Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

8. Paul

Am nächsten Morgen werde ich von meiner glücklichen Mutter fröhlich begrüßt. "Mein lieber Sohn, du siehst so gut aus in dieser Kleidung. Heute ist dein großer Tag, bist du schon aufgeregt?" Ich starre meinen Vater nur ungläubig an. "Hast du ihr nichts gesagt?" Er schaut nur warnend zurück und lässt keinen Zweifel daran, dass er nicht vor hat, das hier und jetzt zu diskutieren. "Sie weiß alles was sie wissen muss, um diesen Tag in Harmonie zelebrieren zu können.", erklärt er mir drohend und ich begreife sofort. Er gibt vor, ihr den Tag nicht verderben zu wollen, aber ich kenne die Wahrheit. Er will sich durchsetzen und eine Szene vermeiden, sowohl jetzt als auch später auf der Party. Göttin, zu gerne würde ich Mäuschen spielen, wenn sie es heraus findet.

Trotzdem werde ich tun was er von mir erwartet, für sie. Und schon habe ich einen weiteren Grund ihn zu hassen, weil er mir so die Möglichkeit nimmt, mich von ihr zu verabschieden, genau wie bei Arto. Ich verkneife mir ein sarkastisches Lachen, als ob ich noch mehr Gründe dafür bräuchte, wo ich ihn seit gestern längst abgrundtief zu hassen begonnen habe.

"Was hast du mir nicht gesagt?" Mutters neugierige Frage wird von meinem Vater so nüchtern beantwortet wie meine zuvor, lediglich weniger eisig. "Dass sich die Aufregung deines Sohns mehr auf seine zukünftige Arbeit auf dem nächsten Schiff richtet, dass ausläuft." Ich lächle sie warm an und unterdrücke den Trennungsschmerz, der allein durch den Gedanken daran, sie bei ihm zurücklassen zu müssen, bei mir ausgelöst wird. "Mama, ich träume schon lange von diesem Tag. Ich habe so viel gelernt und werde meinen Weg finden. Also lass uns heute glücklich sein und den Tag feiern, ja?" Mein Vater runzelt seine Stirn, vermutlich ist er sauer, weil ich sie Mama nannte obwohl er es verboten hatte. Vielleicht wundert er sich auch, warum ich weder verzweifelt bin noch um Gnade flehe. Er glaubt mit Sicherheit, dass dieser Moment noch kommen wird, aber da hat er sich verrechnet. 

Was folgt sind eine feierliche Veranstaltung mit vielen stolzen Reden und herzlichen Gratulationen sowie weinenden Müttern, die ihre nun erwachsenen Kinder ein letztes Mal in den Arm nehmen. Ich habe die meisten Fächer als Bester meiner Klasse abgeschlossen, aber alles was mein Vater sieht ist die schlechte Note in Sport. Obwohl er immer will, dass wir nicht auffallen, ist gerade sein Verbot Zuneigungen auszutauschen der Grund, warum wir hier aus dem Rahmen fallen und Mutter lässt es sich zumindest nicht nehmen, mich ein mal kurz an sich zu drücken. "Du wirst deinen Weg finden," flüstert sie mir ins Ohr bevor Vater ihre Aufmerksamkeit einfordert und uns so dazu bringt, uns viel zu schnell wieder voneinander zu lösen.

Der erste Tanz der Party, der den offiziellen Teil des Abends beendet, ist für die Väter der graduierten Töchter und für Mütter und ihre graduierten Söhne. Aber nicht einmal das lässt er zu. Unter dem Vorwand zu einem Essen mit dem neuen Botschafter zu müssen, verlässt er mit ihr den Festsaal noch bevor der Tanz beginnt.  "Ich kann einfach nicht glauben, dass du mir das antust." Die wütende Stimme meiner Mutter verbirgt nicht ihre Trauer und ich könnte den Mann hier und jetzt erdolchen. Soviel dazu, dass er Mama den schönen Tag nicht verderben will. "Es tut mir leid, aber der Pedra ist neu und kennt unsere Feste noch nicht und ich habe die Termine durcheinander gebracht." Es ist unfassbar, wie ehrlich und aufrichtig seine Beteuerungen klingen. Ich schleiche hinter den beiden her und ebenfalls aus dem Raum und muss ein lautes schnauben unterdrücken. Er ist ein wirklich guter Schauspieler und deshalb vielleicht auch ein so guter Politiker. In Wahrheit wollte er mir nur jede Möglichkeit nehmen, mich von ihr zu verabschieden. "Bye Mama, ich liebe dich. Und verdammt seist du, erstes Mitglied des Rates der Aigua, mögest du schon bald zur Hölle fahren und dort für immer vor dich hin braten." Mit diesem leisen Flüstern verabschiede ich mich für immer von meinen Eltern.

Er wird Mama und mich nie voneinander trennen können, egal wie sehr er es versucht. Wir haben eine starke Beziehung und selbst der Druck, unter dem diese all die Jahre stand, hat ihr nichts anhaben können. Wenn überhaupt, hat er sie stärker gemacht. Aber er hat mich jeden Tag etwas mehr von sich weggestoßen und so trifft es mich jetzt nicht all zu hart, dass er endlich die Macht über mich verloren hat.

Es wird höchste Zeit wieder Levi zu werden. Ich ziehe meine Festtagskleidung aus und deponiere sie in einem sicheren Versteck. Dann gleite ich ins Wasser und schwimme den Fluss entlang zu dem verborgenen Eingang in die Kanalisation. Dort suche ich nach dem besten Platz für heute Nacht und denke über den sichersten Weg nach, wie ich meinen Seesack zurück bekommen kann. Erst als die Nacht weit genug fortgeschritten ist mache ich mich auf den Weg zurück zu meinem Elternhaus und stelle überrascht fest, dass ich dort bereits von jemandem erwartet werde.

Paul lungert an der Hausecke herum, aber ist er alleine? Ich beschließe, mich vorsichtig um zusehen. Zum Glück gibt es in seiner Bande keinen Leisetreter und sie sind  nach der Feier wohl nach Hause gegangen oder befinden sich womöglich immer noch dort, auf jeden Fall ist er alleine. Deshalb beschließe ich, mich einem letzten Kampf mit meinem Widersacher zu stellen. Endlich werde ich ihm als Levi gegenübertreten, eine Konfrontation von der ich schon länger träume, der mein Vater aber immer im Wege stand, bis heute. In aller Stille schleiche ich mich hinter meinen riesigen Gegner um ihn dann leise und bedrohlich ruhig anzusprechen.

"Was tust du hier, Paul?" Er zuckt erschrocken zusammen und dreht sich dann schnell um, mit dem Ziel mich am Hals zu packen, doch ich bin wesentlich schneller als er. Ich ducke mich unter seinem Arm weg in dem ich in die Knie gehe, so dass sein Griff ins Leere geht und schlage ihm meine Faust direkt in die Magengrube. Dabei benutzte ich nicht nur meine geringe Kraft sondern auch meine Geschwindigkeit. "Was willst du von  mir, Paul?" Er hatte nicht mit meiner Gegenwehr gerechnet und keine Zeit seine ach so tollen Bauchmuskeln anzuspannen. Als ihm jetzt kurz die Luft weg bleibt und er sich aufgrund der Überraschung und  vor Schmerzen leicht vorbeugt schnelle ich wieder hoch, drehe mich auf einem Bein einmal um meine eigene Achse um erneut Tempo hinter meinen Angriff zu legen und platziere einen gut gezielten Tritt gegen sein Ohr, der ihn zum Taumeln bringt. "Warum hörst du einfach nicht auf mich zu jagen?" 

Meine Fragen kommen allesamt leise, ruhig und ohne jede Aufregung. Ein weiterer Faustschlag mitten in sein Gesicht und ein fester Tritt in seine Kniebeugen kurz danach lässt ihn zu Boden gehen, worauf ich aufhöre um ihn herum zu tänzeln. Das alles geht so schnell, dass er kaum Zeit hat zu reagieren. "Linus, bitte, hör auf. Ich bin nicht hier um gegen dich zu kämpfen.", keucht er und hat sichtlich Probleme mit seinen Sinnen. Ich habe dafür gesorgt, dass es in seinem Kopf summt, ihm das Atmen schwer fällt und Tränen in seinen Augen seine Sicht vernebeln. Nein, er weint nicht, es sind Tränen des Schmerzes die man nicht verhindern kann, wenn der Schlag auf die Nase gesessen hat. Ich sehe ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue skeptisch an, nicke aber. "In Ordnung, ich höre auf. Aber versuche nicht aufzustehen, ich werde es nicht zulassen." Erkläre ich und fordere ihn dann auf: "Sprich."

"Du weißt dass du mich nur überrascht hast oder?" Versucht er grummelnd seine Ehre zu retten und stemmt sich etwas hoch, hält aber inne als ich mich daraufhin erneut zum Kampf bereit mache und ihm klar wird, dass ich es ernst damit meine, ihn nicht wieder hoch zu lassen. "Sonst hätte ich meine Muskeln schneller angespannt und dein Schlag hätte dir mehr weh getan als mir." Spricht er schnell weiter und ich nicke. "Natürlich weiß ich das. Deshalb habe ich dich ja auch überrascht. In diesem Kampf ging es nicht länger darum herauszufinden, wer der Stärkere ist. Ich hatte vor ihn zu gewinnen." Paul schielt zu mir hoch und betrachtet mich jetzt genauer. "Du bist anders," erkennt er überrascht und ich nicke erneut. "Ja, bin ich." In mir ist nichts mehr von dem ängstlichen Aigua aus gutem Hause zu sehen den er jahrelang gejagt und der das zugelassen hat. "Warum?" Ich lasse ihn nicht aus den Augen und meine Anspannung zu keiner Sekunde fallen. "Ich wurde so geboren.", erinnere ich ihn an die Tatsachen. Mein Feind schüttelt seinen Kopf und will seine Frage umformulieren doch ich schneide ihm das Wort ab. "Jetzt beantwortest du mir erst einmal meine Frage, sonst werde ich es dieses Mal sein, der dich aufmischt."  

"Ich bin hier, weil mich dein Vater dazu aufgefordert hat. Er hat mir eine gute Bezahlung versprochen, wenn ich ihm einen letzten Dienst erweise." Seine Augen sind groß geworden als er mir antwortet und es fällt ihm noch immer schwer, mich einzuschätzen. Tja, er dachte, er kennt mich, aber er weiß nichts von mir, genauso wenig wie der Mann im Haus hinter mir. "Welchen letzten Dienst?", frage ich ungeduldig. Ich meinte meine Drohung, ihn aufzumischen, wirklich ernst und meine Blicke sind mörderisch als ich mein Messer herausziehe und Paul zum ersten Mal wirklich Angst einjage. Langsam begreift er wohl, dass er es nicht mehr mit der kleinen Maus zu tun hat, die er all die Jahre gejagt hat. Ich bin gefährlich und habe nichts mehr zu verlieren. Seine aufsteigende Panik steht ihm ins Gesicht geschrieben und ich kann sie ebenfalls aus seiner Körpersprache herauslesen. 

"Ich soll dich vom Haus fern halten. Er meinte es sei nicht nötig dich zu verletzen. Er war sich sicher du würdest wegrennen wie immer, sobald du mich siehst." Na klar, er kann es nicht gebrauchen dass ich nicht anheuern kann, weil ich verletzt bin. Endlich habe ich die Möglichkeit die ganze Wahrheit zu erfahren und ich lasse mir die sicher nicht entgehen. "Für welche anderen Dienste hat er dich bezahlt?" Er schluckt, entscheidet sich aber wohl, dass seine Chancen besser stehen wenn er mir ehrlich antwortet. "Dich zu jagen und so oft wie möglich zu verprügeln." Was für ein Mistkerl. Dieser Mann, der mir jahrelang vorgeworfen hat, ein schlechter Sohn zu sein, war kein Vater sondern mein wahrer Feind. "Du hast mich die letzten drei Jahre nicht einmal erwischt, wieso hast du mich weiter gejagt obwohl du nicht dafür bezahlt wurdest?"

"Weil er den ausgesetzten Bonus jedes Jahr erhöht hat und mich mein eigener Vater zusätzlich angetrieben hatte, nicht aufzugeben." Ich zeige mit dem Daumen über meine Schulter zum Haus, lasse ihn aber nicht aus den Augen. "Ist er mit Mama im Haus?" Paul nickt. "Sie kamen kurz vor Dir zurück und ich wurde gerade bezahlt und wollte nur noch das Geld zählen bevor ich verschwinde." So ein Pech aber auch. Meine Augen verengen sich zu Schlitzen. "Du denkst immer noch, dass du dir dieses Geld verdient hast?" Ich kann meinen Sarkasmus nicht mehr aus meiner Stimme halten. Seine Blicke ruhen fest auf meinem Messer in der Hand, mit dem ich immer noch auf ihn zeige. "Überhaupt nicht, du kannst es haben." Ich denke kurz nach, bevor ich antworte. Doch als er die Gelegenheit nutzen will um sich in eine bessere Position zu bringen muss er erkennen, dass meine Wachsamkeit dabei nicht nachgelassen hat. Ein weiterer Tritt nach einer schnellen Drehung und er liegt wieder am Boden.

"Wie wäre es mit einem Handel?" Schlage ich schließlich vor, denn ich will diesen Kerl nicht töten oder auch nur verletzen. Jetzt, wo er hier zu meinen Füßen liegt, ist er es nicht mehr Wert, mir an ihm die Finger schmutzig zu machen. Aber ich will meine restliche Zeit in Alta auch nicht weiterhin mit der Flucht vor ihm verbringen. "Wir machen halbe halbe und keiner von uns spricht über das, was hier gerade passiert ist. Ich werde die Stadt mit dem nächsten Schiff verlassen und dann bist du frei. Aber bis dahin gehst du mir aus dem Weg und lässt mich in Ruhe." Paul stimmt mir eilig zu, zieht das Geld aus der Tasche und zählt die Hälfte ab um es mir zu geben. "Las es einfach da liegen und zieh dich auf allen vieren zur anderen Seite der Straße zurück. Dort kannst du aufstehen um zu verschwinden." 

Ich bin noch immer voll konzentriert und Paul tut lieber, was ich ihm gesagt habe. Doch ich bin mir sicher, dass er sich, kaum dass er wieder auf seinen Beinen steht, zu mir umdrehen und überlegen wird, ob sich ein Kampf gegen mich nicht doch noch lohnen würde. Er müsste schließlich nur meine Hand greifen, die das Messer hält, doch dazu lasse ich es nicht kommen. Sollte er sich umdrehen, werde ich längst verschwunden sein, zusammen mit seinem Geld.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro