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"Mit dieser Aussage hast du jetzt den IQ der gesamten Straße runter gestuft, Jackson."
"Das hast du irgendwo gelesen, hm?"
Ich schaue auf den Bildschirm meines Handys und fange an zu schmollen, als Jacksons Lachen ertönt.
"Netflix.",gestehe ich und seufze extra laut, um meine Aussage zu unterstützen.
"Ich kann mir vorstellen, wie du da sitzt, das hörst und dir-"
"Lass mich in Ruhe.",rufe ich, vielleicht etwas zu Laut, ein Lachen ernte ich dafür auf jeden Fall wieder von ihm. Meine Lippen zucken nach oben, verziehen sich ebenfalls zu einem grinsen.
Trotzdem schaue ich mit einem Schaufen weg und verschränke meine Arme vor der Brust, lasse meinem Blick aber dann doch wieder zu Jackson wandern, um letztendlich doch nichts zu verpassen.
"Versuchst du beleidigt zu sein, Chloe?"
"Ja."
"Dachte ich mir schon."
Ich lehne mich nach hinten in das Leder des Fahrersitzes und beobachte ihn. Während ich also vor der Arztpraxis in meinem Auto hocke und warte, bis Molly wieder kommt, steht Jackson ein paar hundert Kilometer weiter weg in seiner Küche und macht Essen. Frühstück, denke ich, immerhin ist es erst kurz nach Zehn.
"Stellst du mich wo anders ab?",bitte ich ihn und wende mich dem Blaubeermuffin zu.
"Wieso?"
Ich lasse die Verpackung in den kleinen Mülleimerartigen Behälter wandern, und zucke nebenbei mit meinen Schultern.
"Ich weiß nicht wo ich hin schauen soll."
Verlegen trinke ich an meinem Kaffee und lehne mich wieder zurück. Grinsend mustere ich ihn. Um sein Handgelenk schlingt sich schon das schwarze Lederband, sein Mittelfinger wird von dem breiten Ring geziert. Sein T-Shirt wird es sich schon wieder in der nächstbesten Ecke bequem gemacht haben, an hat er nämlich keins, lässt mir somit freien Blick auf die Adern auf seinem Unterbauch, die unter dem Bund der grauen Jogginghose verschwinden. Ich räuspere mich und spitze meine Lippen. Was solls. Ich meine, um verlegen zu werden ist es mittlerweile sowieso um einiges zu spät.
"Hm?"
"Ich meine, egal wo ich hin schaue, irgendwas verpass ich."
"Ich kann nicht deuten, ob du-"
"Positiv, Jackson, könntest du eigentlich als Kompliment nehmen."
Er lehnt sich gegen die schwarze Theke der Küche und zieht fragend seine Augenbrauen zusammen, weswegen ich schmunzelnd abwinke.
"Schon gut Babe, schon gut."
"Ich bin müde, deine Bemerkungen zu verstehen ist nicht so einfach."
Ich werde aufgehoben und mit Jackson zum Küchentisch getragen, kurz darauf sehe ich, wie er sein Handy wieder abstellt und gegen irgendetwas lehnt.
"Isst du auch?"
Mit einem Nicken deute ich auf den Muffin in meiner Hand und lasse letztendlich ein Stück davon in meinem Mund verschwinden. Nachdenklich summe ich zu der Stimme von Brent Faiyaz, welche im Hintergrund aus den Lautsprechern meines Autos dringt, während meine Aufmerksamkeit sich wieder auf Jackson legt.
Seine Haare fallen wirr auf seine Stirn, seine Nase ist so wie an vielen Morgenden immernoch etwas rot, dass er noch nicht all zu lange wach ist, kann ich mir vorstellen.
"Chloe."
Ich schiebe meine Brille wieder ordentlich zurück auf meine Nase und nicke auffordernd, damit er weiter redet.
"Du siehst hübsch aus. Ich mag deine Locken wirklich."
"Ich weiss, Jackson, dankeschön.",erwider ich schmunzelnd, weil er schon einige Male angemerkt hat, dass er Fan von davon ist, wenn ich meine natürlichen Locken einfach lasse.
"Und? Was sagst du?!"
Molly erscheint neben mir und knallt die Türe zu, wofür sie einen unzufriedenen Blick ab bekommt.
"Tschuldigung.",fügt sie noch hinzu, dreht sich mir aber entgegen. Ich blinzle ein paar mal und begutachte ihre Lippen.
"Ein Milligramm?",hinterfrage ich.
"Null komma fünf."
"Vielleicht sollte ich au-"
"Du lässt dir nicht die Lippen aufspritzen, Chloe.",kommt es sofort von Jackson weswegen ich ihn wieder anschaue.
Ich äffe ihn nach und bin diesmal diejenige, die einen warnenden Blick von ihm erntet.
"Du hast sowieso volle Lippen, wieso unters Messer legen?"
"Stimmt, das wäre wirklich zu viel.",entgegnet jetzt auch Molly und schüttelt skeptisch den Kopf.
"Dann nicht.",murmel ich. Schmollend verschränke ich meine Arme vor der Brust. Dann nicht.
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