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Kapitel 28 - Zwischen Secretary und Treasurer

Felicia

Entschlossen und gewappnet für alles, was kommen sollte, stand ich vor Karlis Haus, in dem Kate die untere und unser Treasurer mit seiner Old-Lady und Kates kleiner Schwester Dolly, die obere Etage bewohnte. Ich atmete noch einmal tief durch, straffte meine Schultern und klingelte. Kurz darauf surrte es, sodass ich die schwere Eingangstür des Familienhauses aufdrücken und die Treppe emporsteigen konnte. Ich wusste, dass Kate bereits in ihrem Tattoostudio war und hoffte, dass auch die anderen Damen des Hauses nicht da sein würden, doch glaubte ich es kaum, da eine Old-Lady stets in der Nähe ihres Mannes verweilte und Dolly selbstverständlich keine sozialen Kontakte außerhalb des Clubs hegen durfte. Kaum öffnete sich die obere Wohnungstür, bestätigte sich meine Vermutung, denn Karlis Frau Marlene begrüßte mich mit einem neugierigen Lächeln in ihrem bereits vom Alter gezeichneten Gesicht.

,,Felicia, wie schön dich zu sehen'', sagte sie freundlich, doch erkannte ich die Überraschung in ihrer, für eine Frau ziemlich dunkel klingenden Stimme.

,,Hey Leni. Ja, irgendwie haben wir uns in letzter Zeit nicht so oft zu Gesicht bekommen'', erwiderte ich und trat durch die mir offen gehaltene Tür, wo ich auch schon Karli mit einer Tasse Kaffee am Küchentisch sitzen sah.

,,Guten Morgen, Secretary'', ergriff er verwundert das Wort. ,,Ruft dein Vater nach mir?''

Ich räusperte mich. ,,Nein. Zwar bin ich aufgrund von Club-Angelegenheiten hier, doch schickt mich nicht unser President.'' Respektvoll und doch vielsagend, ließ ich meinen Blick zu Marlene schweifen. ,,Ich weiß, du bist eben erst nach Hause gekommen, doch kann dieses Gespräch nicht warten.''

Karli nickte verstehend. ,,Leni macht dir einen Kaffee und dann gehen wir in mein Büro.''

Die Augen der Old-Lady blitzten auf, doch gehorchte sie der stummen Aufforderung ihres Mannes. Ich war mir sicher, dass diese kleine, kaum merkliche Reaktion, gar nicht an dem Befehl ihres Göttergatten lag, sondern eher an der Tatsache, dass ich als einzige Frau des Clubs über all den anderen Damen stand. Ich hatte Verständnis für Marlenes Ärger. Zwar war Karli einer der gutmütigsten Club-Ehemännern, doch hatte sie, wie alle anderen Frauen des Chapters, keinerlei Stimme oder Entscheidungsrecht. Was Kates Mutter nicht ahnen konnte - dass ich mir fest vorgenommen hatte, dafür zu sorgen, nicht nur den Handel mit Minderjährigen in unserem Club zu unterbinden, sondern auch den Frauen eine Stimme zu geben und mich für ihre nicht existierenden Rechte einzusetzen. Doch dafür musste ich erst einmal mit Karli allein sprechen.

Mit einem gespielten Lächeln drückte mir die Old-Lady wenige Minuten später eine warme Tasse himmlisch riechenden Kaffee in die Hand.

,,Danke'', sagte ich aufrichtig und erkannte ein verletztes, aber auch entschuldigendes Funkeln in ihren grünen Augen, während Karli sich von seinem Stuhl erhob und mir mit einer Kopfbewegung zu verstehen gab, ihm zu folgen.

Das Büro des Treasurers befand sich am Ende eines schmalen Korridors, welcher am Wohnzimmer und Elternschlafzimmer vorbei führte. Ich kannte dieses Haus beinahe wie meine Westentasche, da ich dort früher sehr viel Zeit mit Kate verbracht hatte. Das Büro war damals Kate und Dollys Kinderzimmer gewesen, bis Kate aufgrund des großen Altersunterschieds zu ihrer Schwester die oberste Etage unter dem Dachboden zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Als meine beste Freundin dann in die untere Wohnung zog, kam Dolly nach oben und das Kinderzimmer wurde zu einem Büro umfunktioniert.

Ich war nervös, als Karli die Bürotür hinter uns schloss und wir gegenüber voneinander an seinem Schreibtisch Platz nahmen, doch hatte ich ein Ziel vor Augen und wusste, dass der Treasurer und ich bezüglich der Geschäfte des Clubs, dieselben Vorstellungen teilten. Und an diese Vernunft musste ich appellieren, um all die Informationen zu bekommen, die ich brauchte, damit ich mit klaren Worten zu meinem Vater und den üblichen Membern sprechen konnte. 

,,Nun sind wir alleine, Secretary'', begann Karli das Gespräch, ''Und ich ahne, dass es sich um eine ernste Angelegenheit handelt, über die du mit mir sprechen willst.''

Eindringlich und kühl sah ich den Treasurer an. ,,Du hast recht. Ich bin nämlich hier, weil ich wissen möchte, wie lange der Club schon mit Minderjährigen handelt.''

Karlis Augen weiteten sich überrascht, bevor sich ein bitteres Lächeln auf seinem Gesicht abzeichnete. ,,Du hast es also mitbekommen ...'', stellte er fest und lehnte sich auf seinem ledernen Sessel zurück.

Ich nickte. ,,Ja, ich befürchte nur leider viel zu spät.''

,,Kleines du weißt, dass ich dir das nicht sagen kann ... Sonst hintergehe ich meinen Club und meinen President.''

Wut brodelte in mir auf, während meine Augen sich zu gefährlichen Schlitzen verengten. Zornig beugte ich mich über den Schreibtisch. ,,Du meinst so wie der Club mich hintergangen hat?''

Nachdenklich sah der Treasurer mich an und ich erkannte, dass er mit sich haderte ... Er war sich nicht sicher, ob er mit mir reden oder es lieber lassen sollte. Ich war so verdammt zornig, doch wusste ich, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, temperamentvoll zu sein, denn so würde ich nicht zu Karli durchdringen. Ich musste gefasst und kalt wirken, ganz so, wie mein Vater tagtäglich.

,,Ich nehme an, dass diese Entscheidung getroffen wurde, als ich noch nicht Teil des Tischs war, sonst würde es bedeuten, dass ihr hinter meinem Rücken für dieses Geschäft abgestimmt habt ... Doch egal ob ihr es vor meiner Amtszeit oder währenddessen getan habt, eins steht fest, ihr habt mich nicht über diesen Handel im Bilde gesetzt, weshalb ich eine neue Abstimmung einberufen werde.''

Karli nickte ernst. ,,Das ist auch dein gutes Recht, Secretary. Nur was ich nicht verstehe ... Warum richtest du diese Worte an mich? Warum nicht an unseren President, oder an den ganzen Tisch?''

Gelassen zwirbelte ich eine Locke meines Haars um meinen Finger. ,,Weil ich weiß, dass du gegen dieses Geschäft warst und auch immer noch bist. Ich habe gehört, was du gestern zu meinem Vater gesagt hast. Auch dass er selbst mit sich gehadert hat, diesen Handel einzugehen, habe ich mitbekommen.''

Ein anerkennendes Schmunzeln breitete sich auf Karlis faltigem Gesicht mit dem ergrauten Schnauzbart aus. ,,Also hast du uns belauscht.''

,,Nein. Es war eher ein aufschlussreicher Zufall'', erwiderte ich ruhig und fixierte den Treasurer weiterhin, ohne mit der Wimper zu zucken. ,,Sagst du mir jetzt, seit wann dieser Handel besteht, Karli? Außerdem würde es mich interessieren, wer für und wer gegen dieses Geschäft gestimmt hat ... Frankie war definitiv für dieses Geschäft. Ich vermute sogar, dass diese beschissene Idee auf seinen Mist gewachsen ist, richtig? Aber was ist mit den anderen? Und wie hat mein Vater sich dazu bringen lassen? Ich kann ihn das alles nicht persönlich fragen ... Frankie hat einen zu großen Einfluss auf ihn.''

Ein finsterer Schatten legte sich über Karlis Gesicht, gefolgt von einem tiefen, verärgerten Seufzen. ,,Tatsächlich hat es nie eine Abstimmung gegeben ...''

Ungläubig riss ich meine Augen auf. ,,Aber ... das ist nicht rechtens ...''

,,Absolut nicht.'' Der Treasurer kräuselte unruhig seine Stirn. ,,Du bist eine clevere junge Frau, Felicia. Du hast erkannt, wer der Dorn des Clubs ist und du weißt auch, dass es für meine Familie und mich übel endet, wenn der Club erfährt, dass wir miteinander geredet haben ...''

,,Das weiß ich, aber das wird er nicht! Ich brauche nur ein paar Hintergrundinformationen, um so schnell wie möglich am Tisch sprechen zu können. Informationen, um meine Worte klug zu wählen und zu wissen, auf wen ich mich verlassen kann und wer den Mut haben wird, hinter mir zu stehen.''

Karli bedachte mich einige Sekunden in Gedanken versunken und mit zusammengezogenen Augenbrauen, bevor er sich auf seinem hinter dem Schreibtisch stehenden Sessel aufrichtete.

,,Na schön. Also der Handel mit den Frauen begann vor circa zehn Jahren.''

Bei dieser Zahl begann mein Herz laut gegen meine Brust zu hämmern. ,,Also zu dem Zeitpunkt, als meine Mutter starb?'', hakte ich vorsichtig nach.

Karli räusperte sich bekümmert. ,,Ja. Ich glaube es war tatsächlich dasselbe Jahr.''

Ich nickte und ballte unauffällig meine Hände zu Fäusten. ,,Weißt du, wie sie zu diesem Geschäft stand?''

Karli lächelte traurig. ,,Naja, wie du dir vielleicht denken kannst, war sie alles andere als begeistert davon ... Sie hat versucht, deinen Vater dazu zu bringen, sich gegen dieses Geschäft zu entscheiden, aber genau wie du, hat auch deine Mutter erkannt, dass Frankie einen viel zu großen Einfluss auf deinen Vater besitzt. Kurz darauf hat der Club für diesen Handel gestimmt.''

Diese Worte schnürten mir regelrecht die Kehle zu und ich musste automatisch an Arthur und seine Behauptung denken. Hatte er die Wahrheit gesprochen? Hatten der Club und die Entscheidungen meines Vaters sie in den Tod gestürzt? Mir wurde übel.

,,Und die Minderjährigen? Du sagtest es gab keine Abstimmung ... Also waren sie nicht von Anfang an Teil des Geschäfts?'', fragte ich und versuchte, so emotionslos wie möglich zu bleiben.

,,Nein. Dieser Handel begann erst nach dem Tod deiner Mutter'', erwiderte Karli. ,,Irgendwann schickte man plötzlich einfach diese jungen Mädchen mit ... Und weil der Handel ohnehin lief, nahmen wir sie einfach an. Holzfuß, Fritzi, Ulfi und ich waren gegen dieses sich neu einschleichende Geschäft, doch die anderen hatten nur das viele Geld, was diese verwahrlosten Mädchen uns einbringen würden, im Auge. Frankie redete auf deinen Vater ein, dass es diesen Mädchen, genau wie den Frauen letztendlich besser gehen würde ...''

Ich lachte verbittert. ,,Genau dasselbe was man auch mir eingeredet hat ...''

Erst jetzt erkannte ich, wie naiv ich in Wirklichkeit die ganze Zeit gewesen war. Jung, naiv und dumm!

,,Weißt du ... Ich bin mir sogar sicher, dass diese Mädchen nicht einfach so mitgeliefert wurden ... Ich glaube, dass Frankie hinter dem Rücken deines Vaters diesen Handel abgeschlossen hat.''

Ich biss bei dieser einleuchtenden Vermutung meine Zähne zusammen. ,,Nur hattest du keine Beweise für diese Anschuldigung'', stellte ich verbittert fest.

,,Richtig'', brummte der Treasurer.

Meine Gedanken sprudelten so wild, wie ein rauschender Wasserfall. Da war der hinterhältige Frankie, das Bild meiner verzweifelten Mutter und Arthur, den ich zu unrecht von mir gestoßen hatte.

,,Hat mein Vater meine Mutter geliebt?'', platzte da plötzlich eine Frage aus mir heraus, von der ich wusste, dass sie viel zu emotional war ... ,,Ich meine ... Sie sahen immer so glücklich aus ... Aber, das war nur eine Sicht aus naiven Kinderaugen, oder?''

Auf einmal nahmen Karlis kleine Augen einen weichen Ausdruck an. ,,Nein, das war es nicht, Kleines. Der Wolf hat deine Mutter geliebt. Doch hat sie ihn immer ein wenig mehr geliebt. Anastasia hat immer versucht, unseren President in die richtige Richtung zu lenken. Sie hatte ebenfalls einen großen Einfluss auf deinen Vater und das störte Frankie, genauso wie es deine Mutter störte, dass es auch bei ihm so war.''

,,Also mochten Frankie und meine Mutter sich nicht?'', fragte ich mit vor Trauer und Zorn bebender Stimme.

,,Nein. Überhaupt nicht. Deshalb glaube ich auch, will Frankie unbedingt, dass du Packs Old-Lady wirst, Felicia. Er hat Angst vor deinem Einfluss gegenüber deinem Vater. Er will dich unterdrücken. Dich ruhig stellen. Und es liegt an dir, das nicht mit dir machen zu lassen, Secretary. Du hast die Augen und die Stärke deines Vaters und die Schönheit und Intelligenz deiner Mutter. Nun ist es an der Zeit, diese Stärken zu erkennen und sie zu nutzen. Du willst Gerechtigkeit und Veränderung? Dann hör auf mit den Drogen, dem Trinken und den Tränen vergießen! Du hast großes Potenzial in dir und den nötigen Mut. Wenn du am Tisch sprechen wirst und eine Abstimmung verlangst, kannst du dich auf mich verlassen, Kleines. Ich gebe dir mein Wort.''

Ich schluckte ergriffen. ,,Danke, Karli. Das bedeutet mir sehr viel!''

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