Kapitel 26
Mira POV:
Ich realisierte immer noch nicht, wie schnell die Woche doch vergangen war.
Nun war schon Mittwoch und somit war der Tag, an dem ich zum ersten Mal in meinem Leben nachsitzen würde.
Jayden hatte ich ausserdem erfolgreich ignoriert, doch trotzdem schwirrte er ständig in meinem Kopf herum.
Ich spürte immer wieder in der Cafeteria seine bohrenden Blicke auf mir, doch ich habe mich kein einziges Mal umgedreht.
Vielleicht war mein Verhalten kindisch oder total bescheuert, doch ich wusste einfach nicht, wie ich ihn am besten auf unseren Kuss ansprechen sollte und ob er überhaupt darüber reden wollte.
Vielleicht war das ja gar kein bedeutender Kuss für ihn gewesen, vielleicht war das für ihn ein Kuss wie jeder andere.
Und wahrscheinlich hatte ich genau deswegen Angst mit ihm zu reden.
Denn für mich war es nicht einfach nur ein Kuss. Diese Gefühle, die ich in diesem Moment verspürt habe waren aussergewöhnlich und total berauschend.
Das kribbeln in meinem Körper, das lodernde Feuer in mir, das alles hatte etwas zu bedeuten, doch ich fand keine Erklärung dafür. Jedenfalls noch nicht.
Die obligatorischen Schulstunden waren nun vorbei, und so machte ich mich auf dem Weg zu meiner Extrastunde.
Hannah bot mir an auf mich zu warten, oder mir Gesellschaft zu leisten, doch ich winkte ab.
Es wäre unfair von mir so etwas von ihr zu verlangen, da wir bald eine wichtige Prüfung schrieben und sie somit die Zeit ausnutzen konnte um zu lernen, da sie in letzter Zeit nicht gerade eine anwesende Person während der Schulzeit war.
Sie war in letzter Zeit oft in ihren Gedanken versunken, sogar schlimmer als ich, doch irgendwie verstand ich sie ja auch.
Es war sicher nicht leicht für sie, denn Jungen den sie mag zu vergessen, doch das musste sie nun wohl.
Daran musste sie wohl die ganze Zeit denken, etwas anderes konnte es ja schliesslich nicht sein, da sie mir das sonst gesagt hätte.
Vor der Tür hielt ich inne und klopfte einmal. Da sie niemand öffnete oder mich hereinbat, trat ich einfach herein.
Es wunderte mich nicht, dass niemand da war, da ich eine Viertelstunde zu früh war, doch ich wollte nicht noch einmal hierher kommen.
Seufzend setzte ich mich einfach hin und wollte gerade mein Notizheft herausnehmen, als ich inne hielt.
"Du ignorierst sehr gut", hörte ich seine dunkle, tiefe Stimme, welche mir unwillkürlich eine Gänsehaut verpasste.
Es war schön wieder seine Stimme zu hören, und ich konnte nur an den wundervollen Klang seiner Stimme denken.
Mit voller Schwung, drehte ich meinen Kopf zu ihm und musterte ihn.
Seine Augen waren total auf mich gerichtet, damit er ja keine einzige Bewegung von mir verpasste.
"Tue ich garnicht", antwortete ich und könnte mich gerade einfach nur selbst Ohrfeigen.
Zum einen da es total offensichtlich war, dass ich ihm aus dem Weg ging und zum anderen, weil mir die Lüge total schwer fiel auszusprechen.
Ich konnte sehen, dass sich seine Lippen zu einem geraden Strich verzogen und er somit ein schmunzeln unterdrücken musste.
Plötzlich kam er wie ein Raubtier auf mich zu. Mit langsamen aber trotzdem bedrohlichen Schritten kam er mir immer näher.
Mein Herz begann zu rasen und meine Atmung wurde unregelmässig.
Doch anstatt dass er vor mir stehen blieb, nahm er einfach auf einen Stuhl platz.
Erleichtert schnappte ich nach Luft. Ich wusste nicht einmal was ich überhaupt befürchtet hatte.
"Warum bist du hier?", fragte ich ihn kurze Zeit später, damit er nicht merkte, dass ich nervös war, obwohl ich mir denken konnte, dass er das schon längst wusste.
"Du warst nicht die einzige, die zu spät kam.", antwortete er nur.
"Tut mir Leid", entschuldigte ich mich, "Ich wollte nicht, dass du wegen mir nun hier bist."
"Weisst du, hätte ich nicht gewusst dass du ebenfalls hier sein würdest, wäre ich ehrlichgesagt nicht aufgekreuzt.", erwiderte er und sah mir kurz in die Augen.
Lächelnd drehte ich meinen Kopf weg, damit er es nicht sehen konnte, als gerade ein molliger Lehrer eintrat und uns lächelnd musterte.
Dafür dass Nachsitzen ja etwas negatives war, schien der Lehrer garnicht unfreundlich zu sein, eher ganz im Gegenteil. Er strahlte eine grosse Sympathie aus, welche wirklich ansteckend war.
Er stellte sich als Herr Fischer vor und verteilte uns zweien ein Blatt aus, welches wir einzeln ausfüllen mussten.
Es waren knifflige allgemein Aufgaben, welche wir lösen mussten, doch trotzdem habe ich sie, wie Jayden nach kurzer Zeit gemeistert.
Eigentlich dachten wir, wir hätten sie schnell fertig gelöst, doch ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass es nicht so war.
Eine ganze Stunde war vergangen, deshalb durften wir auch unsere Sachen packen und gehen.
Schnell packte ich meine Sachen zusammen und eilte aus dem Klassenzimmer, ohne Jayden irgendetwas zu sagen.
Ich wollte gerade nach draussen flitzen, als ich am Handgelenk festgehalten und umgedreht wurde.
Jayden sah mich mit einem undefinierbarem Blick an, löste seine Hand und trat einen Schritt zurück.
"Ich weiss dass du antworten willst, doch ich habe sie nicht. Jedenfalls nicht die, welche du suchst.", sagte er.
"Was meinst du damit?"
"Du hättest mich nicht küssen sollen, wenn du Angst vor dem Gewitter hast, Mira. Mein Leben ist ein Sturm.", flüsterte er fast.
"Ich habe dich nicht geküsst, du hast mich.", flüsterte ich ebenso zurück.
"Ich weiss, und das war der schönste Fehler überhaupt gewesen."
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Hey
Ich wollte sagen, dass ich nun ask.fm habe und ihr mir somit dort folgen & mir jegliche Fragen stellen könnt.
(Der Link steht in der Beschreibung.)
Ob über meine Geschichten, mein Leben oder mich, ihr könnt absolut alles fragen.
Ebenso wollte ich mich für die mittlerweile 126Tsd. Reads herzlich bedanken, ich hätte das wirklich nie erwartet und mir so etwas nicht einmal im Traum vorstellen können.
Dankeschön!
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