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An den Trainingshallen angekommen schlich ich mich an eine der Türen und spähte in die Halle. Es dauerte ich nicht lange und ich entdeckte ihn auf einem der Übungsplätze.  Wie hätte ich ihn auch übersehen sollen?

Er leuchtete. 

Und das war keine romantische Übertreibung, für mich glimmte er tatsächlich sanft vor sich hin, denn ich konnte seine Distira sehen. Ich hockte an der Tür und beobachtete, wie er sich mit seinem Trainingspartner gerade absprach, bevor sie wieder auf ihre Plätze gingen. Jeongguk stellte sich in Position und seine Distira kam in Bewegung. Sie schlug leuchtend blau was, wie immer, wenn er seine Magie lud. Es sah so faszinierend aus, wie seine Distira förmlich anfing zu brennen, als er angriff. Eine Elementarattacke? Fast vergaß ich meinen Auftrag, so abgelenkt war ich von seinem Tun und dem Farbenspiel seiner Distira, die dadurch auslöst wurde. 

Mein Herz wurde ein bisschen schwer. Warum er? Warum war ich eine dieser Hexen, die eine Person leuchten sahen, die für sie unerreichbar war? Ich hatte diesbezüglich wohl den Vogel abgeschossen, denn ich sah die Distira von Jeon Jeongguk. Jeongguk war eine Klasse für sich. Bestnoten in sämtlichen Fächern, Magier der Elementarmagie mehrerer Elemente und man sollte meinen, wenn man schon so mit Magie und Grips gesegnet war, dass man dann wenigstens hässlich wie ein Aal sein sollte, doch offensichtlich hatten die Götter keine Gnade mit dem Rest der Welt gehabt, denn Jeongguk war schön wie ein Engeln.

Ich seufzte leise und gönnte mir ein paar Momente, in denen ich ihn einfach nur beobachtete, wie er sich weiter duellierte. Er hatte die klare Oberhand und ich würde lügen, würde ich behaupten, dass das nicht attraktiv wäre. Wobei. Wahrscheinlich könnte er auch einen Löffel auf der Nase balancieren und ich würde es attraktiv finden. Sah man die Distira eines Menschen, dann hatte man eine besondere Verbindung zu diesem Menschen. Ich konnte nicht anders, als ihn zu lieben. 

Es war immer wieder erstaunlich, auf wie viel Magie Magier zugreifen konnte. Sie brauchten keine Hilfsmittel, um ganze Stürme loszulassen, es war wirklich beeindruckend. Ich konnte nicht mal eine Kerze anzünden, jetzt, wo ich Hut, Umhang und Stab nicht dabei hatte. Oder doch, ich konnte es schon, wenn ich die Rune an meiner Seite nutzte, aber die war eigentlich nur für den Notfall, denn sie zu nutzen, tat ziemlich weh. Sie brannte dann immer so schön.

Daher blieben für uns Hexen nur die Zuarbeiten, wie das Brauen von Tränken, das Legen von Karten und Weissagungen, das Zeichnen Bannkreisen und Pentagrammen oder das Vorschreiben von Runen. Nicht, dass die anderen Klassen das nicht auch könnten, aber warum sollten sie ihre Zeit damit verschwenden, wenn sie es auf Hexen abwälzen konnten? Sie hatten keine Zeit für so etwas. Sie waren zu Höherem bestimmt. 

Eigentlich hatte jede Klasse eine Fähigkeit, die den anderen Klassen vorbehalten war. Bei Gestaltwandlern war das selbstverständlich das Wandeln ihrer Gestalt. Magier hatten einen umfangreichen Zugriff auf Elementarmagie und Druiden waren bewandert in der Magie der Heilung. Beschwörer waren genauso selbsterklärend – die Beschwören sich kleine Geisterhelfer und Dämonen, die sie zu verschiedenen Zwecken nutzten. Wahrscheinlich waren sie und Hexen sich am nächsten, wenn man den alten Sagen glaubte. Barden beherrschten die Gabe der Stimmmagie und konnten durch ihren Gesang andere unterstützen, aber ihnen auch Schaden.

Doch wir Hexen? Wir hatten das Los der Flüche erhalten. Flüche. Niemand mochte Flüche. Sie waren eine dunkle, verdorbene Magie. Also waren wir Hexen nicht nur mit schier wenig Magie gesegnet, das bisschen Magie, dass wir hatten war auch noch sittenlos und verabscheuungswürdig. Überflüssig zu erwähnen, dass sie strengstens verboten waren. Früher – so hieß es – haben die Hexen durch ihre Flüche eine Schreckensherrschaft geführt. Grausam, gnadenlos und geißelnd. Damit sich das nie wiederholen würde, hatte man das Erlernen von Fluchmagie unter Strafe gesetzt. 

Ich für meinen Teil konnte mit dieser Vorgabe leben. Ein Fluch bedeutete nie etwas Gutes und diene in der Regel nur dazu, jemandem zu schaden. Dementsprechend hatte ich nicht vor irgendwas in die Richtung zu erlernen. Doch es wäre schon schön nicht unter Generalverdacht gestellt zu werden, nur weil man eine Hexe war und irgendwelche Hexen in der Vergangenheit abscheuliche Dinge getan hatte. Man konnte nicht mal behaupten, dass das Böse in dem Fall mit in den Genen liegen würde, ich war die erste Hexe in meiner Familie seit Generationen. 

Ich wurde in einer Tour für meine bloße Anwesenheit bestraft, dabei hatte ich mir sicher nicht ausgesucht, als Hexe geboren zu werden. 

Von meinem Platz aus beobachtete ich weiter, wie Jeongguk nun Blitze auf seinen Gegner warf und dieser geschickt ablenkte. Es schien ihm Spaß zu machen, denn seine Distira wechselte zu einem sanften Goldton mit gelegentlichen Ausstößen an Licht. Ich seufzte leise. 

Eigentlich war die Distira eines anderen zu sehen, das große Los. Das Zeichen für eine Hexe, dass sie den Einen oder die Eine gefunden hatte. Doch in der Regel zeigten sich die anderen Klassen eher unbeeindruckt, wenn man sich ihnen offenbarte. Man mochte zwar potenziell der beste Partner sein, den sie je haben könnten, doch den meisten fehlte der Mut sich auf eine Hexe einzulassen, zu sehr war man mit seinem eigenen Stand und den Schaden, den dieser durch eine Hexe nehmen würde, beschäftigt. Also blieb man als Hexe mit seinen Gefühlen auf der Strecke. Dass das Sehen der Distira einen unweigerlich in eine unglückliche, einseitige Liebe führte war daher absolut keine Seltenheit. Sich dagegen zu wehren war jedoch sinnlos. Man liebte die Person, deren Distira man sah und man würde nie jemand anderen so lieben wie sie.

All das war ein weiterer Grund, warum viele Hexen sich verbittert und gebrochen zurückzogen. 

Ich konnte es jetzt besser nachvollziehen. Der Gedanke Jeongguk irgendwann mit jemand anderem zu sehen brachte mich jetzt schon ins Grab und ich spürte die Phiole schwer in meiner Hand liegen. Ich wollte nicht so enden, wie meine Tante, die ihrer Zeit einen Druiden leuchten sah. Er hatte sie abgewiesen. Sie hatte versucht darüber hinweg zu kommen, doch nach zwei gescheiterten Verlobungen hatte sie aufgegeben. Der einzige, der noch an sie herankam, war ich. 

Meine Tante litt und ich wollte nicht so enden, wie sie. Also warum gerade er? Mein Leben wäre so viel einfach, wäre er auch eine Hexe. Oder ich hätte eine von den Hexen leuchten sehen. Warum konnte es nicht Jimin sein? Jimin war süß – wenn auch unfreiwillig – hübsch, schlau und hatte diverse Talente, die für eine Hexe wirklich erstaunlich waren. Top Boyfriend-Material. 10v.10. Absolut empfohlen. Doch dummerweise quoll mein Herz über vor Liebe für Jeongguk. [Trotzdem würde ich jeden stalken, der Jimin ans Höschen wollte.] Dass eine Hexe die Distira einer anderen Hexe sah kam leider viel zu selten vor. Offensichtlich war uns Hexen einfach kein Happy End vergönnt. Das war doch nicht fair. 

Konnte man es mir verübeln, dass ich für mein Happy End kämpfen wollte?

Wahrscheinlich schon. Ein Liebestrank war eine dreckige Lösung, doch ich sah seine Distira und ich war verzweifelt. Die Distira sagte mir, dass er als Partner perfekt für mich wäre, aber die Gesellschaft würde ihn dazu bringen mir einen Korb zu geben, ohne es mit mir versucht zu haben. War ja auch nicht sein Herz, dass von irgendeiner uralte Magie dazu gebracht wurde, den anderen sehnsüchtig zu lieben. Er würde nicht derjenige sein, der sein Leben lang unter der Ablehnung zu leiden hatte. 

Er hatte mich vorher schon nicht wahrgenommen, weil Magier seines Kalibers dazu erzogen worden Hexen wie mich nicht zu beachten. Und nachdem er mir – wahrscheinlich nicht mal so unfreundlich, denn immerhin hatte ich ihn bisher nur anständig erlebt – meine Abfuhr erteilt hatte, würde er sein privilegiertes, perfektes Leben voller Glück und Freude führen und irgendwann einen Mann oder eine Freu heiraten, für die er nicht leuchtete, was ihm aber so ziemlich egal sein dürfte, denn lieben würden sie sich trotzdem. 

Es war nicht Jeongguk, der hier was zu verlieren hatte. 

Wahrscheinlich war es falsch, aber ich wollte auch glücklich sein. Ich wollte Jeongguk nicht haben, weil ich aufsteigen wollte oder ich einem kleinen Crush nachjagte. Ich wollte einfach nur glücklich sein und Jeongguk dabei auch glücklich machen. Ich würde der beste Freund aller Zeiten sein, das schwor ich hoch und heilig. Aber ohne diesen kleinen Glitzertrank würde ich nie eine Chance bekommen. 

Ich atmete tief durch und flitzte zu den Wasserflaschen der Magier, die an den Seiten abgestellt waren. Schnell nahm ich die von Jeongguk und öffnete sie. Dann entkorkte ich die Phiole und schüttete den Trank in die Flasche. Schnell stellte ich die Flasche wieder ab und sah zu, dass ich durch die dunklen Ecken der zügig wieder aus der Halle rauskam. Bemerkt hatte mich dabei keiner. Das war nach wie vor nicht wirklich ungewöhnlich. Wenn man nicht gerade jemanden wie Minkwan vor sich hatte, der auf Stress aus war und deswegen nach Opfer Ausschau hielt, dann wurde man als Hexe gerne eben genau so übersehen. 

Die Überzeugung, dass das neben einem psychologischen auch einen magischen Ursprung hatte, kam von Jimin und ich war inzwischen auch vom Hexenschleier überzeugt. Eine Art Kombi-Perk daraus, dass die anderen Klassen einfach nur sehr gut darin waren uns zu ignorieren und wir Hexen wiederum, nach allem, was wir so durchmachten gut darin und kleinzumachen, unauffällig zu sein und keinen Ton von uns zu geben, sowie eine Priese ... keine Ahnung. Was es auch war, in der Regel blieben wir ungesehen. Doch auch das war eine Sache, über die keiner sprach, die einen niemand aktiv beibrachte und wäre es dem Ministerium bewusst, dann wäre es auch sicher verboten. 

Ich hockte mich wieder an die Tür und wartete ab. Offensichtlich hatte ich meine Aktion genau richtig getimt, denn die paar Magier, die grade da waren, beendeten ihr Training und machten sich auf den Weg zu ihren Wasserflaschen. Jetzt gab es kein zurück mehr. Vor allem gab es das nicht mehr, als Jeongguk seine Flasche aufnahm und davon trank. Mein Herz blieb einen Moment stehen. Hoffentlich würde ich das nicht bereuen. 

Nervös biss ich mir auf den Fingernagel und trat erst einmal beiseite, damit die kleine Gruppe aus der Halle heraustreten konnten. Ich wartete kurz, bis er sich von seinem Trainingspartner verabschiedet hatte und nahm dann all meinen Mut zusammen. Ich räusperte mich. "Hey, Jeongguk!", rief ich und schloss zu ihm auf. Er wandte sich zu mir um und musterte mich und zu meinem Erstaunen verhärteten sich seine Gesichtszüge. "Was willst du?", blaffte er mich an und ich blinzelte verwirrt. "Ich wollte kurz mit dir Reden?", gab ich unsicher an und er schnaubte abfällig. 

"Ich wüsste nicht, was ich mit dir zu besprechen haben sollte. Geh mir aus dem Weg."

Was zur ...? So sollte das nicht laufen. Ich war völlig perplex. Er wollte an mir vorbei und in meiner Überforderung griff ich nach seinem Ärmel. Er reagierte prompt und streifte unsanft meine Hand ab. Dann packte er mich am Kragen. Mir entkam ein erschrockener laut, doch noch viel mehr erschreckte mich das wütende Aufleuchten seiner Distira. "Mach das nicht noch mal", zischte er mich hasserfüllt an, "du widerst mich an." In mir zerbrach etwas. Er schubste mich weg und ließ mich stehen. Hilflos sah ich ihm nach. 

Irgendwas ließ hier ganz und gar nicht nach Plan. 

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