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Von heute an, für immer

Eine Sekunde verging, lang wie eine ganze Ewigkeit, bevor ein Stromschlag Henry durchzuckte und er die wenigen Meter zwischen sich und der Mauer überwand. Ihm war speiübel, als er sich darüber beugte und nach unten sah.

»Oh Gott«, presste er zwischen den Zähnen heraus, bevor er mit einem Satz über die Brüstung sprang.

Die Klippen, an denen sich die Brandung des Meeres brach, lagen weit unter den Mauern des Klosters und waren zerklüftet und scharfkantig wie Säbel.

Halb rutschend, halb fallend bahnte sich der Vampir seinen Weg an den Felsen nach unten, nicht darauf achtend, dass er sich die Handflächen an den Steinen aufriss oder wie gespenstisch und unwirklich das ganze Umfeld durch den prasselnden Regen und die noch immer wild zuckenden Blitze wirkte. Als wäre er auf einem anderen Stern gelandet, war alles schwarz, nass, glitschig und roch nach Seetang.

Kalt und berechnend musterte er Donnchadh, der durch den Schwung so verheerend auf einigen spitzen Steinen aufgekommen war, dass sie ihn im wahrsten Sinne des Wortes aufgespießt hatten. Doch Henry konnte den matten Herzschlag des Blutsaugers noch immer hören. Don war noch nicht tot. Doch er würde es bald sein, dafür würde er sorgen.

Henrys einziges Interesse im Moment galt jedoch Garrett. Dieser hatte, oberflächlich betrachtet, deutlich mehr Glück gehabt als Don, und war nur auf den Steinen aufgekommen. Doch er war ein Mensch, zart und viel zerbrechlicher.

Zitternd und voller Angst warf sich der Vampir neben ihn und drehte vorsichtig seinen Kopf.

»Garrett?«

Der junge Mann blutete aus dem Mund und hatte schwere Verletzungen davon getragen. Mit einem trockenen Schluchzen legte der Unsterbliche sein Ohr auf die Brust Garretts und konnte seinen Herzschlag hören, leicht und flatternd. Vorsichtig tastete Henry den Rücken und das Genick des jungen Mannes ab, um zu verhindern, dass er ihn versehentlich durch eine falsche Bewegung tötete.

»Du wirst mir hier jetzt nicht verrecken, ist das klar?« Mit seinen Fingernägeln schnitt sich der Vampir die Halsvene auf, hob den Verletzten vorsichtig hoch und presste dessen Mund gegen die Wunde. »Trink! Komm schon. Garrett!«

Sich vor und zurück wiegend hielt Henry den jungen Mann einfach nur fest, der leb- und kraftlos wie eine Puppe in seinen Armen lag. Ein kaltes und nur allzu vertrautes Gefühl wühlte in dem Vampir - die Erinnerung an das letzte Mal, dass er Garrett so gehalten hatte. Als dieser auch beinahe gestorben wäre, schwer verletzt durch einen Blutsauger, dessen Anwesenheit Henry zu verschulden gehabt hatte.

Es war alles immer seine alleinige Schuld gewesen und er war sich sicher, dass Garrett eines Tages deswegen den Tod finden würde, wenn der Unsterbliche sich nicht mehr anstrengte, um ihn zu beschützen.

Henry stöhnte erleichtert und brach in Tränen aus, als er spüren konnte, dass sich Garretts Lippen an seinem Hals zu bewegen begannen. Der Vampir konnte es wie einen Sog fühlen, dass der junge Mann gierig trank. Ihn fest umarmend, presste Henry seine Nase an die Schulter Garretts, bis dieser den Kopf drehte und seine Stirn an das Ohr des Unsterblichen drückte.

»Henry, du tust mir weh«, murmelte der junge Mann matt und streichelte mit seinen eiskalten Fingern den vom Regen klatschnassen Nacken des Vampirs.

»Tu' das nie wieder. Hörst du? Niemals. Wieder!«, schluchzte Henry und umschlang Garrett fester, wie eine Puppe. Dieser nickte nur und entspannte sich.

Die Wunden seines zerschmetterten Leibes, die gesplitterten Knochen, die ausgerenkten Gelenke, Risse und Schnitte heilten durch Henrys starkes Blut schnell und so verblasste der unmenschliche Schmerz zu einer flüchtigen Erinnerung, wie ein Traum. Die Eiseskälte, die Garrett gefühlt hatte, als er nach dem Fall auf den nassen Felsen aufgeschlagen war, wich der Vertrautheit des Hauchs von Zimt, den Henry ausströmte und der für den jungen Mann das pure Glück bedeutete. Trotz der unwirtlichen Umgebung wusste er, dass er zuhause war und alles gut werden würde.

»Hat es funktioniert?«, flüsterte Garrett und wandte den Kopf ein Stück. Seine Augen waren noch etwas getrübt und durch die dichte Finsternis am Fuße der Klippen konnte er nichts erkennen.

»Nicht ganz.« Henry lehnte den zwar geheilten, aber sehr geschwächten jungen Mann an einen Felsen und erhob sich. Energisch und weil er fand, dass es diesen Scheißkerl Donnchadh nichts anging, wie erleichtert er war, wischte sich Henry die Tränen aus dem Gesicht und rieb sich die Augen.

Vampire konnten den Unterschied zwischen Regenwasser und Tränen deutlich riechen und diesen Triumph so kurz vor seinem Ableben wollte der Unsterbliche seinem Feind nicht gönnen.

Geschickt überwand Henry die kurze Distanz zwischen den Felsen und den spitzen Klippen, die den Blutsauger wie eine Fliege in einem Schaukasten aufrecht in der Senkrechten hielten. Sein Körper war zerschmettert, das Blut lief an den Felsen entlang, vermischte sich mit der Gischt des Meeres und das feine, nur für die Ohren des Unsterblichen hörbare Röcheln war für diesen wie Musik.

Don litt noch nicht genug für das, was er Garrett hatte antun wollen, so dachte Henry.

»Dumm gelaufen, nicht, alter Freund?«, feixte der Vampir etwas. Er konnte sich die sadistische Schadenfreude, die ihm dieser Anblick bereitete, nicht verkneifen. »Ich bin geneigt, hier stehen zu bleiben und zu warten, bis das Salzwasser dir jeden Tropfen deines dreckigen Blutes aus den Adern gesaugt hat und du zu einer hässlichen Steinsäule erstarrst. Doch leider bin ich etwas unter Zeitdruck, wie du sicher verstehst. Mein Mensch verträgt diese ungemütliche Umgebung, in die du uns geschleppt hast, nicht so gut. Was? Willst ... willst du mir was sagen?« Henry schürzte die Lippen und neigte sich etwas zu dem aufgespießten Mann herüber. »Was? Du bittest mich, dir zu helfen? Du hast wohl den Schuss nicht gehört, du Hurensohn!«

»Bitte ...«, krächzte es aus Donnchadhs übel zugerichteter Kehle.

»Nein! Alles, was du von mir bekommst, Kumpel«, der Unsterbliche blickte sich suchend um, bis er etwas Geeignetes gefunden zu haben glaubte, »ist der Tod. Gnädiger als alles, was du verdient hast!«

Don schloss die blutunterlaufenen Augen, bevor Henry einen schweren und scharfkantigen Stein anhob, ihn zielsicher auf die Kehle des sterbenden Blutsaugers niedergehen ließ und ihn damit mit nur einem Schlag enthauptete.

»Verrotte in der Hölle, du verkommenes Stück Scheiße!«, fauchte der Unsterbliche, warf den blutigen Felsbrocken weg und spuckte auf den Kadaver vor sich. Es würde nicht lange dauern, dann würde er zu Erde zerfallen sein und nichts wäre mehr übrig von Lawrence Donnchadh aus Killarney.

»Du hast Allister damals mehr Ehre erwiesen«, hörte der Vampir Garrett hinter sich und drehte sich um.

»Der hatte das auch verdient. Er hat sich wie ein Gentleman zum Kampf gestellt. Nicht wie eine Ratte.«

Der junge Mann lächelte und legte den Kopf schief. Er sah aus wie ein nasses Hundebaby, hatte blaue Lippen, spürte weder seine Finger noch seine Zehen und trotzdem war er glücklich. Glücklich, noch am Leben zu sein.

»Also ...«, setzte er an und spürte eine lange nicht mehr empfundene Verlegenheit in sich, »hast ... hast du wirklich vorgehabt, mich was zu fragen?«

Henry rieb sich den Nacken. Die ganze Situation war so absurd, dass er plötzlich auflachte, die wenigen Schritte zwischen Garrett und sich überwand und ihn in seine Arme schloss. Er hob ihn hoch und küsste ihn wieder und wieder, einfach um sich zu vergewissern, dass es echt war und sie beide noch lebten.

»Vielleicht sollten wir uns einen bequemeren Ort suchen, was meinst du?«

»Nein«, schüttelte Garrett energisch den Kopf. »Wozu warten?«

Henry nickte, fuhr mit der Hand in seine Hosentasche und holte das Kästchen wieder hervor, das Donnchadh ihm gestohlen und schließlich zurückgegeben hatte. Der Unsterbliche öffnete es und obwohl der junge Mann den Inhalt - zwei weißgoldene Ringe - bereits gesehen hatte, stieg ihm wieder das Wasser in die Augen.

»Also ... ich wollte das schon im Park fragen, bevor wir gestört wurden. Und so viele andere Male davor. Willst du...«

»Ja!«, unterbrach Garrett Henry und warf sich ihm in die Arme. »In diesem und in jedem anderen Leben, immer und immer wieder. Ja, ja, ja!«

»Ich hatte furchtbare Angst«, murmelte der Vampir am Hals seines Freundes, als er diesen festhielt. »Und ich hab sie immer noch.«

»Solange wir nur einander haben«, flüsterte Garrett und dieser Moment hätte ewig dauern können, wenn der junge Mann nicht plötzlich herzhaft hätte niesen müssen.

»Okay. Genug der bizarren Gruselromantik. Es wird Zeit, dass du ins Warme kommst.« Henry strich dem jungen Mann über die blauen Lippen und wandte sich noch einmal zu dem Kadaver von Donnchadh um, um rasch dessen Taschen zu durchsuchen. Er und seine Schergen hatten ihre Geiseln nämlich bestimmt nicht nach Mockridge Cliff gezaubert.

»Der hat keinen Autoschlüssel. Komm, lass uns nach oben zurückkehren, ich muss die anderen Idioten filzen.«

Der Unsterbliche nahm Garrett huckepack und erklomm schnell und geschickt die unebenen Felsen, die sie an den Strand führten.

»Schau, das könnte ihr Wagen sein.« Ein Jeep stand am Weg, der zu der Ruine führte.

Henry nickte und zu seiner Freude musste er feststellen, dass die Blutsauger den Schlüssel hatten stecken lassen. Garretts Kamera lag auf dem Rücksitz und weit und breit war es ansonsten menschenleer.

»Komm, lass' uns abhauen. Mockridge Cliff ist gerade um noch eine scheußliche Erinnerung reicher geworden«, knurrte der Vampir und warf sich auf den Fahrersitz.

»Ja. Aber dieses Mal teilen wir sie und du musst sie nicht allein tragen. Solange ich lebe, musst du das nie wieder.«

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»Oh Gott, ich kann nicht glauben, dass wir das echt gemacht haben. Einfach so.« Garrett lachte und bewunderte schon die ganze Zeit den schlichten, aber hübschen weißgoldenen Ring an seinem Finger, dessen Besonderheit sich auf der Innenseite befand. Eine feine und filigrane Gravur, die sie, Henry und Garrett, immer an diesen Tag erinnern sollte.

Der Vampir umarmte den jungen Mann von hinten und legte ihm das Kinn auf die Schulter. Auch an seiner Hand befand sich nun ein Ring. »Also bereust du nicht, dass wir die Zeremonie hier haben vollziehen lassen, anstatt damit zu warten, bis wir zuhause sind und unsere Freunde daran teilnehmen können?«

Fünf Tage waren seit den Ereignissen auf der Klosterruine vergangen und die beiden hatten vor nicht mehr als einer Stunde vor einem Friedensrichter in Dublin ihr Eheversprechen abgegeben.

Garrett kicherte. »Nein. Kein bisschen. Ich brauch' kein großes Brimborium dafür. Fürs Heiraten brauchte ich nur dich«, der junge Mann lehnte sich an Henrys Brust. »Mit allen anderen möchte ich das nur feiern. Aber ... oh, mein Vater wird schimpfen«, lachte Garrett.

»Wir holen das alles nach, wenn wir wieder zuhause sind. Wie sich das gehört. Dann hat er auch keinen Grund zu meckern, wenn er mir eintrichtern kann, was er mit mir macht, wenn ich dein Herz breche«, schmunzelte Henry. Sein Schwiegervater Robert mochte ihn und das beruhte auf Gegenseitigkeit.

»Gut, dass er nie erfahren wird, was mir schon alles geschehen ist, seit ich dich kenne.«

»Erinnere mich bloß nicht daran. Das hört auf. Nie wieder, ich schwöre es.«

»Keine Altlasten mehr?«

Henry schüttelte den Kopf. »Keiner, der noch lebt. Nur noch miese Erinnerungen und Alpträume.«

Garrett grinste frech. »Oh gut. Dann würde ich sagen, haben wir jetzt noch Flitterwochen. Die sollten wir nutzen. Wenn du verstehst, was ich meine.«

Der Vampir lächelte und strich mit seiner Nase über die Wange seines frisch angetrauten Ehemannes. »Jederzeit.«

»Von heute an?«

»Für immer.«


~ E N D E ~ 

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