Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

38. Herausforderung

Im Moment lebe ich bei Nonna im Armenviertel von Mittstadt und bisher konnte ich mich nicht recht entscheiden, wie es weiter gehen soll. Doch dann habe ich erfahren, dass Ragnar mich scheinbar in eine Falle locken will. Und nicht nur das, wie es aussieht will er sich tatsächlich auch mit der Göttin selbst und ihren Regeln anlegen. Deshalb hat sich Nonna als ihre Hohepriesterin entschlossen ihn in seine Schranken zu verweisen und ich bin bereit mitzuspielen.

"Deine Einladung ist nun auch endlich angekommen. Sie wurde offiziell an Ragnar versendet und er hat sie heute erst weiter geleitet, am Tag vor dem großen Ereignis." Ich bin mit politischen Machtspielen vertraut und vermute daher, dass diese Verzögerung Teil seines Plans war. "Er wollte uns sicher keine Zeit lassen, groß darüber nachzudenken oder gar etwas dagegen zu tun." Nonna grinst mit den Lippen um ihre Zigarre. "Ich liebe es, andere zu überraschen." Ich erwidere mit einem leisen Lächeln, welches nur meine Lippen umspielt aber meine Augen nicht erreicht.

"Bist du nervös wegen dem Wettkampf?"  Vor der Herausforderung an sich habe ich keine Angst aber dennoch gibt es etwas, das mich umtreibt. "Ich werde Matt wieder gegenüber stehen und davor habe ich wirklich große Angst," gestehe ich leise und sie legt ihre zierliche, faltige Hand auf meinen Unterarm. "Bleib stark Levi. Wenn die Göttin dich liebt, wird sie dir helfen." Ich lache freudlos auf. "Das bedeutet dann wohl, dass ich sie bisher nicht wirklich zufrieden stellen konnte, oder?" - "Das weiß man nie. Die Wege der Göttin sind unergründlich." Oh, da sind sie wieder, Nonnas mystische Antworten. "Ich geh dann besser mal schlafen denn ich werde all meine Kräfte morgen brauchen." Doch sie hält mich auf und ihr Angebot überrascht mich dann doch. "Vorher müssen wir noch etwas anderes erledigen. Bist du bereit mein Geschenk anzunehmen?"

"Bist du sicher?", frage ich verdattert, denn ich dachte, ihr Geschenk würde das letzte sein, das ich erhalte, kurz bevor wir endlich die Scherbe reparieren und die Göttin in mir erwecken, doch als ich ihr das sage nickt sie nur. "Das habe ich auch geglaubt. Aber der silberne Splitter in mir drängt mich dazu, ihn dir zu geben. Vielleicht wirst du meine Kraft oder meine Fähigkeit bei deiner Aufgabe brauchen. Wie auch immer, ich bitte dich meinen Splitter mit in den versunkenen Tempel zu nehmen." Ich sehe sie skeptisch an, wir handeln nicht mehr und ich weiß sowieso, was sie als Gegenleistung für ihr Geschenk von mir erwartet, doch ich bin nicht sicher, wie schnell ich den Weg gehen möchte, der sich gerade deutlich vor mir auftut. Um Zeit zu gewinnen und auch weil ich es vorher wissen will, frage ich sie nach ihrer Fähigkeit. 

"Wege finden", erklärt sie lapidar. "Jeder Aigua hat einen speziellen Orientierungssinn um seinen Weg Unterwasser zu finden. Pedra haben das ebenfalls auf und unter der Erde und Arbre im Wald und auf dessen Wurzeln. Mein Splitter erweitert deinen natürlichen Orientierungssinn um die beiden Anderen." Ich seufze und sehe sie zweifelnd an. "Warum hast du so viel Vertrauen in mich?" Sie grinst mich breit an. "Nicht nur ich, Levi, auch und vor allem unsere Göttin glaubt an dich." Das kann ich ehrlich gesagt noch immer nicht glauben. "Wird es dir in irgendeiner Weise schaden?" Meine Sorge um sie bringt mir ein zufriedenes Lächeln ein, als hätte ich ihr gerade erneut meinen Wert bewiesen. "Nein, es wird mir einen Teil meiner Energie rauben, aber die Fähigkeit werde ich behalten und bis morgen werde ich wieder gut erholt sein. Immerhin bleiben mir noch zwei weitere Splitter." 

Nach dem Ritual der Geschenkübergabe bleibe ich dieses Mal bei Bewusstsein. Das könnte darin begründet liegen, dass ich schon lange eine Kiste mit Erinnerungen von Nonna mit mir herum trage, die sich durch die langjährige Beziehung und das häufige Auffrischen unserer Verbindung stetig gefüllt hat. Außerdem verbessert ihr Splitter nur eine Fähigkeit, die ich ohnehin schon besitze statt eine ganz neue hinzu zu fügen. "Ich danke dir sehr, Nonna. Ich hoffe meine Kiemen sind verheilt aber ich brauche jetzt wirklich etwas Schlaf." Obwohl ich nervös bin werde ich trotzdem gut schlafen. Das hat mich das Leben als Gejagter in Hochstadt gelehrt. Mir wird klar, dass mein bisheriges hartes Leben mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin. Vielleicht zeigt die Göttin ihre Liebe auf diese merkwürdige Weise? Bevor ich einschlafe erinnere ich mich noch einmal an einen unserer weisen Sprüche, wie er von Arto rezitiert wird: <Ein Held wird nicht in einem weichen Bett zwischen weißen Kissen geboren sondern in einem mächtigen Sturm.> Mit einem glücklichen Lächeln schlafe ich ein.


~~***~~


Am nächsten Morgen machen Nonna und ich uns bereit und auf den Weg zum Empfang des Königs. "Ich werde mich verborgen halten um nicht aufzufallen bevor der Wettkampf startet. Ragnar soll sich seines Sieges sicher sein, wenn er dich sieht." Ich brumme zustimmend. "Hast du alle Papiere dabei?" Sie nickt und zwinkert mir zu was ich beides erwidere, bevor ich noch einmal tief ein und aus atme. "Alles klar, dann mal rein ins Haifischbecken."

Die Halle, in der der Empfang stattfindet, ist angefüllt mit Leuten. Die Absolventen tragen nur ihre Schwimmhosen und stehen in einem Block beieinander. Ich selbst bin für einen Empfang gekleidet und wirke daher eher wie einer der Gäste, die überwiegend aus Eltern und nahen Verwandten der Schüler bestehen. Als ich mich zu meinen Mitschülern geselle entdecke ich auch Matt unter ihnen der mich abweisend ansieht und dann mit Kiara zu flüstern beginnt. Ich spüre, wie sie ihre Magie auf ihn wirkt und knirsche mit den Zähnen.

"Willkommen, Absolventen und Eltern. Heute werden diese Kinder sich ihrer ersten großen Herausforderung stellen und die Rechte und Pflichten eines Erwachsenen erwerben. Aber erst muss ich unseren Schulleiter fragen: Gibt es jemanden unter ihnen, der die Prüfungen nicht bestanden hat?" Ein schlacksiger Mann in mittlerem Alter, mit blonden Haaren und hellblauen Augen raschelt mit den Papieren und prüft ein Deckblatt, dass ihm gereicht wird und vermutlich die gesammelten Daten aller Schüler enthält. "Alle Papiere sind Komplett und alle anwesenden Schüler haben bestanden."  Ragnars herausfordernder Blick wandert zu mir und ich spiele den Überraschten. "Da sich dieses Jahr auch meine Tochter unter den Absolventen befindet habe ich beschlossen, dass die ersten drei, die die Prüfungshalle des versunkenen Tempels erreichen, eine besondere Belohnung erhalten."

Mit einigen weiteren, warmen Worten wünscht er allen Glück und entlässt sie dann in die Arme ihrer Liebsten. Der Wettkampf wird bald starten aber ein Diener kommt zu mir und bittet mich zu einer privaten Audienz mit dem König. Er führt mich in einen angrenzenden Raum wo mich nicht nur er sondern auch Kiara, Matt und Helena erwarten. "Levi, ich freue mich, dass du auch aufgetaucht bist. Ich hatte gehofft, dass die Ankündigung eines großen Preises dein Interesse wecken würde." Wie konnte ich nur glauben, dass dieser Mann es jemals ehrlich mit mir gemeint haben könnte. Er glaubt doch tatsächlich, dass er mich mit einem ominösen Gewinn kaufen kann.

"Ich möchte, dass du an dem Wettkampf teilnimmst, als Levi. Offiziell bist du nur ein weiterer Absolvent aber im Grunde wissen wir doch, dass nur ihr drei die Chance habt, die Aufgabe in der Prüfungshalle zu lösen und die heilige Seele zu befreien." Aus den Augenwinkeln sehe ich Kiaras Ergebenheit und wie verwirrt Matt von all dem ist. Doch jetzt gilt es, mich auf meinen Gegner zu konzentrieren.

"Bist du ein Gläubiger, Ragnar?", frage ich herausfordernd, lege dabei aber  unschuldig meinen Kopf zur Seite  und er zögert nicht, mit seiner Antwort. "Ja, das bin ich." - "Und glaubst du, die Göttin ist mit deinem Verhalten und deinen Entscheidungen einverstanden?" Er grinst breit. "Soweit ich weiß, geht es nur um eins, Schicksal und mit meiner Entscheidung forciere ich genau das. Derjenige, der die Seele befreit, bekommt die Splitter der anderen. Bist du bereit und einverstanden, dich diesem Schicksal zu stellen?" 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro