16) Verdächtig
Und wie er es mich sehen ließ. Vor allem Sterne. Sehr, sehr viele davon.
Als ich mich am Samstagmorgen aus dem Bett manövrieren wollte, musste ich prompt innehalten und das Gesicht verziehen, als stechender Schmerz mein Rückgrat hinaufzuckte. Drei Runden ausgiebiger Sex direkt hintereinander logen eben nicht. Vor allem, wenn man dreimal den passiven Part einnahm. Zayn hatte zwar vorgeschlagen, die Rollen durchzutauschen, aber ich war sehr glücklich mit der derzeitigen Verteilung, und da auch Zayn zufrieden zu sein schien, hatte ich dankend abgelehnt.
Dennoch wusste ich seine Geistesgegenwärtigkeit zu schätzen. Es gab genug Typen, die die das nur über ihre Leiche anbieten würden. Typen, die den passiven Partner als den schwächeren empfanden, als den, der sich unterordnete und sich beherrschen ließ. Solche Leute kamen bei mir nicht weit. Einem davon hatte ich sogar mal eine geknallt, als er mir irgendwelche widerwärtigen Fetische aufschwatzen und dabei absolut nicht nachgeben hatte wollen.
Gähnend fuhr ich mir mit der Hand übers Gesicht, rieb mir die müden Augen. Es war erst kurz nach sieben Uhr und eigentlich müsste ich noch nicht aufstehen, aber sobald ich wach geworden war, konnte ich es vergessen, mich nochmal hinzulegen. Schon gar nicht, wenn ich wusste, dass Zayn neben mir im Bett lag. Eigentlich wollte er gestern nach der dritten Runde pflichtbewusst seine Sachen packen und gehen, aber diesen Plan hatte ich vereitelt, indem ich mich kurzerhand auf ihn gerollt und seine Brust als Kissen missbraucht hatte. Natürlich hätte er mich einfach wegschieben oder mich ernsthaft dazu auffordern können, mich zu verpissen, und die Tatsache, dass er es nicht getan hatte, versetzte mich aus irgendeinem Grund in Hochstimmung.
Nachdenklich beobachtete ich, wie sich seine nackte Brust gleichmäßig hob und senkte. Sein Gesicht wurde fast vollständig vom Kissen verborgen, das er sich mit einer Hand an die Wange gepresst hielt, dafür lugte seine tiefschwarze Haarpracht umso ästhetischer unter der weißen Bettwäsche hervor. Ich konnte nicht widerstehen, ich musste einfach die Hand danach ausstrecken und die Finger durch die dicken, schweren Haarsträhnen gleiten lassen. Das tintige Schwarz faszinierte mich wieder und wieder. Es passte zu ihm und seinem dunklen Teint. Zu seinen Augen in der Farbe von frischen Kastanien. Zu seinen geschwungenen Lippen. Zu seinem Dreitagebart, der sich wohlgepflegt über seine Mundpartie und seinen markanten Kiefer erstreckte.
Mit einem seltsam flattrigen Gefühl im Bauch ließ ich meine Fingerspitzen auch über seine Wange gleiten, strich sanft über die Bartstoppel hinweg, berührte seine Lippen. Kaum zu fassen, dass ein Mann wie er seine wertvolle Zeit damit verbrachte, in meinem Bett zu liegen.
Im Gegensatz zu ihm war ich ein Niemand. Blass und durchschnittlich und unauffällig.
‚Hübsch' hatte er mich gestern dennoch genannt und mir dabei zärtlich das blonde Haar aus der Stirn gestrichen. Bei der Erinnerung daran wurde mir ganz warm. Schien so, als beruhe diese Faszination von diversen Äußerlichkeiten auf Gegenseitigkeit.
Schnell zog ich die Hand zurück, als Zayn sich zu regen begann. Murmelnd drehte er sich auf die Seite, bis er mir vollständig zugewandt war, wobei er sich endlich das Kissen aus dem Gesicht schob, wenn auch im Halbschlaf. Ich nahm an, dass er einfach weiterschlief und mir Gelegenheit bot, ihn noch weiter anzuglotzen, doch dann flatterten seine Augenlider auch schon, und ich beeilte mich, ein wenig von ihm abzurutschen. Es musste nicht sein, dass er bemerkte, womit ich die vergangenen zehn Minuten verbracht hatte.
„Hey, hey." Schief grinste ich ihm zu, während ich mich nach dem weißen T-Shirt streckte, das neben dem Bett auf dem Boden lag. „Gut geschlafen?"
Zayn antwortete nicht sofort, sondern nutzte die Zeit, um sich aufzusetzen und sich den Schlaf aus den Augen zu reiben. Etwas desorientiert sah er sich um, dann blieb sein Blick an mir hängen, und zu meiner Erleichterung wandelte sich die Verwirrtheit in seinem Gesicht nicht zu Entsetzen oder Schock. Stattdessen breitete sich ein Lächeln darauf aus, ehe er sich wieder ins Kissen zurückfallen ließ.
„Guten Morgen." Scheinbar beiläufig sah er mir dabei zu, wie ich mir erst das T-Shirt überstreifte und dann in eine Boxershorts schlüpfte, aber mir konnte er nichts vormachen. Ich wusste genau, wo sein Blick klebte. Nämlich zu gleichen Teilen an den wunden Stellen, wo er meinen Hals etwas zu hart mit seinen Lippen bearbeitet hatte, und selbstverständlich an meinem Hintern.
Letzteren verbarg ich jetzt unter einer weiten Jogginghose, wobei ich ihm anzüglich zuzwinkerte. „Ey. Du glotzt."
Ungerührt verzog Zayn den Mund. „Bild dir bloß nichts drauf ein. Ich bin lediglich beeindruckt, dass du dich bewegen kannst."
„Lustig." Ich quittierte die Bemerkung mit einem emporgereckten Mittelfinger. „Nicht meine Schuld, wenn du nicht sanft sein kannst."
Er grinste. „Ich bereue nichts."
„Gut. Ich nämlich auch nicht." Ich zuckte zusammen, als ich einen zu schnellen Schritt in Richtung Tür tat. „Fuck."
Das Rascheln von Bettwäsche erklang, und einen Moment später stand Zayn schon neben mir, streifte sich in Windeseile seine Hose über. „Willst du Frühstück machen? Ich helfe dir."
Ich protestierte empört, immerhin hatte ich ihm neulich auch nicht beim Frühstück geholfen, aber Zayn ließ sich nicht abschütteln. Mit dem Resultat, dass wir nach einem kurzen – nicht gemeinsamen – Ausflug aufs Klo Seite an Seite in meiner winzigen Küche standen, Gemüse schnippelten, Toastbrot rösteten und Spiegeleier einschlugen. Wir sprachen nicht viel, tauschten nur hin und wieder ein paar Worte aus, hier und da auch eine kleine Berührung.
Einen Kuss hatten wir seit dem Aufwachen nicht geteilt. Um ehrlich zu sein, würde ich mir nichts sehnlicher wünschen, als das nachzuholen, traute mich aber nicht. Für eine reine, bindungslose Bettbeziehung küssten wir sowieso viel zu viel. Ein liebevoller Guten-Morgen-Kuss würde den Rahmen wohl endgültig sprengen.
„Das ist dein Elternhaus, oder?" Fragend sah Zayn zu mir herüber, während er die Spiegeleier in der Pfanne umherschob und aus tiefstem Herzen seufzte, als in einem davon der Dotter platzte. „Schöne Sache, dass sie dir die Wohnung hier unten zur Verfügung stellen."
„Ja." Ich zog die Augenbrauen hoch, verzichtete darauf, ihn für das ruinierte Spiegelei zu triezen. Das hatte man eben davon, wenn man die Dinger beim Braten nicht in Ruhe lassen konnte. „Woher wusstest du das?"
Sein kokettes Grinsen ließ mein verräterisches Herz schneller schlagen. „Ich habe die Klingelschilder gesehen. Maura und Bob Horan klang sehr nach deinen Eltern."
„Du hattest gestern Zeit, die Klingelschilder zu lesen?", gab ich trocken zurück. „Sportlich, wenn man bedenkt, dass du die Hände schon in meiner Hose hattest. Ich konnte kaum noch die Tür aufsperren."
Zayn warf den Kopf in den Nacken, um schallend zu lachen, und ich kam nicht umhin, innezuhalten und ihn starr vor Faszination anzusehen. Der Klang seines Lachens, die Lachfältchen um seine Augen, die Art und Weise, wie ihm seine unfrisierten Haare in die Stirn fielen, um sofort wieder von langen, schlanken Fingern zurückgeschoben zu werden. Wie zum Henker konnte es sein, dass...
„Was ist?" Obwohl er sich noch immer die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischte, hatte er mein Starren bemerkt. „Hab ich was an der Nase?"
„Nein", erwiderte ich wie in Trance. „Du bist nur ..."
Gott sei Dank schnitt mir ein Klopfen an der Wohnungstür draußen das Wort ab und hinderte mich daran, peinliche Geständnisse zu machen. Allerdings dauerte diese Erleichterung nur etwa zwei Sekunden an, denn dann ging mir auf, was diese Klopfen bedeutete. Es bedeutete nämlich, dass entweder meine Mutter oder mein Vater – oder beide – vor der Tür standen und ein Gespräch mit mir einforderten.
Abrupt ließ ich das Messer fallen, die Augen vor Entsetzen geweitet. „Fuck!"
Hektisch sah ich mich um. Lohnte es sich, Zayn zu verstecken? Oder unauffällig mit meinem Körper die Tür zu verbarrikadieren? Allerdings hatten wir bis soeben noch so laut gesprochen, dass unsere Stimmen im gesamten Treppenhaus zu hören gewesen sein dürften. Niemals könnte ich meinen Eltern jetzt noch vorspielen, dass sich niemand bei mir aufhielt.
„Zayn." Ich bemühte mich um einen ruhigen Tonfall, ahnte jedoch, dass ich scheiterte. Ich schob Panik wie ein Weltmeister. „Das ist höchstwahrscheinlich ... ähm ... meine Mutter. Was erzählen wir ihr?"
Zayn schluckte. Andächtig legte er den Pfannenwender zur Seite, schaltete pflichtbewusst den Herd aus. Die Spiegeleier waren vermutlich ohnehin schon fertig, lediglich Salz und Pfeffer fehlten noch.
„Deine Mutter", wiederholte er, einen gepressten Unterton in der Stimme, wie ich ihn noch nie von ihm gehört hatte. Ohne den Blick von mir zu nehmen, fuhr er sich mit der flachen Hand übers Gesicht. „Großer Gott."
Ich konnte ihm nur von ganzem Herzen zustimmen. Genau das wollte ich ihm auch mitteilen, doch dann erklang schon das Geräusch der sich öffnenden Wohnungstür, und da wusste ich zu hundert Prozent, dass es sich um meine Mutter handelte. Mein Vater blieb so lange im Treppenhaus stehen, bis ich die Tür selbst aufmachte, und wenn ich das nicht tat, verschwand er einfach wieder. Nicht so meine Mutter. Sie nahm grundsätzlich sofort das Schlimmste an und stürmte die Wohnung, als wäre sie ihre eigene. Was ja auch der Fall war, immerhin war es ihre eigene, aber ... nun ja. Das Wort Privatsphäre konnte sie in diesem Kontext wohl nicht einmal buchstabieren.
„Niall?" Ihre Schritte näherten sich. „Alles in Ordnung? Ich wollte dich noch fragen, ob du heute m-..."
Sie tauchte in der Küchentür auf und verstummte abrupt, als sie realisierte, dass ich beim besten Willen nicht allein war. Mit offenem Mund sah sie zwischen Zayn und mir hin und her. Wir standen noch immer nebeneinander an der kleinen Küchenanrichte, ich in Jogginghose und zerknittertem T-Shirt, Zayn und Jeans und oben ohne, wir beide barfuß und mit der schlimmsten Bettfrisur, die man haben konnte.
„Oh. Hallo." Eilig zauberte sie sich ein Lächeln auf die Lippen. Ein irritiertes Lächeln, das unsichtbare Fragezeichen wie Konfetti in die Luft schleuderte, aber immerhin. „Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du Besuch hast."
Ihr tat überhaupt nichts leid, das konnte ich förmlich riechen.
„Ähm. Ja." Ich räusperte mich. Meine Wangen waren schon wieder eifrig mit Überhitzen beschäftigt. „Mama, das ist Zayn. Er ist ein ... ähm ... mein ..."
Plötzlich war mein Kopf leer, meine Verzweiflung schier endlos. Was sollte ich ihr denn sagen? Dass er mein ... Fuckbuddy war? Ach, und außerdem auch noch mein Dozent? Und zehn Jahre älter?
Glücklicherweise – oder leider? – hatte meine Mutter sich längst selbst eine Version der Wahrheit zusammengereimt, denn noch bevor ich meinen Satz zu Ende führen konnte, weiteten sich ihre Augen auch schon.
„Er ist dein Freund? Niall, warum sagst du denn nichts?" Aufgeregt friemelte sie an ihrer Armbanduhr, bevor sie schnurstracks auf Zayn zumarschierte und ihm die Hand anbot. „Freut mich sehr! Ich bin Maura, Nialls Mutter."
Hilflos schielte Zayn zu mir herüber, doch ich schüttelte nur ernüchtert den Kopf und fügte mich meinem Schicksal. Das hier würden meine letzten fünf Minuten auf Erden werden, wenn wir nicht ein wenig Schadensbegrenzung betrieben.
„Die Freude ist ganz meinerseits." Wie üblich wirkte Zayns Lächeln perfekt, seine Körperhaltung rundum freundlich und entwaffnend, trotz Bettfrisur. Der Idiot wusste genau, wie er mit Menschen umgehen musste, egal, in welcher Situation – anscheinend auch, wenn er halbnackt in der Küche seines Fuckbuddys stand und sich unverhofft mit dessen Mutter unterhielt. „Ich bin Zayn."
Die Sache mit dem Freund stellte er nicht richtig, und ich hegte den Verdacht, dass es besser so war. Gott sei Dank sah er nicht aus wie Anfang dreißig, dann sollte meine Mutter auch keinen Verdacht schöpfen, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugehen könnte.
„Zayn", wiederholte Mama seinen Namen, ohne die Augen von ihm zu lassen. Sogar von hier aus konnte ich sehen, dass sie seine Hand fast zerquetschte. „Angenehm." Endlich ließ sie von ihm ab und trat einen Schritt zurück, faltete die Hände vor dem Körper und blickte erneut zwischen uns hin und her. Sie wirkte Zayn gegenüber nicht abgeneigt, aber dennoch auf der Hut. „Wie lange hältst du diesen reizenden jungen Mann denn schon vor uns geheim, Niall?"
Am liebsten hätte ich die Flucht ergriffen. Oder mich totgestellt. Wie Ziegen, wenn sie sich angegriffen fühlten.
„Ich habe nichts vor euch geheim gehalten", antwortete ich zögerlich. Nervös zog ich am Saum meines T-Shirts herum, froh darüber, dass sich sämtliche Knutschflecken an meinem Nacken unter dem Stoff verbargen. „Es ... ähm ... hat sich einfach nicht der richtige Zeitpunkt ergeben."
„Aha." Mama wirkte nicht überzeugt. Noch immer musterte sie Zayn in einer seltsamen Mischung aus Argwohn und Bewunderung. Bestimmt fragte auch sie sich, wie zur Hölle ich mir einen solchen Typen geangelt hatte. Dann hellte sich ihr Gesicht schlagartig auf. „Ah, bestimmt hast du Niall neulich heimgefahren, richtig?"
„Richtig." Zayn lachte verlegen, kratzte sich im Nacken. „Ich war sowieso auf dem Weg hierher."
„Wo habt ihr euch denn kennengelernt?" Ihr Argwohn schwand dahin, wich widerwilliger Sympathie. Selbstverständlich war auch sie Zayns Charme verfallen, der dafür sorgte, dass man ihn einfach mögen musste. „Studierst du auch Psychologie?"
„Fast." Zu meiner unendlichen Dankbarkeit übernahm Zayn das Reden und zwang mich nicht dazu, ebenfalls etwas zu der Story beizusteuern. „Sozialpädagogik ist meine Fachrichtung. Wir haben einen Kurs gemeinsam."
Beeindruckt schnaubte ich in mich hinein. Schlau, schlau. Er log nicht direkt, sondern mogelte sich lediglich um die Wahrheit herum. Alles eine Sache der Formulierung. Lernte man das etwa im Sozialpädagogikstudium? Spannend.
„Wie schön!" Jetzt klang sie rundheraus begeistert. „Faszinierend, wie sich die Wege kreuzen können. Woher stammst du denn ursprünglich?"
Mit dieser Frage schien sie Zayn aus dem Konzept zu bringen, denn für einen Moment entgleisten seine Gesichtszüge, und da wusste ich, dass ich eingreifen musste.
„Mama!" Es fiel mir nicht schwer, einen empörten Tonfall anzuschlagen. Am liebsten hätte ich sie mit dem Pfannenwender aus meiner Wohnung vertrieben und ihr vielleicht auch noch das Spiegelei mit dem geplatzten Dotter hinterhergeworfen. „Lass ihn doch in Ruhe. Wir wollen jetzt erst einmal frühstücken, statt mit Fragen gelöchert zu werden. Welche frohe Botschaft bringst du mir denn?"
„Ja, ja." Missbilligend schnalzte sie mit der Zunge, doch das Lächeln, das ihre Mundwinkel umspielte, verriet sie. Sie fand die Situation ganz und gar wundervoll. „Deine Großmutter hat uns spontan zum Mittagessen eingeladen. Wir holen Greg vorher ab und fahren alle gemeinsam hin. Wie sieht es bei dir aus? Hast du Zeit?" Ihre Augen begannen zu glänzen. „Oh, und du kannst Zayn gerne mitbringen. Ich bin sicher, die anderen möchten ihn auch kennenlernen."
Mein panisch gequiektes „Auf gar keinen Fall!" überschnitt sich auf furchterregende Art und Weise mit Zayns höflichem „Nicht nötig, aber vielen Dank". Wenigstens in dieser Sache waren wir uns einig, ohne vorher eine Absprache getroffen zu haben.
„Vielen Dank für die Einladung", wiederholte Zayn, nachdem wir einen Blick getauscht hatten. „Aber ich muss nach dem Frühstück leider los."
„Schade!" Meine Mutter klang ehrlich enttäuscht. „Dann ein andermal. Du bringst ihn doch wieder mit, nicht wahr, Niall?"
Ihr herausfordernder Tonfall glich einem Messer, das sie mir an den Hals hielt, und ich rang mir ein Grinsen ab. „Klar."
„Wunderbar!" Begeistert klatschte sie in die Hände. „Was für eine Überraschung! Es hat mich sehr gefreut, dich kennenzulernen, Zayn! Bis demnächst!"
Er nickte nur und lächelte und winkte brav, als sie von dannen zog. Sekunden später fiel die Wohnungstür ins Schloss, dann erklangen ihre Schritte draußen auf den Treppenstufen.
Geräuschvoll stieß ich einen Schwall Luft aus, ließ mich gegen die Anrichte zurücksinken. „Scheiße."
„Du sagst es." Zayn gab ein fassungsloses Lachen von sich, das ebenso gut als Weinen durchgehen hätte können. Sein horrorerfüllter Gesichtsausdruck machte mir regelrecht Angst. „Ich kann nicht fassen, dass das gerade passiert ist. Niall, das war deine Mutter."
„Dessen bin ich mir überaus bewusst." Unsicher kaute ich auf meiner Unterlippe. „Zayn? Sind wir immer noch ... na ja ... in Ordnung? Du wirkst gerade, als würdest du eine Menge bereuen."
Wieder gab er dieses bittere Lachen zum Besten, bei dem sich alles in mir zusammenzog. „Oh, glaub mir, ich sollte eine Menge bereuen. Aber..." Er pausierte, als müsste er sich die nächsten Worte mit großer Sorgfalt zurechtlegen. „Aber irgendwie bringe ich es nicht über mich, irgendetwas zu bereuen. Dich zum Beispiel. Es ist lange her, dass ich jemanden getroffen habe, der mich so vereinnahmt hat. Ich brauche noch eine Weile, um das zu begreifen."
„Ah." Ich schluckte gegen den Kloß in meinem Hals an. „Heißt das, du rennst jetzt nicht weg und beendest unseren Deal?"
„Absolut nicht." Er trat näher, umfasste wie selbstverständlich meine Hüften. „Jetzt ist es ohnehin schon egal."
Und als ich dann doch noch diesen Guten-Morgen-Kuss abstaubte, von dem ich vorhin noch so sehnsüchtig geträumt hatte, hatte ich das Gefühl, jeden Moment auf Wolken davonschweben zu müssen.
Verdächtig.
Sehr, sehr verdächtig.
--------------------------
vErDäChTiG
😃😃😃
*hust*
Danke & liebe Grüße!🥰
Andi🌈
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro