Kapitel 24
Mira POV:
Vorsichtig lösten wir unsere Lippen voneinander.
Mit geschwollenen Lippen blickte ich in seine wunderschönen Augen und versuchte zu realisieren was gerade geschehen war.
Wir hatten uns geküsst. Ich habe Jayden Black meinen ersten Kuss geschenkt und dieser war perfekt. Wortwörtlich perfekt gewesen.
Ich hatte immer noch das Gefühl von seinen Lippen auf meinen, und ich wollte nicht, dass dieses Gefühl jemals fortging.
Der Kuss passte einfach perfekt zu seiner Persönlichkeit. Stürmisch und aggressiv, wie ein Gewitter. Ein wunderschönes aber doch aufregendes Gewitter.
Wir standen uns noch immer sehr nah. Seine Hände waren besitzergreifend um meine Taille geschlungen.
Unzählige elektrische Stromschläge durchfluteten meinen Körper und alles in mir kribbelte.
Jayden blickte nachdenklich in mein Gesicht, so als würde er es ganz genau einstudieren wollen.
Als würde er sich jeden Millimeter meines Gesichtes einprägen wollen.
Seine Augen schimmerten, als hätte er die wertvollste Trophäe der Welt bekommen, nicht mich geküsst.
Mit einem Schüchternen Lächeln sah ich ihn an. Bessergesagt, war ich gerade dabei, in seinen Augen zu versinken.
Zum ersten Mal, konnte ich ein Meer voller Gefühle in ihnen erkennen, doch trotzdem wusste ich, dass es nur die Hälfte war.
Die andere Hälfte war immer noch nicht zu erkennen, so als hätte er sie versteckt.
In seinen Augen konnte ich nun Freude und Stolz erkennen, aber auch Unsicherheit und Zweifel.
"Deine Lippen sind geschwollen", raunte er mit heiser Stimme, als würde er ebenso realisieren was gerade geschehen war.
"Wegen dir", flüsterte ich ebenso leise.
"Sie werden es immer wegen mir sein. Immer.", grinste er und löste sich von mir.
Augenblicklich verschwand die Wärme, welche meinen Körper umgab, doch zum Glück, hielten wir immer noch unseren Blickkontakt fest.
Ich wollte ihn auf keinen Fall lösen und ich spürte, dass Jayden ihn ebenso nicht unterbrechen wollte.
Doch es war schon ziemlich spät. Meine Eltern und mein Bruder machten sich sicherlich schon Sorgen und da ich Hannah einen Besuch abstatten wollte, musste ich wohl übelst gehen.
"Es ist spät. Ich muss gehen.", sagte ich ihm.
"Ich fahre dich", bot er mir an, doch ich winkte sofort ab.
Ich wollte Zeit zum nachdenken, was er auch schlagartig verstand und mir zunickte.
Mit einem einfachen 'Tschüss', verabschiedete ich mich von ihm und drehte mich um, diesmal ohne dass ich wieder zurückgewirbelt wurde.
Mit schnellen Schritten lief ich voran.
In meinen Kopf herrschte ein wildes Chaos. Immer wieder, spielte sich unser Kuss in meinem Kopf ab, wie sich unsere Münder miteinander verschmolzen und unsere Zungen auf Erkundungen gingen.
Sofort stand mein Körper wieder unter Flammen.
Ich hatte keine Ahnung wie ich mich nun gegenüber ihm verhalten sollte.
Es würde nicht mehr normal zwischen uns werden. Obwohl normal war es ja nie zwischen uns.
Ich fragte mich plötzlich, wie sich nun er wohl verhalten würde?
Würde er mehr Zeit mit mir verbringen oder mich mehr ignorieren und mir aus dem Weg gehen?
Fragen über Fragen und ich fand keine Antworten. Zumindest nicht alleine.
Doch um alle Fragen zu beantworten brauchte ich ihn, aber nicht morgen. Auch nicht übermorgen.
Am Besten eine ganze Woche nicht.
Ich wollte herausfinden, warum ich dieses Feuerwerk gespürt hatte, als er mich küsste.
Ob das immer so war, wenn man jemanden küsste oder ob das etwas ganz spezielles war.
Frustriert seufzte ich auf. War diese Sache so kompliziert oder machte ich sie nur so?!
Ich war wiedermal so in meinen Gedanken vertieft, dass ich garnicht gemerkt habe, dass ich schon vor meinem Haus stand.
Ich öffnete die Tür und trat hinein.
Ich wollte gerade in mein Zimmer gehen, als ich sah, dass mich mein Bruder musterte.
"Wo warst du so lange?", fragte er mich.
"Ich wurde aufgehalten", antwortete ich nur.
"Von Herr Anders?", schmunzelte er.
Es überraschte mich nicht, dass er es wusste. Er war mein Bruder, es wusste immer irgendwelche Sachen, ohne dass ich ihm etwas dazu sagen musste.
Doch trotzdem wollte ich es nicht zugeben, deshalb wechselte ich ganz schnell das Thema, bevor er mich mit irgendwelchen Fragen über den heutigen Tag bombardierte.
"Wo sind Mama und Papa?"
"Nicht hier. Sie kommen erst Morgen morgen wieder, da ich nun hier bin und auf dich aufpassen kann. Siehst du was für ein wundervoller Sohn ich doch bin?", grinste er.
"Und trotzdem bin ich das Lieblingskind", provozierte ich ihn.
"Wer's glaubt, wird selig.", antwortetet er nur beleidigt.
Leise lachend wollte ich in mein Zimmer verschwinden, als mir Hannah wieder einfiel.
"Könntest du mich bitte zu Hannah fahren? Sie war heute krank und ich würde sie gerne besuchen.", fragte ich ihn.
Mit einem nicken gingen wir sofort zu seinem Auto.
Wir redeten während der Fahrt nicht wirklich viel miteinander. Wir waren eher in unseren Gedanken vertieft. Ehrlichgesagt war nur ich das, was er wohl bemerkte und deshalb nichts sagte.
Er wusste immer ganz genau was ich brauchte und darum liebte ich ihn.
Ich konnte es aber immer noch nicht fassen, dass Jayden ernsthaft dachte wir wären ein Paar und eifersüchtig wurde.
Als ich daran dachte, dass er wirklich eifersüchtig war, musste ich automatisch lächeln.
"Junge junge, dieser Typ hat es dir ja wirklich angetan.", schüttelte er fassungslos den Kopf.
Augenverdrehend stieg ich aus dem Auto, da wir schon da waren und ignorierte somit seine Bemerkung.
Vor Hannah's Haustüre blieb ich stehen und läutete an der Klingel.
Keine Minute später, wurde sie von einer zierlichen Frau mit denselben blonden Haaren wie Hannah, geöffnet, wahrscheinlich ihre Mutter.
"Guten Tag, ich bin Mira, die beste Freundin von Hannah. Ich würde sie gerne besuchen, wenn das möglich ist.", begrüsst ich ihre Mutter freundlich und reichte ihr meine Hand.
Sofort lächelte Sie mich warm an und schloss mich automatisch in eine liebevolle Umarmung.
Nun wusste ich, weshalb sich Hannah's Umarmungen so gut anfühlten. Diese Geste hatte sie hundertprozentig von ihrer Mutter.
"Natürlich Liebes, komm rein. Das Zimmer im 2. Stock, die Türe ganz links, ist Hannah's Zimmer. Geh nur rein.", lächelte sie und ich verschwand ebenso mit einem Lächeln ins 2. Stockwerk.
Leise klopfte ich an Hannah's Tür und öffnete sie sogleich.
Hannah lag eingekuschelt in ihrem Bett sah sich etwas auf ihrem Laptop an, weshalb sie mich noch nicht bemerkt hatte.
Mit einem kleinen räuspern machte ich mich bemerkbar.
Ihr Blick schellte augenblicklich zu mir und sie lächelte mich überrascht an.
"Hey", begrüsste ich sie, "Ich wollte dich fragen ob es dir gut geht."
"Hey, tolle Überraschung. Und ja, mir geht es gut. Ich habe zwar noch ein bisschen Kopfschmerzen, doch morgen würde ich sicherlich wieder in die Schule kommen."
Ich setzte mich auf ihr Bett und blickte sie lächelnd an.
"Hannah, ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich immer so plötzlich verschwinde und dich einfach ohne Erklärung zurücklasse."
"Mira, du musst dich nicht entschuldigen. Ehrlichgesagt verstehe ich dich sogar, denn ich kenne deinen Grund."
Verwundert zog ich eine Augenbraue in die Höhe.
"Der Grund ist Jayden.", zwinkerte sie mir vielsagend zu.
Bei seinem Namen, musste ich wieder an unseren wundervollen Kuss denken und sofort überkam mich eine Gänsehaut, was Hannah wohl bemerkte.
"Ist etwas zwischen euch geschehen?"
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