Sie meinte dass er nicht verurteilen soll, vor allem weil sie jetzt nicht wirklich darauf achtet was sie spielen lässt! Aber hin und wieder findet er diese zukünftige Musik schon sehr fragwürdig. Manche Texte sind entweder sehr sexualisiert, gewalttätig oder einfach in einer Sprache die er nicht versteht. Dennoch kümmert er sich um die Wunden, ist nur ein bisschen her seitdem er sich das letzte Mal um Wunden bei einem lebenden Menschen gekümmert und diese versorgt hat. Die kleineren Schnittverletzungen sind schon zu und Schorf hat sich gebildet, sie nässen auch nicht und können offen bleiben. Nur die am oberen Rücken, die tieferen, sind teils noch offen oder wollen nicht ganz trocknen. Er kann sehen wie sie sich anspannt um keinen Schmerzenslaut von sich zu geben als er es desinfiziert, aber leider kann er da auch nichts dagegen tun. Um an die Wunden zu kommen musste sie sich ausziehen, zumindest hält sie sich das Nachthemd vor die Brüste und ist dann doch noch einmal hochgegangen, um sich eine Hose anzuziehen. Das macht die Sache weniger unangenehm für sie. Beim Anlegen des Verbands muss er dann aber doch so ein wenig in ihre Privatsphäre eingreifen, der obere Rücken ist dafür sehr ungünstig gelegen und der Verband soll ja auch so ein bisschen halten. Bei einem Mann wäre es einfach! Aber bei Frauen...
„Wir sind fertig, du brauchst ein neues Hemd, nicht wahr?" Undertaker bleibt hinter ihr stehen, wobei sie sich im nächsten Moment nach hinten lehnt und zu ihm hochsieht, er blickt ihr nur in die Augen. „Ich hätte das nicht sagen sollen, stimmts?" Der Grauhaarige runzelt die Stirn, was meint sie? „Das oben... ich hätte das nicht sagen sollen. Tut mir leid." Ach das meint sie. Undertaker lächelt leicht und zuckt mit den Schultern. „Weißt du... manche Dinge kann man nicht ungeschehen machen, Toni." Sie sieht auf die Seite und verzieht leicht das Gesicht. „Jetzt ist die Stimmung so scheiße unangenehm, ist dir das noch nicht aufgefallen?" Es doch noch nicht so viel Zeit vergangen, wie will ihr das bitte aufgefallen sein? Außerdem hat er sich nicht groß anders benommen! Nach außen wird aber nur eine hochgezogene Augenbraue getragen, was ihr ein Seufzen entlockt. „Normalerweise hast du deine Spitznamen für mich. Normalerweise. Jetzt? Nichts. Du legst mir eine Hand auf den Kopf oder auf die Schulter, jetzt? Nichts. Du siehst mir jetzt nur in die Augen damit du nicht auf meine Brüste schauen musst. Du bist angespannt, extrem. Normalerweise spielst du immer ein wenig mit deinen Fingernägeln, nichts. Und wenn wir das länger laufen lassen würden, würde mir auch mehr auffallen und wir beide driften immer mehr auseinander. Ich hatte das schon einmal, ich will das nicht wiederholen müssen." Undertaker lässt sie reden, hört ihr einfach nur zu. Ihm ist das nicht so wirklich aufgefallen, er wollte sich eigentlich nur noch respektvoller bei ihr benehmen! Aber auch er sollte etwas sagen, ansonsten ist es so einseitig. „Toni, ich benehme mich nur respektvoller, verstehst du? Ich erinnere dich nur an die anfänglichen Probleme mit dem Anfassen. Außerdem bist du in einer sehr aufgewühlten Stimmung wegen Michael und wenn ich dich nun beim Verbandswechsel mehr als nötig anfasse, du bist eh schon in einer sehr verletzlichen Position, könnte das zu mehr Problemen führen als eigentlich gewollt. Außerdem..."
Er schnaubt und zieht eine Augenbraue hoch. „Wir sind alle im Moment angespannt. Auch wenn es mir leid tut deinen kleinen Traum zerplatzen lassen zu müssen- Es liegt nicht nur an dir. Selbst wenn diese ausgesprochenen Worte in deinem Zimmer... mich ein wenig verwirren." Skeptisch mustert sie ihn, ist das alles? Kommt da noch etwas? Der Grauhaarige mustert ihren Blick, sie glaubt ihm nicht, hm? „Ich meine... ich kann auch weitermachen als wäre nie etwas geschehen und gewisse Dinge tun..." Er beobachtet ihre Reaktionen ganz genau, während er die Finger seiner rechten Hand an ihrem Hals nach oben gleiten lässt, die kürzeren Nägel sind nur leicht aufgesetzt. Mit einem Schmunzeln lässt er erkennen, dass er ihre Gänsehaut sehen kann und wie sie ihren Kopf sogar noch ein wenig nach hinten streckt. Im nächsten Moment legt er ihr seine Hand um den Hals, wobei ein wohliges Keuchen ihrerseits zu hören ist. Sofort schlägt sie sich die Hand auf den Mund und starrt ihn mit weit aufgerissenen Augen an, wobei auch bei ihm die Augen weit aufgerissen sind. Beide starren sich für ein paar Sekunden stumm an, während Toni's Gesicht dunkelrot anläuft. Nur zögerlich lässt sie die Hand sinken. „Das- Das vergessen wir bitte wieder." Undertaker öffnet vorsichtig die Hand und lässt sie sinken, wobei er nicht weiß wie er jetzt darauf reagieren soll. Das kam unerwartet. „Kann ich... nicht versprechen.", murmelt er leise und räuspert sich. „UNDERTAKER!" Er weicht ihrem Blick aus und macht sich daran alles aufzuräumen. Antoinette lässt sich nur nach vorn auf den Tisch fallen und spürt die Hitze in ihrem Gesicht. Das war noch peinlicher als alles andere zuvor! „Nicht zu viel bewegen, ansonsten gehen die jetzt schon geschlossenen Wunden wieder auf, Liebes!" Wenigstens ist er wieder bei Spitznamen.
Asrael grinst breit als sie wieder in ihr Zimmer kommt, ihre Gedanken waren ja immer frei zugänglich. Zumindest die aktiven. „Ob er das so schnell vergessen wird?" Ihr Gesicht ist immer noch rot, doch sie dreht sich um und zieht sich das neue Hemd an, darüber das Korsett welches sie vorn selbst schnüren kann. Mey-Rin hatte es ihr gezeigt. „Ich vergesse MICH gleich, halt die Schnauze." Ugh, der kann einen aber auch nerven. Mit der Schnürung fertig, das ist echt nichts für einen schnellen Start in den Tag, macht sie das Bett und öffnet das Fenster zum Lüften, ehe sie wieder runter geht. Asrael folgt ihr natürlich, er lässt sie sicherlich nicht aus den Augen. „Wo willst du hin? Du hast nicht einmal gefrühstückt." Toni wandert in die Küche und schnappt sich zwei der Kekse, ehe sie in den Verkaufsraum geht. Huh, da ist er nicht? Vielleicht im Sezierraum. Dort entdeckt sie Undertaker bei der Arbeit und hebt ihre Hand. „Oi! Ich bin unterwegs, brauchst du was?" Der Grauhaarige dreht leicht seinen Kopf, die Hände ein wenig blutverschmiert. „Nein... aber wo willst du hin? Und wie? Mein letztes Pferd wurde gefressen." Toni räuspert sich, was das Pferd angeht... „Ich will etwas abklären, dauert nicht lange. Und das mit dem Pferd- Lucifer hat es... modifiziert?" Die grünen Augen wirken sehr skeptisch, wobei sie ihn zu sich winkt und sie gemeinsam zum Stall gehen. Sie öffnet alle Türen, immerhin hat er blutige Hände und sie zu waschen würde mehr Zeit in Anspruch nehmen als das. Tatsächlich sieht er in der alten und eigentlich leeren Box sein eigentlich gefressenes Tier! Aber bis auf den Fakt dass es gesattelt und aufgezäumt ist, bereit zum Reiten, ist da nichts anders.
Toni schmunzelt leicht und holt das Pferd aus dem Stall, bevor sie nickt. „Pass gut auf! Ich dachte schon alles gesehen zu haben, aber... wie man sich täuscht." Sie klopft zwei Mal auf den Kopf und der ehemalige Shinigami tritt sogar einen Schritt zurück, als er die Wandlung mit eigenen Augen beobachten kann. Abgenagt, knöchern, nur noch hin und wieder ist Haut oder Fleisch zu sehen, die Ohren existieren nur noch so halb und in den Augenhöhlen leuchtet ein rötliches Licht. „Sie haben es gefressen, aber als untotes Pferd scheint man noch gebraucht zu werden. Nicht wahr, mein Mädchen?" Der knöcherne Schädel stupst gegen ihre Schulter und sie tippt wieder darauf, um draußen nicht aufzufallen. „Modifiziert, sagte ich ja." Von Undertaker kommt ein leises und ein bisschen überfordertes: „M-Hm...", bevor er nickt. „Sei einfach wieder pünktlich zurück, wenn es um das jüngste Gericht geht...", fügt er noch leise hinzu und geht dann wieder zurück. Toni sieht zu Asrael, dieser erwidert den Blick. „Ich glaube du hast ihn kaputt gemacht." So apathisch hat er den auch noch nicht erlebt. „Er hat so viel erlebt und dann ist es DAS? Ne..." Die Mundwinkel des Erzengels gehen hoch. „Stimmt, vielleicht hast du ihn vorher schon kaputt gemacht." Entgeistert starrt sie ihn an und geht dann zum Tor.
„Dafür läufst du. Ich hätte dich mitgenommen, aber nicht nach dem."
„OH Komm schon! Der war gut!"
„Du läufst!"
„TONI!"
„Nix da!"
Seufzend lässt er den Kopf hängen, wieso muss sie da so empfindlich drauf reagieren?
Dennoch schließt er hinter ihr das Tor wieder nachdem sie rausgegangen ist und geht neben ihr her, während sie in aller Ruhe auf dem so unscheinbaren Zombie-Pferd sitzt. Der Rücken brennt und die Schnitte sind dann doch ein wenig entblößt, da Undertaker nur noch ein kurzärmliges Hemd hatte. Sie muss es irgendwie schaffen Geld aufzutreiben um ihm das alles zurückzuzahlen. Oder im generellen einfach einkaufen zu gehen! Sie lebt wie ein Parasit bei ihm, das geht gar nicht. „Hast du eine Ahnung wie ich hier an Arbeit komme?" Asrael zieht eine Augenbraue hoch und erwidert ihren Blick ohne Emotionen zu zeigen. „So emotionslos wie du im horizontalen zu sein scheinst, wäre das doch-" „Ein Wort und ich ziehe deinen Arsch durch die Speichen der nächsten Kutsche, reiß dir deinen Kopf ab und spiele damit Fußball. Probier es noch einmal." Ist da jemand gestresst? Ich habe einen Witz gemacht. „Ich nicht." Ach herrje. „Wie wäre es mit dem Arzt? Vielleicht kann er eine Assistentin gebrauchen. Du hast Spaß, kannst ihn Dinge fragen, er kann sich um deine Wunden kümmern und du bekommst Geld. Was steht dagegen?" Sie weiß nicht ob sie dem ständigen Flirten gewachsen ist. Das muss sie dann die ganze Zeit machen, irgendwann könnte das ziemlich nach hinten losgehen! Aber spontan und auf die Schnelle wird sich da nichts anderes finden lassen, da wird sie darauf zurückgreifen müssen. Naja, es ist nur für die Zeit bis das alles vorbei ist und dann hat sie ihren eigenen Job wieder. Und ihre Wohnung! Und... ihr Leben, welches meist nur aus losen One night stands und einsamen Abenden mit ihrem Kater besteht. Nein, jetzt ist nicht die Zeit sich über so etwas Gedanken zu machen! Sie müssen hier einiges aufhalten. „Heimweh?" Asrael hat das natürlich mitbekommen, wobei Toni schnaubt. „Ich weiß es nicht. Einerseits will ich nach Hause weil- Es ist mein Leben! Andererseits... ich fühle mich hier schon fast ZU wohl."
Sebastian hebt seinen Kopf als er diese Auren spürt und kneift leicht die Augen zusammen. Ein Erzengel, ein Mensch und... irgendetwas, das er nur als nicht menschlich identifizieren kann. Es ist aber auch kein Tier! Somit warnt er den jungen Herrn vor, der mit ihm schon fast augenblicklich nach draußen geht um zu sehen wer oder was da auf sie zukommt. Er staunt nicht schlecht als er den fliegenden Engel sieht und Sebastian ihn aufklärt wer das ist. Ein Erzengel sogar, was für eine Ehre. Sarkasmus pur. Und wer trabt da in aller Ruhe auf einem Pferd daher? Wenn das nicht das Menschlein ist, welches alle anderen auf ihre Seite gezogen hat. Was will die denn hier? Sie bleibt vor der Treppe hinauf in das Anwesen stehen, Asrael landet neben ihr und mustert vor allem den Teufel. „Und was bringt dich dazu hier wieder aufzukreuzen? Ich dachte du machst das allein." Ciel zieht eine Augenbraue hoch. „Sag bloß nicht dass du Hilfe brauchst." Antoinette lächelt nur, steigt aber nicht ab. „Nein, keine Sorge. Angekrochen werde ich nie kommen, dazu ist mein Stolz zu groß und das Team zu gut." Das Team? Ach wie schön dass sie so davon überzeugt ist. „Und warum bist du dann hier?" Sie seufzt und lehnt sich ein wenig nach vorn. „Weißt du... ich wollte nur nachfragen wie es aussieht, Lust doch mitzumachen? Ich denke dass es das erste und letzte Mal sein wird dass ich das direkt frage, also überleg dir deine Antwort gut! Ich habe gerade Zeit und das Mädchen hier braucht ein wenig Auslauf." Dabei klopft sie auf den Hals, das löst ja nichts aus. Die Stute schnaubt und scharrt kurz mit den Hufen, bleibt aber sonst still stehen.
„Meine Entscheidung steht, wir arbeiten nicht mit einem Erzengel zusammen. Die Shinigamis und Undertaker wären noch in Ordnung gewesen, aber das? Nein." Leicht legt sie den Kopf schief, schmunzelt. „Süßer, kleiner, unwissender Ciel Phantomhive. Es hat sich ein bisschen vergrößert, mein lieber. Nur ein bisschen." Der junge Lord mustert ihre Verletzungen und runzelt die Stirn. „Und mit wem hast du dich geprügelt, einer Katze?" Kichernd richtet sie sich wieder auf und leckt sich über die Lippen. „Dämonen, wenn du es wissen willst." Und es war nicht geprügelt, aber das muss er nun auch wieder nicht wissen. Sebastians Gesicht verdunkelt sich, sie war wieder in diesem Nebel? Anders kann er es sich nicht vorstellen, nicht im Augenblick. „Wie willst DU mit Dämonen zu tun haben." Asrael räuspert sich und zieht somit die Aufmerksamkeit auf seine Wenigkeit. „Um Lord Lucifer überreden zu können dass er uns hilft, mussten ein paar Opfer gebracht werden." Tonis Kichern lässt Sebastian zu ihr sehen. „Dafür habe ich ein Reittier bekommen, auch wenn seine Leute es zuerst umgebracht und gefressen haben. UND ich habe gelernt nicht jeden Schädel aufzuheben." Asrael sieht entgeistert zu ihr und schüttelt leicht den Kopf. „Wer, bei voller geistiger Gesundheit, würde einen Schädel mitten im jüngsten Gericht aufheben und ihn mit sich herumtragen?" Antoinette deutet breit grinsend auf sich. „DIE Bitch!" Lachend lehnt sie sich nach vorn, wobei der Erzengel die Augenbrauen hochzieht. „Ich sagte auch ‚bei voller geistiger Gesundheit', Mensch." „Ach komm... würde Michael mich so sehr bevorzugen wenn ich keine vollständige geistige Gesundheit hätte?" Dieses Mal verdreht Asrael die Augen. „Das ist eine reine körperliche Anziehung, du scheinst eine sehr gute Wirkung im Bett zu haben." Ein wenig stolz legt sie sich eine Hand auf die Brust. „Ich will mich selbst nicht in den Himmel loben... aber was man nicht alles tut um hier alles aufzuhalten. Und außerdem will ich immer noch darauf hinweisen dass wir es eventuell geschafft haben dass er uns unbewusst hilft."
Das leise Seufzen des Erzengels ist zu hören und er zieht die Augenbrauen hoch. „Darf ich dich an deine Worte erinnern, dass das alles auch in eine schlechte Richtung gehen könnte?" Toni streckt sich und verzieht das Gesicht, die Wunden ziehen wieder. „Und darf ich dich an DEINE Worte erinnern, dass alles gut oder schlecht ausgehen kann? Aber um das alles entweder abzuschließen oder... was auch immer- Wie siehts aus, Kleiner?" Sie streckt ihre Hand schmunzelnd aus und stützt sich mit dem anderen Unterarm beim Sattel ab. „Letzte Chance auch eingeweiht zu werden. Wir haben einen Erzengel und den Boss von deinem Teufel auf unserer Seite. Alle Shinigamis. Undertaker. Und ich bring Michael noch dazu uns weiterhin unbewusst zu helfen. Von den anderen Menschen ganz zu schweigen, ich scheine hier einen wunderbaren Charme zu besitzen. Entweder wir gehen gemeinsam unter, oder jeder für sich, Ciel Phantomhive." Skeptisch mustert er sie, auch er hat Leute zu schützen! Aber so? Mit denen? Antoinette lässt die Hand sinken, ihr Lächeln verschwindet. „Solltest du deine Meinung noch ändern, Kleiner, dann treffen wir uns heute um Mitternacht bei Undertaker. Ansonsten werdet ihr als Kollateralschäden angesehen." Sie wendet das Pferd von ihnen ab und treibt es an, während Asrael mit kräftigen Flügelschlägen in die Luft steigt und ihr folgt. Ist es wirklich notwendig noch mehr Chancen zu geben? Sebastian ist ein guter Verbündeter, von Mey-Rin, Finny und Bard einmal abgesehen. Ciel hat überall Informanten und ich kenne ihn. Wenn er nicht sofort nein sagt, dann haben wir eine gute Chance dass er dabei ist. Er braucht Zeit um nachzudenken. Asrael schnaubt, hoffentlich hat sie recht.
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