Kapitel 43 - Heiße Flammen und noch heißere Tränen
Arthur
Dicke Rauchschwaden stiegen in den dunklen Nachthimmel empor, der allerdings von dem beängstigenden Leuchten der roten Flammen erhellt wurde. Das gesamte Gebäude, in dem sich Kates Tattoostudio befunden hatte, brannte lichterloh, sodass mehrere Feuerwehrautos im Einsatz waren. Felicia rannte. Sie rannte auf ihre beste Freundin zu, die laut schreiend auf dem harten Erdboden hinter den hektisch gegen den Brand kämpfenden Feuerwehrkräften kniete und sich verzweifelt hin und her wiegte. Einige Fuß von ihr entfernt, gab eine ältere Dame mit dunklem Haar ein ganz ähnliches Bild ab, nur dass sie von einem schlanken Kuttenträger im Arm gehalten wurde. Kates Eltern.
Mit laut schlagendem Herzen beobachtete ich, wie Felicia sich neben Kate niederließ und schützend ihre Arme um sie schlingen wollte, doch die Tätowiererin schlug um sich, schüttelte hysterisch den Kopf mit dem langen schwarzen Haar und kreischte noch lauter, bis sie plötzlich erkannte, dass es sich um Felicia handelte und nicht um irgendeine andere Person des Clubs, die wahrscheinlich alle schon vergebens versucht hatten, Kate fortzuschaffen. Die Tätowiererin brach in den Armen ihrer besten Freundin zusammen, klammerte sich an meinen Engel, als wäre sie die Reling eines sinkenden Schiffes, welches von riesigen, erbarmungslosen Wellen in den tiefen und dunklen Abgrund des schwarzen Meers gezogen wurde. Wie betäubt schweifte mein Blick zu vier Polizisten, die anscheinend versuchten, Informationen von Felicias Vater und den anderen Club-Mitgliedern zu bekommen, doch sah es nicht so aus, als würden sie reagieren. Stumm standen die Member da und starrten an den Beamten vorbei, in die vor sich hin züngelnden Flammen. Nach einigen Minuten, in denen ich fassungslos mitansehen musste, wie die Polizei auf nichts weiteres als falsche Verachtung stieß, kreuzte der Blick des Presidents plötzlich den meinen, was ihn dazu brachte, zu mir hinüber zu marschieren.
,,Skellington'', murmelte er mit einem kalten Ausdruck in seinen eisblauen Augen und schwieg anschließend einen Moment lang, bevor er wieder zu Wort kam. ,,Die kleine Dolly, Kates Schwester, befand sich im Studio ... Sie arbeitete gerade an ein paar Skizzen ...''
Mir wurde übel und ich musste bittere Säure hinunterschlucken.
,,Das Tattoostudio befand sich im ersten Stock ... Warum ... Hat sie es nicht rausgeschafft?''
Felicias Vater machte ein noch finstereres Gesicht, als er ohnehin schon besaß.
,,Ich vermute, dass sie einen beschissenen Molotovcocktail durch das gekippte Fenster geworfen haben, der in unmittelbarer Nähe von der Kleinen explodiert ist.''
,,Wer ist sie?'', fragte ich angespannt, obwohl ich mir die Frage auch hätte sparen können.
Das Oberhaupt der Wölfe bleckte seine Zähne.
,,Unsere alten Clubmitglieder. Niemand sonst hätte ein Motiv ... Wir sind mit keinem in irgendeinen Streit verwickelt, außer mit ihnen.''
Verbittert presste ich meine Lippen zusammen.
,,Verstehst du jetzt, Skellington, warum Felicia nicht sicher ist? Warum ich sie in meiner Nähe wissen möchte?''
Ein verächtliches Stöhnen, welches ich einfach nicht zurückhalten konnte, verließ meine Kehle.
,,Aber anscheinend ist Felicia noch nicht mal hier sicher! Meinen Sie nicht, dass dieser ganze Club-Krieg eindeutig zu weit geht? Die Informationen gerade, hätten Sie der Polizei sagen müssen und nicht mir! Ein junges Mädchen ist gestorben, dass ihr ganzes Leben noch vor sich hatte und Sie alle halten sich dennoch an diese dämliche Regel, nicht mit der Polizei zu reden!''
,,Weil es eine reine MC-Sache ist, Junge! Hier geht es um Ehre und Loyalität gegenüber unserer Lebensweise! Aber davon verstehst du nichts, Skellington!'', knurrte der alte Wolf bedrohlich.
,,Diese Lebensweise ist einfach absolut krank! Sie opfern Leben für irgendeine beschissene Moral, die einer gottverdammten Sekte gleicht!''
,,Wähle deine nächsten Worte mit Bedacht, Junge'', knurrte der President bedrohlich, als ich auf einmal aus dem Augenwinkel wahrnahm, wie Felicia der am ganzen Leib klappernden Kate auf die Füße half. Nun huschten auch die Augen des Presidents zu den beiden jungen Frauen.
,,Hier'', sagte der alte Wolf kurz darauf und warf mir überraschenderweise einen Schlüsselbund zu. ,,Du kannst in Felicias Zimmer auf sie warten.''
Ich nickte, noch immer zornig und vollgepumpt mit Adrenalin. Denn ich wusste ganz genau, wenn meinem gefallenen Engel irgendwas passieren sollte, dann würde ich vom Jedi zum Sith-Lord werden.
- - -
Felicia
Der Morgen graute bereits, als ich Kate endlich dazu überreden konnte, sich die Schlaftabletten meines Vaters einzuwerfen, damit ihr erschöpfter Körper wenigstens ein wenig zur Ruhe kommen konnte. Meine beste Freundin hatte ununterbrochen geschluchzt, gewimmert und sich beängstigend an den Haaren gezogen, was mich mehr als beunruhigt hatte. Noch nie hatte ich sowas verstörendes und tief trauriges gesehen. Außerdem tat es mir leid, Arthur überhaupt nicht mehr verabschiedet zu haben. Diese Nacht war so ereignisreich gewesen, hatte sich von nahezu perfekt in den größten Alptraum verwandelt. Als ich in der Frühe ausgelaugt Kates Wohnhaus verließ, befand sich mein Vater noch immer völlig unter Strom am Ort des Geschehens und befahl Rippe, mich nach Hause zu begleiten. Der verlässliche Member und ich redeten kein Wort miteinander, sondern hingen beide unseren ganz eigenen Gedanken nach. Ich fühlte mich so verdammt einsam. Stundenlang hatte ich Kate in meinen Armen gewogen und war für sie da gewesen, ohne meinen eigenen Gefühlen freien Lauf lassen zu können, sodass mich der Schock von innen aufzufressen drohte. Desto verwunderter war ich, als ich meine Zimmertür öffnete und mir mein Rennfahrer besorgt entgegen lief.
,,Felicia'', flüsterte er aufgewühlt und nahm mich auf der Stelle in den Arm. Erst dann brach all der Kummer und die Verletzlichkeit aus mir heraus und ich begann hemmungslos zu weinen.
- - -
Obwohl ich mich so eng wie möglich an Arthur geschmiegt hatte, erwachte ich aus einem unruhigen und viel zu kurzen Schlaf.
,,Hey'', flüsterte mein Rennfahrer und strich mir liebevoll eine Strähne aus meinem müden Gesicht.
,,Hey'', entgegnete ich und blinzelte verschlafen mit meinen geschwollenen Augenlidern.
,,War der Schlaf wenigstens etwas erholsam?'', erkundigte sich Arthur vorsichtig und begann zärtlich meine Hüfte zu streicheln.
,,Nicht wirklich'', sagte ich leise und rümpfte meine Nase, da der verheerende Geruch der Rauchschwaden an meinem Körper, als auch meinem Kostüm, haftete, das ich vor Erschöpfung nicht ausgezogen hatte.
,,Ich muss unter die Dusche'', wisperte ich und sah Arthur traurig an. Er nickte und wollte etwas erwidern, da klopfte es an meiner Zimmertür. Synchron blickten wir beide zum Eingang, der sich langsam öffnete.
,,Guten Morgen'', murmelte mein Vater, der so aussah, als hätte er kein Auge zugemacht. ,,Honey ... Wir müssen eine Krisensitzung einberufen ...''
Ich atmete tief ein und erhob mich langsam von meinem Bett.
,,Ich spring rasch unter die Dusche und komme.''
,,Gut'', entgegnete mein Vater, wandte sich um und verschwand wieder.
Niedergeschlagen sah ich Arthur an.
,,Ich weiß nicht, wie lange diese Sitzung dauern wird ...''
Nun stand auch er auf, griff nach meinen Händen und verschränkte sie behutsam miteinander.
,,Wenn du möchtest, dass ich bleibe, dann warte ich hier auf dich. Ich kann aber auch verstehen, wenn du erstmal willst, dass ich gehe ...''
,,Nein'', sagte ich aufgewühlt und schloss die kleine Lücke zwischen uns. ,,Bitte bleib.''
Ein gerührtes Lächeln erschien auf Arthurs Gesicht.
,,Okay. Ich bleibe'', sagte er und küsste meine Stirn. Sehnsüchtig presste ich mich an ihn, schöpfte nochmal Kraft in seinen Armen, bevor ich mich auf den Weg zu meinen Verpflichtungen machte.
- - -
Betroffen saßen wir am Clubtisch und warteten darauf, dass mein Vater zu sprechen begann. Karli war anwesend und starrte mit blassem Gesicht und dunklen Augenrändern gedankenverloren ins Leere. Kate war nicht da. Keiner traute sich, unseren Treasurer anzusprechen, ja noch nicht mal, ihn richtig anzusehen. Noch nie war die Stimmung am Tisch so bedrückt und von einem solch schweren Schleier der Trauer belegt gewesen, wie an jenem Tag.
Mein Vater räusperte sich.
,,Es gibt keine passenden Worte, die ausdrücken könnten, wie schwer uns alle die vergangenen Stunden treffen.''
Ich schluckte und starrte, wie fast alle anderen auch, auf das dunkle Holz des Tisches hinab.
,,Wir wissen alle, dass es nur eine Person geben kann, die genug Hass in seinem Herzen trägt, um so eine Tat zu vollführen.''
Wütend biss ich die Zähne beim Gedanken an Frankie und auch Packs zusammen, während meine Clubmitglieder finster zu nicken begannen.
,,Wir haben bei dem letzten Treffen mit dem Kartell gesehen, wozu Frank in der Lage ist ... Wir haben weiß Gott alle kein großes Gewissen ... Haben unmenschliche Dinge getan und uns lange genug am Kummer anderer bereichert, doch immerhin tragen wir noch ein wenig Mitgefühl und Reue in unserem Herzen, was man von unserem ehemaligen Vice-President nicht behaupten kann.''
,,Es ist meine Schuld'', murmelte da plötzlich Ohnezahn. ,,Ich habe in den letzten Monaten so viel Zeit mit Frank und seinem Jungen verbracht, dass ich mich aus Angst vor den Veränderungen, die plötzlich im Anmarsch waren, auf die falsche Seite geschlagen habe ... Und als ich nun meinen Fehler einsah und die beiden vor versammelter Mannschaft bloß stellte, waren sie auf Rache aus ...''
,,Es ist nicht deine Schuld, Ohnezahn! So eine Gräueltat zu verrichten, war ausschließlich ihre eigene Entscheidung'', sagte ich bestimmt und sammelte dafür ein paar zustimmende Blicke der anderen Member ein.
,,Die Frage ist, ob sie ...'', mein Vater hielt kurz inne und seufzte schwermütig, bevor er fortfuhr, "Sie überhaupt wussten, dass ... Dolly sich noch im Studio befand ... Schließlich lässt Kate das Licht im Studio absichtlich immer brennen, um vermeintliche Übeltäter abzuschrecken und das wissen unsere Ex-Member ...''
,,Aber sie wissen auch, dass ich niemals ein Fenster gekippt lassen würde, wenn ich Feierabend mache!'', fauchte da auf einmal Kates kratzige Stimme im Eingang des Clubhauses, was uns alle erschrocken aufblicken ließ.
Meine Augen huschten zu Karli, der seine älteste und nun einzige Tochter bekümmert ansah.
Eine einzelne Träne kullerte aus Kates geschwollenen Auge über ihr bleiches, ungeschminktes Gesicht. Ihre vom duschen noch nassen Haare klebten an ihrer kreideartigen Haut.
,,Ich war nur kurz weg ... Wollte nur ein Buch aus meiner Wohnung holen, bevor ich wieder zu ihr gegangen wäre ... Diese Arschlöcher mussten genau beobachtet haben, wann ich das Studio verlassen habe!''
,,Vielleicht dachten sie, du hast Feierabend gemacht und vergessen, das Fenster zu schließen'', warf Holzfuß vorsichtig ein.
,,Es ist mir egal, was sie dachten! Meine Schwester ist tot!'', schrie Kate und schritt noch näher auf den Tisch zu. ,,Und das werden sie büßen! Ich will Rache und zwar so schnell wie möglich! Ohnezahn weiß, wo ihr Territorium ist! Er kann uns hinführen, noch heute Nacht!''
Mein Vater schüttelte den Kopf.
,,Ich verstehe deine Trauer, Katharina, aber sie werden mit solch einer Racheaktion rechnen und sich wappnen.''
,,Aber vielleicht überraschen wir sie auch mit einem sofortigen Angriff'', warf Karli mit vor Kummer glänzenden Augen ein.
,,Womöglich'', meinte Holzfuß, ''Sie denken sicherlich, wir sind vor Schock erstmal nicht in der Lage, einen strategischen Plan an den Tag zu bringen ...''
,,Und ich kenne das Gebiet gut ... Wir könnten uns wie Scharfschützen platzieren, für Unruhe sorgen und dann zuschnappen'', sagte Ohnezahn, der seiner Mimik nach zu urteilen noch immer mit einem furchtbar schlechtem Gewissen kämpfte und versuchte, es auf diese Weise wieder gut zu machen.
,,Dann sollten wir dich aber nicht mitnehmen'', knurrte da plötzlich Ulfi aufgebracht, ''Schließlich liegt dir was an Frankie und seinem Jungen, sodass du niemals in der Lage wärst, auf diese Missgeburten zu schießen. Wenn du nicht sogar wieder aus irgendeiner Laune heraus die Fronten wechselt, und uns ein Messer in den Rücken jagst!''
Ein Quietschen ertönte, als Ohnezahn wütend von seinem Stuhl aufsprang.
,,Ich habe meinen Fehler eingesehen! Und du hast recht, vielleicht würde ich zögern, mit einer Knarre auf unsere alten Freunde zu zielen, aber ich würde euch allen niemals mehr in den Rücken fallen und schon gar nicht auf diese Art! Ich weiß, dass Frankie grausam ist, nur deshalb bin ich zu euch zurückgekehrt! Lasst mich hier, in Ordnung. Das sehe ich ein. Aber macht euch keine Sorgen, dass ich Karli und seiner Tochter diese Rache verwehre! Ich zeichne euch die Lage ihres Territoriums auf und bete anschließend dafür, dass ihr alle heil wieder kommt.''
Ulfi reckte bei dieser Ansage seine große Knubbelnase in die Höhe, sagte aber nichts mehr.
,,Heißt das, wir überfallen heute Abend Frankies Club?'', hakte Rippe unruhig nach und sah meinen Vater mit großen Augen an.
Erwartungsvolle als auch verunsicherte Blicke ruhten auf unserem Oberhaupt. Er rang mit sich ... Rang mit der richtigen Entscheidung.
Mein Herz raste, als ich mich plötzlich von meinem Platz erhob und zu meinen Leuten zu sprechen begann.
,,Wölfe ... Karli ... Kate. Ich möchte diese Rache genauso wie ihr, möchte Frankie, Packs und alle die an dieser schrecklichen Tat beteiligt waren, leiden sehen. Doch glaube ich nicht, dass dies der richtige Weg ist ...''
Schockiert sah meine beste Freundin mich an.
,,Was redest du da, Feli?!''
Ich schluckte und zitterte vor Aufregung.
,,Was ist, wenn diese beschissenen Ghosthunters schon dabei sind, uns eine Falle zu stellen? Wenn sie das Tattoo-Studio in Brand gesteckt haben, um uns zu provozieren ... Wenn sie versuchen, uns an einen bestimmten Punkt zu locken, wo sie uns haben wollen ... Trotz dieses schrecklichen Ereignisses befinden wir uns auf dem richtigen Weg. Wir handeln nicht mehr mit unschuldigen Frauen, lassen seit einigen Jahren unsere Finger von Drogengeschäften und beginnen uns auf neue, legale Sachen zu konzentrieren, wie das Diner, dass neue Tattoostudio und auch die Werkstatt wird sicherlich bald wieder besetzt sein. Glaubt ihr nicht, wir können uns deswegen mit diesem grausamen Vorfall an die Polizei richten? Sie werden uns helfen. Frankie und seine Anhängsel werden ihre Rache bekommen! Nicht nur wegen diesem Brand, sondern auch wegen den Frauen und vielen anderen Delikten.''
,,Und was, wenn die Polizei, sobald wir unsere Regel aufheben und mit ihnen reden, dann auch uns belastet und hinter Gittern bringt?! Das ist zwar ein edler Gedanke, aber nicht machbar", sagte mein Vater bestimmt.
,,Außerdem will ich Blut für Blut, Feli! Wie kannst du es wagen, mir diese Möglichkeit nehmen zu wollen?'', warf Kate mir ungläubig vor.
,,Ich will dir nichts vorenthalten, Kate'', sagte ich und spürte, wie meine Augen sich unter ihrem vorwurfsvollen Blick mit Tränen füllten. Der Gedanke, dass meine beste Freundin mich für meine Meinung plötzlich hassen könnte, setzte mir ziemlich zu.
,,Ich glaube nur nicht, dass es richtig ist, auf Rache mit Rache zu antworten. Ich meine, was passiert dann mit uns? Was macht es aus uns? Das läuft doch nur darauf hinaus, dass wir uns so lange bekriegen, bis niemand mehr übrig ist ...''
,,Unser Vice hat recht'', sagte da Didi. ,,Wir sollten versuchen einen klaren Kopf zu behalten und nochmal in Ruhe darüber nachdenken, wie wir Frankie und seine Leute auf eine anderen weise niederstrecken können ...''
,,Schwachsinn!'', fauchte Kate. ,,Wenn wir die Schlange nicht köpfen, wird sie immer wieder zuschnappen, bis wir uns wünschen, dem ganzen ein Ende gesetzt zu haben!''
,,Und was, wenn neue Köpfe aus dem Hals wachsen?'', fragte ich meine beste Freundin, deren Gesicht mittlerweile nicht mehr bleich, sondern rot vor Zorn war.
,,Du hängst zu viel mit deinem Grafen rum!'', platzte es da auf einmal aus Kate heraus, was mich verschreckt meine Augen aufreißen und kurz darauf zu meinem Vater schauen ließ.
,,Grafen?'', fragte er in einem gefährlichen Tonfall.
Nervös ballte ich meine Hände zu Fäusten.
,,Ja ... Arthurs Name lautet ... Graf von Münzenberg'', antwortete ich tapfer.
Ein ungläubiges Raunen erfüllte das Clubhaus.
,,Von Münzenberg?'', wiederholte mein Vater knurrend. ,,Wie dieser Anwalt im Strafrecht?''
Ich nickte, während alle Augenpaare auf mir ruhten.
,,Ja. Dieser Anwalt ist sein Vater.''
Ein ungläubiges, verächtliches Lachen entglitt der Kehle meines Vaters.
,,Ist das dein verdammter Ernst, Felicia? Weißt du eigentlich, in was für Schwierigkeiten du uns mit diesem Kerl bringen kannst, oder womöglich schon getan hast?!''
,,Er würde niemals ...''
,,Halt den Mund!'', herrschte unser Oberhaupt mich an. ,,Wir werden jetzt abstimmen, ob wir heute Abend Frankie und seine Leute überfallen werden und anschließend wirst du dafür sorgen, dass das blaue Blut sofort unser Territorium verlässt! Und wenn du das nicht tust, Honey, dann schwöre ich dir, werde ich es tun!''
Bei diesen Worten stockte mir der Atem, während meine Sicht vor Tränen verschwamm.
,,Hast du mich verstanden?'', donnerte mein Vater, was mich bitter zum nicken brachte.
,,Ich möchte eine richtige Antwort!''
,,Ich habe dich verstanden'', sagte ich und spürte, wie mein Herz zerbrach.
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