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Der Fernseher lief immer noch, während ich mit meinem Handy das Internet nach Neuigkeiten durchsuchte. Einige andere waren bereits aktiv und ich stieß auf die ersten Verschwörungstheorien über die plötzliche Rückkehr des Stroms. Dass Javier Terrell etwas damit zu tun hatte, wurde an einigen Orten diskutiert, sicher war sich jedoch niemand. 

Ich gab die Adresse von Lilium Publishings Webseite ein. Sie war seit Jahren nicht mehr in Betrieb, wir hatten uns nicht mehr die Mühe gemacht, da kaum jemand das Internet nutzte. Nun fanden sich im öffentlichen Forum jedoch schon die ersten Drohungen an Javier Terrell. 

Ich stellte mir meinen Vater vor, wie er in einer Gefängniszelle saß, vom Ende des Stromausfalls erfahren hatte und weinte. Er tat mir irgendwie leid. Ich hatte zugelassen, dass alles zerstört wurde, was er aufgebaut hatte.

Lily saß neben mir und sah auf den Bildschirm des Handys. "Wenn sie es rausfinden, kriegt ihr beide Probleme", murmelte sie. 

"Wahrscheinlich." Ich seufzte. "Aber ich hoffe, dass es gar nicht so weit kommt."

Wir schwiegen, während ich weiter im Internet nach Nachrichten suchte. Ich hatte es in den vergangenen Jahren nie groß genutzt, obwohl ich die Möglichkeit gehabt hätte. Ohne andere Menschen, die im Internet unterwegs waren, gab es einem nur das Gefühl von Einsamkeit. 

Lily sah immer noch auf den Bildschirm meines Handys. Immer mehr Leute schienen begriffen zu haben, dass sie wieder ins Internet gehen konnten. Sogar eine Online-Nachrichtenseite hatte den Betrieb wiederaufgenommen und berichtete, dass der Gerichtsprozess wie ich vermutet hatte abgesagt worden war, eine Freilassung der Gefangenen jedoch "sehr wahrscheinlich" war. Ich hoffte, dass sie recht hatten. 

Irgendwann stand ich von der Couch auf. Ich würde Lilium Publishing schließen. Das Unternehmen langsam bankrott gehen zu lassen war nicht besser. So würde ich noch das Geld rausholen, das möglich war, und mich dann zurückziehen. Aber zuerst musste ich es bekanntgeben. Und das funktionierte nicht, indem ich hier neben Lily in ihrer Wohnung saß. 

"Ich komme bald wieder", sagte ich, obwohl ich mir nicht sicher war, ob es stimmte. Wenn irgendein wütender Verschwörungstheoretiker mich auf der Straße antraf, war fraglich, ob ich das unbeschadet überstehen würde. 

Sie lächelte traurig und strich mit dem Daumen über meine Hand. "Pass auf dich auf."

Ich verließ ihre Wohnung und schaffte es bis zum Hauptgebäude von Lilium Publishing. Es war noch relativ ruhig, keine Demonstrationen oder Proteste fanden statt. Dennoch hatte ich Probleme, zu atmen, als ich die vielen Treppen hoch ins Büro meines Vaters ging. 

Ich setzte mich auf den Stuhl vor dem großen Schreibtisch. Ich schaltete den Computer an. Ich begann, Nachrichten durchzusehen und Aufträge zu geben. 

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China und die anderen wurden freigelassen. 

Der Gerichtsprozess fand dann doch noch statt, jedoch nicht nur für eine Gruppe Gefangener, sondern für alle. Lily und ich saßen im Gerichtssaal, angespannt, hoffnungsvoll. Es war keine lange Angelegenheit. Die Angeklagten wurden freigesprochen. 

Vor dem Gerichtshof fiel Lily China um den Hals. Freudetränen glitzerten in ihren Augen. 

Die Besitzerin des Cafés sah erschöpft aus, aber ebenfalls glücklich. "Ich lade dich auf einen Cappuccino ein", sagte sie zu Lily. "Das müssen wir feiern."

Als ihr Blick auf mich fiel, lächelte sie. "Und du kommst mit. Ihr seid jetzt zusammen? Alles andere würde mich enttäuschen."

Lily und ich lachten. 

"Ja, sind wir", meinte ich. 

"Gut. Kommt, gehen wir. Ich möchte dieses Gebäude am liebsten nie wieder sehen." Sie wies auf den Gerichtshof hinter sich und wollte schon losgehen, aber Lily ging in eine andere Richtung. Sie sprach eine der anderen Personen an; ich erkannte die Frau, die uns ihr Haus überlassen hatte. 

"Ihrem Kind geht es gut", konnte ich Lily sagen hören. "Die Nachbarin hat sich um es gekümmert."

Die Frau umarmte Lily weinend, aber diese befreite sich aus ihrer Umarmung. "Sie müssen mir nicht danken. Ich habe es einfach allein gelassen, um Sie zu befreien. Es hätte sterben können."

Die Frau schüttelte den Kopf und wollte Lily ein zweites Mal umarmen. Lily wich aus. "Ihr Kind hätte sterben können", sagte sie noch einmal, lauter. "Wegen mir."

"Du hast versucht, uns zu helfen. Und du konntest nichts dafür", erwiderte die Frau. 

"Doch. Konnte ich. Ich hätte jemanden suchen sollen, der auf Ihr Kind aufpasst", hielt Lily dagegen. 

Die Frau überlegte. Dann schüttelte sie den Kopf. "Ich war auch unverantwortlich. Wenn du willst, dass ich dich hasse, dann lasse ich dich meinetwegen in Ruhe und lasse dich mit dieser Illusion leben. Aber es ist nicht so. Dem Kind geht es gut. Mir auch. Ich habe es nicht in eurer Verantwortung gelassen, weil ich mir sicher war, dass es ihm bei euch bestens gehen würde. Manchmal müssen wir Risiken eingehen. Ihr konntet nicht wissen, dass Terrell euch gefangen nimmt - und ich wusste, dass die Nachbarin sich um meine Kleine kümmern würde."

Lily starrte sie schockiert an. "Okay", sagte sie langsam, in einem Tonfall, den ich nicht ganz definieren konnte. "Wenn Sie unbedingt wollen, dass ich denke, dass Sie mich nicht hassen, dann meinetwegen."

Die Frau umarmte Lily kurz, und dieses Mal ließ sie es zu. Völlig perplex kam sie danach zu uns zurück. 

"Was war das?", fragte sie. "Habt ihr das mitbekommen?"

Ich nickte. "Scheinbar hat sie beschlossen, dir zu verzeihen."

Wir gingen Kaffee trinken. China holte ihren alten Kaffeekocher hervor, der mit Strom funktionierte, aber ich musste zugeben, dass mir ihr alter Cappuccino besser geschmeckt hatte. Vielleicht sollte sie das zu ihrem Geschäftsmodell machen, sagte China lachend, als ich ihr das sagte. Nur Essen und Getränke, die ohne Strom zubereitet wurde. 

Wir lachten alle. Die Stimmung war gelöst, ausgelassen. Ich tat mein Bestes, um die Angst vor dem, was mich erwartete, zu verdrängen. 

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