Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel drei

Mich nicht ablenken zu lassen wurde am nächsten Tag schwieriger, als ich gedacht hatte. 

Denn kaum betrat ich um acht China's Café, merkte ich, dass etwas anders war als sonst. Etwas recht Wichtiges: China war nicht hier. 

Statt ihr begrüßte mich ein ... sehr ... gutaussehender ... junger Mann. 

"Äh, hallo", stammelte ich. "Ist China nicht da?"

Er lächelte. Er hatte ein schönes Lächeln. Ein sehr schönes Lächeln. Was mich nicht interessieren sollte, es aber tat. 

"China schläft ausnahmsweise noch", sagte er. "Ich arbeite seit heute hier und habe angeboten, das Café heute Morgen für sie zu öffnen."

"Oh. Okay. Darf ich ... hereinkommen?"

Nun lachte er. Sein Lachen war fast so schön wie sein Lächeln, es nervte mich nur, weil er über mich lachte. "Die Regeln haben sich nicht geändert, nur weil ich jetzt hier arbeite. Kommen Sie herein."

Ich setzte mich an meinen Tisch und bestellte einen Cappuccino. Ich war müde; meine Augenringe sah man bestimmt aus drei Metern Entfernung. 

"Entschuldigen Sie, wenn ich so geradeheraus frage, aber ist Ihr Name zufällig Lily?", fragte der neue Kellner (oder was auch immer er war). 

Ich nickte langsam.

"Dann geht der Kaffee aufs Haus." Wieder dieses Lächeln. Ich musste ein Seufzen unterdrücken. Ich würde einen Bestseller schreiben müssen, um China das alles zurückzuzahlen - auch wenn sie immer wieder betonte, dass das nicht nötig war. 

"Richten Sie China meinen Dank aus." Ich holte meine Schreibmaschine aus meiner Tasche und stellte sie vor mich auf den Tisch, während der Kellner meinen Kaffee holte. 

"Ich bin übrigens Aramis, falls Sie das wissen wollten", sagte er beiläufig, als er ihn vor mir auf den Tisch stellte. 

"Lily. Wussten Sie ja schon", erwiderte ich abwesend. Ich war schon am Schreiben, die Schreibblockade war weg.

"Sind Sie Schriftstellerin, Lily?" Er lehnte sich an den Tisch hinter ihm. 

"Sie können mich duzen, wenn Sie meinen Vornamen schon kennen", murmelte ich. "Und ja, bin ich. Gestresste Schriftstellerin, deswegen warten Sie bitte, bis ich Pause mache, wenn Sie mit mir reden wollen."

"Sie ... du kannst mich ebenfalls duzen. Und ich warte. Tut mir leid, mir war langweilig. Du bist die erste Kundin." 

Das war keine Überraschung. Um diese Zeit waren die meisten Leute bei der Arbeit oder in der Schule. Ich konnte verstehen, dass China das nutzte, um mal ein wenig länger zu schlafen. Nicht zum ersten Mal fragte ich mich, warum sie das Café an Werktagen überhaupt so früh öffnete. Möglich, dass ich tatsächlich einer der Gründe dafür war. 

Bevor Aramis mit seinem tollen Lächeln und seinen schönen hellblauen Augen mich noch länger ablenken konnte, schrieb ich weiter. Ich kam nicht schlecht voran und der Cappuccino schmeckte mir auch wieder. Egal, wie müde ich war, ich war bereits im letzten Drittel und das stimmte mich doch ein wenig zuversichtlich. Vielleicht würde ich heute fertig werden. Nur was die erste Seite betraf, hatte ich noch einige Bedenken.

Aber vielleicht würde ich sogar das irgendwie hinkriegen. 

.

.

.

Nach drei Stunden legte ich meine obligatorische Pause ein, nahm das zuletzt eingespannte Papier aus der Schreibmaschine und sah mich im Café um. Aramis hatte ich zuletzt vor einer Stunde gesehen, als er mir meinen letzten Kaffee gebracht hatte, nun war er verschwunden. Ich überlegte gerade, seinen Namen zu rufen, als er aus der Küche kam, ein Stück Schokoladenkuchen auf einem Tablett balancierend. 

"Oh nein. Sagen Sie China, dass ich das nun wirklich nicht mehr annehmen kann!", protestierte ich. 

Er grinste nur und positionierte den Kuchen auf dem Tisch vor mir. Die leere Kaffeetasse stellte er stattdessen auf sein Tablett, machte aber keine Anstalten, sie zurück in die Küche zu bringen. Er zog einen Stuhl heran und setzte sich, das Tablett immer noch in den Händen. "Der ist nicht von China, sondern von mir. Du hast ausgesehen als könntest du ein Stück Kuchen brauchen."

Ich spürte, wie ich rot wurde. War meine Müdigkeit wirklich so offensichtlich?

Mein Aussehen war mir nie so wichtig gewesen wie anderen Mädchen, aber nun erwischte ich mich plötzlich dabei, wie ich darüber nachdachte. Und das nur, weil mir ein gutaussehender Kellner gegenübersaß. Als ob das ein Grund wäre!

Gut, scheinbar war es einer.

Aber ich konnte mich nicht damit aufhalten. Nicht jetzt. Ich würde meine Pause mit ihm verbringen, aber das war es dann. Vom Schreiben durfte er mich nicht ablenken. 

"Also, was schreibst du da?" Aramis lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, so betont lässig, dass ich es ihm schon wieder beinahe nicht mehr abnahm. 

"Ein Buch. Ein Roman über ein Mädchen, das um die Welt reist und sich schlussendlich zwischen dem Jungen, in den sie sich verliebt hat, und ihren Plänen, noch mehr Länder zu besuchen, entscheiden muss", antwortete ich und schob mir eine Gabel Kuchen in den Mund. Ich hatte ganz vergessen, wie lecker Chinas Kuchen eigentlich war; fast so gut wie ihr Cappuccino. Ich musste mich beherrschen, um nicht die Augen zu verdrehen und Mmmmh zu sagen oder etwas ähnlich Peinliches. 

"Klingt interessant. Und wofür entscheidet sie sich?" Er stellte sein Tablett neben sich auf den Boden, um bequemer sitzen zu können; Kundschaft, um die er sich hätte kümmern können, war noch immer keine gekommen. 

"Für ihre Reise." Ich stellte den Kuchen wieder weg, wollte nicht mit vollem Mund reden. 

Er stöhnte auf. "Was? Das geht doch nicht!"

"Na ja, sie will nicht zu ihm zurück. In seinem Land herrscht Krieg. Und er will nicht mit ihr mitkommen, weil seine Eltern ihn brauchen. Also schreiben sie sich eine Weile Briefe, aber schlussendlich beendet sie den Kontakt, weil es ihr nur wehtut", erklärte ich. 

"Spielt das in der heutigen Zeit? Welches Land hast du genommen?", hakte er nach und seine Neugierde freute mich mehr, als sie eigentlich sollte. 

Ich nickte. "In etwa. Nach dem großen Stromausfall auf jeden Fall. Der männliche Protagonist lebt in New Italia. Ich wollte ein Land, das sich momentan tatsächlich im Krieg befindet."

"Und am Ende?"

"Der Epilog spielt zwanzig Jahre später. Sie hat sich an einem Ort niedergelassen und erfährt, dass der Krieg in seinem Land zu Ende ist. Sie überlegt sich, ihn zu besuchen, hat aber Angst davor. Dem Leser wird schlussendlich nicht verraten, wofür sie sich entscheidet."

"Ändere das", verlangte er. "Das ist kein gutes Ende."

"Woher willst du das denn wissen? Du hast das Buch ja noch nicht einmal gelesen!", widersprach ich. 

"Leser mögen keine offenen Enden. Sie soll sich dafür entscheiden, ihn zu besuchen. In sein Land zu reisen. Aber ob sie sich wiedersehen und wie es zwischen ihnen aussieht, musst du nicht verraten."

"Das ist genau so offen."

"Dann ist ein Ende immer offen. Außer alle Charaktere sterben." Er zuckte mit den Schultern. "Aber dem Leser nicht zu verraten, wofür sich ein Charakter entscheidet, ist einfach nur gemein."

Ich seufzte. Eigentlich mochte ich es nicht, wenn sich andere Leute in meine Arbeit einmischten, aber nun musste ich mir eingestehen, dass er womöglich sogar recht hatte. 

Doch darüber würde ich mir noch Gedanken machen, wenn es denn so weit war. Jetzt gab es erst einmal etwas wesentlich Wichtigeres zu tun. 

"Wenn du dich so gut auskennst, kannst du mir vielleicht bei meinem ersten Satz helfen?"

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro

Tags: