↠ nine ↞
And I'm holding my breath
I'm holding my breath 'til I can say
All of the words I wanna say from my heart
~ Trying My Best, Anson Seabra
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Pov. Louis
Nachdem Zayn und ich aufgegessen hatten, war es schon recht spät. Da kaum noch Gäste da waren, hatte ich Harry dann auch heim geschickt. Immerhin brachte es nichts, wenn wir zu dritt herum standen und nichts mehr los war.
Am nächsten Tag war ich gerade dabei die Eingangstür zum Keller aufzuschließen, als Harry auf einmal hinter mir auftauchte. Erschrocken zuckte ich zusammen, da ich den Lockenkopf erst im letzten Moment bemerkt hatte.
"Hey Harry. Bereit für den zweiten Tag?", begrüßte ich ihn, bekam als Reaktion allerdings nur ein knappes Nicken. Irritiert runzelte ich die Stirn.
War Harry heute wieder so schweigsam wie gestern zu Beginn des Abends?
Als hinter uns die Tür ins Schloss fiel, herrschte auf einmal eine unheimliche Stille. Ich war es zwar gewohnt, dass es im Keller still war, allerdings war ich sonst auch alleine hier oder mit Zayn. Und wenn ich mit meinem besten Freund hier war, war es alles andere als still. Doch Harry hatte noch immer nichts gesagt und schlurfte mir nur hinterher.
Also sammelten wir schweigend die Eiswürfel ein und räumten noch das restliche Leergut weg, was wir gestern nicht mehr weggebracht hatten. "Kannst du schon mal die Getränke aus dem Kühlhaus holen?", fragte ich Harry und reichte ihm den Zettel, den ich gestern noch mit Zayn vorbereitet hatte. Wieder nickte der Lockenkopf nur.
Gut, dann schweigen wir uns eben nur an.
Mit meinem Schlüssel in der Hand, lief Harry zu den Kühlhäusern. Ratlos blickte ich dem Lockenkopf hinter her. Was war denn heute bloß los mit ihm?
Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Ich sollte jetzt nicht über Harry nachdenken, sondern mich auf meine Arbeit konzentrieren. Wahrscheinlich machte ich mir nur unnötige Gedanken. Doch auch während der nächsten zwei Stunden blieb Harry recht ruhig und sprach nur das nötigste. Auch Zayn war ziemlich verwirrt über das Verhalten des Lockenkopfs und hatte mich leise gefragt, ob etwas passiert sei, als Harry gerade dabei war das Essen an einen der Tische zu bringen.
Schulterzuckend sah ich meinen besten Freund an. "Ich habe keine Ahnung. Irgendwie ist er schon die ganze Zeit so." Zayn schwieg ein paar Sekunden und folgte mit seinen Augen Harry durch den Raum, ehe er mir antwortete. "Naja, immerhin will ich ihn so nicht umbringen, weil er etwas Blödes zu dir sagt. Soll mir Recht sein." Seufzend schaute ich meinen besten Freund an. "Du hast mir versprochen nett zu ihm zu sein, Zee."
"Ja, solange er dir nicht weh tut. Wenn er dir aber blöd kommt, werde ich ganz bestimmt nicht meine Klappe halten." Fest entschlossen blickte mein bester Freund mich an und man merkte, dass er seine Worte zu einhundert Prozent ernst meinte.
Wir stellten unser Gespräch aber schnell wieder ein, weil Harry mit einer neuen Bestellung zurück zu uns an die Theke kam.
Im Laufe des Abends merkte ich, wie ich dem Lockenkopf immer wieder einen besorgten Blick zu warf. Da stimmte doch irgendwas nicht...
Harry war nicht nur total still und schweigsam. Nein, er wirkte auf eine seltsame Art und Wiese auch total leer und traurig. Es klang vielleicht komisch, aber irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass es Harry nicht gut ging. Seine Augen blickten teilnahmeslos ins Leere und strahlten nicht in ihrem üblichen Glanz. Auch Harrys ganze Körperhaltung hatte sich verändert. Es wirkte, als sei jegliche Kraft und Energie aus ihm gewichen und als wäre nur eine leere Hülle zurückgeblieben.
Doch ich traute mich auch nicht ihn darauf anzusprechen. Immerhin hatte er mir gestern mehr als deutlich gemacht, dass wir keine Freunde waren und eine erneute Ansage des Jüngeren konnte ich mir sparen.
Später am Abend hatte ich Harry wieder gefragt, ob er mit uns zusammen essen wollte, doch auch dieses Mal ernete ich wieder nur ein Kopfschütteln von dem Lockenkopf.
Also saßen Zayn und ich wieder gemeinsam am Stammtisch neben der Theke und verputzen das Essen, was Niall uns gekocht hatte. Leider hatte der Koch und seine Freundin keine Zeit gehabt mit uns zusammen zu essen, sodass Zayn und ich alleine am Stammtisch saßen.
"Sag mal, was grinst du eigentlich so blöd dein Handy an?", fragte ich Zayn, der bereits seit zwei Minuten nur dämlich vor sich her lächelte, während er eifrig auf seinem Handy herum tippte. Kurz schaute Zayn überrascht auf. "Ich schreib' mit Liam.", bekam ich die knappe Antwort, bevor mein bester Freund sich wieder seinem Smartphone zuwandte.
"Ach und der ist so viel interessanter als ich?", zog ich den Schwarzhaarigen auf und bekam dafür prompt ein Pieksen in die Seite. "Ey.", beschwerte ich mich und rieb über die Stelle, in die mein bester Freund mich gerade gezwickt hatte. "Aber um deine Frage zu beantworten: Jap, Liam ist definitiv spannender als du.", grinste Zayn und fügte dann mit einem verschmitzten Lächeln noch hinzu. "Außerdem sieht er tausendmal besser aus als du."
"Hey, das ist doch gar nicht wahr.", beschwerte ich mich und schob beleidigt meine Unterlippe nach vorne. "Oh doch Lou, ich mein' scheiße hast du dir Liam mal angesehen?!", auffordernd streckte Zayn mir sein Handy entgegen, auf dem Liams Profilbild geöffnet war und den Braunhaarigen oberkörperfrei im Urlaub zeigte. "Schau dir doch mal diesen anbetungswürdigen Körper an und außerdem war es unglaublich niedlich, wie er immer rot wurde, wenn ich mit ihm geflirtet habe.", schwärmte Zayn. Schmunzelnd betrachtete ich meinen besten Freund. Anscheinend hatte mein ehemaliger Schulfreund es dem Schwarzhaarigen ziemlich angetan. Hoffentlich ging es Liam genauso, denn auch wenn Zayn nach außen hin immer ziemlich cool tat und schnell mit Anderen flirtete, wusste ich, dass er sich schon lange etwas Festes wünschte.
Zayn letzte Beziehung hatte ziemlich unschön geendet, weshalb der Schwarzhaarige sich seitdem auf niemanden mehr eingelassen hatte. Er hatte zwar immer wieder mit jemanden geflirtet, doch selbst zu One-Night-Stands war es nicht gekommen, da mein bester Freund eine treue Seele war und sich nur auf jemanden einließ, wenn er der Person vollkommend vertraute und sie länger kannte.
"Und trefft ihr euch?", fragte ich Zayn, der daraufhin sofort seufzend sein Handy sinken ließ. "Keine Ahnung.", unsicher zuckte mein bester Freund mit den Schultern. "Ich...ich weiß nicht...Liam hat noch nicht gefragt und keine Ahnung, ob er dann überhaupt was von mir will."
"Oh und ob er das will. Glaub' mir Zee. Liam ist was das betrifft super schüchtern, aber so wie er dich angesehen hat...So hab' ich ihn noch nie erlebt.", versicherte ich meinem Kollegen und meinte jedes Wort genauso wie ich es sagte. "Meinst du echt?", fragte Zayn trotzdem unsicher nach "...du weißt, dass ich seit Eric was das betrifft vorsichtig geworden bin."
Schnell nickte ich und drückte Zayns Hand mitfühlend. "Ich weiß Zee. Aber Liam ist toll und der Liam, den ich kenne, ist ein absoluter Jackpot. Wirklich, ich kenne kaum einen liebenswürdigeren und aufrichtigeren Menschen als ihn. Wenn das etwas mit euch werden sollte, dann wird er dir zu zu hundert Prozent treu sein - nicht wie dieser Idiot, der sich dein Ex-Freund nennt - da bin ich mir sicher."
"Also meinst du, ich sollte ihn nach einem Date fragen?", erwiderte Zayn zögerlich. "Definitiv!", überschwänglich nickte ich mit dem Kopf, was meinen besten Freund zum Lachen brachte. "...Und bei eurer Hochzeit möchte ich dann bitte eine extra Dankesrede haben dafür, dass ich euch zusammengebracht habe.", schmunzeln verdrehte Zayn die Augen. "Du bekommst gar nix und eine Hochzeit ist noch meilenweit entfernt."
Frech grinste ich meinen besten Freund an. "Das sagst du jetzt...Erinner dich an meine Worte, wenn es soweit ist."
"Du bist ein Idiot, Louis.", grinste Zayn, ehe er sich seinem Handy wieder widmete und vermutlich Liam schrieb. Da ich inzwischen aufgegessen hatte, räumte ich schnell meinen Teller in die Küche und bedankte mich nochmal bei Niall und Violetta für das leckere Essen, ehe ich dann zu Harry hinter die Theke zurückkehrte.
"Alles gut hier?", fragte ich den Lockenkopf und bekam wieder nur ein Nicken von ihm.
Gut, dann eben nicht.
Als ich einen Blick auf die große Wanduhr war, stellte ich fest, dass Zayns Zug in zwanzig Minuten kommen würde. Wenn er diesen bekam, müsste er nicht noch eine halbe Stunde am Bahngleis warten, bis der nächste kommen würde, weshalb ich beschloss, dass mein Kollege jetzt Feierabend machen konnte. Ich mochte es nicht, wenn bester Freund so lange alleine nachts am Bahnhof stand, auch wenn er mir immer versicherte, dass ihm das nichts ausmachte.
Es war mir einfach lieber, wenn er nicht lange warten musste und da Harry auch noch da war, könnte ich ja auch einfach mit ihm den Laden schließen. Immerhin mussten wir immer zu zweit im Restaurant bleiben, nicht dass etwas passierte.
"Zee?!", rief ich also, um die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen zu bekommen.
"Hmm?", fragend hob Zayn seinen Kopf und blickte von seinem Handy auf. "Magst du nicht jetzt schon Feierabend machen, dann bekommst du noch deinen Zug?", schlug ich meinem bestem Freund vor. Irritiert runzelte Zayn die Stirn. "Aber das geht doch nicht, mit wem willst du denn dann Schluss machen?"
"Na mit Harry, wir sind doch dann auch zu zweit... Vorausgesetzt das ist okay für dich?", fragend blickte ich den Lockenkopf an, der wieder nur ein stummes Nicken von sich gab und weiter die Gläser polierte. "...du weißt ich mag es nicht, wenn du alleine am Bahnhof auf deinen Zug warten musst.", erinnerte ich Zayn.
"Und du weißt, das mir das nichts ausmacht. Außerdem telefonierst du doch dann eh immer so lange mit mir, bis ich sicher im Zug bin.", konterte mein bester Freund. Das stimmte zwar, änderte aber trotzdem nichts an der Tatsache, dass ich das Gefühl nicht mochte, dass mein Kollege nachts alleine am Bahnhof stand. Es war vielleicht etwas übertrieben, aber so war es nun mal und dieses Verhalten konnte ich auch nicht so einfach ablegen. Also erwiderte ich nur ein brummendes "Trotzdem." und sah meinen besten Freund bittend an.
Ergeben seufzte der Schwarzhaarige auf, ehe er sein Handy in die Hosentasche verschwinden ließ und sich seinen leeren Teller schnappte. "Na gut.", stimmte er zu und schob sich an mir vorbei, um seinen Teller in die Küche zu bringen.
Während mein bester Freund sich also für den Feierabend fertig machte, nahm ich mir eins der Geschirrtücher und stellte mich neben Harry, um mit ihm gemeinsam die restlichen Gläser zu polieren.
Heute Abend war recht viel los gewesen, weshalb sich die Gläser schnell gestapelt hatten. Wir hatten es nicht gleich geschafft alles zu spülen, weshalb wir nun die restlichen dreckigen Gläser beseitigen mussten.
Immer wieder schielte ich unauffällig in Harrys Richtung, da ich mir langsam echt Sorgen um den Lockenkopf machte. Sein ganzes Verhalten verwirrte mich.
Bereits zum dritten Mal hörte ich Harrys Magen knurren, doch ich traute mich nicht, ihn darauf anzusprechen.
Innerlich mit mir ringend, beschloss ich, Harry nicht zu fragen, ob etwas nicht stimmte.
Denn auch wenn Harrys stille Art merkwürdig war und ich das Gefühl nicht los wurde, das etwas nicht stimmte, war sie mir lieber, als wenn ich mir wieder etwas anhören durfte.
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02.02.2022, 1846 Wörter
Hey hey :))
Eigentlich wollte ich Euch das Kapitel schon heute Mittag in meiner Pause hochladen, aber leider habe ich es doch nicht geschafft...Naja dafür kommt es jetzt ♡
Harry ist heute also ziemlich ruhig und wirkt auf Louis ziemlich komisch, sodass unser Lou sich richtig Sorgen um den Lockenkopf macht...
Was denkt ihr, ist da wohl passiert? ○.○
Ich freue mich auf Eure Vermutungen und wäre Euch für ein Sternchen oder Kommentar dankbar ☆♡
Alles Liebe,
~ V
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