Chapter Twenty-four: Reveal
You cannot protect yourself from sadness without protecting yourself from happiness. ~ Jonathan Safran Foer
Eine Stimme lässt ihn erschrocken aufschauen und all seine Gedanken rücken in den Hintergrund. Anders als erwartet kommt ihm diese feminine Stimme nur allzu bekannt vor...
„Hallo Felix"
Hyunjin blickt überrascht zu seiner Mutter, da er sich nicht erinnern kann, bei ihrem Gespräch vor nur wenigen Minuten, Felix' Namen erwähnt zu haben. Er runzelt seine Stirn und schaut verwirrt zu Felix, der nun endlich vom Boden aufschaut und mit seiner Mutter den Augenkontakt hält. Dabei kann er den kritischen Blick des weißhaarigen erkennen.
Der Raum entfaltet sich vor Felix und die Überraschung ist ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben, als er die beiden Personen vor sich erkennt. Er mustert das Gesicht Frau Hwangs, wodurch die Verwirrung nicht weniger wird. Der Raum ist gefüllt mit Fragezeichen und Felix versucht verzweifelt die Situation zu verstehen.
Hyunjins Mutter durchbricht mit einem warmen Lächeln im Gesicht die Stille. „Auf diesen Moment haben wir schon sehr lange gewartet. Du erinnerst dich doch noch an uns, oder?" Sie schaut zu ihrem Mann, der auch ein aufrichtiges Grinsen auf dem Gesicht trägt und dann wieder zu Felix, der nur wenige Schritte entfernt von ihnen steht.
Die Worte hängen in der Luft und Felix' Geist herrscht ein Wirbelsturm aus Gedanken. Er erforscht die Konturen ihres Gesichts und erinnert sich wieder an einige Momente seiner Vergangenheit. Der schöne Blumenstrauß fällt zu Boden und bleibt unbeachtet dort liegen. Der Satz ‚Wir haben lange auf diesen Moment gewartet' hallt in seinen Gedanken wider und er fragt sich, welche Bedeutung diese Worte haben. Noch mehr Verwirrung erfasst ihn und er wirft einen Blick auf Hyunjin, dessen eigene Überraschung die Verwirrung von Felix widerspiegelt.
Felix ist immer noch nicht in der Lage seine Stimme wieder zu finden und nickt zögernd. Wie Teile eines Puzzles fügen sich Felix' Gedanken allmählich zusammen, als ihm die Erkenntnis dämmert. Die Gesichter von Hyunjins Eltern sind nicht nur bekannt; sie sind Teile der Erinnerungen an seine Kindheit. Das Waisenhaus, in dem er Jahre seines Lebens verbringen musste, wurde hin und wieder von einem Pärchen besucht. Sie beschäftigten sich mit Felix, waren immer nett zu ihm und haben stundenlang mit ihm Spiele gespielt. Sie sind nicht wöchentlich oder gar täglich gekommen. Es waren bloß einige wenige Treffen in den Jahren aber die Gesichter der zwei netten Menschen wird er nie vergessen.
Während Hyunjins Mutter spricht, taucht eine Flut von Erinnerungen auf. Die Ausflüge, das Lachen und die Spiele; all das gehörte zu diesen Besuchen. Doch nie wusste Felix ihre Namen oder warum sie ihn besucht haben. Er hat es hingenommen und als eine nette Geste betrachtet. An jedem Tag, an dem er ihre Gesichter wieder sehen konnte, war Spiel und Spaß angesagt und er hat sich jedes Mal auf das Paar gefreut. Sie wussten, wie sie Felix beschäftigen können, auch in seinen Teenagerzeiten. Aber eines Tages sind sie nicht mehr gekommen. Jeden Tag hat sich Felix die Frage gestellt, warum das nette Paar ihn nicht adoptieren will und nur zum Spielen kommt.
„Auf diesen Moment haben wir wirklich echt lange gewartet" wiederholt Hyunjins Mutter und Felix' Augen weiten sich vor Erkenntnis; alles wurde von Hyunjins Eltern in die Wege geleitet. Sie haben Hyunjin auf seine Schule geschickt. Wahrscheinlich den Lehrer bestochen, damit die Beiden in ein Team eingeteilt werden, und das sogar zweimal... Alles war wie ein normales Aufeinandertreffen ein gewöhnliches Kennenlernen aber es war von vorne herein geplant, aber warum?
Felix blickt erneut zu Hyunjin, dessen Gesicht weiterhin ein großes Fragezeichen trägt. Ihn beschäftigen die Fragen, woher sich Felix und seine Eltern kennen und was es für eine gemeinsame Vergangenheit zwischen ihnen gibt. Der Raum ist gefüllt mit Spannung; eine Spannung der Erkenntnis, die schon bald bedrohlich wirkt.
Die Hwang Eltern haben auf diesen Moment gewartet, darauf, dass Felix und Hyunjin zueinander finden würden. Auch, wenn es dafür ein paar Schubser ihrer Seite gebraucht hat. Der Saal wird zu einem Raum in den Gegenwart und Vergangenheit zusammenfließen und Felix fühlt sich, als würde er Kopfschmerzen bekommen von den vielen wirren Gedanken, die in ihm herum schwirren. Er begreift, dass seine Treffen mit Hyunjin eine reine Inszenierung waren und es zwischen ihnen kein natürliches Zusammenfinden gibt. Die zufällige Begegnung, die sowohl Felix als auch Hyunjin für zufällig gehalten haben, ist in Wirklichkeit etwas sorgfältig geplantes, etwas kalkuliertes, das von niemand anderem als Hyunjins Familie inszeniert wurde.
Felix durchbricht das Schweigen, das nach der Enthüllung geherrscht hat, und findet endlich seine Worte. „Ich erinnere mich an euch" gibt er zu und sein Blick wandert zwischen Hyunjin und seinen Eltern hin und her. „Aber ich bin verwirrt. Ich verstehe nicht ganz..." Er braucht Erklärungen. Ganz dringend, ganz viele Erklärungen! Aber er ist nicht der Einzige, der diese braucht. Hyunjin ist mittlerweile fast verzweifelt und fühlt sich dezent ausgeschlossen von dieser Unterhaltung und den wortlosen Blicken, die hin und wieder zwischen Felix und seinen Eltern ausgetauscht werden. Was passiert hier? Die Fragen, die ihm durch den Kopf schwirren, müssen beantwortet werden, und er wartet darauf, dass Felix Licht in den unerwarteten Zusammenhang bringt. Mit großen Augen betrachtet er erwartungsvoll seinen Freund.
„Ich erinnere mich an eure Besuche im Waisenhaus und die vielen Unternehmungen." fährt Felix fort, seine Stimme ist ruhig, aber auch mit gewisser Unsicherheit durchzogen. „Aber ich wusste nie, warum ihr gekommen seid oder warum ihr mich nie adoptiert habt."
Hyunjins Mutter erkennt das Bedürfnis nach Klarheit und nimmt sich einen Moment Zeit, um ihre Gedanken zu sammeln. Sie wendet sich an ihren verwirrten Sohn und versucht etwas Licht ins Dunkle zu bringen. „Hyunjin" beginnt sie und wählt ihre Worte sorgfältig, „wir, dein Vater und ich, wollten sicherstellen, dass wir einen würdigen Erben haben. Jemanden, der sorgsam mit Geld umgehen kann aber auch die Fähigkeit hat, dich glücklich zu machen. Jemanden an deiner Seite, der die Bedeutung und den Wert einer Familie versteht. Felix schien mit seinem aufrichtigen Herzen und seiner Vergangenheit die perfekte Wahl zu sein. Du weißt, dass wir nur das Beste für dich wollen und ich hoffe du verstehst unsere Handlungen. Auch wenn es erst in der fernen Zukunft soweit ist..." Sie senkt ihren Blick, als sie den Unglauben in den Augen ihres Sohnes erkennt.
Hyunjin, der noch immer die Informationen verarbeitet, runzelt die Stirn. „Aber warum Felix? Woher kennt ihr ihn? Wie seid ihr auf Felix gekommen?" er macht eine kurze Pause und überlegt, ob ihm noch weitere Fragen einfallen und dann kommt ihm noch etwas in den Kopf. „Und wie konntet ihr wissen, dass ich überhaupt auf Jungs stehe? Ohne diesen Punkt wäre euer ganzer Plan den Berg hinunter gegangen."
Seine Mutter lächelt sanft und sein Vater ergreift das Wort. „Es mag zwar sein, dass wir wegen der Arbeit nicht so viel Zeit haben und auch wenig mit dir zusammen unternehmen können aber wir sind nicht blind mein Junge..."
„Was habt ihr alles gemacht, um uns zusammen zu bringen?" fragt Felix in den Raum hinein und unterbricht somit Hyunjins Vater.
„Das ist doch halb so wichtig Felix, was zählt ist doch, dass ihr euch mögt, oder?" Die Antwort von Hyunjins Vater macht ihn nicht sonderlich glücklich. Sie waren wahrscheinlich auch der Grund, warum Felix der Job in Hyunjins Stammrestaurant angeboten wurde. Die Worte seines Chefs, als er gefeuert wurde, hallen durch seinen Kopf; ‚ich muss dich leider Gottes feuern Felix, auch wenn du mir viel Geld eingebracht hättest'. Natürlich!, sie haben das Restaurant bezahlt, dass ich dort arbeiten darf!
Felix lauscht gespannt den weiteren Antworten Hyunjins Eltern. Auch er weiß nicht, warum sie ihn ausgewählt haben und in dem Moment glaubt er in einem schlechten Film zu stecken. Er meldet sich erneut zu Wort um nun endlich auch Antworten zu bekommen. „Also Hyunjins und mein Zusammentreffen wurde von euch arrangiert?" noch immer fassungslos von der Tatsache versucht er seine Gedanken zu sortieren und setzt fort: „Warum ich?"
Während sich die Last der Enthüllung im Raum niederlässt, fährt Hyunjins Mutter fort, und in ihren Augen erkennt man Aufrichtigkeit aber auch Schuldgefühle. „Felix, wir haben immer eine tiefe Verantwortung für dich empfunden, weswegen wir dich auch einige Male im Waisenhaus besucht haben. Deine Eltern...als sie bei dem Autounfall gestorben sind, haben uns unglaublich leidgetan; du hast uns unglaublich leidgetan. Es schmerzt sehr es zuzugeben aber Hyunjins Onkel ist der Grund für das frühe Sterben deiner Eltern. Er war es, der diesen grausamen Unfall verursacht und zwei Menschenleben ausgelöscht hat. Deine Eltern sind noch vor Ort gestorben, wobei mein rücksichtsloser Bruder nur ein paar Jahre auf Bewährung bekommen hat... Jemand musste sich um dich kümmern, du warst doch noch so jung, als das alles passiert ist."
Felix nimmt die Ernsthaftigkeit in ihrer Stimme in sich auf und weiß nicht, was er darauf antworten soll. Es ist alles zu viel. Zu viele Erkenntnisse, zu viele neue Informationen, die er verarbeiten muss. Nie hat er erfahren, wer seine Eltern in den Unfall verwickelt hat. Aber mit dem Wissen wühlt er sich komisch, ja fast schon unwohl. Sein Kopf fühlt sich an, als würde er explodieren und darauf wird alles leer. Und die folgenden Worte Hyunjins Mutter scheinen gar nicht mehr wirklich zu ihm durchzudringen.
Hyunjins Mutter braucht einen Moment, um sich zu fassen, bevor sie fortfährt. „Wir haben jahrelang die Last dieser Schuld getragen und mir bricht immer noch das Herz, wenn ich daran denke, was du wegen meinem Bruder alles durchmachen musstest. Das ist einer der Gründe, warum wir immer ein Auge auf dich hatten und jetzt sicherstellen wollen, dass du ein gutes Leben voller Möglichkeiten und Liebe hast." Hyunjins Mutter richtet ihren Blick zwischen Felix und Hyunjin hin und her. „Als wir euch beide zusammen gebracht haben, ging es uns nicht nur darum, einen Erben zu finden. Wir wollten sicherstellen, dass Felix, ein Leben voller Glück, finanzieller Stabilität und einem liebevollen Partner an seiner Seite hat." Hyunjins Eltern, die durch die tragische Vergangenheit belastet sind, wollen Wiedergutmachung leisten, indem sie den Weg Felix' Zukunft bestimmen. In ihren Augen ist Felix nicht nur ein Erbe, sondern eine Person, die ein Leben voller Liebe und Wohlstand verdient.
Sowohl Hyunjin als auch Felix sind fassungslos. Die Einsicht, dass sich ihre Wege unter künstlichen Umständen gekreuzt haben und den Verlauf ihres Lebens verändert hat, verwandelt ihr vermeintliches Schicksal in etwas Künstliches, das ihr Schicksal manipuliert hat. Die schockierende Enthüllung löst eine Menge an Gefühlen aus; darunter eine Mischung aus Überraschung und Verrat.
Felix und Hyunjin sind erschüttert, ohne ein weiteres Wort verlässt der jüngste den Raum. Er weiß nicht, was er davon halten soll. Ob er die Handlungen Hyunjins Eltern gut heißen soll oder es doch nur Manipulation ist. Auf der einen Seite wollen sie etwas Gutes für Felix, auf der anderen Seite planen sie sein Leben, ohne, dass er etwas dagegen tun kann. Er kann Hyunjin nun verstehen. Der weißhaarige erkennt, dass das Ehepaar an sich nur das beste will aber damit auch die Fäden in den Händen hält. Das ist wahrscheinlich auch das Problem von mächtigen Menschen. Felix lässt sich gegen eine der weißen Wände fallen und legt den Kopf auf die Knie. Mit seinen Händen bedeckt er die Ohren auf Hoffnung die vielen verworrenen Stimmen, die auf ihn einreden, ausblenden zu können. Er spürt eine Hand auf seiner Schulter und blickt auf.
Hyunjin erkennt die geröteten Augen seines Gegenübers und legt seine Hand an Felix' Wange. Dieser hingegen zieht seinen Kopf ein Stückchen weg und Hyunjin lässt seine Hand wieder nach unten sinken. Der schwarzhaarige setzt sich neben Felix und er lehnt seinen Kopf an die Wand. Einige Sekunden sitzen sie dort in der lauten Stille, beide unsicher, was sie denken sollen und wie es mit ihnen weiter geht, bis Felix die Stille bricht.
„Ich kann nicht glauben, dass unser Treffen arrangiert wurde" sagt Felix, seine Stimme klingt wackelig, als ob er an der Grenze zum Weinen steht. Hyunjin hört in ihr einen Schock und Unglauben.
„Ich hatte keine Ahnung. Es sollte doch eine zufällige, natürliche Begegnung sein, etwas, wo meine Eltern nichts mit zu tun haben. Das erste Mal dachte ich von ihnen frei gekommen zu sein. Es war für mich etwas, wo meine Eltern nicht mitbestimmen konnten und auch nicht meinen Weg planen konnten. Alles ist eine Lüge... Ich bin wieder nur ihrem Willen gefolgt und habe wie ein Idiot all ihre Wünsche erfüllt." Er vergräbt sein Gesicht in den Händen und es entstehen erneut einige ruhige Sekunden. Die Taten seiner Eltern lassen ihn an der Echtheit ihrer Verbindung zweifeln und er ist sich nicht mehr sicher, was er fühlen soll.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Einerseits, dass alles geplant war und wir darauf hinein gefallen sind, andererseits aber auch das mit deinem Onkel... Es lässt mich einfach nicht in Ruhe. Die ganze Zeit habe ich mit der Familie zu tun, in der der Mörder meiner Eltern steckt. Verstehe mich jetzt nicht falsch, ich gebe dir keinerlei Schuld daran, nur der bloße Gedanke löst in mir Angst und Trauer aus. Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll, ich fühle mich leer aber gleichzeitig so voll wegen... naja, einfach allem." Eine einzelne Träne löst sich aus seinen Augen und kullert auf den Stoff seiner Hose.
„Wird das alles heute etwas an uns ändern?" fragt Hyunjin hoffnungsvoll aber auch mit etwas Angst in seiner Stimme. Er möchte wegen seinen steuernden Eltern nicht seinen Lieblingsmenschen verlieren.
„Ich weiß nicht, ich brauche Zeit Hyunjin. Es tut mir leid." Mit den Worten erhebt er sich und verlässt mit langsamen Schritten das Anwesen. Hyunjin ist sich bewusst, dass er in dieser Situation nichts ändern kann und beobachtet, wie der weißhaarige Schritt für Schritt aus seinem Blickfeld verschwindet. Er rennt ihm nicht nach oder versucht ihn vom Gehen aufzuhalten; er bleibt sitzen und sein Herz wird schwer. Tränen steigen ihm in die Augen und er kann ein Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Ein großer Klos bildet sich in seinem Hals, auf der Hoffnung befreit zu werden. Es ist, als wäre ein Teil seiner Seele in eine dunkle, dichte Wolke eingehüllt, die jeden Gedanken und jedes Gefühl überschattet. Die Welt um ihn herum verliert ihre Farbe. Langsam erhebt er sich von dem kühlen Stein Boden und macht sich auf den Weg in sein Zimmer.
Benommen schleifen die Füße auf dem Boden und seine Sicht ist verschwommen, von den vielen Tränen, die seine Wangen hinunter laufen. Sein Herz fühlt sich so unglaublich schwer an, dass es immer schwieriger wird voran zu kommen. Fast schon leer im Inneren schreitet er voran, steigt die Treppen hinauf, wobei sich jeder Schritt wie eine Last anfühlt. Nun befindet er sich vor seiner Zimmertür. In dieser tiefen Traurigkeit verspürt er einen hohlen Schmerz, eine Leere, die in seiner Brust widerhallt. Es ist nicht nur eine flüchtige Emotion, sondern ein anhaltendes, nagendes Gefühl, das ihn von innen heraus aufzufressen scheint.
Die Hand berührt das Metall der Klinke und kraftlos drückt er sie herunter. Für andere wird er gerade wie ein Zombie aussehen aber das ist ihm mehr als egal. Ihm wurde alles genommen; das Vertrauen seiner Eltern und noch viel wichtiger; sein Freund, der sich von ihm abgewendet hat. Seine Ziele sind ihm nun so weit entfernt wie noch nie und in seiner Zukunft erkennt er nur anhaltende Dunkelheit. Noch einmal sieht er Felix vor sich, wie dieser Lächelt und in einer warmen Sonne die Sommersprossen auf seiner Nase tanzen. Kurz wird ihm warm ums Herz, jedoch wird diese Wärme in eine unglaublich tiefe Dunkelheit gezogen und er sieht nur noch Felix, wie er sich umdreht und das Haus verlässt; ihn verlässt...
Der Raum hallt von der bedrückenden Stille wider und spiegelt die Leere, die sich in seinem Herzen breit gemacht hat. Die Luft im Raum fühlt sich dicht an.
Er presst seine Zähne fest zusammen, so sehr, dass sein Kiefer unter dem Druck schmerzt. Seine Hände ballen sich zu Fäusten und nun kann er es nicht mehr zurück halten. Er ist nicht mehr in der Lage seine Gefühle einzudämmen. Seine Brust hebt sich schwergängig und seine Atmung ist unregelmäßig. Sein Mund öffnet sich und mit aller Kraft, die noch in ihm liegt, stößt er einen Schrei aus. Er ist rau und voller Qual getränkt. Der Schrei steht für alles, was er nicht hat in Worte fassen können. Es klingt kläglich herzzerreißend und wahrscheinlich haben es sogar die Nachbarn noch lautstark gehört. Der Schrei sagt mehr als tausend Worte. Der Klang hallt durch den Raum und schneidet wie ein Messer durch die erdrückende Stille.
Für einen Moment hält der Raum den Atem an, und Hyunjin auch. Das Echo seines Schreis bleibt in der Luft. Doch die tiefeTraurigkeit bleibt bestehen und wirft einen langen Schatten auf seine müde Seele. Danach sinkt er in sich zusammen, all seine Kraft ist entwichen und er bleibt auf dem Boden liegen, unfähig sich zu bewegen oder jegliche Emotionen zu verspüren.
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