↠ fifty-six ↞
! Triggerwarnung: kurze Erwähnung einer Panikattacke !
Fighting my anxiety constantly, I try to control it
...
Tryin' to breathe in and then out but the air gets caught
...
I don't wanna lose control
~ Control, Zoe Wees
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Pov. Louis
Als ich den Parkplatz erblickte, blieb mein Herz für eine Millisekunde stehen, um dann doppelt so schnell weiterzuschlagen. Harry war noch da. Sein Auto stand noch an derselben Stelle, wo wir heute Mittag geparkt hatten und ich sah meinen Lockenkopf gerade die letzten Meter zu seinem Auto hinüberlaufen.
Der Hoffnungsschimmer, den mein Herz in mir gebildet hatte, wuchs wie eine kleine Blume, die sich nach einem langen Winter im Frühling durch die Erde kämpfte, heran und breitete sich in meinem Körper aus.
Harry war noch da. Harry war noch da. Harry war noch da.
Hoffentlich würde er mir auch zu hören, den sonst würden all die Hoffnungen, die sich nun in mir breit machten, nichts bringen und der kleine Hoffnungsschimmer so schnell zugrunde gehen, wie eine Blume, die sich zu früh durch die Erde gekämpft hatte und beim ersten Frost erfror.
Ein letztes Mal beschleunigte ich mein Tempo ungeachtet meiner rasselnden Lunge und meinem hektischen Puls. Ich folgte nur meinem Herzen. Und das führte mich zu dem Menschen, der mir mittlerweile die Welt bedeutete.
"H-Harry", schrie ich keuchend als ich sah, dass mein Lockenkopf an seinem Auto angekommen war und gerade einsteigen wollte. "B-bitte Harry. W-warte!"
Ich sah genau, wie Harry kaum merklich zusammenzuckte und sein Gesicht erschrocken in meine Richtung drehte. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich ihm hinterherrennen würde. Aber wer konnte ihm das verübeln, ich hatte ja noch nicht einmal selbst damit gerechnet. Wäre Zayn nicht gewesen, wäre ich ihm vermutlich auch niemals nachgelaufen. Meine Angst wäre zu groß gewesen.
Für einen kurzen Moment sah es so aus, als würde Harry meine Worte erneut ignorieren wollen und schnell ins Auto steigen, um so schnell wie möglich von mir wegzukommen. Doch als ich erneut flehend seinen Namen rief, schloss er kurz seine Augen und atmete merklich aus, ehe er sich mit verschränkten Armen in meine Richtung drehte.
Er wartete die kurze Zeit ab, die ich brauchte, bis ich keuchend vor ihm zum Stehen kam und blickte mich grimmig an. Die Lippen zu einem ausdruckslosen Strich zusammengepresst und der Körper angespannt. Nichts von dem Mann vor mir wies auf meinen Harry hin. Dafür umso mehr auf den Harry aus meiner Schulzeit. Doch die Hauptsache war, dass ich ihn noch erreicht hatte. Irgendwie musste ich ihm alles erklären.
Schnaufend stemmte ich meine eine Hand in die Seite, während sich meine andere automatisch auf mein hektisch klopfendes Herz legte. Keuchend versuchte ich Luft zu holen, was mir nicht wirklich gelang. "H-harry, b-bitte w-warte ... -", außer Atem brach ich ab und schnappte nach Luft, als ich merkte, wie sehr mir dieser kurze Weg und die ganze Aufregung zuvor zu schaffen machte. Ich hatte das Gefühl, meine Kehle würde sich zuschnüren und ich wäre kurz vorm Ersticken. Doch meine Angst, dass Harry sofort ins Auto steigen würde, wenn ich jetzt abbrach, war größer. Also ignorierte ich meine brennende Lunge und sprach hastig weiter: "I-ich ... i-ich k-kann ... ich k-kann d-dir das e-erklären, S-sun ... b-bitte, l-lass m-mich ...", verzweifelt schnappte ich erneut nach Luft, als es mir immer schwerer fiel weiterzusprechen. Die Tränen liefen mir bereits wieder übers Gesicht und ich merkte, wie meine Atmung immer unregelmäßiger wurde, als mir ein Schluchzer gefolgt von Husten über die Lippen kam.
Scheiß Lungen! Scheiß Körper!
Durch den Tränenschleier, verschwamm meine Sicht und ich hatte das Gefühl mich gleich übergeben zu müssen. Ich sah Harry nur noch verschwommen und wurde panisch, als ich merkte, dass ich meinen Körper nicht unter Kontrolle bekam. Das war gerade alles zu viel. Ich bekam keine Luft.
Ich würde ersticken. Ich würde Harry nicht alles erklären können. Ich würde -
"Louis, atme. Du kippst gleich um", sprach Harry und versuchte den besorgten Unterton zu verstecken. Nach einem Moment des Zögerns legte er mir seine Hand auf die Schulter, als sich erneut ein Husten unter mein hektisches Atmen mischte und es mir dadurch noch mehr erschwerte meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Unter normalen Umständen hätte ich Harrys besorgten Gesichtsausdruck und Unterton sofort bemerkt und mich vermutlich gefreut, dass er mich nicht mehr so emotionslos wie oben im Restaurant anschaute, doch die Panik hatte bereits Besitz von mir genommen.
Angestrengt presste ich die Augen zusammen, nur um sie nur kurz danach wieder ängstlich aufzureißen. Doch die schwarzen Punkte, die vor meinem Sichtfeld erschienen waren, wurden nur immer größer, genauso wie das Zittern meines Körpers sich verstärkte. Vergeblich versuchte ich die Panik in meinem Körper zu unterdrücken, doch es war unmöglich und sie breitete sich immer weiter aus.
"Hey, sieh mich an." Harrys Stimme drang an mein Ohr, doch ich nahm sie nicht richtig wahr. Ich war zu sehr in meiner Panik gefangen. Die Panik keine Luft zu kriegen, die Panik Harry nicht alles erklären zu können und die Panik Harry zu verlieren.
Sanft legte sich eine Hand an meine Wange, weshalb ich erschrocken die Augen öffnete. Ich hatte nicht gemerkt, dass ich sie wieder angestrengt zusammengekniffen hatte. Harry kniete vor mir auf dem Boden und erst jetzt nahm ich wahr, dass ich vor lauter Anstrengung in die Knie gegangen sein musste.
"Love, schau mich an ... Ja, so ist es gut. Schau mich an und mach es mir nach. Du musst dich jetzt auf mich konzentrieren", sprach Harry langsam, während er mich intensiv ansah. Seine eine Hand legte sich sachte auf meinen Oberschenkel, während die andere meine verkrampfte Hand von meinem Herzen löste und sanft festhielt. "Love, schau mich an. Konzentrier dich auf meine Stimme. Schaffst du das?", fragte Harry, doch er erwartete keine Antwort, denn er wusste, dass ich dazu gerade nicht in der Lage war.
Als er aber sah, dass ich ihn anblickte und versuchte meine Aufmerksamkeit auf ihn zu richten, führte er meine Hand zu seinem Herzen und hielt sie dort sachte fest. Geräuschvoll atmete er ein, hielt kurz die Luft in seinen Lungen und atmete dann für mich sichtbar aus, ehe er diesen Vorgang wiederholte. Immer wieder spürte ich Harrys Herzschlag und gleichmäßigen Atem unter meiner Hand. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, doch nach einigen Malen gelang es mir, die Panik in meinem Körper zurückzudrängen und mich auf Harry zu konzentrieren. Ich fixierte nur seinen grünen Augen, die im Schein der Straßenlaterne sanft schimmerten und versuchte seine Atembewegung nachzuahmen, bis ich wieder klar sah und meine Atmung sich beruhigt hatte.
Erst als Harry sicher war, dass ich nicht mehr so hektisch atmete, zog er mich vorsichtig wieder auf die Beine. Dann trat er einen Schritt nach hinten, um wieder etwas Abstand zwischen uns zu bringen, was mir einen Stich verpasste.
Erst jetzt fiel mir auf, wie nah Harry mir gewesen war, um mir zu helfen. Auch wenn die kurze Panikattacke alles andere als schön war, wünschte ich mir für einen kurzen Moment, dass sie noch einen Moment länger angehalten hätte, damit Harry mir noch immer so nah war. Doch Harry hatte sich bereits zurückgezogen und ich konnte es ihm nicht verübeln.
"Danke", murmelte ich schließlich leise und traute mich nicht mehr Harry in die Augen zu sehen, nachdem der Nebel in meinem Kopf etwas verschwand und ich wieder Herr über meine Sinne war. Harry blieb still und ich spürte seinen Blick auf mir, weshalb meine Schultern ein Stückchen nach unten sackten.
"H-Harry können wir ... können wir bitte reden?", flehend hob ich nun doch meinen Blick und sah in das schöne Grün vor mir, was mir auf einmal so weit weg vor kam.
"Worüber?" Harrys Stimme klang hart und erinnerte mich sofort an unsere Schulzeit, weshalb ich unmerklich zusammenzuckte.
"Über alles. B-bitte lass es mich erklären", meinte ich verzweifelt und sah Harry bittend an. Doch mein Lockenkopf schüttelte den Kopf. "Was gibt es da bitte zu reden, Louis? Ich hab gehört was du gesagt hast."
"W-was ... was hast du gehört?", fragte ich ängstlich nach und räusperte mich, als meine Stimme bereits wieder brüchig wurde.
"Alles."
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29.01.2023, 1412 Wörter
Halluuuuu again o(>ω<)o
Oh je, unser armer Louis hatte eine Panikattacke {{ (>_<) }}
Und Harry hat wohl alles gehört, laut ihm ... ob das wohl wirklich so ist? Oder denkt er nur, dass er alles gehört hat? O.o
Ich versuche euch nicht wieder so lange auf ein neues Kapitel warten zu lassen, aber ich kann nichts versprechen (っ◕‿◕)っდ
Alles Liebe,
~ V
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