23. Feindschaften
Im Territorium des NachtClans war es stockdunkel, als ich aufwachte. Was war das?, dachte ich. Da war ein Rascheln im Gebüsch, ganz sicher. Ich griff neben mich, um Leo aufzuwecken, aber er war nicht da. Ich stand auf wackeligen Beinen auf und schlich aus dem Zelt. Fjord lag davor und schnarchte leise. Ich stiess ihn an, aber er reagierte nicht. Mit der Hand schlug ich ihm auf die Flanke, aber er schlief weiter. Dann muss ich das eben selber erledigen. Dachte ich. Langsam ging ich zum Gebüsch hinüber und schob einige Zweige beiseite. War das weisses Fell, das da aufblitzte, oder hatte ich mir das nur eingebildet? Kalte Schauer fuhren mir über den Rücken. Langsam begann das gruselig zu werden. Ich überlegte schon, Fern aufzuwecken, aber ich verwarf den Gedanken. Da raschelte es hinter mir. Ich wirbelte herum. Himmelspalter erschien in meiner Hand. Ich hielt das Schwert drohend vor mir. Plötzlich blickten mich zwei eisige Augen aus dem Gebüsch an. Ein knurren ertönte. Ich wich zurück und umklammerte meine Doppelklinge noch fester. Dann flog auf einmal etwas weisses durch die Luft. Es landete direkt auf mir. Ich konnte nichts machen, denn es nagelte mich mit seinen starken Krallen fest. Ich kickte mit aller kraft gegen seinen Bauch und das Wesen liess von mir ab. Ich rappelte mich schell auf und konnte ihm ins Gesicht sehen. Es sah fast genauso aus wie die Zeichnung im Buch.
"Der weisse Gepard" stellte ich fest. Das Biest knurrte noch einmal, dann verzog es sich ins Gebüsch. Schwer atmend lehnte ich mich an Himmelspalter.
Eine Weile blieb ich so stehen.
Da liess mich ein rascheln im Gebüsch zusammenzucken. Aber es war nur Leo, der zu mir flatterte. Ich entspannte mich ein wenig. Mein Daemon landete auf meiner schulter. "Wo warst du denn?" Fragte ich ihn, wobei ich ihm den Rücken streichelte. Er war noch struppiger als gestern. Ich lächelte ihn an. Er erklärte: "Ein nächtlicher Spazierflug. Ich schlafe in letzter Zeit schlecht." "Ach so. Du hast also einen 'Spazierflug' gemacht, während ich gegen den weissen Gepard gekämpft habe." Pold sah mich ungläubig an. "Bitte was?" Ich wiederholte: "Ich habe den weissen Geparden vertrieben, ja." Leo schüttelte verwirrt den Kopf. Dann flog er richtung Zelt, und ich folgte ihm, denn jetzt war nichts anderes als schlafen angesagt.
Eine Schuppige Schnauze weckte mich. Ich öffnete sofort meine Augen, und blickte direkt in Fjordawyrrs freunliches Gesicht. "Wie spät ist es?" fragte ich und gähnte. Fjord erwiderte: "Kurz nach Sonnenaufgang. Wir wollen bald weiterreisen, also solltest du dich langsam bereit machen." Ich nickte, stand auf und folgte dem blauen Drachen aus dem Zelt. Fern wartete schon gelangweilt auf uns, während sich Lou die Hörner am Boden rieb. "Was macht sie da?" Fragte ich Fern. Er zuckte nur mit den Schultern. "Keine Ahnung."
Nach kurzem zögern erzählte ich ihnen, was in der Nacht geschehen war. Fjord sah mich mit offenem Schnabel an, Fern wirkte eher nachdenklich und Lou war viel zu sehr damit beschäftigt, sich hinter den Hörnern zu kratzen, als um überhaupt irgendwas zu bemerken. "Um was geht es?" Fragte Annabeth, die gerade aus dem Zelt kam und nur die letzten paar Worte mitgehört hatte. Also erzählte ich die Geschichte noch mal.
Fern schüttelte ungläubig den Kopf. "so, wie du das erzählst, könnte es auch ein Traum gewesen sein." Auch annabeth und Gunther nickten zustimmend. Geöjrenn grummelte etwas vor sich hin, aber Kejanga sagte: "Also ich denke, das lässt sich leicht herausfinden. Wo warst du, als das ganze geschehen ist, Layra?"
Ich führte sie also zu der Stelle, an der der Kampf stattgefunden hatte. Der Boden war ganz zerfurcht und mit spuren übersäht. Fjord schnüffelte neugierig am Boden, dann verzog er angewidert die Nase. "Igitt! Da stinkt es nach dreckiger Katze!" Kejanga nickte. "Du hast recht." dann wendete sie sich an mich: "Das, was geschehen ist, war in dem Fall wohl doch kein Traum." "Wartet..." flüsterte Leo ganz leise. "Diese Spur gehört aber keinem Geparden." Er deutete mit dem Flügel auf eine Spur, die sich tatsächlich von den anderen unterschied. Geöjrenn knurrte voller Abneigung: "Lunex."
Genau in diesem Moment traten Dunkle Drachen aus den umliegenden Büschen. Ich wollte zurückrennen, aber wir waren Umzingelt. Ein besonders imposanter, Swarz-Purpurner Drache trat auf uns zu und Blieb vor Geöjrenn stehen. "Ska ite, Geöjrenn. Duol etda Fils, duol etdan Dartenn gruethn." Ich verstand nicht, was sie sagten, denn die Sprache des Nachtdrachen war viel rauer als die von Erenax, Geöjrenn schien sie jedoch zu verstehen, denn er antwortete, ohne eine Wimper zu zucken: "Wir haben Spuren entdeckt. Der häethrathn war hier. Wir wollten euch nicht ausspionieren also geht gefälligst zur seite!" Das meiste verstand ich, denn er sprach im normalen Akzent. Der purpurne neigte aber nur den Kopf und hob sein Rechtes Hinterbein. Das schien eine Derbe Geste zu sein, denn den Drachen gefiel es gar nicht. "Tu das ja nie mehr." knurrte Geöjrenn. "Und was willst du machen? Mich angreifen? Ausserhalb vom Krieg darfst du mir nichts antun." Sagte der Purpurne Nachtdrache, und er wechselte in die normale Sprache. Eine schlanke Nachtdrachin mit hellgrünem Bauch trat zwischen die zwei streitenden Drachen. "Hört auf zu streiten!" Rief sie. Kejanga sprang auf sie zu. Aber anstatt sie anzugreifen, stellte sie sich Geöjrenn gegenüber. "Sie hat recht! Hört auf!" "Was machst du da?" Fragte Fjordawyrr. "Hör auf!" Kejanga knurrte ihn an. Der Purpurne gab auf und verschwand wieder in den Büschen. "Kommt mit" sagte er noch zu seinen Gefährten. Die Hellgrüne blieb jedoch stehen und sagte zu Kejanga: "Schön dich zu sehen, nach so langer Zeit, Keji." Die Gelbe Lichtdrachin schnappte nach Luft. "Kira?" Freagte sie Verwundert. Dann fielen sich die beiden um den Hals. "So schön dich wiederzusehen, Schwester!" Schnurrte Kejanga. "Du bist doch schon sicher Kriegerin?" Fragte sie noch, und betrachtete Kiras Grösse skeptisch. Sie nickte. "Ja, ich heisse jetzt Kirdar, und du?" "Ich bin jetzt Kejanga." antwortete sie. "Unglaublich, wie Gross du geworden bist!" Sagte Kirdar. "Ja, Stimmt. Früher warst du immer die Stärkere von uns." "Das bin ich immer noch!" knurrte Kirdar freundlich und schubste Kejanga in die Flanke. "Ich führe euch zurück auf den Friedensweg, bevor Wergar zurückkehrt..."
Oki, nächstes Kapi hier! Danke für die vielen Reads und Follows! Das freut mich immer ˆ.ˆ
Habe ich schon erwähnt, dass ich schlecht im Namen-Erfinden bin? Bitte seid in diesem Aspekt nicht zu streng zu mir....
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