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"Worauf willst du hinaus, Jackson? Die Wohnung kostet sicherlich ein kleines Vermögen."
Verwirrt blicke ich den hübschen Briten vor mir an, schaue mich dann aber weiterhin um. Der Bereich in der Küche, wo, denke ich, irgendwann mal ein Esstisch stehen sollte, ist rundum mit einer Glasfront ausgestattet, so, wie so einige Ecken in der Wohnung. Ich muss sagen, dass das echt schön ist, besonders, weil die Häuser und Straßen hier in der Umgebung echt total hübsch sind.
Jackson wirft mir den Schlüssel zu und lehnt sich gegen die Küchentheke.
"Die Wohnung, die Dad mir überschrieben hat-",erklärt er und deutet im Raum herum, weswegen ich verstehend nicke. Es ist wirklich schön. Hell, modern und sogar ein kleiner Garten ist vorhanden. Und Zentral, wirklich zentral. Bis zur Uni sollten es gerade mal ein paar Minuten sein, einen Kilometer, anderthalb vielleicht.
"Wirst du hier einziehen?",hinterfrage ich und lehne mich neben ihn.
"Ich dachte- vielleicht-"
Er fährt durch seine Haare und weicht meinem Blick aus, lässt diesen stattdessen auf die Aussicht gerichtet. Es ist dunkel, die Lichter, welche aus den Fenstern der anderen Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite aufblitzen, sind neben den Laternen, auch die einzige Lichtquelle draußen. Ich bin mir sicher, dass es schon kurz vor Mitternacht ist, wieso wir jetzt trotzdem in der hübschen Wohnung stehen, die anscheinend jetzt Jacksons Eigentum ist, weiss ich nicht.
"Ich dachte mir, dass du vielleicht- zu mir ziehst. Dass wir zusammen- naja-"
"Zusammenziehen?"
Er nickt:"genau."
Gerade als ich ansetzen will, etwas auf seinen Vorschlag zu sagen, schüttelt er den Kopf.
"Du musst nicht. Ich weiss, dass das wirklich ein- großer Schritt wäre, aber- ich würde mich freuen- also- wenn du drüber nach denkst."
Meine Mundwinkel zucken nach oben und verziehen sich zu einem Grinsen. Einfach, um dieses zumindest irgendwie verstecken zu können, lasse ich meine Haare etwas vors Gesicht fallen und lehne mich gegen Jacks Oberarm.
"Du hängst an deiner Familie, ich weiss schon. Ich- würde wirklich nicht zögern, aber- ich meine, wir haben schon darüber geredet, dass ich- ich kann kein spanisch und bin mitten in meinem Studium, ich hab keinerlei Chancen in Spanien."
"Jackson-"
"Ende des Jahres wird alles schwerer, fast schon unmöglich, Arbeit wirst du keine mehr finden können, und ein richtiges Visum wirst du nic-"
"Jackson.",rufe ich, nur diesmal lauter, um ihn unterbrechen zu können. Sofort bleibt er still und schaut mich fragend an, weswegen ich ihm einen flüchtigen Kuss auf drücke. Sanft fahre ich über seine Wange und lächel Jackson leicht an.
"Ich muss wissen welche Dokumente ich benötige.",bitte ich ihn.
"Wirklich?"
"Ich werd erwachsen, meine Familie kann ich- oft besuchen, richtig? Ich kann fließend Englisch, hab etwas Geld zurück gelegt und bald sollte auch die Sache mit dem Verlag durch sein. Also ja, tun wirs. Ziehen wir zusammen."
"Wirklich?"
Schmunzelnd nicke ich und werde sofort in eine Umarmung gezogen.
"Chloe."
"Jackson."
"Das ist toll."
"Find ich auch."
Ich lehne mich gegen ihn, während meine Finger unter sein Tshirt wandern und über seinen warmen Rücken fahren.
Meine Augen schließen sich. Ich kann immernoch oft nach Hause, oft genug. El studiert sowieso ein fast siebenhundert Kilometer weiter weg, Mom arbeitet viel und Ivan lebt auch sein Leben so, wie es ihn glücklich macht. Wieso sollte ich es dann nicht tun? Bei Jack zu sein ist nunmal Platz eins auf meiner Liste, um glücklich zu sein.
"Das Badezimmer ist größer als deins?",hinterfrage ich worauf Jackson leise lacht und nickt.
"Ja. Oben Badewanne, hier unten Dusche."
"Oben?"
Er schiebt uns etwas weg, weswegen ich meine Augen wieder öffne und geradewegs auf die breite, weiße Treppe schaue, welche nach oben führt. Durch das ebenfalls weiße Gitter, welches als Geländer dient, kann man schon erkennen, dass sich dort nicht mehrere Räume sondern ein einziges Zimmer befindet. Das Schlafzimmer und der kleine, angegrenzte Raum sind hier unten, so wie ein Bad anscheinend auch, was dort hin sollte, weiss ich also nicht.
"Was kommt da hin?"
"Deine Entscheidung."
Nachdenklich spitze ich meine Lippen:"überlegen wir noch."
Bejahend brummt Jackson vor sich hin und küsst meine Stirn.
"Ein Whirlpool."
"Hm?"
"Draußen, in dem Garten."
"Vorgemerkt."
Ich nicke und schaue zu ihm auf. Seine grünen Augen mustern mich eindringlich, weswegen ich ihn angrinse.
"Hi."
"Hey."
Meine Finger fahren über seine Wange, ziehen die Kontur seines Kiefers nach, einfach, weil ich das immer tue.
"Das wird super, Jackson."
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