu mir auf, "sagen wir es mal so: Ich bin nicht gerade der Beliebteste in der Familie. Aber er hat wirklich nie von mir geredet? Kein einziges Mal?" Ich schüttelte den Kopf und meine braunen Wellen fielen mir über die Schultern. "Ich bin enttäuscht, das muss ich zugeben", kam seine Antwort, nachdem er sich von dem Türrahmen losgelöst hatte und ein paar Schritte auf mich zugekommen war, bis er nur noch ein paar Zentimeter von mir entfernt stand.

Ich sah ihm eine Sekunden lang in diese fesselnden blauen Augen, die diesen gewissen Schimmer in sich trugen, ehe ich ein paar Schritte zurück ging. Zu viel Nähe. Eindeutig zu viel Nähe. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. "Und woher weißt du, wer ich bin?", wollte ich wissen. "Aiden hat ein paar Fotos von dir und ihm in seinem Zimmer stehen. Auf der Rückseite stehen eure Namen und das Datum." Stimmt. Die Fotos. Aiden liebte es nämlich, Bilder zu machen und sie als Erinnerungen aufzubewahren.

In seinem Zimmer fanden sich also unzählige Bilder von uns als vorpubertierende Kinder und Teenager. Eigentlich ziemlich peinlich. Ich biss die Zähne zusammen und murmelte irgendetwas von "Ach ja, stimmt ja." 

"Hey, du sahst sogar ganz süß aus. Auf einigen", fügte er hinzu und erntete einen bösen Blick von mir. "Hey! Ich bin mir sicher, du sahst auch nicht wirklich gut aus als kleines Kind!"

"Hm, naja. Eigentlich sah ich schon immer so gut aus."

"Und eingebildet ist er auch noch."

"Für was hältst du mich denn noch?" Er kam wieder ein paar Schritte näher und stand nun wieder nur ein paar Zentimeter von mir entfernt. Meine Nase konnte den feinen Geruch nach Minze wahrnehmen... seine Zahnpasta? Parfüm? Aftershave? "Nur weil ich dich für eingebildet halte, bedeutet das nicht, dass ich dich noch für irgendetwas anderes halte."

"Ach nein?", sagte er und legte den Kopf ein wenig schief. "Und wieso habe ich das Gefühl, dass dein kleiner hübscher Kopf es trotzdem tut?" Flirtete er gerade mit mir? "Siehst du", war meine Antwort. "Du bist eingebildet. Und arrogant." Für wen hielt er sich? Der kokette Unterton in seiner Stimme gefiel mir nicht wirklich und rief das Verlangen in mir vor, ihm eine Backpfeife zu geben.

"Und du hältst es für eine kluge Idee, mich in meinem eigenem Haus zu beleidigen, weil...?" Er zog eine dunkle Augenbraue hoch und sah mich immer noch mit diesem Blick an. "A habe ich dich nicht beledigt, sondern nur die Wahrheit gesagt - oder zumindest meinen ersten Eindruck von dir beschrieben, da wir uns noch nicht wirklich lange kennen -, B ist das hier genau genommen nicht mal dein Haus, weil ich dich in all den Jahren noch nie hier gesehen habe und C", war meine Antwort, "könntest du auch einfach nur ein Einbrecher sein, der sich als Aidens Cousin ausgibt." Diesmal war ich an der Reihe, den Kopf schief zu legen. "Ich finde es nämlich sehr suspekt, dass ich noch nie etwas von dir gehört habe und du gerade jetzt auftauchst, wo niemand im Haus ist."

"Sagt das Mädchen, das letztes Jahr einen Nervenzusammenbruch hatte, jetzt die Leiche ihres Onkels gefunden hat und durch die Hintertür eingestiegen ist." Ich atmete laut und zischend aus und ich konnte spüren, wie mein Blick kalt wurde. Ich hasste diese Stadt. Sogar Fremde kriegten hier alles mit. "Weißt du was", setzte ich an, "ich glaube, ich sollte lieber gehen." Ich ging an ihm vorbei und würdigte ihn keines Blickes mehr. "Aiden ist ja offensichtlich nicht da und-", ich unterbrach mich, als Kyle mich am Oberarm packte und festhielt, was dazu führte, dass ich mich wieder zu ihm umdrehte.

"Jewel, warte mal", sagte er und sah mir in die Augen. "Ich glaube, wir sollten uns besser kennen lernen." Meine Augenbrauen wanderten gen Himmel. "Ist das so?" Er nickte. "Wer weiß, vielleicht bin ich eine ganz interessante Person. Und du kannst bestimmt auch spannend sein." Er ließ endlich meinen Arm los und ich legte den Kopf schief, als ich sein Angebot überdachte.

Kyle war anscheinend ziemlich arrogant und hielt sonst was auf sich. Auf der anderen Seite hatte mir Aiden nie etwas von ihm erzählt, was ihn mysteriös machte. Und mysteriös war aufregend. Aber brauchte ich das wirklich? Vor allem jetzt gerade?

Ich denke nicht.

"Kyle, weißt du", fing ich mit meiner Antwort an, "ich habe gerade ziemlich viel in meinem Leben, was erstmal in Ordnung gebracht werden muss. Und ich weiß nicht, ob da viel Platz für dich bleibt."

"Du gibst mir einen Korb?" Der kokette Unterton in seiner dunklen Stimme war verschwunden, aber sie klang auch nicht eisig, so wie ich es erwartet hatte. Im Gegenteil, seiner Stimme schwang mehr so eine Andeutung von Herausforderung mit. Oh Gott. Was war, wenn er einer dieser Jungs war, die absolut nicht aufgeben wollten? Bitte nicht. "Nein", sagte ich und schüttelte den Kopf. "Das war kein Korb, es war einfach nur eine freundliche Ablehnung deines Angebotes."

"Wenn man es nett formuliert. Also war es ein Korb." Sein absolut nicht beleidigtes Auftreten irritierte mich. So hätte ich ihn nicht eingeschätzt. "Nimm es doch wie du willst." Und ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und ging.

*

"Wo zur Hölle warst du? Jewel!" Meine nicht ganz so ruhig aussehende Mutter stand im Türrahmen und sah mich mit funkelnden Augen an. Auf ihrer Stirn hatte sich diese ganz bestimmte Ader gebildet, die immer dann zum Vorschein kam, wenn sie wütend war. Und das war sie offensichtlich.

Es war ja nicht so, dass ich sie nicht verstehen konnte. Denn das konnte ich gut. Ich würde auch durchdrehen, würde mein Kind einfach abhauen , aber ich hatte trotzdem gehofft, das vermeiden zu können. Gerade als ich wieder zum Fenster hineingeklettert war - was sich als wesentlich schwieriger als das Hinausklettern erwiesen hatte - war sie gerade in meinem Zimmer gewesen, um nach mir zu sehen. Ein schlechteres Timing hätte ich wohl kaum auswählen können.

Sie zog eine Augenbraue hoch und legte den Kopf schief. "Kommt heute noch eine Antwort?" Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und spielte mit meinen Fingern. "Bei Aiden", seufzte ich und wusste, was für eine Antwort jetzt kommen würde. "Bei Aiden", wiederholte sie in einem kalten Ton. "Du hast dich in Gefahr gebracht um Aiden zu sehen." Sie zischte seinen Namen, was mich dazu bewegte, wütend aufzusehen. "Ja! Ich wollte meinen Freund sehen, um ihm zu erzählen, was passiert ist, was - wie ich anfügen darf - ganz normal ist für Leute mit einem funktionierenden sozialem Umfeld. Also tue nicht so, als hätte ich mich für nichts raus geschlichen!" 

Okay, funktionierendes soziales Umfeld war vielleicht ein wenig gelogen, aber mir war wichtig, dass sie meinen Standpunkt verstand - auch wenn ich so meine Zweifel hatte, ob für sie das überhaupt wirklich war. Seit der Sache mit meinem Dad hatte meine Mutter sich niemanden mehr wirklich geöffnet und hatte die starke Frau gespielt, selbst ihren Kindern gegenüber. Also war es logisch, dass sie nicht verstehen konnte, dass andere Menschen sich anderen manchmal mitteilen mussten. Aber sie konnte nicht erwarten, dass ich alles genauso machte wie sie. Ich war ein eigenständiger Mensch und sie musste das nun mal verstehen.

"Aber es war gefährlich, Jewel. Verstehst du das nicht?" Ich schüttelte den Kopf und ein paar dunkle Strähnen fielen mir ins Gesicht. "Welche Gefahr? Nur weil ich eine Leiche gefunden habe, bedeutet das nicht, dass ich mich in Gefahr befinde!"

"Natürlich tut es das!" Sie kam ein paar Schritte auf mich zu. "Du bist eine Zeugin, du warst die erste, die die Leiche gefunden hat und dem Mörder wird das nicht so passen. Du wurdest von ihm angegriffen!" Sie blieb ein paar Meter vor mir stehen. "Ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht weiß, was es war", widersprach ich in etwas leiserem Ton. Als ich ihr erzählt hatte, dass ich mir nicht sicher war, ob mein Angreifer überhaupt ein Mensch gewesen war, hatte sie mir kein Wort geglaubt.

"Es war ein Mensch, etwas anderes kann es nicht gewesen sein." In ihrer Stimme lag Ungläubigkeit. Sie hielt mich für wahnsinnig. "Schön, dann war es eben einer." Mein Tonfall wurde wieder etwas lauter. "Aber wenn er mir etwas ernsthaftes hätte antun wollen, wieso hat er es dann nicht getan, als er die Gelegenheit dazu hatte, hm? Er ist einfach abgehauen, einfach so und niemand anderes war da. Wir waren komplett allein, er hätte alle Zeit der Welt gehabt."

"Woher soll ich das wissen? Fakt ist, dass er dich angegriffen hat, welche Logik dahinter steckt ist doch egal!" Sie nahm sich nicht mal die Zeit, über meine Antwort nachzudenken, die meiner Meinung nach schon ziemlich logisch klang. Ich war alleine dort draußen gewesen, nur wir beide und eine Leiche. Freiwillig fuhr selten jemand dort raus und schon gar nicht aus Zufall dran vorbei. Meine Schreie hätte niemand gehört. Wieso war er - oder es - einfach verschwunden, ohne mich umzubringen oder ernsthaft zu verletzen? Das machte keinen Sinn.

"Nein, ist es nicht. Es ergibt doch keinen Sinn, dass-"

"Jewel!", unterbrach sie mich. "Hör auf zu argumentieren! Du hast dich selbst für Aiden in Gefahr gebracht und das war einfach nur dumm von dir. Und was sollte das mit der Attrappe? Wie alt bist du? 14?"

"Wenn du mich in dieses Alter zurück zwingst, dann ja. Hättest du mir einfach mein Handy gegeben, wäre das alles nicht passiert."

"Jetzt versuch nicht, mir die Schuld zu geben", sagte sie mit hochgehobenen Zeigefinger. "Ich habe nur versucht, dich zu beschützen und das aus einem offensichtlichen Grund." Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare. Argumentieren mit meiner Mum war echt kein Spaß. Ich seufzte, da ich wirklich keine Lust mehr auf diese Diskussion hatte. "Okay. Schön. Ich habe Mist gebaut und du bist sauer. Gib mir einfach Hausarrest und dann sind wir fertig. Okay?" Sie verengte die Augen ungläubig und schüttelte den Kopf. "Nein. Weil du es dann nicht verstehst."

"Dass ich mich nicht in Gefahr bringen soll? Schon klar." Egal, wie wütend ich war, ich schluckte es runter und presste meine Fingernägel schmerzhaft in meine Handfläche. Ich wollte - konnte - nicht mehr mit ihr reden. "Offensichtlich ja nicht. Es ist ja nicht so, als würde ich dir den Kontakt zu ihm verbieten, ich will nur, dass du ein wenig Zeit für dich hast, um das Erlebte zu verarbeiten."

"Aber das kann ich nicht alleine", antwortete ich. "Ich kann das am besten mit Aiden. Und Genevieve." Ich legte den Kopf schief. "Das mit Genevieve-", setzte sie an, aber ich ließ sie nicht zu Wort kommen. "Ihr Vater war betrunken. Nicht sie. Außerdem bereut er es jetzt und uns allen sind doch schon mal Fehler unterlaufen. Wieso machst du so eine große Sache draus? Ist ja nicht so, als würde nach den Ereignissen von gestern Nacht noch jemand über seine kleine Tanzeinlage reden."

Meine Mutter sah mich ein paar Sekunden lang stumm an, die Stirn in Falten gelegt. Dann seufzte sie und fuhr sich durchs Haar. "Ich will doch nur dein bestes. Und morgen kannst du deine Freunde wieder sehen. Zufrieden?" Ihre Stimme war kalt und sie sah müde aus. Mit einem schmalen Lächeln auf meinen Lippen nickte ich. "Zufrieden."

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