Kapitel 34
Mira POV:
Draussen zog ich scharf die Luft ein.
Ich spürte immer noch seine rauen, aber dennoch weichen Lippen auf meinen, als wären sie ein dauerhaftes Brandmal.
Die Stellen an denen er mich berührt hatte, sehnten sich nach mehr, was mir Angst machte aber im gleichen Moment völlig aus der Bahn warf.
Aber seine Augen sprachen Bände. Diese Wärme und diese Leidenschaft in ihnen waren atemberaubend. Die Art wie er mich angesehen hatte war so speziell, als wäre ich etwas ganz besonderes, etwas ganz besonderes für ihn.
Ich wollte noch nicht gehen, ich wollte weiterhin seine Nähe spüren, doch das Klingeln meines Handys liess mich aus meinem Gefühlswahn zurückholen. Liebend gerne hätte ich die Zeit zurückgedreht und mein Handy von Anfang ausgeschaltet, oder zuhause vergessen, doch dies war nicht möglich.
Denn somit wurde dieser wundervolle Moment womöglich frühzeitig beendet.
Die Art von Selbstbewusstsein die ich ihn seiner Anwesenheit verspürte, war urplötzlich wie weggeblasen.
Ich stand schweratmend und schüchtern vor ihm und murmelte eine Entschuldigung sowie auch einen Abschied und verliess sofort sein Haus.
Das Klingeln meines Handy hatte schon längst aufgehört, doch dies nahm ich nur so halbwegs war.
Ich hätte mit der besagten Person sowieso nicht normal reden können, da in meinem Kopf nun ganz andere Dinge vorgingen.
Bei jedem klitzekleinen Gedanken an Jayden, zauberte sich ein Lächeln auf meinem Gesicht, welches irgendwie nicht verschwinden wollte.
Dieser Typ hatte etwas ganz besonderes an sich, das konnte ich seit dem ersten Mal, als ich ihn sah spüren.
Er hatte eine Macht über mich, die mir das Gefühl von Vollkommenheit gab.
Und obwohl ich nicht wusste was in seinem Kopf vorging, wusste ich das ich mehr wollte als ihn nur kennenzulernen.
Ich wollte seine Nähe, denn diese tat meinem Herzen gut. Sie tat mir gut.
Das erneute Klingeln meines Handys riss mich aus meinen dauerhaften Gedanken an Jayden.
Ohne überhaupt anzusehen wer angerufen hat, nahm ich einfach ab.
„Mira?", nahm ich die reuevolle Stimme meiner besten Freundin am anderen Ende der Leitung wahr.
Für einen Moment lang wusste ich nicht weshalb sie sich schuldig fühlte, als es mir zum Glück doch noch einfiel.
Jedoch war ich trotzdem überrascht.
Ich wusste das ich etwas falsch gemacht hatte und in diesem Fall müsste ich um Vergebung bitten.
„Was ist los?", fragte ich nur.
„Ich wollte mich entschuldigen", sprach sie, „Ich war Scheisse zu dir, ohne dass du überhaupt den Grund kanntest. Ich habe dir nichts erklärt sonder automatisch die Schuld gegeben und das tut mir aufrichtig Leid. Vor allem da jetzt alles wieder in Ordnung ist, wenn nicht sogar noch besser."
Zwar hatte ich immer noch keinen blassen Schimmer wovon sie da ganz genau sprach, doch mir viel ein Stein vom Herzen.
Sie war so wütend und enttäuscht auf mich gewesen und ich dachte das würde Tage dauern bis wir wieder miteinander sprachen, was anscheinend nicht der Fall war.
Und das freute mich, trotzdem wollte ich nicht mehr nur ins dunkle tappen.
Ich wollte das sie mir erzählte was ihr auf dem Herzen lag, ohne das sie Angst haben würde, ich könnte sie verurteilen.
Denn ich war nicht der Mensch der jemanden verurteilte. War es nie und wird es hoffentlich auch nie sein.
„Was liegt dir auf dem Herzen? Rede mit mir, ich werde dich nicht verurteilen", sprach ich meine Gedanken laut aus.
Ich hörte sie unsicher und leise Luft schnappen, welche sie zittrig wieder ausatmete.
„Ich weiss nicht wie du reagieren würdest, deshalb möchte ich, über so ein für mich ernstes Thema, gerne persönlich mit dir reden.", antwortete sie.
Zwar war meine Neugier nun gross, doch meine Vernunft wusste das sie absolut Recht hatte.
Über ernste Themen sprach man am liebsten persönlich, nicht übers Handy oder sonst etwas derartiges.
„Wie du willst.", erwiderte ich, wünschte ihr noch eine gute Nacht und legte auf, da ich zuhause angekommen war.
Ich schloss meine Haustüre auf und eilte direkt in mein Zimmer um dieses abzuschliessen. Da niemand im Wohnzimmer war und nirgends Licht brannte, nahm ich an meine Eltern schliefen bereits.
Ich wusste nicht mehr wie lange ich bei Jayden war, doch es müsste schon ziemlich lange gewesen sein, wenn meine Eltern schon nicht mehr wach waren.
Doch es war gut das sie schon schliefen. Ich wollte nämlich alleine sein. Ich wollte ungestört über den heutigen Tag nachdenken.
Nichts wünschte ich mir mehr als in diesem Moment mit ihm hier zu sein. Seine Stimme zu hören und seine Augen auf mich ruhen zu sehen.
Genüsslich schloss ich meine Augen und legte mich ins Bett.
Mir war es in diesem Moment egal, dass ich mit meiner Alltagskleidung im Bett lag. Das einzige was ich in diesem Moment wollte war, mein immer noch zu stürmisches Herz schlagen hören.
Ich wurde zwar bis jetzt noch nie so geküsst, doch trotzdem wusste ich mit Sicherheit, dass sich keinmal so gut angefühlt hätte wie mit Jayden. Kein Typ hätte solche Gefühle in mir ausgelöst wie er.
Ich merkte wie meine Augen immer mehr und mehr zufielen. Diese plötzliche Müdigkeit überrollte mich beinahe komplett und ich hatte keine Mühe damit, mich ihr vollkommen hinzugeben.
Ich wollte fast schon das dieser Tag endete, nur damit nichts geschah, was diesen verderben könnte.
Bevor ich aber endgültig meine Augen schloss und ins Land der Träume fiel, schwirrte mir noch eine einzige Frage im Kopf herum.
Was waren Jayden und ich nun?
________________________________
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro