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5) Mr. Malik

Nachdem das Seminar geendet hatte und die übrigen Studierenden gutgelaunt schnatternd ihre Sachen packten, trödelte ich bewusst herum. Unnötig ausführlich beantwortete ich eine Mail auf meinem Handy, tat so, als bräuchte mein Laptop ein halbes Jahrhundert, um herunterzufahren.

„Hey." Maren schulterte ihren Rucksack. „Möchtest du auch in die Mensa? Die anderen gehen alle zusammen, wenn ich das richtig mitbekommen habe."

„Ich muss noch etwas erledigen." Entschuldigend lächelte ich ihr zu, während ich endlich den Laptop zuklappte. Zayn stand ebenfalls noch vorne am Pult und machte sich an seinen Kaffee-Utensilien zu schaffen, es sah also ganz so aus, als könnte ich ihn noch abfangen. „Geh ruhig schon vor, ich komme nach."

„Alles klar." Freundschaftlich klapste sie mir gegen die Schulter, als hätten wir uns nicht erst vor eineinhalb Stunden kennengelernt. „Ich halt dir was frei."

„Danke! Bis dann!"

Ungeduldig wartete ich, bis Maren aus dem Seminarraum geeilt war, um zu den anderen der Gruppe aufzuschließen, die sich offenbar zu einer Mensa-Gemeinschaft verschworen hatten. Sie schien sehr erpicht darauf zu sein, Anschluss in der Gruppe zu finden und Freundschaften zu schließen, und ich konnte es ihr nicht verübeln. Sie war allein hier in der Stadt, konnte nicht mal schnell am Wochenende in die Heimat fahren. Ihre Lebensqualität hing davon ab, dass sie sich hier Leute suchte. Bei mir sah das anders aus. Bei mir gab es keinen Druck, mir verzweifelt Freunde zusammenzukratzen, um nicht allein zu sein, ich hatte immerhin noch meinen Freundeskreis aus Schulzeiten, insbesondere Louis. Und ich hatte Harry. Letzterer war zwar mein einziger Freund aus dem Studium, aber das störte mich nicht. Da ich jeden Tag nach den Vorlesungen schnell wieder zum Zug musste und auch am Wochenende nicht an irgendwelchen WG-Partys teilnehmen konnte, weil ich Dienst im Murphy schob, könnte ich einen engen Freundeskreis hier in Dublin sowieso nicht pflegen.

Langsam pilgerte ich nach vorne, meinen Rucksack fest im Griff. Verstohlen behielt ich Zayn im Auge, doch der blickte nicht auf. Entweder hatte er nicht bemerkt, dass ich mich als Einziger noch im Raum befand, oder er ignorierte mich geflissentlich, weil er keinen Nerv für eine Konfrontation hatte.

Tja.

Diese Konfrontation würde er aber jetzt kriegen. Ob er wollte oder nicht.

Die Tür stand noch sperrangelweit offen, und als ich daran vorbeiging, zog ich sie nach einem kurzen Blick auf den Gang zu. Es musste nicht sein, dass irgendwelche Leute, die draußen herumlungerten, unser Gespräch mitbekamen.

Als die Tür ins Schloss fiel, ließ Zayn endlich von den blöden Kaffeebechern ab und hob den Kopf – und ich konnte förmlich sehen, wie ein oh-scheiße-Ausdruck über sein Gesicht huschte, dicht gefolgt von einem fürchterlich erzwungenen Lächeln.

„Niall." Er wandte den Blick wieder auf den Tisch hinab, verfrachtete die Milchpackungen in der Papiertüte. Bestimmt wollte er lässig und ungerührt und absolut cool wirken, aber das gelang ihm nicht. Die Art und Weise, wie er die arme Milch fast zerquetschte, verriet ihn. „Was kann ich für Sie tun?"

Obwohl ich mir geschworen hatte, ruhig zu bleiben, keimte prompt Ärger in mir auf. Tat er jetzt allen Ernstes so, als würde er mich nicht kennen? Als hätte er nicht Freitagnacht damit verbracht, sich im Murphy mit mir zu betrinken, zu tanzen, zu flirten und dann mit mir zu schlafen? Lachhaft.

„Komm schon, Zayn." Ich knallte meinen Rucksack vor ihm auf das Pult. „Ich weiß genau, dass du mich erkannt hast."

Zayn straffte den Rücken, seine Nasenflügel blähten sich. „Das ist mir durchaus bewusst, Niall. Allerdings ist mir auch bewusst, dass dieses Thema so schnell wie möglich vom Tisch sein sollte. Du bist hier Student. Ich bin dein Dozent. Hätte ich das gewusst, hä-..."

„Hättest du mich nicht angefasst?", fiel ich ihm unwirsch ins Wort. Für solche würde-hätte-Ketten fehlten mir definitiv die Nerven. „Für solche Einsichten ist es jetzt zu spät, würde ich sagen. Außerdem hatten wir beide keine Ahnung, also sind wir auch nicht schuld daran."

„Du klingst so bitter." Endlich stellte Zayn seine Aufräumarbeiten ein, um mich richtig anzusehen, die Hände an der Kante des Pults abgestützt. „Was schwebt dir denn vor, was wir jetzt tun sollen? Sollen wir es an die große Glocke hängen? Dann bist du schneller aus diesem Seminar raus, als du bis Drei zählen kannst. Die Warteliste für Nachrücker ist endlos. Und ich bekomme wahrscheinlich eine Abmahnung oder werde rausgeworfen. Es sieht für uns beide also nicht gut aus. Möchtest du das?"

Aus irgendeinem Grund störte es mich, dass er mich hier so absägte. Aus irgendeinem Grund wollte ich mit ihm diskutieren, was seine Aussage mit das-Thema-vom-Tisch-bringen- und-nie-wieder-darüber-reden betraf. Selbstverständlich wusste ich, dass er Recht hatte, aber für meine Gefühle konnte ich doch auch nichts, oder?

Ich biss die Zähne zusammen. „Schon gut. Ich werd's nicht mehr ansprechen."

„Vielen Dank."

Dann trat Schweigen ein, doch keiner von uns rührte sich von der Stelle, und ich ahnte, dass da noch irgendetwas in ihm brodelte. Etwas, das über die reine Tatsache hinausging, dass er mit seinem Studenten geschlafen hatte, scheißegal, ob unwissentlich und unbeabsichtigt oder was auch immer.

„Niall", begann er dann auch schon. Scheinbar gequält schloss er die Augen, presste sich die geballte Faust an die Stirn, als müsste er die nächsten Worte förmlich aus sich herauszwingen. „Niall, wie alt bist du?"

Ich starrte ihn an. „Zweiundzwanzig. Warum? Was denkst du denn, wie alt ich bin?"

Zayn ächzte, und ich konnte nicht ganz definieren, ob vor Erleichterung oder in grenzenlosem Horror. „Am Wochenende im Murphy? Ganz ehrlich? Mein Alter. Aber als ich dich vorhin hier drinsitzen gesehen habe, unter all den frischen Schulabgängern, habe ich sofort das Schlimmste befürchtet."

„Oh." Langsam dämmerte mir, was ihn so in Schrecken versetzt hatte. „Du hast jetzt die ganze Zeit gedacht, ich wäre erst achtzehn oder so? Meine Fresse, Zayn! Und selbst wenn, dann..."

„Dann wärst du noch ein halbes Kind", zischte er mich an. „Du bist jetzt noch fast eines."

Bitte?" Ich verschluckte mich fast vor Empörung. „Entschuldige mal! Ich bin seit einem knappen halben Jahrzehnt volljährig und kann sehr gut entscheiden, ob und mit wem ich ins Bett möchte, aber danke für deine Sorge, alter Mann." Stirnrunzelnd hielt ich inne. „Moment. Wie alt bist du denn? Ich hätte dich auf maximal fünfundzwanzig geschätzt."

Zayn massierte sich die Nasenwurzel. „Ich werde in ein paar Monaten einunddreißig. Einunddreißig, Niall. Verstehst du jetzt, was ich meine? Das hier..." Er wedelte zwischen uns umher. „Ist völlig unangemessen. Nicht nur aufgrund unserer Rollenverteilung, sondern auch aufgrund des Altersunterschieds."

„Aufgrund des Altersunterschieds?" Ich konnte sein ganzes Geschimpfe diesbezüglich aufrichtig nicht nachvollziehen. Unter einem unangemessenen Altersunterschied verstand ich etwas anderes. Wäre ich fünfzehn und er fünfundzwanzig, sähe ich eher ein Problem. Aber mit zweiundzwanzig und dreißig? Garantiert nicht. „Wegen der paar Jahre?"

„Ja." Sein Kiefer bebte. „Wegen der paar Jahre, Niall, und wegen der Tatsache, dass du mein Student bist, den ich am Ende dieses Semesters benoten muss! Von den Ethikrichtlinien der Hochschule mal ganz zu schweigen!"

Wir lieferten uns ein stummes Blickduell, und ich beobachtete, wie die Ader an seiner Schläfe immer mehr zu pochen begann, bis ich mich sorgte, sie könnte platzen.

Innerlich versetzte ich mir einen Arschtritt. Was veranstaltete ich hier auch so einen Aufstand? Zayn hatte immerhin in allen Punkten Recht, mal abgesehen von seiner unbegründeten Panik wegen der läppischen Jährchen, die uns trennten. Wir mussten letztes Wochenende begraben und Stillschweigen bewahren. Problem gelöst. Ich war hier derjenige, der ein neues Problem produzierte, wo eigentlich keines sein müsste.

„Okay." Ich holte tief Luft, bemühte mich darum, kooperativ und vernünftig zu sein. Wenn ich weiter herumtrotzte, würde das nur sein Bild bestätigen, dass ich noch ein halbes Kind war, das keine Ahnung hatte, wie es sich verhalten sollte. „Soll ich das Seminar vielleicht doch verlassen?"

Offenbar erleichtert darüber, dass ich ihm endlich entgegenkam, fuhr Zayn sich mit der Hand übers Gesicht, und es kostete mich alle Mühe, nicht zu übertrieben die Ohren zu spitzen, als er über seinen Dreitagebart strich und ein raues Geräusch verursachte. Genau das hatte ich am Freitag auch getan. Sein Gesicht berührt. Meine Hände über seinen Bart hinweggleiten lassen, um exakt dieses Geräusch zu hören, seine Barstoppel unter meinen Fingerspitzen zu fühlen. Auch an meiner Wange hatte ich sie gespürt, als er mich geküsst hatte. An meinem Nacken und an meiner Schläfe, als er...

„Nein."

Ich schrak hoch. Meine Wangen brannten. „W-was?"

Zayn warf mir einen befremdeten Blick zu. „Die Chance, in dieses Seminar zu kommen, ist gering. Ich möchte nicht, dass du sie wegen mir und eines Vorfalls, den wir beide nicht so wollten, wegwirfst."

„Ein Vorfall, den wir beide nicht so wollten?" Ich wollte mich wirklich zusammenreißen, aber seine Wortwahl provozierte mich. „Zayn, nimm's mir nicht übel, aber der Sex mit dir war der beste seit einer halben Ewigkeit. Mir tut jetzt noch mein Arsch weh, wenn ich daran d-..." Ich verstummte, als ich seinem eisigen Blick begegnete. „Sorry."

„Entschuldigung angenommen." Seine Nasenflügel blähten sich. „Haben wir alles geklärt?"

„Ähm. Ja. Halt, Moment." Ich griff in meine Jackentasche. „Brauchst du deine Handynummer zurück? Ich bin mir sicher, du möchtest nicht, dass irgendein dahergelaufener Student aus deinem Seminar sie hat."

Zayn musterte mich mit einem undefinierbaren Ausdruck im Gesicht. „Du schleppst sie die ganze Zeit mit dir herum? Ich war mir sicher, du würdest sie sofort wegwerfen."

Nichtssagend zuckte ich mit den Schultern.

Zayn öffnete den Mund, als wollte er etwas erwidern, doch letztendlich seufzte er nur und nahm den Zettel entgegen. „Danke. Willst du einen Kaffee? Ich habe noch reichlich."

Mit gemischten Gefühlen starrte ich erst ihn an, dann die Kaffeekanne, dann wieder ihn. Langsam gingen mir diese hübschen Augen mit ihren hübschen, braunen Iriden und den langen Wimpern auf den Sack, ebenso der versöhnliche, gleichzeitig unmissverständlich distanzierte Blick.

„Nein, danke." Ich schob die Hände in die Hosentaschen. „Und danke für das Gespräch."

„Gerne. Es war nötig." Er hielt inne, betrachtete mich eingehend. „Mach's gut. Niall. Auf ein erfolgreiches Semester."

„Ja." Ich schenkte ihm ein halbherziges Lächeln, schon dabei, mich rückwärts vom Pult zu entfernen. „Auf ein erfolgreiches Semester. Mr. Malik."

Dann wandte ich mich endgültig ab, und während ich eilig auf die Tür zuhielt und fast auf den Gang flüchtete, glaubte ich, die ganze Zeit über seinen bohrenden Blick in meinem Rücken zu spüren.

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Whoopsie. Was denkt ihr bisher von unseren 2 Cuties?👀😏

Sorry btw für das späte Update - im Moment fokussiere ich mich eher darauf, "Todgeküsst" fertig hochzuladen, danach hat "Dirty Dealing" höchste Priorität😇 Uuuund ich sitze actually gerade am 1. Lektoratsdurchgang von "Church Boy", das im Laufe des Jahres im Weltenbaum Verlag erscheint😍 Ich freu mich schon sooo darauf, es als Buch in den Händen zu halten, jeez🥺

Soooo, there's that - dankeschön fürs Lesen, die Kommis & die Sternchen🥰🥺

Schönes Wochenende & liebe Grüße!
Andi💕



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