Kapitel 10
Mira POV:
Ich strich gerade mein enges, rotfarbenes Satinkleid glatt.
Es war ein wunderschönes Kleid, welches meinen Körper betonte aber trotzdem nicht billig ausschaute. Es sah elegant und vornehm aus.
Ich hatte es mir vor langer Zeit gekauft und bis heute hatte ich nie einen wirklichen Grund es anzuziehen. Ich habe es in meinem Schrank gefunden, ganz hinten und mit sogar einem Preisschild.
Doch es war ein passendes Kleid für mein 1. Date, welches mit Marc stattfinden würde.
Ich stellte mir die ganze Zeit vor, wie Marc und ich, uns in einem Restaurant gegenübersassen uns unterhielten und gemeinsam lachten, doch jedes Mal, wenn ich meine Augen schloss, sah ich anstatt Marc, Jayden.
Ich stellte mir vor, wie Jayden mich auf ein Date ausführte und wir uns besser kennenlernten, doch ich wusste, dass das nicht der Fall war und vielleicht nie sein würde.
Ich spürte wieder einen verdammten Stich im Herzen.
Warum spürte ich sowas?
Jayden war ein kaltes Arschloch, der mir mit seiner Art überhaupt nicht gefiel, doch warum dachte ich andauernd an ihn?
Schnell schüttelte ich meine Gedanken ab und blickte mein Spiegelbild an.
Meine Haare fielen mir gelockt über die Schulter und meine braunen Augen waren kunstvoll geschminkt.
Meine Lippen hatten das gleiche rot, wie mein Kleid.
Hannah, die neben mir in ihr Spiegelbild schaute, sah toll aus.
Sie hatte ein enges, hautfarbenes Kleid an und ihre blonden Haare geglättet.
Marco würde bestimmt über sie herfallen, es wäre auch verrückt wenn nicht, denn sie war wunderschön, von innen sowie auch von aussen.
Was wenn er sich in sie verliebte? Und sie in ihn?
Verliebt sein. Ein Gefühl, welches man nicht steuern konnte und grosse Freude sowie auch tiefen Schmerz mitbrachte.
Ein Gefühl 1000 kleiner Schmetterlinge im Bauch und doch 1000 Messerstichen mitten ins Herz.
Ich kannte dieses Gefühl nicht, ich wusste nicht welche Anzeichen dieses Gefühl mit sich trug, doch in Büchern war es fantastisch und doch wiederum schmerzhaft beschrieben und dargestellt.
Wenn sich Marco in Hannah verlieben würde, dann würde ich ihnen das überaus gönnen.
Ich war nicht dieser Typ von Mensch, welcher sie von der Ferne aus beobachtete und sich die ganze Zeit über fragte: "Wieso Hannah und nicht ich?!"
"Denkst du, Marco findet mich toll?", fragte mich Hannah plötzlich hoffnungsvoll.
"Natürlich! Du bist ein wundervoller, fantastischer Mensch, welchen man nur toll finden kann! Mach dir nicht so viele Gedanken, er wird fasziniert sein von dir!", versicherte ich ihr lächelnd und meinte es auch so.
Sie lächelte mich überglücklich an, umarmte mich und bedankte sich.
Wenn ich ehrlich war, machte ich mir keine Gedanken darüber, ob mich Marc toll finden würde oder nicht. Es war mir egal.
Ich war zwar einwenig aufgeregt, was auch normal war, da ich zum ersten Mal mit einem Jungen ausging, aber mehr nicht.
Keine Nervosität.
Keine Euphorie.
Nichts.
Plötzlich hörten wir die Klingel, da es noch nicht ganz 19.00 Uhr war, musste es Marco sein, um Hannah abzuholen.
Sie schaute mich nochmals nervös an, worauf ich ihr nur ein aufmunterndes Lächeln schenkte, bevor sie eilig zur Haustür lief.
Da ich ihren Moment nicht zerstören oder auf jeglicher Art unterbrechen wollte, blieb ich in meinem Zimmer.
Marc würde mich auch bald abholen kommen, doch ich spürte immer noch nichts.
Es war fast so, als hätte mich meine Mutter gefragt, ob ich mit ihr einkaufen gehe und ich einfach mitging.
Da ich nichts mehr von unten hörte, musste Hannah wohl schon gegangen sein.
Sie würde nun ein grandioses Date haben, mit einem Jungen, dessen ihr Interesse deutlich geweckt hatte, ich hingegen, gehe gerade auf ein Date mit einem Typen, welcher kein Interesse oder sonstiges in mir weckte.
Wie auf's Kommando, hörte ich wieder die Klingel.
Diesmal war ich mir aber sicher, dass es Marc sein musste. Ich sah mich nochmals ich Spiegel an und lief die Treppe hinunter.
Bevor ich ihm die Tür öffnete, atmete ich nochmals tief ein -und aus und drückte die Türklinke nach unten.
Ich erwartete einen lächelnden Marc vor mir zu sehen, doch meine Erwartungen waren wohl zu gross.
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