22
Seufzend lehne ich mich gegen die kühle Wand und fange an, meine Zähne zu putzen, um Jackson den Platz am Waschbecken zu lassen. Dieses Bad ist aber auch wirklich klein, verdammt. Ich meine, das Haus ist riesig. Wirklich riesig. Aber das Badezimmer, welches mit Jacksons Schlafzimmer verbunden ist, lässt einem nunmal nicht sonderlich viel Freiraum zu zweit.
"Stop.",rufe ich hektisch, als ich sehe, wie die Zahnbürste sich seinem Mund nähert.
"Was?"
Entgeistert schaut der hübsche Brite mich an, weswegen ich schmunzeln muss.
"Erst nass machen, dann Zahnpasta, dann wieder nass machen.",erkläre ich.
"Nein?"
"Doch."
"Ich bin müde, lass mich in Frieden, Chloe."
Ich schüttel den Kopf, nehme ihm die Bürste aus der Hand und halte sie so lange unter Wasser, bis sich die Zahnpasta davon löst.
"Chloe."
"Psht, niemand benutzt nur ein mal Wasser."
"Genug."
"Nein, Jackson. Vorher und nachher nass machen, alles andere ist falsch."
Er seufzt nur und bleibt still, höchstwahrscheinlich, weil er weiss, dass ich jetzt sowieso nicht nachgeben werde.
"Erst Milch, dann Cornflakes."
Sofort verziehe ich mein Gesicht:"nein, Jackson, woher willst du wissen, wieviel Milch du brauchst?"
Sein Lachen lässt mich ebenfalls schmunzeln. Das ist pure Provokation. Wirklich. Ich meine, ihm ist bewusst, dass mich genau so etwas schon irgendwie stört.
"Ich bleib dabei, dass du viel zu leicht reizbar bist."
Ich piekse ein paar mal in seine Seite, weil ich weiss, dass ihn das kitzelt, ernte dafür sofort einen warnenden Blick.
"Das ist unangenehm."
"Das ist mir egal."
"Du weißt, dass du den Kürzeren ziehst, oder?"
"Wehe. Du übertreibst es wieder.",zische ich sofort.
"Ich liebe es, wenn du so Kratzbürstig bist, Chloe."
Wegen der Ironie in seiner Aussage und dem schiefen Grinsen, welches er mir durch den Spiegel zu wirft, verdrehe ich meine Augen und murmel ein:"Idiot.",vor mich hin.
"Jetzt."
Zufrieden drücke ich ihm die dunkelgrüne Zahnbürste in die Hand und lehne mich wieder gegen die Wand, um ihn zu beobachten. Seine dunklen Haare hängen wieder wirr auf seine Stirn herab, seine Nase ist ganz rot, so, wie fast jeden Morgen, was irgendwie wirklich süß aussieht. Meine Mundwinkel zucken nach oben. Ziemlich. Ich seufze. Es ist samstag und übermorgen gehts nach Hause. Diesmal macht mir das tatsächlich überhaupt nichts aus, immerhin ist es sicher, dass wir uns ein paar Wochen später schon wieder sehen können. Dass wir ein paar Tage weg fahren, eher fliegen, und die Zeit zusammen verbringen werden.
Seufzend beuge ich mich vor und spüle meinen Mund aus, was er mir kurz darauf gleich tut.
Abgelenkt greife ich nach der Haarbürste und öffne meine Haare aus dem Gummi.
Jacksons Blick ignoriere ich schlichtweg dabei. Ich meine, er reagiert auch nicht, egal wie lange ich ihn anstarre.
Ich werde still an ihn gedrückt was mich schmunzeln lässt.
"Du brauchst morgens wirklich viel liebe.",bemerke ich belustigt. Meine Finger ziehen kleine Linien auf seinem Rücken, fahren die Einkerbungen seiner Muskeln auf seinen Schulterblättern nach. Aufmerksamkeit sucht er sowieso. Sogut wie immer, eigentlich. Die letzten Morgende aber noch um einiges mehr.
"Gehen wir zurück ins Bett?",frage ich leise und spitze meine Lippen, um seine zu erreichen, was sich leider aber immernoch als gar nicht so einfach entpuppt. Weil er keine Anstalt macht, sich mir zu nähern, summe ich unzufrieden, ziehe ihn etwas zu mir runter und drücke ihm einen flüchtigen Kuss auf.
"Du siehst hübsch aus."
"Ich seh aus, als hätt ich in der Steckdose geschlafen.",entgegne ich sofort und schiebe ihn zurück ins Zimmer, nur, um mich kurz darauf auf sein Bett fallen zu lassen.
Gerade als Jackson Anschein macht, etwas zu erwidern, schüttel ich den Kopf und summe wieder, unterbreche ihn somit.
"Dein Grinsen verrät mir, dass irgendwas Blödes von dir kommt."
"Niemals."
"Red nicht, Jackson."
Er beugt sich über mich, weswegen ich ein paar mal blinzle um meine Sicht wieder etwas zu schärfen und ihn somit besser anschauen zu können.
"Du sollst deine Brille tragen, Chloe."
"Besser werden meine Augen dadurch sowieso nicht."
"Heute abend jammerst du wieder, weil du Kopfschmerzen hast.",bemerkt er nur.
"Lass mich."
Sogut es geht kneife ich in seine Wange und verteile küsse darauf, während meine Finger sich an seinen Nacken legen. Seine grünen Augen mustern mich eindringlich, und auch, wenn ich nicht deuten kann, was er denkt, macht mich das, wie so oft, unruhig.
"Das macht mich nervös.",gestehe ich wofür ich ein schiefes Grinsen ernte.
"Ich weiss."
Schmunzelnd drücke ich ihn an mich, merke, dass Jack sofort nach gibt und sich still auf mir nieder lässt weswegen ich ein ächzen von mir gebe.
"Weißt du, ich bin wirklich froh, dich zu haben, Jackson."
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