Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel fünf

"Fertig!", rief Aramis, als er zur Tür hereinkam. Er hatte soeben alle gedruckten Manuskripte verteilt. Ich war einfach nur froh, dass er lebend zurück war.

Er ließ sich neben mir auf das Sofa fallen und sah auf das Kind hinunter, das ich in meinen Armen hielt. Es schlief, schon seit einigen Stunden.

"Er darf seine Mutter nicht verlieren", murmelte ich.

Aramis antwortete nicht. Betrachtete nur gedankenverloren das Baby.

Einige Zeit lang saßen wir einfach nur so da. Wir warteten. Wir hatten den Leuten zwei Tage Zeit gegeben, das Manuskript zu lesen und sich vor dem Hauptsitz von Lilium Publishing zu versammeln. Dieses Mal würde ich dabei sein. Ich konnte hier nicht mehr rumsitzen und darauf warten, dass andere die Arbeit für mich erledigten.

Die lange Wartezeit gefiel mir gar nicht, aber ich hatte keine andere Wahl. Wenn die Leute nicht einmal Zeit hatten, das Manuskript zu lesen, dann würde womöglich gar niemand kommen. 

.

.

.

Am Morgen des Tags, an dem unser Angriff auf Lilium Publishing stattfinden sollte, bereitete ich ein aufwändiges Frühstück vor. Ich musste mich irgendwie ablenken, musste irgendetwas zu tun haben. Also stellte ich Teller auf den Tisch, Messer und Tassen, dann holte ich Butter und Käse aus dem Eisschrank, das Kaltbrot, das Aramis gestern gekauft hatte, aus dem Schrank daneben. Ich fühlte mich immer noch fehl am Platz in dieser Wohnung, schämte mich dafür, dass ich einfach die Sachen einer Frau benutzte, bei der ich dafür gesorgt hatte, dass sie Javier Terrells Gefangene war.

"Guten Morgen!" Aramis betrat den Raum, gerade als ich mit dem Vorbereiten des Frühstücks fertig war. Er sah sich die Rühreier an (in der Küche gab es einen kohlebeheizten Herd), den Orangensaft, das Brot, den Kaffee. Wahrscheinlich hatte er gar keinen Hunger, mir jedenfalls ging es so.

"Hast du das Baby schon gefüttert?", fragte ich.

"Gerade eben", antwortete er. Wir beide bemühten uns, den Schein der Normalität irgendwie aufrecht zu erhalten, die Angst vor dem, was uns bevorstand, so gut wie möglich zu verdrängen. Mir gelang es nicht, wie es bei Aramis aussah, wusste ich nicht.

Ich setzte mich an den Tisch. Schaufelte einige Stücke Rührei auf meine Gabel, zwang mich, sie in den Mund zu stecken, zu kauen und zu schlucken. Ich hatte in den letzten Tagen wenig gegessen.

Aramis zögerte kurz, doch dann setzte er sich mir gegenüber und begann ebenfalls, zu essen. Er aß schneller als ich, schaufelte das Frühstück geradezu in sich hinein. Wir sprachen nicht.

Als wir zu Ende gefrühstückt hatten, sah er auf die Uhr. "Wir müssen los", sagte er.

Ich nickte.

Langsam standen wir auf, räumten die Reste unseres Frühstücks weg. Auf den Abwasch verzichteten wir, wir hatten keine Zeit dafür. Dann gingen wir. Es war das erste Mal seit mehreren Tagen, dass ich das Haus verließ.

Ich hörte die Rufe der Menschen schon von Weitem. Aramis und ich sahen uns an. Die waren nicht wegen meinem Manuskript hier. Die konnten nicht wegen meinem Manuskript hier sein.

Aber als wir beim Hauptgebäude von Lilium Publishing ankamen, standen dort rufende und demonstrierende Leute. Sie hielten Plakate in die Höhe, von irgendwoher hörte ich den Ruf: "Nieder mit Javier Terrell!"

Die hintersten Leute drehten sich zu uns um, sahen uns überrascht nach, als wir uns einen Weg durch die Menge bahnten. Als wir vorne waren, drehte ich mich zu den Menschen um und schrie, so laut ich konnte:

"Heute werden wir uns an Lilium Publishing rächen! Mehrere meiner Freunde sind da drin! Und mehrere Leute, die mich unterstützt haben! Wenn wir sie nicht rausholen, dann wird Terrell sie töten! Aber wir werden uns nicht darauf beschränken! Heute wehren wir uns gegen die Zensur durch das einzige Medienunternehmen, das wir noch haben! Ein einziger Mensch hält hier alle Fäden in der Hand! Jemand, der bereit ist, über Leichen zu gehen, wenn es um seinen eigenen Vorteil geht! Seit ihr bereit?"

"Ja!", schrien die Leute.

"Dann stürmen wir das Hauptgebäude von Lilium Publishing!"

Ich rannte zur Tür und alle folgten mir. Die Wachen zielten mit ihren Waffen hin und her, Schüsse fielen. Leute gingen zu Boden. Ich zwang mich, wegzusehen.

Trotz der Toten waren die Wachen völlig überfordert und wir überwältigten sie nach kurzer Zeit. Wir stürmten in das Gebäude, weitere Schüsse fielen, ein Alarm schrillte. Die Leute schrien, rannten durch die Eingangshalle, wahrscheinlich auf der Suche nach Javier Terrell oder den Gefangenen. Aramis bedeutete mir, ihm zu folgen. Wir rannten eine Treppe hoch, dann noch eine und noch einmal eine, bis hoch in den obersten Stock. Er zeigte auf einige Türen.

Natürlich waren sie verschlossen. Wir hämmerten an eine nach der anderen. "China?", rief ich.

"Hier drin!", kam es plötzlich aus einem der Zimmer. "Bist du das, Lily?"

"Ja! Aber die Tür ist verschlossen!"

"Terrell hat den Schlüssel. Ich habe ihn gesehen!"

"Sind noch andere Menschen hier drin?", fragte Aramis.

"Nur zwei!", antwortete China. "Ich glaube, Terrell hat noch ein paar andere in die Zimmer links und rechts von mir gebracht."

"Wir kommen bald wieder!", rief ich.

Wir rannten weiter, mehrere Stockwerke unter uns hörte ich die Leute schreien. Ich wusste nicht, was sie taten.

"Wo ist dein Vater normalerweise zu dieser Tageszeit?", fragte ich Aramis im Rennen.

"In seinem Büro", erwiderte er - und bremste im selben Moment abrupt.

Vor uns tauchten zwei Wachen auf und richteten ihre Waffen auf uns. "Aramis Terrel?", fragte der eine.

"Wer ist dieses Mädchen?", fragte der andere.

"Das ist Lily", sagte Aramis. Seine Stimme zitterte. "Erschießt sie nicht. Sie ist mit mir hier."

"Und warum sollten wir dich nicht erschießen?", fragte einer der Wachmänner. "Du hast Lilium Publishing verraten."

"Wenn du mich erschießt, dann erschießt Javier Terrell dich", erwiderte Aramis. Er hatte Angst, ich konnte es ihm ansehen. 

Der Wachmann sah ihn abschätzend an. "Und wenn wir deine Freundin erschießen? Macht das Javier Terrell auch was aus?"

"Ja", log Aramis.

Der Wachmann lachte nur und richtete seine Waffe auf mich. "Willst du sie erschießen oder darf ich?", fragte er seinen Kollegen.

Kurzerhand stellte Aramis sich vor mich. "Ihr werdet hier gar niemanden erschießen. Ich möchte mit meinem Vater reden. Sofort."

"Das eine schließt das andere nicht aus. Geh zur Seite. Ich kann dich auch verletzen ohne dich zu töten." 

Aramis verschränkte die Arme vor der Brust, blieb vor mir stehen. 

Ein Schuss, in die Luft. 

Aramis bewegte sich nicht.

Einer der Wachmänner sprach in ein Funkgerät, forderte Verstärkung an. Sekunden später wurde ich von hinten gepackt und von Aramis weggezerrt. 

"Lily!", schrie er. 

Ich schrie und trat um mich, hatte aber logischerweise keine Chance gegen die beiden Wachmänner, die mich den Flur entlang schleiften. Tränen fanden den Weg aus meinen Augen. Ich wollte nicht sterben. 

Kurz darauf fand ich mich in einem kleinen, spärlich eingerichteten Raum wider. Man hatte mich an einen Stuhl gefesselt. Vor mir stand ein Tisch, der jedoch leer war, bis auf einige Blätter Papier. Ich war zu weit davon entfernt, als dass ich die Schrift darauf hätte lesen können. 

Die Tür wurde geöffnet und ich fuhr zusammen. Mit langsamen Schritten, fast als würde er einen Spaziergang machen, betrat ein Mann das Zimmer. Er trug einen teuer aussehenden Anzug und hatte seine grau melierten Haare ordentlich frisiert. 

Er setzte sich mir gegenüber, und ich erinnerte mich schwach daran, dass ich sein Gesicht schon einmal in einer Zeitung gesehen hatte. Javier Terrell. Gründer und Geschäftsführer von Lilium Publishing, der Mann, den ich zu hassen beschlossen hatte. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro

Tags: