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Kapitel 22 - Befriedigt im Bordell

Arthur

Allein auf dem Parkplatz suchte ich angespannt meine Umgebung ab, doch zu meiner Erleichterung schienen mir diesmal keine Kuttenträger aufzulauern.

Erregt huschten meine Gedanken zurück zu Felicias verführerischem Mund. Wow, dieses Erlebnis beim Grüne-Soßen-Denkmal war einfach bombastisch gewesen! Doch je länger ich daran dachte, desto mehr wurde mir klar, dass ich dies nicht hätte zulassen dürfen ...

Wie würde sie nur reagieren, wenn ich ihr offenbarte, wer ich wirklich war?

Sie würde doch glauben, ich hätte meine Verkleidung genau für solch einen Moment genutzt ... Damit der rote Baron das bekam, was sie Arthur nicht hatte geben wollen.

Doch so war es nicht! Klar, sie hatte einen Traumkörper und ein wunderschönes Gesicht, doch es war auch ihre taffe, widerspenstige und zugleich zuckersüße Art, die meine Sinne regelmäßig bis zur Betäubung überstrapazierten. Ich wollte sie mit Leib und Seele!

Völlig durch den Wind stieg ich auf meine Ducati, doch ich war viel zu aufgekratzt, um nach Hause zu fahren. Also beschloss ich, zu der Bar im Bahnhofsviertel zu fahren, das Mudança de cor. Ich wollte mich noch einmal bei dieser hilfsbereiten Freundesgruppe bedanken, die mich gerettet, versorgt, willkommen geheißen und vor allen Dingen mein Geheimnis nicht herausposaunt hatte. Ich fand die Bar schnell und parkte direkt vor dem Schaufenster. Als roter Baron betrat ich den Eingangsbereich und sofort fiel mein Blick auf viele bunte Regenschirme und Lampions, die fröhlich vor sich hin leuchtend, die Decke schmückten und ein faszinierendes Farbspiel an die steinernen Wände warfen. Spanisch-portugiesische Musik lief leise im Hintergrund, während die runden Tische mit Gästen jeden Alters besetzt waren.

,,Hey Mann! Wie cool, dass du wiedergekommen bist!'', ertönte da plötzlich eine freudige Stimme, was mich rasch zur Bartheke blicken ließ. Es war der aufgedrehte Italiener, der mit diesem riesigen Bären, der anscheinend nicht da war, die Direwolves verjagt hatte.

Plötzlich fühlte ich mich beobachtet. Zwar schienen sich die meisten Gäste nicht für mich zu interessieren, doch an wenigen Tischen begannen Leute zu tuscheln und mich neugierig anzustarren. Sie kannten den roten Baron. Gut, dass ich mich dafür entschieden hatte, meinen Helm aufzulassen! 

Lächelnd trat ich auf die Theke zu. Neben dem Italiener, Giuseppe, der auf einem Barhocker saß, erkannte ich hinter dem Tresen David, seine Frau Nova und den bunthaarigen Typen, der allem Anschein nach der Barkeeper war.

,,Hey'', sagte ich und begann, allen vieren nacheinander die Hand zu schütteln. ,,Wie gehts?''

David warf sich schmunzelnd ein Handtuch über die Schulter. ,,Uns gehts bestens, die viel wichtigere Frage ist, wie geht es dir?''

,,Ja Mann! Setz dich neben mich und hau raus!'', rief Giuseppe neugierig und klopfte auf den Barhocker neben sich.

Amüsiert nahm ich Platz, zog mir meine Handschuhe aus und legte sie vor mich auf die Platte.

,,Ich würde dir ja etwas zu trinken anbieten, aber ich denke, du bleibst durstig, oder?'', scherzte der Barbesitzer, der verstand, dass es mir nicht möglich war, meinen Helm abzunehmen.

Ich nickte und blickte über meine Schulter. Es wurde immer noch getuschelt.

,,Zu riskant. Aber ich freue mich, hier zu sein. Ich wollte mich nochmal bei euch bedanken.''

,,Ach, nicht die Rede wert! Jetzt erzähl mal ... Wie waren die letzten Tage?'', drängte Giuseppe zu wissen.

,,Sicherlich schmerzhaft'', warf die rothaarige Nova ein und machte ein leidvolles Gesicht.

,,Ich nehme noch Schmerzmittel und musste meine Wunden ununterbrochen kühlen, aber toi, toi, toi'', ich klopfte mit der Faust auf den hölzernen Tresen, ''mein Gesicht wird außer eine Narbe an meiner Augenbraue wieder in Ordnung kommen.''

,,Klingt gut'', meinte Giuseppe und reckte grinsend sein Shotglas in die Höhe, ''Auf dich und dein stählernes Gesicht, roter Baron!''

Ich lachte, während der Italiener das kleine Glas leerte und es hörbar auf die Theke runtersausen ließ.

,,Und ... hast du sie nochmal gesehen?'', fragte David interessiert, während er ein Whiskeyglas polierte.

Ich runzelte die Stirn und lächelte zugleich unter meinem Racing-Helm.

,,Ja ... Es ist mir nicht möglich mich von ihr fernzuhalten ...''

Der südländische Barbesitzer nickte verstehend, während seine dunklen Augen mit einem liebevollen Lächeln zu seiner Frau huschten. ,,Das verstehe ich ... Ich hoffe nur, du weißt was du tust ...''

Ich schluckte. Wusste ich, was ich tue?

,,Wir versuchen vorsichtig zu sein ...'', erwiderte ich und hörte selbst, wie schwach diese Antwort war.

,,Mensch bro, ihr könnt euch doch aber nicht ewig verstecken und heimlich treffen ...'', flüsterte Giuseppe, ''Ich meine ... Lassen die verfickten Direwolves die Tochter des Presidents etwa echt noch raus?''

Unruhig spielte ich mit meinen Handschuhen. ,,Naja ... Sie hat den Club irgendwie ausgetrickst ...''

,,Und wie?'', fragte nun der bunthaarige Barkeeper neugierig.

Ja ... Wie hat sie das nur gemacht? Ich war so euphorisiert gewesen, Felicia zu sehen, dass ich über diese Frage bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht nachgedacht hatte ...

Nova stupste den Barkeeper mit der Schulter an. ,,Wenn er es wüsste, hätte er nicht 'irgendwie' gesagt'', raunte sie ihm zu und blickte mich entschuldigend an.

,,Ihr seid jedenfalls immer herzlich bei uns willkommen'', meinte David lächelnd.

,,Ja Mann, und wenn du Hilfe brauchst, helfen wir dem roten Baron natürlich gerne!'' Giuseppe grinste.

,,Und natürlich auch Arthur'', fügte Nova leise hinzu, sodass niemand außerhalb der Theke es aufschnappen konnte.

,,Ich danke euch'', sagte ich und hätte die Freunde gerne sehen lassen, was für ein Lächeln ihre Worte auf meinem Gesicht auslösten.

,,Sag mal, was geht bei dir heute noch so?'', fragte Giuseppe und riss gespannt seine Augen auf.

Ich zuckte mit den Schultern. ,,Eigentlich nichts mehr.''

,,Nice! Hast du Bock mich zu unserem Freund Marcel zu begleiten?''

Ein wenig überrascht sah ich den von seiner eigenen Idee begeisterten Giuseppe an. Er war wirklich eine Frohnatur und seine gute Laune war einfach ansteckend.

,,Klar'', antwortete ich also, ''warum nicht. Soll ich dich auf meiner Ducati mitnehmen?  Ich habe sogar einen Zweithelm dabei.'' Wackelnd streckte ich den Helm in die Höhe, den Felicia noch kurz zuvor getragen hatte.

Der Italiener rückte seine graue Schiebermütze zurecht und winkte lässig mit der Hand ab. ,,Ach was! Marcels Schuppen ist ebenfalls hier im Bahnhofsviertel. Ich laufe grad hin.''

Ein rauchiges Kichern ertönte. ,,Alter, hast du etwa Angst, mit dem roten Baron auf seiner Maschine zu fahren? Innerhalb der Stadt kann er sowieso kein Gas geben'', meinte David und sah seinen Kumpel neckend an.

,,Es sei denn, wir fahren vorher noch eine Runde über die Autobahn'', warf ich ein und bedachte Giuseppe interessiert.

,,Quatsch! Ich habe doch keine Angst. Ich meine nur ... Also ich habe Marcel gesagt, dass ich gleich da bin ...''

Nova lachte erheitert. ,,Wann hast du ihm das denn bitte gesagt, Bambino?''

,,Ich habe ihm geschrieben! Du hast es nur nicht mitbekommen, weil du viel zu sehr von unserem portugiesischen Rosenkavalier abgelenkt warst!''

,,Ich glaube, seine Eier sind gerade ganz klein'', mischte sich der Barkeeper wieder ein und lachte quietschend.

,,Da würdest du wohl gerne einen Blick drauf werfen, was? Kannste aber vergessen!'', entgegnete Giuseppe und streckte ihm lächelnd seinen Mittelfinger entgegen.

,,Na komm schon, Giuseppe'', stichelte David, ''Sei keine Pussy und steig auf das rot-schwarze Monster.''

,,Bambino! Bambino! Bambino!'', feuerte Nova den Italiener an und klatschte dabei lachend in die Hände.

Erwartungsvoll sah ich Giuseppe an. Nun konnte er nicht mehr nein sagen, ohne zuzugeben, dass er sich tatsächlich fürchtete. Nach einigen Sekunden verdrehte er genervt die Augen und sprang von seinem Hocker.

,,Na gut, na gut. Dann los. Bringen wir es hinter uns.''

Schmunzelnd glitt auch ich von meinem Hocker und drückte meinem neuen Freund den Racing-Helm in die Hände. David, Nova und der Barkeeper folgten uns nach draußen.

Es war eigenartig, als sich plötzlich jemand anderes als Felicia hinter mir auf die Ducati schwang, schließlich war sie bis zu diesem Zeitpunkt die einzige gewesen, die ich je auf meiner Supersport mitgenommen hatte. Unsicher fuchtelte Giuseppe mit seinen Händen herum. Es war ihm sichtbar unangenehm, sich an mir festzuhalten und auch ich fand es ein wenig komisch.

David begann bei diesem Bild herzlich zu lachen, genauso wie Nova und der Barkeeper, die sich amüsiert die Bäuche hielten.

,,Mein Gott, stellt euch einfach vor ihr seid Brüder'', meinte der Barbesitzer und steckte sich eine Zigarette an.

,,Gute Idee, bro! Einer mehr oder weniger macht den Bock jetzt auch nicht fett!''

Und mit diesen Worten hielt Giuseppe mich so fest gepackt wie einen Sack Kartoffeln, während ich die Ducati zum Brummen brachte. Ich verabschiedete mich mit einem Nicken bei den drei Freunden und fuhr los. Mich brav an die Geschwindigkeitsbegrenzungen haltend, steuerte ich meine Supersport die Stadt hinaus in Richtung Autobahnauffahrt. Giuseppe hinter mir schien wie versteinert, steif saß er da und war kaum in der Lage, sich mit in die Kurven zu legen. Da es fast Mitternacht war, hatten wir eine relativ ruhige Autobahn vor uns - genau richtig, um ein wenig Gas zu geben. Also beschleunigte ich mit einem Mal und hörte einen lauten langgezogenen Schrei hinter mir, der sich wie ein 'FUUUUUUUUCK' anhörte und mich grinsend dazu brachte noch mehr Speed zu geben und die 220 km/h zu überschreiten.

Fast im Slalom überholte ich einzeln vor sich hin tuckernde Autos auf den drei Fahrspuren, während immer wieder ein 'AAAAAAHHHH' oder 'OH MEIN GOTT!!!' an meine Ohren drang.

Als ich irgendwann glaubte, von dem Griff des verrückten Italieners erdrückt zu werden, nahm ich eine Ausfahrt und fuhr über ein paar Ortschaften zurück nach Frankfurt, wo Giuseppes Angststarre sich allmählich auflöste und seine Arme mir wieder Luft zum Atmen gaben. Nichtsdestotrotz hatte mich diese Fahrt ziemlich erheitert und ich fragte mich, wie Alexander wohl bei 220 km/h auf einer Supersport reagieren würde, denn bis jetzt konnte ich ihn noch nicht dazu bringen, eine Runde mit mir zu drehen.

Wieder im Bahnhofsviertel deutete Giuseppe mir die Richtung zu seinem Freund Marcel. Doch hätte ich niemals erwartet, dass unser Ziel ein großes Gebäude mit rot beleuchteten Fenstern und einem Schild an der Außenfassade sein würde, auf dem 'zur Nacktschnecke' geschrieben stand.

,,Oh mein Gott!'', rief Giuseppe, als er sich den Helm vom Kopf gezogen hatte. Bleich wie ein Gespenst kniete er auf dem Bürgersteig und küsste den Boden, was mich amüsiert, aber auch ein wenig angeekelt die Stirn runzeln ließ. ,,Fuck! Junge, du hast sie doch nicht mehr alle! Ich habe mich fast eingepisst! Nie, wirklich niemals wieder steige ich mit dir oder sonst irgendjemanden auf so eine beschissene Maschine! Auch nicht, wenn sie so ein geiles italienisches Gefährt wie ich ist!"

Ich lachte laut, bis mein Blick wieder das Gebäude vor uns taxierte.

,,Ist das ...'', setzte ich an, doch ich traute mich kaum, die Frage zu stellen ...

Das blasse Gesicht meines Mitfahrers grinste schelmisch.

,,Jap, mein Freund, das ist ein Puff. Und weil ich mit dir ne' Runde gedreht habe, begleitest du mich jetzt da rein, der Laden gehört nämlich unserem Freund Marcel.''

,,Aber ich ...''

,,Nichts aber! Du bist doch ein Ehrenmann, oder? Außerdem sind die Miezen da drin echt schick. Wahre Edelnutten.'' Giuseppe wackelte vielsagend mit den Augenbrauen.

,,Aber ich habe kein Interesse an ...''

,,Ja, ja, ich weiß. Du stehst einzig und allein auf das Bikermädchen. Musst ja nur Hallo sagen, dann verziehen wir uns in Marcels Hinterzimmer.''

Ich seufzte schwerfällig, bevor ich mich mit einem Nicken geschlagen gab.

,,Okay, dann folg mir mal'', freute sich Giuseppe und trat die wenigen Stufen zur Eingangstür hinauf. Kaum hatten wir das Innere des Bordells betreten, befanden wir uns in einem Eingangsbereich mit einer Empfangstheke, hinter der eine schwarzhaarige und eine brünette junge Frau standen und uns ein selbstbewusstes Lächeln zuwarfen.

,,Giuseppe, wen hast du denn da mitgebracht?'', fragte die schwarzhaarige junge Frau und musterte mich neugierig, doch bevor der Italiener etwas erwidern konnte, meldete sich die Brünette zu Wort.

,,Sag mal, weißt du nicht, wer das ist?! Das Süße, ist verdammt nochmal der rote Baron!'' Sich die Lippen leckend kam die Brünette mit ihren roten High Heels auf mich zu und ließ ihre nussbraunen Augen über mein Racing-Outfit schweifen. ,,Du bist berühmt in der Underground-Szene", sagte sie erregt, ''Ich verfolge jedes deiner Rennen.''

Giuseppe neben mir schmunzelte, während ich mich verlegen räusperte.

,,Das freut mich.''

Die Prostituierte lächelte und kam noch einen Schritt näher. ,,Lust mich auf mein Zimmer zu begleiten? Ich verspreche auch genauso laut zu schnurren, wie der Motor deiner Maschine.''

Über diese Worte musste ich lachen. ,,Danke für das Angebot, aber eigentlich bin ich nur hier, um euren Chef kennenzulernen'', sagte ich höflich und beobachtete, wie sich ein enttäuschtes Funkeln in die Augen der Brünetten schlich.

,,Na schön ... Aber wenn du es dir anders überlegst, dann lass es mich wissen.'' Sie zwinkerte und gesellte sich wieder zu der Schwarzhaarigen, die uns gespannt beobachtet hatte.

Kichernd klopfte Giuseppe mir auf die Schulter und wir liefen weiter. Wir gingen an vielen Zimmern vorbei. Die meisten waren verschlossen. Aus einigen drang sinnliche Musik und aus anderen lautes Gestöhne. Bunte Lichter blitzten hier und da aus den Türspalten hindurch und exotische Düfte belegten die Luft. Am Ende des Ganges blieb Giuseppe vor einer Tür stehen und klopfte kurz dagegen, nur um dann einfach einzutreten. Das erste, worauf mein Blick fiel, waren zwei volle, vor uns hin und her wackelnde Brüste und ein kurzhaariger Typ mit nackten durchtrainierten Oberkörper, der sich keuchend an dem Hintern einer Blondine zu schaffen machte.

,,Fuck Mann! Schließ doch ab!'', regte Guiseppe sich auf. Rasch verließen wir wieder den Raum. ,,Sorry bro, Marcel ist sicher gleich fertig'', schmunzelte er.

Und tatsächlich, nach wenigen Minuten kam die Blondine in einem roten Minikleid aus der Tür geschlüpft.

,,Nora Baby, ich hoffe du hast später auch noch eine feuchte Pussy für mich'', meinte Giuseppe, ganz vernarrt in die riesigen Brüste, die aus dem Kleid zu platzen schienen.

,,Für dich doch immer, Giusi'', zwinkerte sie, bedachte mich kurz mit einem ebenso neugierigen Blick, wie die Schwarzhaarige im Eingangsbereich es getan hatte und verschwand dann den Flur hinunter.

,,Kommt rein'', rief da plötzlich der Typ aus dem Zimmer.

,,Hab doch gesagt, er ist gleich fertig'', lachte der Italiener und wir betraten auf ein Neues den Raum.

Der kurzhaarige Kerl zog sich gerade ein schwarzes Shirt über den Kopf und grinste entschuldigend. ,,Sorry ... Aber du hättest auch mal auf eine Antwort warten können, anstatt einfach einzumarschieren ...''

Giuseppe zuckte nur mit den Schultern. ,,Was solls, bro. War gut?''

Der Typ grinste. ,,Auf jeden. Heute hatte ich irgendwie ganz besonders dicke Eier.''

Amüsiert von diesem Wortwechsel und erleichtert hinter verschlossener Tür zu sein, zog ich mir meinen Helm vom Kopf. Die beiden Männer sahen mich an.

,,Hey! Jetzt sieht man ja mal dein Gesicht, so ohne Schwellungen. Bist ja ein richtig hübsches Kerlchen, wie unser David!'' Giuseppe deutete auf meine Augenbraue. ,,Musstest du genäht werden?''

,,Ja. Nächste Woche können die Fäden raus'', antwortete ich und fuhr mir durch mein zerzaustes Haar, das jedes Mal, wenn ich mir den Helm vom Kopf zog, in alle Richtungen abstand, wie bei einem verrückten Wissenschaftler.

,,Du bist also der geheimnisvolle rote Baron'', ergriff nun auch Giuseppes Kumpel das Wort. ,,Ich bin Marcel.'' Freundlich streckte er mir seine Faust entgegen. ,,Verdammt cool, dich in meinem Schuppen begrüßen zu dürfen. Habe gehört, dass du in einer gemeingefährlichen Lovestory drin steckst ... Also, wenn du mal den Kopf frei bekommen willst, dann such dir ruhig irgendeine meiner Miezen hier aus. Geht auch aufs Haus!''

Ich lachte verhalten. ,,Danke für das Angebot. Und schön dich kennenzulernen.''

Auch Marcel lachte. ,,Keine Ursache. Setzt euch. Nen' Drink?''

,,Klar'', antwortete Giuseppe.

,,Danke, aber für mich nicht. Ich muss noch fahren'', sagte ich, während ich an dem ovalen Tisch Platz nahm.

,,Ich kann dir auch ne' Coke anbieten'', meinte Marcel und sah mich fragend an.

,,Da sag ich nicht nein'', entgegnete ich und ließ mir eine Glasflasche reichen, nachdem der Bordellbesitzer zwei Gläser mit Whiskey gefüllt hatte. Kaum saß Marcel mit am Tisch, fischte er eine Tabaktasche aus seiner Jeans und begann einen Joint zu bauen.

,,Willst du auch nicht mitrauchen?'', fragte er, als er sich die fertige Tabakrolle in den Mund steckte.

,,Nein danke'', lehnte ich ab, ''Aber ne' Zigarette würde ich nehmen.''

,,Mensch ... Ehm, wie ist nochmal dein richtiger Name? Ich will dich immer roter Baron nennen'', lachte Giuseppe.

,,Arthur'', antwortete ich schmunzelnd.

,,Ah richtig, Arthur ... Du rauchst?''

,,Nicht wirklich ... Nur ab und zu'', erklärte ich.

,,Verstehe." Der Italiener grinste schelmisch.

,,Hier ...'' Marcel streckte mir ein Päckchen Camel entgegen, in dem bereits ein Feuerzeug steckte.

,,Danke'', sagte ich, zog eine Zigarette und das Feuerzeug heraus und steckte sie mir an. Auch der Joint wurde angezündet und rasch lag ein intensiver Kräutergeruch in der Luft, gefolgt von vor sich hinschlängelndem weißen Qualm, der sich wie ein Nebelschleier an der Decke verteilte. Ich nahm einen tiefen Zug von der Zigarette und spürte, wie das Nikotin erst meine Lunge durchströmte, nur um sich anschließend in meinem Blutkreislauf auszubreiten. Ich gab mir alle Mühe, nicht zu husten und innerhalb weniger Sekunden fühlte sich mein Körper ganz schwer an. Wie nannte man das? Nikotinflash?

,,Also hast du dich dazu entschlossen, um das Bikermädchen zu kämpfen?'', fragte plötzlich Giuseppe, während er genüsslich an dem Joint zog.

,,Die Situation ist noch schwieriger, als sie ohnehin schon aussieht ...'', antwortete ich und schüttelte niedergeschlagen den Kopf.

,,Wie meinst du das?'', fragte er weiter, während Marcel mich gespannt musterte.

Ich seufzte schwerfällig. ,,Also ... Felicia weiß nicht, wer unter dem Helm steckt ...'', erklärte ich und klopfte unglücklich auf meinen Racing-Helm, der neben mir auf dem Tisch lag.

Beinahe gleichzeitig klappte den beiden Freunden der Mund auf.

,,Alter, wie abgefahren ist das denn bitte?!''

Ich nickte. ,,Ziemlich abgefahren ...''

Marcel schmunzelte. ,,Ich glaube du musst uns nun die ganze Geschichte erzählen.''

- - -

,,Echt verrückt, Mann!'', meinte Marcel und nahm einen Schluck von seinem Drink. ,,Eure Geschichte macht Davids und Novas auf jeden Fall Konkurrenz.

,,Warum? Was war denn bei David und Nova?'', fragte ich interessiert.

,,Komm Marcel, bau noch ne' Tüte und ich erzähle was bei Ginger und David alles abging!''

Gebannt lauschte ich Giuseppes Erzählungen und konnte kaum fassen, was der Barbesitzer und seine Frau alles durchstehen mussten, bevor sie so glücklich sein konnten, wie sie es mittlerweile waren.

,,Das hätte ich nicht gedacht ...'', sagte ich völlig baff. ,,Die beiden hatten wirklich Glück, so gute Freunde zu haben'', fügte ich lächelnd hinzu und nahm mir noch eine Camel.

,,Stimmt.'' Giuseppe lächelte stolz. Da begannen die Augen des Italieners merkwürdig zu funkeln. Er schien in Erinnerungen zu schwelgen.

,,Wie habt ihr Jungs euch denn alle kennengelernt?'', fragte ich und griff nach dem Feuerzeug.

Giuseppe und Marcel sahen sich an und grinsten über beide Ohren.

,,Willst du die Geschichte wirklich hören?'', fragte der Italiener und zog erheitert die Augenbrauen hoch.

Ich nickte und blies dichten Rauch in die Luft. ,,Klar, ihr scheint schließlich eine echt coole Truppe zu sein.''

Giuseppe's Gesicht nahm einen schelmischen Ausdruck an. ,,Okay, Arthur, dann würde ich sagen, lehn dich zurück und nimm doch nen' Drink, denn das wird eine lange Nacht!''

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