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Prolog - ER

Er hatte kaum einen Fuß über die Türschwelle des Clubs gesetzt, da hatte ich ihn schon gesichtet. Wie von selbst blieben meine Augen an ihm haften, während meine Hände ihre Bewegungen verlangsamten, als könnten sie so meine Sehkraft schärfen.

Aber hallo, wer bist du denn?

Ungeniert verfolgte ich von der Bar aus, wie der junge Mann seine Lederjacke an der Garderobe abgab und dann eine Hand prüfend durch sein tintenschwarzes Haar gleiten ließ, als säße nicht jede einzelne Strähne davon makellos. Er war hochgewachsen, aber nicht riesig oder gar schlaksig, seine Schultern wirkten kräftig, aber nicht übertrieben muskulös. Bunte Tattoos schlängelten sich in diversen Farben und Formen an seinen Armen empor, verschwanden in den Ärmeln seines schwarzen T-Shirts.

Ein gepflegter Dreitagebart zierte sein Gesicht, betonte seine markanten, hohen Wangenknochen und seine anmutig geschwungenen Lippen bis zu Perfektion. Gerne hätte ich auch seine Augenfarbe inspiziert, um meinen ersten Eindruck von ihm zu vervollständigen, aber leider war er dafür zu weit weg. Das lästige Blinklicht der bunten Scheinwerfer tat den Rest. Kurzerhand stellte ich Vermutungen an. Vielleicht waren sie grün? Nein, das passte nicht zum Rest seines äußeren Erscheinungsbildes. Blau? Hm, garantiert nicht. Braun? Ja, das passte. Bestimmt waren sie braun. So ein dunkles, tiefgründiges Kastanienbraun. Mysteriös und sexy und a-...

„Niall!"

Ich zuckte zusammen und hätte dabei fast das Glas in meiner Hand fallengelassen.

„Pennst du schon wieder?" Umständlich griff meine Kollegin Lish, an mir vorbei, schnappte sich eines der frischen Gläser, die ich gerade in den Schrank stapelte. Oder, besser gesagt, stapeln sollte. Im Augenblick war ich eher damit beschäftigt, den unfassbar attraktiven Typen dort drüben mit Blicken auszuziehen. Was würde ich nur dafür geben, jetzt nicht arbeiten zu müssen? „Stehst du neuerdings einfach zum Spaß im Weg, oder was soll das werden? Die Arbeit tut sich nicht von selbst!"

„Ja, schon gut." Kopfschüttelnd hielt ich ihr ein zweites Glas hin, als sie tatsächlich Anstalten machte, Hand anzulegen und mich rücksichtslos aus dem Weg zu schieben. „Chill. Heute ist doch gar nicht so viel los."

Lish zischte wie eine Giftschlange. „Du hast gut reden. Du musst dich um fast nichts kümmern."

Ungerührt erwiderte ich ihren taxierenden Blick. „Was daran liegen könnte, dass ich nur die Aushilfe bin, die keinerlei Qualifikation besitzt und beschissen bezahlt wird."

„Aber du wirst bezahlt, du frecher Blondgnom." Sie versetzte mir einen energischen Klaps an die Schulter. „Also beweg dich."

Dann spähte sie über meine Schulter hinweg, und im nächsten Moment zauberte sie schon ihr herzlichstes Kundenlächeln auf ihre Lippen, als hätte sie nicht soeben mit dem Gedanken gespielt, meinen Kopf ins Waschbecken zu halten.

Lish, die Chefin meiner Schicht, war unglaublich hübsch, das musste ich ihr lassen. Ihre asiatischen Gesichtszüge verliehen ihr zusammen mit ihrer schmächtigen Statur eine sanftmütige Aura, ihr strahlendes Lächeln wirkte, als könnte sie kein Wässerchen trüben.

In Wahrheit war sie jedoch eine gnadenlose Diktatorin. Jedes Wochenende kommandierte sie mich schonungslos herum, putzte mich ständig wegen irgendwelcher Kleinigkeiten hinunter, rieb mir ununterbrochen mein Barkeeper-Nichtwissen unter die Nase und trieb mich schlicht und ergreifend in den Wahnsinn.

Nicht sehr nett.

Da sie mit ihrer ruppigen Art aber auch dafür sorgte, dass randalierende, übergriffige Gäste vor der Tür landeten oder von der Polizei abgeholt wurden, verkniff ich mir jeden Kommentar dazu. Am Anfang hatte ich noch ordentlich über sie gejammert, mich selbst bemitleidet und sie als Sklaventreiber bezeichnet. Aber seit sie mal einem notgeilen Typen mit einem Regenschirm die Finger blau geschlagen hatte, nachdem der mir ohne Erlaubnis an den Hintern gegriffen hatte, hielt ich brav den Mund. Lish behandelte mich zwar wie den letzten Trottel, aber wenn es darauf ankam, war sie auf meiner Seite, und das zählte. Ich arbeitete meine fünf Stunden am Freitag und Samstag einfach ab, hörte mir ihre unwirschen Befehle an und ließ mich ansonsten am Arsch lecken.

Hin und wieder sogar wortwörtlich.

Nach meiner Schicht, versteht sich, sofern sich die Gelegenheit dafür ergab.

Neugierig spähte ich wieder in die tanzende, grölende Menschenmenge hinein. Wo wohl der attraktive Typ von vorhin abgeblieben war? Hoffentlich bequemte er sich früher oder später an die Bar. Und hoffentlich war er nicht hetero. Oder vergeben. Welche der beiden Möglichkeiten die schlimmere wäre, konnte ich nicht so recht beurteilen, aber ich würde einfach hoffen und ...

„Niall Horan!" Lishs Spüllappen traf mich in den Nacken. „Hopp, hopp! Sind Gnome nicht normalerweise fleißig? Beweg dich!"

Finster wandte ich mich ab. Seit sie mitbekommen hatte, dass mein Kumpel Louis mich Blondgnom nannte, schien sich das Wort unwiderruflich in ihren Wortschatz eingebrannt zu haben. Was hieß, dass ich den blöden Namen jetzt nicht mehr nur in Louis' Beisein hörte, sondern auch in der Arbeit. Jetzt musste ich nur aufpassen, dass Louis ihn nicht auch noch unter meine Kommilitonen brachte, denn dann wäre mein Leben wahrhaftig ein Albtraum.

Apropos Louis. Ich schielte auf die Uhr. Eigentlich wollte er gegen dreiundzwanzig Uhr kommen, um bei mir an der Bar vorzuglühen, bis ich hier fertig war. Mittlerweile hatte ich nur noch eine halbe Stunde bis Schichtende, und Louis war immer noch nicht da. Wahrscheinlich hatte er schon beim Hereinkommen irgendeine Frau abgegriffen und steckte dieser nun im Klo die Zunge in den Hals. Oder anderswohin. Gerne würde ich so tun, als würde mich das anekeln, aber da ich selbst das schon unzählige Male mit irgendwelchen Typen getan hatte, stand mir das wohl nicht zu.

„Hey, kann ich bei dir was bestellen?"

Seufzend ließ ich von den Gläsern ab. „Kommt darauf an, was du willst. Ich b-..."

Mein ‚Ich bin nur die Aushilfe und darf keine Cocktails mixen' blieb mir im Hals stecken.

Es war er.

Der Typ von vorhin. Der mit den schwarzen Haaren und dem engen Oberteil und dem sündhaft attraktiven Gesicht. Er stand vor mir an der Bar und sprach mit mir.

Sofort beschleunigte sich mein Puls um ein Vielfaches. Das war vielleicht meine Chance, mir ein Date für später zu sichern. Meine Fresse. Wenn jetzt auch noch die Persönlichkeit passte, würde ich diesen Typen seine Zunge überall hinstecken lassen.

„Hi! Klar." Vielleicht musste er das mit der Aushilfe doch nicht unbedingt wissen. Besser, er dachte, ich wäre ein heißer, gelernter Barkeeper mit geschickten Händen. Geschickte Hände hatte ich in der Tat, nur eben nicht beim Mixen von Cocktails, sondern bei ... anderen Dingen. „Was kann ich dir bringen."

Innerlich begann ich zu beten. Hoffentlich wollte er keinen Cocktail. Denn dann musste ich ihn an Lish weiterverweisen, und das wäre ein neues Level von peinlich und das Ende meines sexy Barkeeper-Images.

„Nur Bier." Er lächelte mich an, und oh mein Gott, jetzt hätte ich fast gesabbert. „Fünf Stück."

„Fünf?" Ich zwinkerte ihm zu, während ich mich nach dem Kasten bückte. „Alle für dich?"

Aus den Augenwinkeln registrierte ich, wie er innehielt und den Blick zu mir zurückwandern ließ – und reckte innerlich triumphierend die Fäuste empor, als er mich blitzschnell von oben bis unten musterte. Jetzt hatte ich seine Aufmerksamkeit. Bingo.

„Wer weiß." Er wartete, bis ich mich wieder aufgerichtet und die Flaschen auf die Theke gestellt hatte, ehe er mein Zwinkern erwiderte, und prompt verknotete sich mein Magen vor Vorfreude. „Später vielleicht auch eins für dich?"

Eigentlich wollte ich meine ungerührte, flirtende Fassade wahren, aber der Kerl war so attraktiv und allein mit seinen Blicken so vereinnahmend, dass ich mir mein dümmliches Grinsen nicht verkneifen konnte.

„Mit Vergnügen." Ich schob ihm die Flaschen hinüber, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, tippte dabei auf eine davon. „Deins geht auf mich."

„Danke." Obwohl er mich förmlich anschreien musste, um die harten Bässe zu übertönen, entging mir seine Stimmfarbe nicht. Sanft, dunkel und getragen. Beim Gedanken daran, was er mir mit dieser Stimme später alles zuflüstern könnte, zu fortgeschrittener Stunde in meinem Bett, rau und heiser und voller Lust, kroch mir im wahrsten Sinne des Wortes eine Gänsehaut das Rückgrat hinab. „Wann hast du aus?"

„Halbe Stunde noch." Mehr reflexartig als beabsichtigt befeuchtete ich meine Lippen, aber als ich sah, wie sein Blick für den Bruchteil einer Sekunde genau dorthin flackerte, brach mir der Schweiß aus. Meine Hände verkrampften sich um die Kante der Theke. Scheiße. „Ich werde dich finden."

„Ah." Sein Lächeln intensivierte sich, ehe er sich verschwörerisch über die Bar beugte. „Ist das eine Drohung?"

„Sag du es mir." Ich imitierte seine Körperhaltung. Die Art und Weise, wie die Funken zwischen uns flogen, raubte mir den Atem. „Soll es eine sein?"

Ungeniert ließ er den Blick an mir hinabgleiten, und könnten bloße Blicke jemanden ausziehen, stünde ich nun splitterfasernackt hinter der Bar. „Wir werden sehen. Bis später..." Mit hochgezogenen Augenbrauen spähte er auf den Anstecker an meiner Brust. „Niall."

„Unfair." Unzufrieden schnalzte ich mit der Zunge, während ich verfolgte, wie er sein Geld abzuzählen begann. „Jetzt habe ich ein Recht auf deinen Namen."

„Nope." Er ließ das P auf eine Art ploppen, bei der meine Hose eng wurde. „Ich muss dir doch einen Antrieb lassen, mich nachher zu finden."

„Oh, keine Sorge." Ich leckte mir die Lippen. „Den habe ich."

Zum ersten Mal seit Beginn unseres Gesprächs schien er tatsächlich in Verlegenheit zu geraten, denn seine Wangen nahmen unter seinem dunklen Teint einen rötlichen Schimmer an. Wie süß. Welche Rolle er wohl im Bett bevorzugte? Ich war so gespannt.

Der junge Mann schob mir das Geld hinüber und zwinkerte mir noch ein letztes Mal zu, dann wandte er sich ab und verschwand mit seinen fünf Bierflaschen in der wogenden Menge. Ich starrte ihm nach, bis er aus meinem Sichtfeld verschwunden war, und da ging mir erst auf, dass ich vollkommen vergessen hatte, seine Augenfarbe zu analysieren.

Frustriert schob ich mit dem Fuß den Bierkasten zurück unter die Theke.

Verdammt.

Aber, nun ja, ... wenn alles so lief wie geplant, würde ich heute Nacht noch die Gelegenheit bekommen, diese Analyse nachzuholen.

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Whoop, whoop. There it is.

Eigentlich wollte ich erst "Todgeküsst" fertig hochladen, aber das dauert wohl noch eine Weile, und so viel Geduld habe ich nicht. Sorry, not sorry.😏

Ich überlege, jedes Kapitel mit explizitem Inhalt mit einem (!) zu versehen - wer den Kram nicht lesen will, ist dann gewarnt. Mal gucken.👀

Einen guten Start ins neue Jahr euch allen noch!🎉🎇

Liebe Grüße & frohes Lesen!
Andi🌈


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